Rund 22 Millionen Menschen in Deutschland leiden unter immer wiederkehrenden Gelenkbeschwerden und Rückenschmerzen. Behandlungsformen wie eine medikamentöse Behandlung oder operative Eingriffe sind oft sehr riskant und mit Nebenwirkungen verbunden. Eine Physiotherapie kann diese Methoden sanft unterstützen oder sie sogar komplett überflüssig machen.
Die verschiedenen Teilbereiche der Physiotherapie können bei Erkrankungen des Bewegungsapparates, der Nerven und sogar der inneren Organe Linderung verschaffen und deren Funktionsfähigkeit verbessern. Welche Methoden es gibt und in welchen Fällen diese zum Einsatz kommen, ist im Folgenden zu lesen.
- Die Krankengymnastik und die physikalische Therapie bilden die zwei Säulen der Physiotherapie.
- Die Manuelle Therapie ist eine Sonderform der Krankengymnastik.
- Physiotherapie hilft nicht nur bei Rückenschmerzen, sondern auch bei Nervenschäden und Funktionsstörungen der Organe.
- Im Regelfall werden zunächst 6 bis 10 Sitzungen verordnet.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist Physiotherapie?
- 2 Begriffliche Abgrenzung
- 3 Besondere Methoden der Physiotherapie
- 4 Bei welchen Beschwerden kann Physiotherapie helfen?
- 5 Wie läuft eine Behandlung ab?
- 6 Wie, wann und wie oft bekommt man Physiotherapie verschrieben?
- 7 Birgt eine physiotherapeutische Behandlung Risiken?
- 8 Quellen
Was ist Physiotherapie?
Die Physiotherapie ist ein natürliches Heilverfahren, welches mittels spezieller Trainingseinheiten und äußerlicher Reize gestörte Körperfunktionen behandelt. Auch wenn die Physiotherapie ein großes Behandlungsspektrum aufweist, wird sie doch zu einem Großteil bei Erkrankungen und Verletzungen der Wirbelsäule und der Gelenke angewandt. Eine physiotherapeutische Behandlung kann eine Ergänzung oder Alternative zu Medikamenten oder Operationen darstellen.
Die Behandlung durch einen Physiotherapeuten erfolgt stets nach ärztlicher Anordnung. Ziele sind dabei Schmerzlinderung, Anregung der Durchblutung und des Stoffwechsels sowie die Verbesserung von Kraft, Ausdauer, Koordination und Beweglichkeit. Muskuläre Verspannungen, Blockaden und Dysbalancen werden durch aktive (Patient bewegt sich aus eigener Kraft), passive (Physiotherapeut leitet Bewegungen des Patienten) oder resistive (Patient übt Gegendruck gegen ein Gerät oder Wasser aus) Übungen signifikant verbessert. Die Wirkungsgrundlage sind dabei die Anpassungsmechanismen des menschlichen Körpers. Durch wiederholte Bewegungsabläufe „gewöhnen“ sich Sehnen, Bänder, Muskeln und Faszien an eine neue korrekte Position. Die Leistungsfähigkeit des Organismus kann dadurch gesteigert werden.
Eine weitere Säule der Physiotherapie ist die Anleitung zur Selbsthilfe. Dem Patienten werden spezielle Techniken beigebracht, welche dieser leicht zu Hause nachmachen kann. Neben der Behandlung in einer Praxis ist es nämlich essenziell, auch regelmäßig für sich selbst zu trainieren, um schnellere Therapieerfolge erzielen zu können.
Physiotherapie wird stationär in der kurativen Medizin in Krankenhäusern oder zur Rehabilitation in einer ambulanten Praxis durchgeführt. Patienten, die unter einer Einschränkung ihrer Beweglichkeit leiden, haben die Möglichkeit der mobilen Behandlung, bei der entspannt in der heimischen Umgebung trainiert werden kann.
Begriffliche Abgrenzung
Physiotherapie wird oft mit dem Begriff der Krankengymnastik verwechselt.
Dies ist zwar nicht komplett falsch, aber: Die Krankengymnastik und die physikalische Therapie sind die zwei Säulen der Physiotherapie. Physiotherapie ist also als eine Art Oberbegriff für verschiedene Methoden anzusehen.
Die Manuelle Therapie wiederum ist eine spezielle Variante der Krankengymnastik. Beide Bereiche kann man dem Begriff der Bewegungstherapie zuordnen.
Physikalische Therapie
Unter diesem Teilbereich der Physiotherapie versteht man eine Behandlung mit physikalischen Mitteln beziehungsweise äußeren Reizen, die eine bestimmte Körperreaktion hervorrufen sollen. Die physikalische Therapie wird meist als Ergänzung zur Bewegungstherapie eingesetzt und verstärkt die positiven Effekte selbiger. Eine reine physikalische Therapie kann neben Physiotherapeuten auch von Masseuren durchgeführt werden.
Zu den verschiedenen Methoden gehören unter anderem folgende Therapieformen:
Massagetherapie
Um Verspannungen und Schmerzen zu lindern, wenden Physiotherapeuten häufig zusätzliche Massagen bei ihren Patienten an. Diese lassen sich in drei Bereiche aufteilen: Die klassische Massage dient in erster Linie zur Lockerung von verhärteter Muskulatur und zur Durchblutungssteigerung. Der Fokus liegt dabei hauptsächlich auf Rücken und Nacken. Die Reflexzonenmassage basiert auf der Annahme, dass von außen stimulierte Areale durch Nervenstränge mit inneren Organen verbunden sind. Anwendungen wie die Fußreflexzonenmassage und Bindegewebsmassage sollen so beispielsweise auch bei Magen-Darm-Beschwerden helfen können. Eine spezielle Form der Massage ist die Lymphdrainage. Hier fördern feste manuelle „Ausstreichungen“ den Abtransport von überschüssiger Lymphflüssigkeit. Nach einer Knieoperation kann eine Lymphdrainage beispielsweise Schwellungen und Schmerzen reduzieren.
Balneotherapie
Unter der Balneotherapie versteht man die heilsame Wirkung von Bädern, Trinkkuren und Inhalation. Neben der wohltuenden Wärme der Bäder haben vor allem die darin gelösten Stoffe (Kohlensäure, Kohlendioxid, Jod, Schwefel, Magnesium, Eisen) eine positive Wirkung auf viele Beschwerden. Gerade bei rheumatischen Erkrankungen und Hauterkrankungen (Neurodermitis) kann die Bädertherapie Linderung verschaffen. Auch Bäder in Schlamm oder Algen kommen zum Einsatz. Bei der Inhalationstherapie wird Wasserdampf mit Medikamenten oder Lösungen (Kamille, Kochsalz) versetzt und vom Patienten eingeatmet. So tritt vor allem bei Atemwegserkrankungen wie Asthma oder Mukoviszidose eine Besserung der Symptome ein.
Hydrotherapie
Eng verbunden mit der Balneotherapie ist die Hydrotherapie. Hierbei nutzt der Physiotherapeut warmes und kaltes Wasser (meist im Wechsel) als Heilmittel. Besonders bekannt sind hierbei die Kneipp-Bäder, bei denen Patienten durch kaltes Wasser waten. Hierdurch werden das Herz-Kreislauf-System und die Venen gestärkt. Des Weiteren wird in der Hydrotherapie mit Güssen und Wickeln gearbeitet.
Thermotherapie
Die Thermotherapie umfasst die Wärme- und Kältetherapie. Bei der Wärmetherapie werden Muskulatur, Gelenke und Knochen mithilfe von Wickeln, Bädern, Heißluft, Fangopackungen oder einem Ultraschallgerät erwärmt, um die Durchblutung zu steigern und Verspannungen zu lösen. Die Kältetherapie wiederum arbeitet mit Kaltluft, Eiskompressen oder Kältekammern. Diese Anwendungen eignen sich besonders für Sportverletzungen und Schwellungen.
Elektrotherapie
Physiotherapeuten nutzen niederfrequente Reizströme oder mittelfrequente Wechselströme, um bestimmte Heilungsprozesse im Körper zu aktivieren. Stromimpulse führen Kontraktionen der Muskulatur herbei und können somit bei Lähmungen oder geschwächten Muskeln helfen. Auch in der Behandlung von Tinnitus und bei Harninkontinenz findet die Elektrotherapie Anwendung.
Heliotherapie
Die Heliotherapie, auch Lichttherapie genannt, beschreibt die Behandlung mit Sonnenstrahlung (UVB-Strahlung). Ziel ist dabei unter anderem die Steigerung des Vitamin-D-Spiegels im Blut. Die Behandlung wird mit knapper Bekleidung an der frischen Luft durchgeführt. Alternativ dazu kommt bei schlechtem Wetter künstliches Licht zum Einsatz. Anwendungsgebiete sind Hauterkrankungen, Osteoporose und saisonale Depressionen. Die benötigte Licht-Dosis sollte vorher genau mit einem Arzt besprochen werden, um Sonnenbrand zu vermeiden. Nach einer Bestrahlungsserie sollte eine Pause von Wochen oder sogar Monaten eingehalten werden.
Krankengymnastik
Die Krankengymnastik ist die wohl bekannteste und am meisten verordnete Form der Physiotherapie weshalb die beiden Begriffe oft synonym verwendet werden. Im Gegensatz zur physikalischen Therapie gehört die Krankengymnastik der Bewegungstherapie an. Meist wirken hierbei die Patienten aktiv bei dem Training mit oder der Physiotherapeut assistiert dabei. Auch Übungen mit Geräten wie Ball oder Band kommen zum Einsatz. Krankengymnastik ist auf viele verschiedene Beschwerden hin individualisierbar, wird jedoch hauptsächlich bei Dysbalancen der Wirbelsäule, Knochenbrüchen, Sportverletzungen, Amputationen und nach Unfällen oder Schlaganfällen eingesetzt. In Kombination mit einer physikalischen Therapie können Behandlungserfolge noch maximiert werden. Krankengymnastik darf nur von ausgebildeten Physiotherapeuten angeboten und durchgeführt werden.
Manuelle Therapie
Während bei der Krankengymnastik der Patient aktiv mitwirkt, bleibt er bei der manuellen Therapie eher passiv. Der Manualtherapeut ertastet mit seinen Händen Blockaden, Verspannungen und Fehlstellungen und behebt diese mit speziellen Mobilisationstechniken und Handgriffen. Grundlage hierbei sind Druck und Dehnung. Ziel ist die Wiederherstellung eines perfekten Zusammenspiels von Gelenken, Muskeln und Nerven.
Bei der Mobilisation führt der Therapeut wiederholt eine Bewegung durch, womit der Bewegungsspielraum eines Gelenks stetig erweitert wird. Bei der Manipulation wird eine kleine und schnelle Bewegung mit dem entsprechenden Körperteil ausgeführt, um die Funktionsfähigkeit zu steigern. Die Adjustierung beschreibt das Zurückbringen von Wirbeln in ihre korrekte Position. Diese Technik wird meistens bei einem Hexenschuss angewandt. Die Grenzen von der Manuellen Therapie hin zur Chiropraktik oder Osteopathie sind oft fließend.
Die Manuelle Therapie hat nichts mit Massage zu tun und erfordert eine mehrjährige Ausbildung. Ein Physiotherapeut, welcher eine Zulassung zum Krankengymnast hat, muss rund weitere 400 Stunden an zusätzlicher Ausbildung investieren, um eine Zulassung zur Manualtherapie zu erhalten. Die Manuelle Therapie sollte nicht bei akuten Verletzungen zur Anwendung kommen.
Besondere Methoden der Physiotherapie
Physiotherapie nach Bobath
Produkte & Dienstleistungen (0)Die Krankengymnastik nach Bobath richtet sich vorrangig an Patienten mit angeborenen oder erworbenen neurologischen Schäden. Dazu zählen Menschen, die einen Schlaganfall erlitten haben, oder Neugeborene mit Bewegungseinschränkungen. Bestimmte Bewegungsabläufe werden stetig wiederholt, um die Neubildung von Nerven und Synapsen anzuregen.
Physiotherapie nach Schroth
Die Krankengymnastik nach Schroth ist vor allem für Menschen mit Skoliose (Verformung der Wirbelsäule) geeignet. Bestimmte Dehnungen und die Kräftigung der Muskulatur sollen Schmerzen lindern und eine weitere Verformung verhindern. Das Training zielt auf eine gerade und aufrechte Körperhaltung ab, die auch im Alltag von den Betroffenen beachtet werden sollte.
Physiotherapie nach Vojta
Beim Verfahren nach Vojta spielt ein bewusst ausgeübter Druck seitens des Therapeuten eine Rolle. Die aktivierten Druckpunkte lösen Reflexe aus, welche wiederum die Funktionsfähigkeit der Muskulatur stärken.
Physiotherapie am Gerät
Die gerätebasierte Krankengymnastik hat das Ziel, Kraft, Ausdauer und Koordination des Patienten zu steigern. Neben Bällen und Bändern kommen vor allem Geräte, wie sie auch im Fitnessstudio zu finden sind, zum Einsatz. Dazu gehören Krafttrainingsgeräte, Fahrradergometer und Zugapparaturen.
Physiotherapie bei CMD
CMD ist die Abkürzung für craniomandibuläre Dysfunktion und beschreibt eine Fehlstellung des Kiefers. Diese führt zu Funktionsstörungen beim Kauen, Kopfschmerzen, Nackenschmerzen, Zähneknirschen und sogar Tinnitus. Auch hierbei kann eine spezielle Physiotherapie helfen.
Sportphysiotherapie
Dieses Verfahren richtet sich an Sportler und ihre speziellen Bedürfnisse. Es geht zum einen darum, durch richtiges Dehnen und Aufwärmen das Verletzungsrisiko zu minimieren. Neben der Prävention ist auch der Umgang mit schon vorhandenen Sportverletzungen und deren Heilung Inhalt dieser Therapieform.
Atemtherapie
Auch die Atemgymnastik ist ein Teil der Physiotherapie. Patienten mit Asthma oder anderen Lungenerkrankungen lernen, wie sie ihren eigenen Körper besser wahrnehmen und wie sie gezielt ihre Atemmuskulatur stärken können. Das Atmen soll durch das Training auf Dauer erleichtert werden. Dieses Heilverfahren ist besonders aus Geburtsvorbereitungskursen bekannt.
Rückentraining
Das Rückentraining ist sowohl zur Prävention als auch zur Rehabilitation von Rückenbeschwerden geeignet. Mit Abläufen, welche man auch zu Hause anwenden kann, wird die Rückenmuskulatur gestärkt, Schmerzen gelindert und Fehlhaltungen korrigiert. Durch Rückengymnastik beziehungsweise Wirbelsäulengymnastik erhält und verbessert man die eigene Beweglichkeit und das Wohlbefinden.
Bei welchen Beschwerden kann Physiotherapie helfen?
Die Physiotherapie kann Linderung der verschiedensten Beschwerden verschaffen. Das Behandlungsspektrum umfasst:
Stütz- und Bewegungsapparat
Besonders die Orthopädie nutzt Methoden der Physiotherapie. Hier stehen die Muskeln, Sehnen, Bänder und Gelenke von Rücken und Extremitäten im Fokus. Behandelt werden das HWS-Syndrom, Bandscheibenvorfälle, Skoliosen, Rheuma und Sportverletzungen. Auch nach Operationen oder Unfällen kann die Physiotherapie eine unterstützende Maßnahme sein.
Nervensystem
Die Symptome neurologischer Erkrankungen wie Multiple Sklerose oder ALS können durch physiotherapeutische Maßnahmen gelindert und der Verlauf der Krankheit verlangsamt werden. Bei Querschnittslähmungen oder nach Schlaganfällen besteht sogar eine Chance auf teilweise oder vollständige Rehabilitation des Nervensystems.
Innere Organe
Auch wenn man es zuerst nicht vermuten mag: Physiotherapie ist nicht nur für den Bewegungsapparat zuständig, sondern kann auch die Funktion innerer Organe beeinflussen. Durch gezieltes Training oder manuelle/physikalische Stimulation können Atemwegserkrankungen, Herz-Kreislauf-Beschwerden und sogar Magen-Darm-Probleme therapeutisch unterstützt und Körperfunktionen angeregt werden.
Chronische Erkrankungen
Physiotherapie kann auch bei einigen chronischen Erkrankungen Unterstützung bietet und einzelne Beschwerden lindern. Zu diesen Krankheiten gehören beispielsweise Parkinson, Fibromyalgie und das Down-Syndrom.
Wie läuft eine Behandlung ab?
Der behandelnde Arzt legt vorab die Art der Physiotherapie fest und schreibt die Diagnose auf den Überweisungszettel. Ein guter Physiotherapeut sollte diese Diagnose jedoch kritisch hinterfragen und mit gezielten Griffen überprüfen und die Schmerzen genau lokalisieren.
Am Anfang des ersten Besuches sollte stets ein ausführliches Anamnesegespräch stattfinden. Nur wenn der Therapeut die Krankheitsgeschichte und Lebensumstände des Patienten kennt, kann er eine passende Behandlung festlegen. Nach der Anamnese überprüft der Therapeut den Allgemeinzustand, Kraft und Beweglichkeit des Patienten, um zu bewerten, wie belastbar dieser ist. Daraufhin folgt die Erstellung eines Therapieplans und die Besprechung der gemeinsamen Ziele. Je nach Art der Beschwerden werden aktive, passive oder resistive (gegen Geräte) Bewegungen ausgeführt, welche mit der Zeit immer leicht in Frequenz und Intensität gesteigert werden.
Des Weiteren sollten dem Patienten Übungen mit an die Hand gegeben werden, welche dieser auch zu Hause alleine ausführen kann. Dadurch beschleunigt sich der Therapieerfolg sowie der Heilungsprozess enorm.
Wie, wann und wie oft bekommt man Physiotherapie verschrieben?
Grundsätzlich wird Physiotherapie vom behandelnden (Haus-) Arzt oder Orthopäden verschrieben. Im Falle einer craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) kann auch der Zahnarzt oder Kieferorthopäde eine Überweisung ausstellen.
Krankengymnastische Anwendungen sind immer durch ein Budget begrenzt. Ob man die Kriterien für eine Behandlung erfüllt und wie viele Sitzungen einem „im Regelfall“ zustehen, legt der Heilmittelkatalog fest. Der Katalog sieht als Regelfall 6 bis maximal 10 Anwendungen vor. Ist das Therapieziel danach nicht erreicht, kann der Arzt noch zwei Folgeverordnungen ausstellen. Dafür wird jedoch ein Therapiebericht des Physiotherapeuten benötigt. Ist noch keine Besserung nach den Folgeverordnungen zu vermerken, muss der Patient einen neuen „Regelfall“ eröffnen. Dafür braucht er ein neues Rezept und muss eine 12-wöchige Pause einlegen. Stellt sich während der Physiotherapie eine weitere Diagnose heraus, kann hierfür ein neuer „Regelfall“ eröffnet werden. Wer eine Physiotherapie außerhalb des Regelfalles wahrnehmen möchte, braucht hierfür eine Genehmigung seiner jeweiligen Krankenkasse.
Schwerwiegend chronisch Erkrankte bilden eine Ausnahme und können Physiotherapie auf Lebenszeit verordnet bekommen.
Birgt eine physiotherapeutische Behandlung Risiken?
Wenn man sich in den Händen eines erfahrenen Physiotherapeuten befindet, bestehen so gut wie keine Risiken. Maximal kann die Behandlung zu Blutergüssen führen. Die meisten Menschen verspüren gerade nach den ersten Sitzungen einen Muskelkater, was jedoch wünschenswert ist, da sich Muskelmasse aufbaut. Je nach Intensität des Trainings und dem Zustand der eigenen Gesundheit verspüren manche Patienten nach der Physiotherapie Erschöpfung und Müdigkeit. Dies ist jedoch völlig normal und nicht besorgniserregend. Die Erschöpfungszustände sollten jedoch mit der Zeit besser werden.