Eine Massage ist nicht nur äußerst wohltuend, sondern hat auch vielfältige positive Auswirkungen auf die Gesundheit. Schmerzen werden wirksam reduziert, die Schlafqualität wird deutlich verbessert, das Immunsystem gestärkt und depressive Verstimmungen gemindert.
Rollen, streichen, drücken, kneten und klopfen – es gibt viele unterschiedliche Massagegriffe, Techniken und Massageformen. Eine Massage gilt als das älteste Heilmittel, denn sie entspannt und lockert die Muskulatur und vitalisiert gleichzeitig. Die Durchblutung wird angeregt und der gesamte Stoffwechsel angekurbelt.
Mit den Händen oder speziellen Gerätschaften werden Haut, Muskulatur sowie das tiefliegende Gewebe bearbeitet. In einigen Fällen werden Massagen sogar vom behandelnden Arzt verschrieben, die von einem ausgebildeten Physiotherapeuten oder Masseur durchgeführt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Massagen – eine Wohltat für Körper und Geist
- 2 Wie wirkt eine Massage auf den menschlichen Organismus?
- 3 Die verschiedenen Massagearten und ihre Wirkung
- 3.1 Die klassische Massage (schwedische Massage)
- 3.2 Die Ganzkörpermassage
- 3.3 Die Lymphdrainage
- 3.4 Die Bindegewebsmassage
- 3.5 Die Hot Stone Massage
- 3.6 Die Schröpfmassage
- 3.7 Die Breuss-Massage
- 3.8 Die Klangmassage
- 3.9 Die Aromaölmassage
- 3.10 Die Bürstenmassage
- 3.11 Weitere Massageformen auf einen Blick
- 4 Wann zahlt die Krankenkasse eine Massage?
- 5 Birgt eine Massage Gefahren oder Risiken?
- 6 Fazit
- 7 Quellen
Massagen – eine Wohltat für Körper und Geist
Massagen sind ein echtes Wellnesserlebnis zum Wohlfühlen, denn sie steigern das seelische, aber auch das körperliche Wohlbefinden. Die Durchblutung wird angeregt und infolgedessen verbessert sich der Zellstoffwechsel im Körpergewebe. Die verspannte Muskulatur wird gelockert und auch der Blutdruck sowie die Pulsfrequenz werden gesenkt. Eine Massage kann somit eine sehr wirksame Maßnahme zur Schmerzlinderung sein.
Doch nicht nur in physischer Hinsicht hat eine Massage positive Auswirkungen: Sie löst auch seelische Verspannungen und hilft wirksam dabei, Stress abzubauen. US-Forscher konnten herausfinden, dass regelmäßige Massagen nachweislich und dauerhaft den Spiegel des Stresshormons Cortisol im Blut senken. Dadurch können psychische Erkrankungen gelindert oder ihnen vorgebeugt werden.
Wie wirkt eine Massage auf den menschlichen Organismus?
Je nachdem, welche Form der Massage angewendet wird, können damit verschiedene positive Effekte erzielt werden. Neben der Entspannung für die Seele und dem Stressabbau sind Massagen vor allem dafür bekannt, verspannte Muskulatur zu lockern. Dadurch können Nacken- und Rückenschmerzen, Bewegungseinschränkungen und sogar solche Symptome wie Schwindel gelindert werden.
Auch der Zustand der Haut wird durch Massagen verbessert, da die Durchblutung gefördert wird. Dies wiederum resultiert in einer gesteigerten Hautelastizität. Auch das Bindegewebe kann durch Massagen gefestigt werden.
Gerade die Lymphdrainage regt den Stoffwechsel an, wodurch Schadstoffe und überschüssige Wassereinlagerungen schneller aus dem Körper abtransportiert werden. Auch ein Venenstau kann dadurch wirksam gelöst und gelindert werden.
Manche Massageformen können sogar gezielt auf die Funktion einzelner Organe Einfluss nehmen.
Die verschiedenen Massagearten und ihre Wirkung
Es gibt verschiedene Massageformen, die unterschiedliche positive Wirkungen für den Körper und die seelische Gesundheit des Menschen mit sich bringen.
Die klassische Massage (schwedische Massage)
Im Fokus dieser Massageform stehen insbesondere Verhärtungen und Verspannungen des Nacken- und Rückenbereichs. Bei chronischen Beschwerden können regelmäßige Massageanwendungen notwendig sein. Wer lediglich unter akuten Verspannungen leidet, kann auch durch eine einzelne Massagesitzung eine effektive Linderung der Beschwerden erfahren.
Die klassische Massage wird auch in der Neurologie angewandt, vor allem zur Behandlung von Neuralgien, Sensibilitätsstörungen und Spastiken. Eine klassische Massage kommt jedoch auch häufig bei psychosomatischen Krankheitsbildern zur Anwendung: Dauerhafter Stress ist nämlich eine massive Belastung für das Herz-Kreislauf-System des Menschen. Hier soll eine klassische Massage für Entspannung und mehr Wohlbefinden sorgen.
Die Ganzkörpermassage
Unter diesen Begriff fallen in der Regel diverse Massageformen: So gehören beispielsweise die Lomi Lomi Nui-Massage, die Shiatsu- sowie die Ayurveda-Massage zu den Ganzkörpermassagen. Hier werden mehrere Körperbereiche gleichzeitig massiert. In der Medizin haben Ganzkörpermassagen einen hohen Stellenwert, denn sie betrachten den gesamten menschlichen Bewegungsapparat zusammenhängend und wirken gleichzeitig sehr entspannend.
Im Gegensatz zu dieser Massageform gibt es auch Teilkörpermassagen wie zum Beispiel die Fußreflexzonenmassage oder die Behandlung von Gesicht und Kopf. Eine Teilkörpermassage kann ebenfalls sehr wohltuend sein und den Energiefluss steigern.
Die Lymphdrainage
Bei dieser Massageform wird mit den Händen kreisförmig Druck auf die Haut und das darunter liegende Gewebe ausgeübt. Dadurch wird der Abfluss der Lymphflüssigkeit in den Lymphgefäßen angeregt.
Diese Art der Massage kommt insbesondere zur Behandlung von Lipödemen, rheumatischen Erkrankungen oder Migräne zur Anwendung. Auch nach Operationen können sich in bestimmten Körperbereichen Flüssigkeiten ansammeln. In diesen Fällen ist die Lymphdrainage eine sehr bewährte Behandlungsform. Als Wellnessmassage kann die Lymphdrainage besonders bei Menschen mit geschwollenen Beinen und Armen eine effektive Linderung der Beschwerden verschaffen.
Diese Massageform kann auch im Gesicht eingesetzt werden: Hier verbessert sie das Hautgewebe und schenkt somit ein jugendlich-frisches und strahlendes Hauterscheinungsbild.
Die Bindegewebsmassage
Diese Form der Massage wirkt sowohl auf das Bindegewebe des Körpers als auch auf die inneren Organe. Sie regt den Kreislauf und den Stoffwechsel des Organismus an.
Die Bindegewebsmassage kommt begleitend vor allem bei Spannungskopfschmerzen, Migräne, Arthrose, Venenschwäche und Krampfadern zur Anwendung. Sogar bei Reizdarm und Gallenbeschwerden kann sie unterstützend wirken.
Die Massagegriffe haben Einfluss auf die verschiedenen Zonen des menschlichen Bindegewebes. Dazu gehören die Haut, die Unterhaut und die Faszien.
Besonders in der Physiotherapie kommt diese Art der Behandlung häufig zur Anwendung.
Die Hot Stone Massage
Bei dieser Form der Massage wird mit warmen Steinen gearbeitet. Diese werden auf bestimmte Körperstellen gelegt, während gleichzeitig aktiv mit weiteren Steinen gearbeitet wird: Das bedeutet, dass der Körper bei der Hot Stone Massage nicht mit den Händen, sondern mit warmen Steinen massiert wird. Die Wärme hilft zusätzlich zu den Massagegriffen, Verhärtungen der Muskulatur zu beseitigen. Vor allem in den kalten Wintermonaten ist diese Form der Massage eine besondere Wohltat.
Die Hot Stone Massage wird durchgeführt in vielen Wellnesshotels und Thermen oder in einem Spa.
Die Schröpfmassage
Die Schröpfmassage ist eine besondere Massageform: Hier werden sogenannte „Schröpfgläser“ auf die Haut gelegt, unter denen ein Unterdruck erzeugt wird. Die Haut wird durch den Unterdruck angehoben und verfärbt sich leicht rot durch die gesteigerte Durchblutung. Anschließend wird der Schröpfkopf auf der Oberfläche der Haut verschoben, was einen intensiven durchblutungsfördernden Effekt hat. Nach einer Schröpfmassage können blaue Flecken oder rote Striemen an der behandelten Stelle entstehen, die sich jedoch wie blaue Flecken von selbst zurückbilden.
Diese Art der Massage bietet einen entscheidenden Vorteil gegenüber den anderen Massageformen: Die Schröpfmassage wirkt bis in die tiefliegenden Hautschichten hinein und erreicht sogar tiefe Gewebsschichten.
Klassische Anwendungsgebiete der Schröpfmassage:
- Gelenkentzündungen
- Durchblutungsstörungen
- Migräne und Kopfschmerzen
- rheumatische Gelenkerkrankungen
- Muskelverhärtungen, Muskelschmerzen und Muskelerkrankungen
- Nervenschmerzen (Neuralgien)
- Asthma bronchiale
- Spasmen
Die Breuss-Massage
Rudolf Breuss, ein Naturheilkundler aus Österreich, hat diese Art der Massage begründet. Das Ziel ist vor allem eine sanfte Rückendehnung. Im Fokus der Breuss-Massage stehen die Wirbelsäule und die Bandscheiben des menschlichen Körpers. Die Breuss-Massage wird häufig in Kombination mit der Dorn Methode angewandt. Hierbei werden gezielt Blockaden der Wirbelsäule gelöst.
Anwendungsbereiche der Breuss-Massage sind Schmerzen in Rücken, Nacken und Gelenken. Auch bei Migräne, Problemen mit dem Ischias und Skoliose kann sie unterstützend wirken.
Die Klangmassage
Bei dieser Massageart werden spezielle Klangschalen verwendet, die unterschiedliche Grundfrequenzen besitzen. Die Klangschalen werden auf bestimmte Körperstellen gesetzt oder darüber gehalten und anschließend angeschlagen. Der Körper nimmt dabei die Tonvibrationen wahr: Das hat eine stresslösende und wohltuende Wirkung zur Folge. Die Vibration der gezielt aufgesetzten Klangschalen löst Verhärtungen der Gewebestrukturen. Sogar die Funktion einzelner Organe kann dabei positiv beeinflusst werden. Vor allem Verdauungsprobleme können durch die Schwingungen im Bauchbereich gelindert werden. Die Klangmassage ist im Bereich Wellness zu verorten und bietet eine perfekte Auszeit vom Alltag.
Die Aromaölmassage
Die Aromaölmassage ist eine Kombination aus Elementen der Naturheilkunde und Wellness und ist eine Ganzkörperanwendung. Grundlage dafür ist die Aromatherapie, in der jedes Aromaöl beziehungsweise jeder Duft einer bestimmten Wirkung zugeordnet wird. Bei Ölen wie Lavendel oder Melisse kommt man zur Ruhe und entspannt. Zitrusdüfte oder Rosmarin regen den Kreislauf an und werden bei Schwächezuständen oder chronischer Erschöpfung eingesetzt. Der Therapeut bespricht vor dem Termin die Vorlieben und Bedürfnisse des Patienten, um für ihn die bestmögliche Erholung zu erzielen. Die Aromatherapie ist kein Hokus Pokus, sondern basiert auf der Wirkweise von pflanzlichen Inhaltsstoffen, die über die Schleimhäute der Nase oder die Poren der Haut aufgenommen werden. Die Aromaölmassage ist daher die perfekte Erholung für Geist und Körper. Eine Kombination von Öl und Peeling bringt die Haut wieder zum Strahlen.
Die Bürstenmassage
Mit speziellen Körperbürsten wird die Durchblutung der Haut verbessert und der Kreislauf in Schwung gebracht. Die Bürsten verfügen über Naturborsten oder Naturfasern. Massiert wird vor allem mit streichenden und kreisenden Bewegungen zur Körpermitte hin. Die Bürstenmassage gehört zu den Ganzkörpermassagen und ist eine echte Beautybehandlung.
Ziel der Bürstenmassage ist es, den Kreislauf und die Durchblutung anzuregen und den Blutdruck zu regulieren. Auch die Funktion innerer Organe (vor allem der Verdauungsorgane) kann dabei gefördert werden.
Weitere Massageformen auf einen Blick
- Fango-Massage
- Thai-Massage
- Ayurveda-Massage
- Fußreflexzonenmassage
- Shiatsu-Masssage
- Tuina-Massage
- Lomi Lomi Nui-Massage
Wann zahlt die Krankenkasse eine Massage?
Wenn eine Massage ärztlich verordnet wird und der Therapie körperlicher Erkrankungen dient, trägt die Krankenkasse die Kosten dafür. In der Regel wird die Massage dann von einem erfahrenen Physiotherapeuten durchgeführt.
Liegt eine Erkrankung vor, die voraussichtlich einen kurzfristigen Verlauf hat, werden in der Regel sechs bis zehn Massage-Behandlungen verordnet. Bei Erkrankungen mit einem längerfristigen Krankheitsverlauf können auch zwölf, zwanzig oder mehr Sitzungen notwendig sein. In solchen Fällen kann es jedoch dazu kommen, dass Patienten einen Teil der Kosten selbst übernehmen müssen, da die Krankenkassen nur für eine begrenzte Anzahl der Anwendungen aufkommen. Der behandelnde Arzt, aber auch die Krankenkasse kann über die einzelnen Voraussetzungen für die Kostenübernahme Auskunft geben.
Birgt eine Massage Gefahren oder Risiken?
Wird die Massage von einem fachkundigen Therapeuten durchgeführt, treten kaum Nebenwirkungen auf. Dennoch können in Einzelfällen unerwünschte Begleiterscheinungen auftreten, weshalb eine Massage bei bestimmten Krankheiten nicht empfehlenswert ist. So regt eine Massage-Behandlung im Allgemeinen den Kreislauf an, was zu einem kurzfristigen Anstieg des Blutdrucks führen kann. Bei bestehenden Herz‑, Gefäß- und Nervenerkrankungen sollte daher im Vorfeld unbedingt Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden. Auf diese Weise können lokale Entzündungsprozesse und unerwünschte Nebenwirkungen vermieden werden. Während einer Schwangerschaft sollten im Bauch- und Lendenwirbelsäulenbereich keine Massagen durchgeführt werden.
Eine Massage sollte nicht angewandt werden bei:
- akuten fieberhaften Erkrankungen: Massagen regen die Ausschüttung bestimmter Stoffwechselendprodukte an. Dies kann den ohnehin schon geschwächten Organismus noch zusätzlich belasten.
- akuten Infektions- und Entzündungsprozessen
- schweren Gefäßerkrankungen
- entzündlichen Hautkrankheiten
- akuter Thrombose
- Knochenbrüchen
- schweren Prellungen
- Muskelkater
- offenen und blutenden Wunden
- einer frisch überstandenen Operation
- Blutgerinnungskrankheiten
Fazit
Massage-Behandlungen haben viele gesundheitsfördernde Wirkungen. Sie sind dabei gleichzeitig wohltuend für Körper und Geist und können sowohl als Wellnessbehandlung als auch als medizinische Begleittherapie zum Einsatz kommen. Egal ob Schmerzen in Rücken und Gelenken oder akute Stresszustände und Schlafstörungen: Massagen bieten Linderung bei vielen Beschwerden. Therapeuten nutzen dabei neben ihren Händen die Unterstützung von warmen Steinen, Schröpfgläsern oder Aromaölen, um bestimmte Effekte noch zu steigern. Bei Vorerkrankungen wie Bluthochdruck sollte jedoch vor einer jeden Sitzung der behandelnde Arzt konsultiert werden.
Termine sollte man nur bei einem ausgebildeten Therapeuten vereinbaren. Achten Sie auf der entsprechenden Homepage oder in der Praxis auf Zertifikate und Ausbildungsnachweise.
Bei gewissen medizinischen Indikationen tragen Krankenkassen die Kosten für eine begrenzte Anzahl an Massageanwendungen.