Wie unser individueller Stoffwechsel unsere Gesundheit beeinflusst

    Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den

    Den Stoff­wech­sel anre­gen, Deto­xen, ent­schla­cken, dies sind nur eini­ge Begrif­fe, die in unse­rer heu­ti­gen Zeit beson­de­re Beach­tung fin­den. Wer kennt sie nicht, die Influen­cer, die uns auf Face­book, Insta­gram, Snap­chat und ähn­li­chen Platt­for­men unter dem Schlag­wort „Healt­hy“ ein schlech­tes Gewis­sen ein­re­den und uns nei­disch machen. Dort wird uns vor­ge­gau­kelt, dass gesund, schlank und fit ent­we­der ein Geschenk des Him­mels oder aber ein­fach und mühe­los erreich­bar ist. In der Rea­li­tät sieht es oft­mals ganz anders aus. Für Nor­mal­sterb­li­che, ist es oft nicht leicht, dem gerecht zu wer­den und dem „Healt­hy Life­style“ zu folgen.


    Eine gesunde Ernährung mit wenig Kohlenhydraten lässt die Pfunde schmelzen.

    Ernährungsbedingte Krankheiten trotz oder wegen zahlreicher Diäten

    Ernäh­rung ist heut­zu­ta­ge mehr denn je auch eine Sache des Glau­bens, bezie­hungs­wei­se der Über­zeu­gung. Sie ist für vie­le zu einer Art Ersatz­re­li­gi­on gewor­den. Vie­le glau­ben die Wahr­heit zu ken­nen und ande­re bekeh­ren zu wol­len. Dabei ist es ein sehr indi­vi­du­el­les The­ma. Denn jeder Mensch, jeder Kör­per, jede See­le ist anders. Eini­ge ver­su­chen es mit Clean Eating, ande­re mit Trenn­kost oder mit 16/8 Fas­ten. War­um ist das so? War­um gibt es trotz eines so rie­si­gen Ange­bots an Ernäh­rungs­wei­sen und Diä­ten so vie­le Men­schen, die an Über­ge­wicht, Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen, Dia­be­tes Typ 2, Fett­stoff­wech­sel­stö­run­gen oder bei­spiels­wei­se an einer Fibro­my­al­gie (Weich­teil­rheu­ma­tis­mus) leiden?

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    Unser Stoffwechsel hält mit der modernen Entwicklung nicht Schritt

    Evo­lu­ti­ons­tech­nisch ist unser Ver­dau­ungs­trakt noch auf dem Stand von vor 3.000 Jah­ren. Wirk­lich wei­ter­ent­wi­ckelt hat er sich nicht. Die Welt um uns her­um hat sich aller­dings in einem ver­gleichs­wei­se atem­be­rau­ben­den Tem­po ver­än­dert. Der moder­ne west­li­che Lebens­stil ist eine Her­aus­for­de­rung für unse­ren Kör­per. Äuße­re Ein­flüs­se, wie Elek­tro­smog, Luft­ver­schmut­zung oder Stress las­sen sich in unter­schied­lichs­ter Wei­se nur schwer ver­mei­den oder kompensieren.

    Mit dem, was wir essen und wie wir essen, haben wir einen nicht uner­heb­li­chen Ein­fluss auf unser kör­per­li­ches Wohl­be­fin­den. Theo­re­tisch ist es gar nicht so schwie­rig, sich ver­nünf­tig, gesund und lecker zu ernäh­ren. In Zei­ten von gen­ma­ni­pu­lier­ten Agrar­pro­duk­ten, Mas­sen­tier­hal­tung, Con­ve­ni­ence Pro­duk­ten und bil­lig erzeug­ten Lebens­mit­teln, ent­wi­ckelt sich das Gan­ze aller­dings zur Herausforderung.

    Ernährung – auf die Qualität kommt es an

    Hoch­wer­ti­ge und mög­lichst natur­be­las­se­ne Lebens­mit­tel sind ein guter Anfang. Das klingt ein­fa­cher als es ist. Wie wäre es zum Bei­spiel, wenn Sie Ihre Lebens­mit­tel auf dem Erzeu­ger­markt oder direkt im Hof­la­den ein­kau­fen? Im Ide­al­fall sind die dort ange­bo­te­nen Pro­duk­te regio­nal, sai­so­nal und frisch vom Feld. Han­delt es sich um streng kon­trol­lier­te Bio­wa­re, kann man davon aus­ge­hen, dass Obst und Gemü­se rela­tiv vie­le Nähr­stof­fe ent­hal­ten. Dies hängt aller­dings maß­geb­lich von der Qua­li­tät der Böden ab, die häu­fig stark mit Stick­stoff belas­tet sind.

    Abnehmen – Stoffwechsel ankurbeln nicht vergessen

    Wer sich Gedan­ken über sei­ne Ernäh­rung macht, hat ver­mut­lich schon die Ent­schei­dung getrof­fen, etwas zu ver­än­dern. Man­che füh­len sich etwas schlapp, man­che etwas zu dick und den einen oder ande­ren pla­gen diver­se „Zip­per­lein“. Es gibt zahl­lo­se Grün­de dafür, etwas zu ändern und gefühlt gibt es eben­so vie­le Diä­ten, die alle mehr oder weni­ger erfolg­ver­spre­chend sind und alle auf dem­sel­ben Grund­prin­zip – der Kalo­rien­re­duk­ti­on – basieren.

    Im Grun­de sind sie aber fast alle zum Schei­tern ver­ur­teilt. Eine Diät ist nur eine kurz­fris­ti­ge Ände­rung der Ernäh­rung und kei­ne lang­fris­ti­ge bezie­hungs­wei­se dau­er­haf­te Ernäh­rungs­um­stel­lung. Fällt man wie­der in alte Mus­ter, kom­men die Fett­pols­ter und even­tu­ell die Beschwer­den wie von selbst zurück.

    Eine Mög­lich­keit ist eine Stoff­wech­sel­kur oder auch Stoff­wech­sel­di­ät, was eigent­lich nicht ganz prä­zi­se ist, da das lang­fris­ti­ge Ziel ist, die Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten zu ändern. Das Pro­gramm star­tet mit der Erfas­sung der Maße, des Gewichts, der Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten und des ver­folg­ten Ziels. Im Anschluss wird die Ver­sor­gung des Kör­pers mit hoch­wer­ti­gen Mikro- und Makro­nähr­stof­fen durch die Ein­nah­me hoch­wer­ti­ger Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel sicher­ge­stellt. Im nächs­ten Schritt wird der Stoff­wech­sel, unter­stützt durch spe­zi­el­le Kügel­chen, ange­regt und die Kur star­tet mit der soge­nann­ten „Lade­pha­se“. Da schlägt das Herz eines jeden, der Gewicht ver­lie­ren möch­te, höher, wäh­rend er sich gleich­zei­tig ver­wun­dert die Augen reibt.

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    Schlemmen soll den Stoffwechsel ankurbeln

    Zwei Tage lang darf unge­hemmt geschlemmt wer­den, mit dem Fokus auf fett­hal­ti­gen Spei­sen. Die­se Pha­se ist wich­tig für den Erfolg des­sen, was danach folgt. Die dar­auf­fol­gen­den 21 Tage heißt es dann Ver­zicht üben. Die­se Pha­se kann auch aus­ge­dehnt wer­den, je nach Ziel, das ver­folgt wird. Ver­zicht auf Haus­halts­zu­cker, die meis­ten Koh­len­hy­dra­te und Fett. Je kon­se­quen­ter, des­to schnel­ler stellt sich der Erfolg ein. Wäh­rend die­ser Pha­se wird dar­auf geach­tet, dass der Kör­per nicht in den „Hun­ger­stoff­wech­sel“ fällt.

    Der Spei­se­plan ist bunt und frisch und erlaubt ist, was gefällt. Es sind viel mehr Lebens­mit­tel erlaubt, als man ver­mu­tet und so ist es nicht schwie­rig, jeden Tag lecker zu essen und nicht mehr, als die zuge­stan­de­ne Kalo­rien­men­ge auf­zu­neh­men. Mit mini­ma­ler Vor­be­rei­tung las­sen sich so in 10 Minu­ten lecke­re Mahl­zei­ten frisch zubereiten.

    Wenn das Wunschgewicht erreicht ist

    Ist das Wunsch­ge­wicht erreicht, so kann die Kalo­rien­zu­fuhr mode­rat erhöht und die Aus­wahl „erlaub­ter“ Lebens­mit­tel erwei­tert wer­den. Die­se Pha­se nennt sich „Sta­bi­li­sie­rungs­pha­se“ oder „Erhal­tungs­pha­se“ und soll dem Kör­per signa­li­sie­ren, dass das erreich­te Gewicht das „neue Nor­mal­ge­wicht“ ist, dass es also kei­nen Grund gibt, über­flüs­si­ge Fett­de­pots für die nächs­te „Hun­gers­not“ anzulegen.

    Wenn man die­se „Kur“ unter fach­kun­di­ger Anlei­tung macht, ist nicht mit Man­gel­er­näh­rung zu rech­nen, eine Unter­su­chung der Blut­wer­te durch den Arzt ver­schafft aller­dings Sicherheit.

    Diät oder Ernährungsumstellung?

    Im Schnitt dau­ert die „Abnehm­pha­se“ min­des­tens drei Wochen. In die­ser Zeit hat man viel über Ernäh­rung und Nähr­stof­fe gelernt und sei­nen Geschmacks­sinn wie­der neu „jus­tiert“. Der weit­ge­hen­de Ver­zicht auf raf­fi­nier­ten Zucker und Weiß­mehl­pro­duk­te, der am Anfang schwer­fällt, ist nach drei Wochen kaum noch ein Pro­blem. Was bleibt ist ein schär­fe­rer Geschmacks­sinn. Plötz­lich schmeckt man die Süße in der Roh­kost und einst gelieb­ter Brot­auf­strich mutet über­süßt an. Die Ernäh­rungs­um­stel­lung hat sich ganz von selbst eingestellt.

    Fazit

    Gene­rell kann man sagen, dass Diä­ten sel­ten ziel­füh­rend sind. Wenn man Kin­der von früh an aus­ge­wo­gen ernährt, grei­fen die meis­ten spä­ter zu dem, was ihnen gut­tut. Lei­der haben die meis­ten von uns die­sen Instinkt ver­lo­ren. Die Fol­gen sind Über­ge­wicht und ernäh­rungs­be­ding­te Krank­hei­ten. Diä­ten ver­schlim­mern die­se Situa­ti­on häu­fig, da man sich oft ein­sei­tig ernährt und danach in alte Mus­ter zurück­fällt. Dies führt fast unwei­ger­lich zum gefürch­te­ten Jojo-Effekt.

    Die Stoff­wech­sel­kur führt wich­ti­ge Mikro- und Makro­nähr­stof­fe zu, um „lee­re Depots“ auf­zu­fül­len und um kei­ne Man­gel­er­schei­nun­gen her­vor­zu­ru­fen. So lässt sich rela­tiv mühe­los das Wunsch­ge­wicht errei­chen. Damit dies pas­siert muss natür­lich die Kalo­rien­bi­lanz stim­men und zusätz­li­che Bewe­gung unter­stützt den Prozess.

    Quellen

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    Christina Teichmüller
    Unse­re Exper­tin: Chris­ti­na Teich­mül­lerHeil­prak­ti­ke­rinHeilpraktiker/in Heil­prak­ti­ker­ge­setz
    Chris­ti­na Teich­mül­ler ist aus­ge­bil­de­te Heil­prak­ti­ke­rin und stu­diert aktu­ell osteo­pa­thi­sche Medizin/Osteopathie am Col­lege Sut­her­land. Ihre Schwer­punk­te lie­gen in der Stoff­wech­sel­ge­sund­heit und Ernäh­rungs­be­ra­tung. Sie ist der Alli­anz für Ihre Gesund­heit in Bad Hom­burg angeschlossen.