Schwindelgefühle im Kopf – Ursachen und Behandlung

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    Schwin­del, in der medi­zi­ni­schen Fach­ter­mi­no­lo­gie auch als Ver­ti­go bezeich­net, kann sich auf ganz unter­schied­li­che Art und Wei­se äußern. Eini­ge Betrof­fe­ne haben das Gefühl, dass sich um sie her­um alles dreht. Ande­re wie­der­um packt der Schwin­del auf der Roll­trep­pe. Neben Rücken- und Kopf­schmer­zen gehö­ren Schwin­del­ge­füh­le zu den am häu­figs­ten auf­tre­ten­den Beschwer­den. Erfah­ren Sie hier mehr darüber.

    Das Wich­tigs­te in Kürze:
    • Mit fort­schrei­ten­dem Lebens­al­ter steigt das Risi­ko für Schwindelattacken.
    • In den meis­ten Fäl­len ist Schwin­del harmlos.
    • Tre­ten Schwin­del­at­ta­cken in Kom­bi­na­ti­on mit Kopf­schmer­zen, Seh­stö­run­gen oder Fie­ber auf, soll­te unbe­dingt ein Arzt kon­sul­tiert werden.
    • Auch wenn Schwin­del­an­fäl­le über län­ge­re Zeit hin­weg andau­ern, ist ein Arzt­be­such unumgänglich.
    • Betrof­fe­ne kön­nen auch selbst vie­le Maß­nah­men ergrei­fen, um Schwin­del­at­ta­cken vorzubeugen.

    Schwindel hat unterschiedliche Ursachen. Nicht alle sind harmlos.

    Schwindel – was ist das eigentlich?

    Schwin­del ist eher ein soge­nann­tes „mul­ti­sen­so­ri­sches Syn­drom“ und kei­ne eigen­stän­di­ge Erkran­kung. Nach Kopf­schmer­zen ist es das häu­figs­te Sym­ptom im Ner­ven­sys­tem­be­reich. Mit zuneh­men­dem Lebens­al­ter steigt auch das Ent­ste­hungs­ri­si­ko für Schwin­del­at­ta­cken. In eher jun­gen Jah­ren lässt sich ein schwe­rer Schwin­del­an­fall also nur sel­ten beob­ach­ten. Bei Per­so­nen hin­ge­gen, die das 80. Lebens­jahr über­schrit­ten haben, sind schon mehr als 30 Pro­zent von Schwin­del betroffen.

    Ledig­lich Klein­kin­der sind im All­ge­mei­nen fast „immun“ gegen Schwin­del, denn bei ihnen ist der Gleich­ge­wichts­sinn noch nicht voll­stän­dig aus­ge­prägt. Aus die­sem Grund machen ihnen Auto­fahr­ten auf kur­vi­gen Stre­cken oder eine schwan­ken­de Boots­fahrt nichts aus. Älte­re Kin­der sind hin­ge­gen schon deut­lich häu­fi­ger von Schwin­del betrof­fen. Bei Jugend­li­chen nimmt die Anzahl der Schwin­del­at­ta­cken in der Regel wie­der ab.

    Wie entstehen eigentlich Schwindelgefühle im Kopf?

    Schwin­del kann dem mensch­li­chen Kör­per schon ordent­lich zuset­zen: Die Balan­ce zu hal­ten und sich zurecht­zu­fin­den, wenn sich rings­her­um alles dreht, ist gar nicht so ein­fach. Eine beson­ders gro­ße Rol­le spielt das Gleich­ge­wichts­zen­trum, das soge­nann­te ves­ti­bu­lä­re Sys­tem, das im Hirn­stamm sitzt. Das Gleich­ge­wichts­or­gan errech­net die aktu­el­le Posi­ti­on des Kör­pers im Raum und gleicht die­se mit gewohn­ten Bewe­gungs­ab­läu­fen ab, die vom Gehirn wäh­rend des bis­he­ri­gen Lebens erlernt und gespei­chert wurden.

    Anschlie­ßend gibt das Hirn die Befeh­le an die Augen wei­ter, die dafür not­wen­dig sind, das Gleich­ge­wicht auf­recht­zu­er­hal­ten. Das Seh­or­gan führt dar­auf­hin die Kor­rek­tur­be­we­gun­gen durch und sorgt somit für die nöti­ge Körperbalance.

    Erhält das Gehirn jedoch bei­spiels­wei­se von den Augen wider­sprüch­li­che Infor­ma­tio­nen, kön­nen Schwin­del­ge­füh­le ent­ste­hen. Eben­so kann es zum Schwin­del kom­men, wenn das Hirn nicht in der Lage ist, die ein­ge­hen­den Infor­ma­tio­nen und Signa­le kor­rekt zu ver­ar­bei­ten. Auch psy­chi­sche oder kör­per­li­che Krank­hei­ten kön­nen für Schwin­del­at­ta­cken ver­ant­wort­lich sein.

    Schwindel – verschiedene Erscheinungsformen und Ursachen

    Schwin­del kann unter­schied­lichs­te Ursa­chen haben. Grund­sätz­lich unter­schei­den Medi­zi­ner zwi­schen zwei Haupt­for­men des Schwindels:

    1. Ves­ti­bu­lä­rer Schwindel
    2. Nicht-ves­ti­bu­lä­rer Schwindel.
    Schwin­del wird oft­mals durch mus­ku­lä­re Ver­span­nun­gen, die auf die Ner­ven­bah­nen drü­cken, verursacht.

    Vestibulärer Schwindel – was ist das konkret?

    Der soge­nann­te ves­ti­bu­lä­re Schwin­del ent­steht im Gehirn, also im Kopf. Das bedeu­tet also, dass die­se Schwin­del­at­ta­cken durch eine gestör­te Infor­ma­ti­ons­ver­ar­bei­tung im Gehirn oder durch wider­sprüch­li­che Rei­ze aus­ge­löst wer­den. Der Aus­lö­ser hier­für sind Rei­zun­gen oder Erkran­kun­gen des Gleich­ge­wichts­sys­tems im Hirn­stamm. In den meis­ten Fäl­len erle­ben die Betrof­fe­nen die­se Schwin­del­at­ta­cken als Drehschwindel.

    Sind der Gleich­ge­wichts­nerv oder das Innen­ohr betrof­fen, spre­chen Medi­zi­ner von einem soge­nann­ten peri­phe­ren ves­ti­bu­lä­ren Schwin­del. Wer­den die­se Schwin­del­ge­füh­le von Erkran­kun­gen des Groß­hirns oder des Hirn­stamms aus­ge­löst, wird von einem zen­tra­len ves­ti­bu­lä­ren Schwin­del gesprochen.

    Der ves­ti­bu­lä­re Schwin­del kann sich mit fol­gen­den Erschei­nungs­for­men und Ursa­chen bemerk­bar machen:

    Lagerungsschwindel

    Die­ser Schwin­del ist im All­ge­mei­nen harm­los und zudem die häu­figs­te Erschei­nungs­form. Kleins­te Stein­chen oder Kris­tal­le, soge­nann­te Oto­li­then im Gleich­ge­wichts­or­gan sind der Aus­lö­ser hier­für. Wenn die betrof­fe­nen Pati­en­ten ihre Kör­per­hal­tung ver­än­dern, bewe­gen sich die­se klei­nen Stein­chen in den Gän­gen und rei­zen auf die­se Wei­se die Sin­nes­zel­len an den Wän­den. Infol­ge­des­sen ent­steht eine star­ke, aber aku­te Schwin­del­at­ta­cke, die auch im Lie­gen auf­tre­ten kann. Als Begleit­sym­ptom kann sich Übel­keit hin­zu­ge­sel­len. Hör­stö­run­gen sind aber kei­ne Begleit­erschei­nung des Lagerungsschwindels.

    Peripherer vestibulärer Schwindel

    Die zweit­häu­figs­te Ursa­che für Schwin­del­ge­füh­le, sind Ent­zün­dun­gen des Gleich­ge­wichts­nervs. War­um es zu die­sen Ent­zün­dun­gen kommt, konn­te bis­lang nicht abschlie­ßend geklärt wer­den. Infol­ge der Ner­ven­ent­zün­dung kommt es jedoch zu einem anhal­ten­den und sehr unan­ge­neh­men Drehschwindel.

    Die Sym­pto­me, die mit die­ser Erschei­nungs­form des Schwin­dels ver­bun­den sind, klin­gen nur sehr lang­sam ab und kön­nen sich sogar über zwei bis vier Wochen hin­zie­hen. In man­chen Fäl­len kün­di­gen kur­ze Dreh­schwin­del-Atta­cken den gro­ßen „Haupt­an­fall“ eini­ge Tage im Vor­feld an.

    Schwank- oder Drehschwindel

    Bei die­sen Schwin­del­at­ta­cken kön­nen die Betrof­fe­nen ihre Umwelt nur noch sehr unklar und ver­schwom­men wahr­neh­men. Sie haben bei­spiels­wei­se Schwie­rig­kei­ten, Stra­ßen­schil­der exakt zu erken­nen oder zu lesen. Die Sym­pto­me des Dreh- und Schwank­schwin­dels kön­nen eini­ge Minu­ten, aber auch eini­ge Tage lang andau­ern. Die­se Erschei­nungs­form des Schwin­dels kann bei­spiels­wei­se durch bestimm­te Arz­nei­prä­pa­ra­te ver­ur­sacht wer­den, die das Innen­ohr schä­di­gen kön­nen wie bei­spiels­wei­se bestimm­te Anti­bio­ti­ka. Auch eine Hirn­haut­ent­zün­dung kann eine Ursa­che für den Schwank- und Dreh­schwin­del sein.

    Morbus Menière

    Hier tritt in regel­mä­ßi­gen Zeit­ab­stän­den ein plötz­li­cher Dreh­schwin­del auf, der von einer ein­sei­ti­gen Hör­min­de­rung beglei­tet wird. Die Schwin­del­at­ta­cke ist nicht dau­er­haft, son­dern gleicht eher einem plötz­li­chen Anfall. Die Dau­er des Schwin­dels liegt im All­ge­mei­nen zwi­schen 20 Minu­ten und 24 Stun­den. In den meis­ten Fäl­len tritt die­se Art von Schwin­del zwi­schen dem 30. und dem 60. Lebens­jahr auf.

    Vestibuläre Migräne

    Auch die­se Migrä­ne-Form kann in regel­mä­ßi­ge Abstän­den Schwin­del­an­fäl­le her­vor­ru­fen. Als Begleit­sym­pto­me machen sich Gang‑, Seh- und Standstö­run­gen sowie Hin­ter­kopf-Schmer­zen bemerkbar.

    Reisekrankheit

    Auch Bus- oder Auto­fahr­ten auf kur­ven­rei­chen Stre­cken oder Tur­bu­len­zen im Flug­zeug kön­nen Schwin­del her­vor­ru­fen. Infol­ge­des­sen kann es dazu kom­men, dass das Innen­ohr mit Rei­zen über­flu­tet wird. Schaf­fen es die Augen nicht mehr, die Ursa­chen der ein­zel­nen Bewe­gungs­ab­läu­fe nach­zu­ver­fol­gen, kann das Hirn die Infor­ma­tio­nen und Rei­ze nicht mehr regis­trie­ren und kor­rekt zuord­nen. Es kommt zu Feh­ler­mel­dun­gen im Gehirn und infol­ge­des­sen zu Übel­keit, Kopf­schmer­zen und Schwindel.

    Altersbedingter Schwindel

    Mit fort­schrei­ten­dem Lebens­al­ter lei­den immer mehr Men­schen an Schwin­del. Bei der Alters­grup­pe, die das 60. Lebens­jahr über­schrit­ten hat, lei­det rund jeder vier­te unter Schwin­del­ge­füh­len. Wenn kei­ne kör­per­li­chen Ursa­chen für den Schwin­del fest­ge­stellt wer­den kön­nen wie zum Bei­spiel Herz-Kreis­lauf-Erkran­kun­gen oder Schä­di­gun­gen des Ner­ven­sys­tems, so spre­chen Ärz­te von einem „Alters­schwin­del“. Eine Ursa­che für die­se Erschei­nungs­for­men des Schwin­dels kön­nen bei­spiels­wei­se Durch­blu­tungs­stö­run­gen sein. Bei man­chen Men­schen kön­nen die­se Schwin­del­ge­füh­le zu einem stän­di­gen Beglei­ter wer­den. Hier ist von einem chro­ni­schen Schwin­del die Rede.

    Nicht-vestibulärer Schwindel

    Bei die­ser Form des Schwin­dels funk­tio­niert das Gleich­ge­wichts­zen­trum ohne Pro­ble­me. Auch das Gehirn sowie das Ner­ven­sys­tem ist völ­lig intakt. Die Ursa­chen für die Schwin­del­at­ta­cken lie­gen also in ande­ren Körperbereichen.

    Betrof­fe­ne, die unter einem nicht-ves­ti­bu­lä­ren Schwin­del lei­den, kön­nen sich nicht mehr in einem Raum ori­en­tie­ren und nei­gen daher zu stür­zen. Beim nicht-ves­ti­bu­lä­ren Schwin­del tre­ten Begleit­be­schwer­den wie Übel­keit oder Erbre­chen im All­ge­mei­nen eher sel­ten auf.

    Der nicht-ves­ti­bu­lä­re Schwin­del kann fol­gen­de Ursa­chen haben: 

    • Hals­wir­bel­säu­len-Syn­drom: Hier machen sich Nacken‑, Schul­ter- und Kopf­schmer­zen bemerk­bar. Eben­so tre­ten Schwin­del­ge­füh­le auf, die von einem Tin­ni­tus und Schwin­del beglei­tet wer­den. Der Aus­lö­ser für das Hals­wir­bel­säu­len-Syn­drom kön­nen Ent­zün­dun­gen im Hals­wir­bel­säu­len­be­reich sein, aber auch mus­ku­lä­re Verspannungen.
    • Nied­ri­ger Blut­druck: Ein plötz­li­cher auf­tre­ten­der Blut­druck­ab­fall, zum Bei­spiel nach dem schnel­len Auf­rich­ten aus der Lie­ge­po­si­ti­on her­aus, kann zu einem Schwin­del­an­fall füh­ren. Das Blut sackt dabei schnell in die Bei­ne ab, wodurch das Hirn kurz­zei­tig mit zu wenig Blut und Sau­er­stoff ver­sorgt ist. Infol­ge­des­sen wird den Betrof­fe­nen oft schwarz vor Augen und schwindelig.
    • Blut­hoch­druck
    • Herz­rhyth­mus­stö­run­gen
    • Blut­ar­mut
    • Herz­in­suf­fi­zi­enz (Herz­schwä­che)
    • Schwan­ger­schaft: In die­ser Zeit kann es immer wie­der zu Blut­druck­schwan­kun­gen kom­men, die Schwin­del aus­lö­sen kön­nen. Auch ein nied­ri­ger Blut­zu­cker­spie­gel kann die Ursa­che für Schwin­del­an­fäl­le sein.
    • Gefäß­ver­kal­kun­gen und Arte­rio­skle­ro­se im Bereich der Gefä­ße, die das Gehirn versorgen
    • Dro­gen oder Alkohol
    • Medi­ka­men­te kön­nen eben­falls Schwin­del­ge­füh­le als Neben­wir­kung hervorrufen.
    • Schlecht ein­ge­stell­te oder neue Sehhilfe

    Wenn Schwin­del­ge­füh­le ohne erkenn­ba­re phy­si­sche Ursa­che ent­ste­hen, spre­chen Medi­zi­ner vom soge­nann­ten somat­o­for­men Schwin­del. Hier kön­nen sich Begleit­sym­pto­me und Beschwer­den wie Luft­not oder Antriebs­lo­sig­keit bemerk­bar machen. Die­se Sym­pto­me beru­hen in den meis­ten Fäl­len auf psy­chi­schen Krank­hei­ten, Depres­sio­nen oder Angststörungen.

    Mögliche Symptome und Begleiterscheinungen

    Schwin­del tritt grund­sätz­lich immer mit bestimm­ten Begleit­sym­pto­men auf. Die­se Begleit­erschei­nun­gen hän­gen immer von der jewei­li­gen Schwin­del­form ab und kön­nen von Pati­ent zu Pati­ent vari­ie­ren. Häu­fig bemerk­bar sind Begleit­be­schwer­den wie Herz­ra­sen, Übel­keit, Schweiß­aus­brü­che oder Erbre­chen. Auch schnel­le Augen­be­we­gun­gen in eine bestimm­te Rich­tung sind nicht selten.

    Bei eini­gen Schwin­del­for­men kön­nen sogar Dop­pel­bil­der, Schluck- und Hör­stö­run­gen auf­tre­ten. Auch Kopf­schmer­zen kön­nen in Kom­bi­na­ti­on mit Schwin­del­ge­füh­len auftreten.

    Wie kann Schwindel behandelt werden?

    Auch wenn Schwin­del im All­ge­mei­nen harm­los ist, so stellt er für die Betrof­fe­nen doch eine sehr gro­ße Ein­schrän­kung und oft­mals auch gefähr­li­che Belas­tung dar. Wäh­rend eines Schwin­del­an­falls besteht bei­spiels­wei­se eine hohe Sturz­ge­fahr. Aus die­sem Grund ist eine Behand­lung im Grun­de immer rat­sam. Soll­ten wie­der­holt Schwin­del­ge­füh­le auf­tre­ten, soll­te unbe­dingt ein Fach­arzt für Neu­ro­lo­gie kon­sul­tiert wer­den. Er kann gefähr­li­che Erkran­kun­gen wie zum Bei­spiel Schlag­an­fall, Ner­ven­ent­zün­dun­gen oder Tumo­re ausschließen.

    Beson­ders wich­tig ist die Unter­su­chung beim Neu­ro­lo­gen, wenn Schwin­del­an­fäl­le in Kom­bi­na­ti­on mit star­ken Kopf­schmer­zen auf­tre­ten. Auch wenn sich der Schwin­del über meh­re­re Tage hin­weg erstreckt, soll­ten Sie unbe­dingt mit einem Fach­arzt dar­über sprechen.

    Die medi­zi­ni­sche Behand­lung ist abhän­gig von der Art und der Ursa­che des Schwin­dels. Grund­sätz­lich kann medi­ka­men­tös, phy­si­ka­lisch oder psy­cho­the­ra­peu­tisch behan­delt werden.

    Aus­rei­chend trin­ken kann harm­lo­sen Schwin­del­at­ta­cken vorbeugen.

    Medikamentöse Behandlung von Schwindelgefühlen

    Vor allem bei star­ken und aku­ten Schwin­del­at­ta­cken spre­chen eini­ge Medi­ka­men­te sehr gut an. Sie ver­bes­sern jedoch haupt­säch­lich die Sym­pto­me und nicht die Krank­heit an sich. Als Akut-Medi­ka­ti­on kön­nen auch Anti­hist­ami­ni­ka zum Ein­satz kom­men. Das kann vor allem bei Meniè­re-Pati­en­ten in anfalls­frei­en Zei­ten gute Resul­ta­te zei­gen. Es gibt eine gro­ße Palet­te an wei­te­ren Medi­ka­men­ten, die gegen Schwin­del hel­fen kön­nen. Die­se sind meist pflanz­lich oder homöo­pa­thisch und frei verkäuflich.

    Schwin­del­at­ta­cken wer­den häu­fig von Erbre­chen und Übel­keit beglei­tet. Auch dafür gibt es wirk­sa­me Arz­nei­mit­tel. Der Arzt muss hier von Ein­zel­fall zu Ein­zel­fall prü­fen, ob über­haupt und wel­che Medi­ka­men­te ver­ord­net wer­den können.

    Lagerungstraining bei Schwindel

    Kör­per­li­che Übun­gen kön­nen sehr wirk­sam gegen Schwin­del hel­fen. Kör­per­li­che Scho­nung und Ruhe kön­nen den Schwin­del sogar noch ver­schlim­mern. Das Gleich­ge­wichts­sys­tem ist sehr kom­plex. Auch wenn beim Schwin­del bestimm­te Funk­tio­nen „aus­fal­len“, so gibt es doch bestimm­te „Kom­pen­sa­ti­ons­mög­lich­kei­ten“: Sie kön­nen bei­spiels­wei­se die Funk­ti­on von ande­ren aus­ge­fal­le­nen „Sys­tem­part­nern“ übernehmen.

    Im Rah­men die­ser The­ra­pie wer­den bestimm­te kör­per­li­che Übun­gen durch­ge­führt, die beim betrof­fe­nen Pati­en­ten Hal­tungs­un­si­cher­hei­ten her­vor­ru­fen und von ihm eine Kor­rek­tur­be­we­gung erfor­dern. Durch kran­ken­gym­nas­ti­sche Behand­lun­gen soll erreicht wer­den, dass die Betrof­fe­nen Schon­hal­tun­gen ver­mei­den und Stand­un­si­cher­hei­ten bes­ser ent­ge­gen­wir­ken können.

    Manuelle Therapie und Training

    Ist der Schwin­del bedingt durch Ver­span­nun­gen, die auf Ner­ven­bah­nen drü­cken, so kön­nen Mas­sa­gen und geziel­ter Auf­bau von z.B. der Nacken­mus­ku­la­tur hel­fen und vorbeugen.

    Psychotherapie bei Schwindelanfällen

    Sind die Schwin­del­ge­füh­le psy­chisch bedingt, kön­nen psy­cho­the­ra­peu­ti­sche Behand­lungs­maß­nah­men wie zum Bei­spiel eine Ver­hal­tens­the­ra­pie wei­ter­hel­fen. Die Psy­cho­the­ra­pie kann durch bestimm­te Medi­ka­men­te wie Anti­de­pres­si­va sinn­voll ergänzt werden.

    Eine Ope­ra­ti­on ist bei Schwin­del­an­fäl­len nur in äußers­ten Aus­nah­me­fäl­len notwendig.

    Wann ist ein Arztbesuch notwendig?

    In vie­len Fäl­len steht hin­ter einer Schwin­del­at­ta­cke ein harm­lo­ser Lage­rungs­schwin­del. Sol­che Schwin­del­ge­füh­le klin­gen meis­tens inner­halb weni­ger Tage oder Wochen von allei­ne ab. Erhär­tet sich jedoch der Ver­dacht, dass eine erns­te Erkran­kung hin­ter den Schwin­del­an­fäl­len ste­cken könn­te, ist ein Arzt­be­such unumgänglich.

    Das ist bei­spiels­wei­se ins­be­son­de­re dann der Fall, wenn die Attacken:

    • wie­der­holt, hef­tig und auch plötz­lich auftreten
    • bestimm­te Kopf­be­we­gun­gen Schwin­del­at­ta­cken hervorrufen
    • Begleit­sym­pto­me wie Kopf­schmer­zen, Erbre­chen, Übel­keit, Ohren­sausen, Seh­stö­run­gen, Atem­not oder Benom­men­heit die Schwin­del­at­ta­cken begleiten
    • die Schwin­del­ge­füh­le in Kom­bi­na­ti­on mit Fie­ber oder einer Ent­zün­dung auftreten

    Tipps & Tricks – diese Maßnahmen können Sie selbst gegen Schwindel ergreifen

    Sie kön­nen selbst eini­ge Maß­nah­men ergrei­fen, um Schwin­del­ge­füh­len vor­zu­beu­gen. Trai­nie­ren Sie bei­spiels­wei­se regel­mä­ßig den Gleich­ge­wichts­sinn. Eine opti­ma­le Übung hier­für ist, beim Zäh­ne­put­zen auf einem Bein zu ste­hen. Auch vie­le Sport­ar­ten kön­nen das Gleich­ge­wichts­zen­trum stär­ken und trainieren.

    • Ver­mei­den Sie über­mä­ßi­gen Stress und kör­per­li­che Erschöpfung.
    • Trin­ken Sie reich­lich, um einen sta­bi­len Blut­druck sicherzustellen.
    • Ach­ten Sie auf regel­mä­ßi­ge Mahl­zei­ten, um eine Unter­zu­cke­rung des Kör­pers zu vermeiden.
    • Schla­fen Sie genug.
    • Ent­span­nen Sie sich, bei­spiels­wei­se durch sanf­te Yoga-Work-outs oder auto­ge­nes Trai­ning.
    • Ver­zich­ten Sie auf Niko­tin und Alkohol.
    • Kon­trol­lie­ren Sie regel­mä­ßig den Blut­druck.
    • Ste­hen Sie nicht ruck­ar­tig auf.
    • Lesen Sie die Packungs­bei­la­ge von Medi­ka­men­ten auf­merk­sam durch und beach­ten Sie die mög­li­chen Nebenwirkungen.
    • Wenn Sie unter einer Dia­be­tes­er­kran­kung lei­den, soll­ten Sie regel­mä­ßig die Blut­zu­cker­wer­te prüfen.

    Quellen

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