Neurodermitis Behandlung: Was hilft und was muss ich wissen?

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    Neu­ro­der­mi­tis wird in der medi­zi­ni­schen Fach­spra­che auch als „ato­pi­sche Der­ma­ti­tis“ oder „ato­pi­sches Ekzem“ bezeich­net. Hier­bei han­delt es sich um eine chro­nisch-ent­zünd­li­che Erkran­kung der Haut. Sie geht mit sehr star­kem Juck­reiz ein­her und ver­läuft schubweise.

    Wie inten­siv die Beschwer­den aus­fal­len, ist abhän­gig von unter­schied­li­chen Fak­to­ren wie bei­spiels­wei­se dem Lebens­al­ter der betrof­fe­nen Per­so­nen. In jedem Fall sind Men­schen, die unter einer Neu­ro­der­mi­tis lei­den, in ihrer Lebens­qua­li­tät stark ein­ge­schränkt. Durch eine Neu­ro­der­mi­tis Behand­lung kön­nen jedoch erfreu­li­che Erfol­ge erzielt werden.

    Erfah­ren Sie im nach­fol­gen­den Artikel:

    • Was sind die Aus­lö­ser und Ursa­chen einer Neurodermitis?
    • Wel­che Sym­pto­me sind typisch und an wel­chen Kör­per­stel­len kann Neu­ro­der­mi­tis auftreten?
    • Wel­che Behand­lung ist rat­sam und wel­che Haus­mit­tel hel­fen wirklich?

    Neurodermitis Behandlung: Was hilft und was muss ich wissen?

    Neurodermitis – was ist das eigentlich?

    Neu­ro­der­mi­tis ist eine Haut­krank­heit, bei der die natür­lich vor­han­de­ne Schutz­funk­ti­on der Haut her­ab­ge­setzt ist. Kom­men die Betrof­fe­nen in Berüh­rung mit Kei­men oder bestimm­ten Rei­zen, kann es zu Ent­zün­dun­gen kommen.

    Die­se chro­nisch-ent­zünd­li­che Haut­er­kran­kung ist nicht anste­ckend, tritt in Schü­ben auf und geht oft mit einem quä­len­dem Juck­reiz einher.

    Hei­len lässt sich die Erkran­kung nicht, es gibt jedoch vie­le unter­schied­li­che Mög­lich­kei­ten der Neurodermitis-Behandlung.

    In vie­len Fäl­len beginnt die Erkran­kung bereits im Säug­lings- oder Klein­kind­al­ter. Beschwer­der­ei­che Pha­sen wech­seln sich mit beschwer­de­frei­en Zei­ten ab.

    Welche Ursachen hat Neurodermitis?

    In vie­len Fäl­len liegt eine gene­ti­sche Ver­an­la­gung für die­se ent­zünd­li­che Haut­er­kran­kung vor. Auf­grund einer Gen­ver­än­de­rung wird zu wenig von dem soge­nann­ten Fil­ag­grin, einem Eiweiß, hergestellt.

    Die­ser Fil­ag­grin-Man­gel führt zu einer ver­än­der­ten Zusam­men­set­zung der Haut­fet­te. Infol­ge­des­sen ver­liert die Haut immer mehr an Feuch­tig­keit und wird tro­cken. Auf bestimm­te äuße­re Fak­to­ren reagiert die­se dann schnell mit Juck­reiz und Entzündungen.

    Die Ver­an­la­gung für die ato­pi­sche Der­ma­ti­tis ist ver­erb­bar, das bedeu­tet, dass Eltern die­se Gen­ver­än­de­rung an ihre Kin­der wei­ter­ge­ben kön­nen: Ist ein Eltern­teil selbst von einer Neu­ro­der­mi­tis betrof­fen, so hat das Kind ein etwa 40 Pro­zent hohes Risi­ko eben­falls an die­ser Haut­er­kran­kung zu lei­den. Haben bei­de Eltern­tei­le Neu­ro­der­mi­tis, liegt das Erkran­kungs­ri­si­ko des Kin­des sogar bei etwa 67 Pro­zent.

    Des Wei­te­ren gibt es bestimm­te Fak­to­ren, die dazu füh­ren kön­nen, dass bei einer vor­han­de­nen erb­li­chen Vor­be­las­tung die Neu­ro­der­mi­tis tat­säch­lich aus­bricht: Das kann zum Bei­spiel der Über­gang von der Mut­ter­milch zur Kuh­milch beim Baby sein.

    Bestimm­te Nah­rungs­mit­tel­un­ver­träg­lich­kei­ten kön­nen eine Neu­ro­der­mi­tis-Erkran­kung eben­so begüns­ti­gen wie Stress, diver­se Umwelt­fak­to­ren oder psy­chi­sche Belastungen.

    Nicht immer lässt sich die Ursa­che für die Haut­er­kran­kung exakt auf­spü­ren. In vie­len Fäl­len kann auch eine Kom­bi­na­ti­on unter­schied­li­cher Fak­to­ren zu einer Neu­ro­der­mi­tis führen.

    Wie viele Menschen sind im Durchschnitt von Neurodermitis betroffen?

    Das ato­pi­sche Ekzem gehört zu den am häu­figs­ten auf­tre­ten­den Haut­er­kran­kun­gen in unse­rem Land. Diver­sen Schät­zun­gen zufol­ge sind durch­schnitt­lich 3,8 Mil­lio­nen Men­schen davon betrof­fen.

    Mit zuneh­men­dem Lebens­al­ter nimmt jedoch die Häu­fig­keit der Erkran­kung ab. Im Kin­des­al­ter sind noch rund zehn bis fünf­zehn Pro­zent von Neu­ro­der­mi­tis-Schü­ben betroffen.

    Im Gegen­satz dazu lei­den nur rund ein­ein­halb bis drei Pro­zent aller Erwach­se­nen an einem ato­pi­schen Ekzem.

    Die Symptome einer Neurodermitis

    Cha­rak­te­ris­ti­sche Begleit­erschei­nun­gen der Neu­ro­der­mi­tis sind ent­zünd­li­che Ver­än­de­run­gen der Haut, soge­nann­te Ekze­me, die mit einem quä­len­den Juck­reiz einhergehen.

    Die Sym­pto­me kön­nen von Pati­ent zu Pati­ent ganz unter­schied­lich aus­fal­len und in Schü­ben auf­tre­ten: Auf beschwer­de­freie Peri­oden kön­nen Zei­ten mit inten­siv aus­ge­präg­ten Sym­pto­men folgen.

    Bereits ab dem vier­ten Lebens­mo­nat kön­nen sich die ers­ten Krank­heits­an­zei­chen bemerk­bar machen.

    Beim Baby erschei­nen jucken­de, tro­cke­ne und stark gerö­te­te Haut­stel­len, die zum Teil auch näs­sen oder Krus­ten bil­den, die vom äuße­ren Erschei­nungs­bild her, an ange­brann­te Milch erin­nern. Daher wer­den die­se Schup­pen­krus­ten auch als soge­nann­ter Milch­schorf bezeichnet.

    Die Sym­pto­me auf einen Blick:
    • stark gerö­te­te und ent­zün­de­te Hautstellen
    • Feuch­tig­keits­ver­lust der Haut
    • tro­cke­ne und sehr raue Stellen
    • inten­si­ver Juckreiz
    • Stim­mungs­schwan­kun­gen und erhöh­te Reiz­bar­keit wäh­rend der Krankheitsschübe

    An welchen Körperstellen macht sich die Neurodermitis bemerkbar?

    Die­se ent­zünd­li­che Haut­er­kran­kung kann groß­flä­chig oder nur an ein­zel­nen Kör­per­stel­len auftreten.

    Betrof­fe­ne Körperstellen:
    • Kopf­haut
    • Gesicht und Augenlider
    • Hals
    • Brust
    • Hän­de
    • Arme
    • Rücken und Bauch
    • Gelenk­beu­gen
    • Füße

    Ins­be­son­de­re die Knie­keh­len, die Arm­beu­gen, die Hand­ge­len­ke sowie die Gesichts- und Hals­par­tie sind anfäl­lig für Ekze­me und Juck­reiz. Am häu­figs­ten sind also Kör­per­be­rei­che mit sehr dün­ner Haut betroffen.

    Wo sich die Haut­er­kran­kung exakt äußert, hängt auch vom Lebens­al­ter der betrof­fe­nen Per­so­nen ab.

    Neurodermitis Trigger: Welche Faktoren können einen Krankheitsschub auslösen?

    Liegt eine erb­li­che Vor­be­las­tung für Neu­ro­der­mi­tis vor, so kön­nen unter­schied­li­che Aus­lö­ser, soge­nann­te Trig­ger, zu einem Krank­heits­schub führen.

    Nicht bei jedem Men­schen mit einer sol­chen gene­ti­schen Vor­be­las­tung bricht die Krank­heit jedoch auch tat­säch­lich aus.

    Zu den häu­figs­ten Aus­lö­sern der Neu­ro­der­mi­tis gehören:
    • bestimm­te Tex­til­ma­te­ria­li­en wie zum Bei­spiel Wolle
    • Kör­per­schweiß
    • Kli­ma­ver­än­de­run­gen und kli­ma­ti­sche Bedin­gun­gen wie bei­spiels­wei­se tro­cke­ne Hei­zungs­luft, kal­te Luft oder star­ke Temperaturschwankungen
    • Fal­sche Haut­pfle­ge mit haut­rei­zen­den Pflegeartikeln
    • Ziga­ret­ten­rauch
    • All­er­gie­aus­lö­ser wie Schim­mel­pil­ze, Tier­haa­re, Blü­ten­pol­len, Haus­staub­mil­ben
    • Bestimm­te Nah­rungs­mit­tel oder Zusatz­stof­fe (Wei­zen­pro­duk­te, Soja, Kuh­milch, Hüh­ner­ei­weiß, Mee­res­früch­te oder Fisch)
    • Infek­ti­ons­er­kran­kun­gen wie Erkäl­tun­gen oder Mandelentzündungen
    • Stress, Trau­er oder sons­ti­ge psy­chi­sche Belastungen
    • Hor­mo­nel­le Dys­ba­lan­ce, bei­spiels­wei­se wäh­rend der monat­li­chen Regel­blu­tung oder wäh­rend der Schwangerschaft

    Die betrof­fe­nen Per­so­nen reagie­ren auf die­se Pro­vo­ka­ti­ons­fak­to­ren ganz unter­schied­lich: So kann bei­spiels­wei­se über­mä­ßi­ger Stress bei einem Pati­en­ten bei­spiels­wei­se einen Krank­heits­schub ver­ur­sa­chen, bei einem ande­ren wie­der­um nicht.

    Um Mus­ter bei den Schub-Aus­lö­sern über Zeit abzu­lei­ten, bie­tet sich die Doku­men­ta­ti­on mit Hil­fe eines Neu­ro­der­mi­tis-Tage­buchs an. Hier soll­ten alle indi­vi­du­el­len Aus­lö­ser, die den Schub poten­ti­ell ver­ur­sacht haben könn­ten, fest­ge­hal­ten wer­den. Lang­fris­tig kön­nen die­se Trig­ger idea­ler­wei­se dann ver­mie­den wer­den. Beson­ders kom­for­ta­bel ist die digi­ta­le Doku­men­ta­ti­on via Neu­ro­der­mi­tis App. Hier bie­tet bei­spiels­wei­se die Nia App eine zeit­ge­mä­ße Form der unkom­pli­zier­ten Doku­men­ta­ti­on via Smart­phone. Die Basis­funk­tio­nen der App (inkl. “Schub-Doku­men­ta­ti­on”) sind kos­ten­los. Hören Sie in unse­rem #bleibt­ge­sund Pod­cast noch mehr über die Ursa­chen, Pfle­ge­tipps und den Zusam­men­hang mit Psy­che und Ernäh­rung mit Der­ma­to­lo­gin Dr. Reem Alneebari.

    #bleibt­ge­sund Pod­cast: Neu­ro­der­mi­tis mit Dr. Reem Alneebari 

    Wird Neurodermitis während der Sommermonate besser?

    Grund­sätz­lich hilft die Son­ne bei der Neu­ro­der­mi­tis Behand­lung. Die Son­nen­strah­len wir­ken anti­bak­te­ri­ell, min­dern den Juck­reiz und hel­fen wirk­sam dabei, Ent­zün­dun­gen abzuheilen.

    Der Effekt der Son­ne darf jedoch nicht unter­schätzt wer­den: Zu lan­ges Son­nen­ba­den kann die Haut aus­trock­nen und noch län­ger reizen.

    Des Wei­te­ren setzt die Kom­bi­na­ti­on aus Blü­ten­pol­len und inten­si­ver Son­nen­ein­strah­lung den ent­zün­de­ten Haut­stel­len nur noch mehr zu.

    Kann eine Neurodermitis von alleine wieder abheilen?

    Der Krank­heits­ver­lauf sowie die Inten­si­tät der Sym­pto­me ver­än­dern sich mit zuneh­men­dem Lebens­al­ter. Bei etwa 50 Pro­zent aller Säug­lin­ge ver­schwin­det die Haut­er­kran­kung inner­halb der ers­ten 24 Lebensmonate.

    In der Puber­tät bezie­hungs­wei­se im Erwach­se­nen­al­ter kön­nen die Sym­pto­me jedoch erneut auf­tre­ten. Nach der Puber­tät klin­gen die Beschwer­den meist ab und ver­schwin­den bei den meis­ten Men­schen bis zum Ende des 30. Lebens­jah­res vollständig.

    Die Haut der betrof­fe­nen Per­so­nen bleibt jedoch immer emp­find­lich und äußerst pflegeintensiv.

    Neurodermitis Behandlung: Welche Maßnahmen können ergriffen werden?

    Grund­sätz­lich wer­den vier Stu­fen der Erkran­kung unterschieden:

    1. Stu­fe 1 und sehr tro­cke­ne Haut­stel­len: Eine sorg­fäl­ti­ge Haut­pfle­ge hilft wirk­sam dabei, Krank­heits­schü­ben vor­zu­beu­gen. Zudem soll­ten bestimm­te Aus­lö­ser wie Stress, raue Tex­ti­li­en oder tro­cke­ne Hei­zungs­luft ver­mie­den werden.
    2. Stu­fe 2 und leich­te Ekzem-Bil­dung: Zusätz­lich zur Basis-Haut­pfle­ge aus Stu­fe 1 kann hier eine Kor­ti­son-Sal­be ver­ab­reicht wer­den. Auch anti­sep­ti­sche Prä­pa­ra­te oder juck­reiz­stil­len­de Medi­ka­men­te kön­nen zum Ein­satz kommen.
    3. Stu­fe 3 und mäßig schwe­re Ekzem-Bil­dung: Hier kön­nen zur äuße­ren Anwen­dung stär­ke­re Kor­ti­son-Prä­pa­ra­te ver­schrie­ben werden.
    4. Stu­fe 4 und schwe­re Ekze­me: Zusätz­lich zu den not­wen­di­gen Behand­lungs­maß­nah­men kann der behan­deln­de Arzt Tablet­ten mit dem Wirk­stoff Ciclos­po­rin A verschreiben.

    Neu­ro­der­mi­tis-Pati­en­ten soll­ten nach Mög­lich­keit alle Fak­to­ren ver­mei­den, die einen Krank­heits­schub aus­lö­sen können.

    Da Stress bei­spiels­wei­se ein wesent­li­cher Aus­lö­ser ist, hel­fen Ent­span­nungs­tech­ni­ken wie Medi­ta­ti­on, Yoga oder auto­ge­nes Trai­ning bei der Neu­ro­der­mi­tis Behandlung.

    Des Wei­te­ren sind bestimm­te Nah­rungs­mit­tel, haut­rei­zen­de Kos­me­ti­ka und Tier­haa­re zu vermeiden.

    Dem­je­ni­gen, wel­cher von einer ato­pi­schen Der­ma­ti­tis betrof­fen ist, wird unbe­dingt abge­ra­ten, in Gebie­te mit extre­men kli­ma­ti­schen Bedin­gun­gen wie bei­spiels­wei­se extre­me Hit­ze oder Käl­te zu reisen.

    Welche Hausmittel eignen sich zur Neurodermitis Behandlung?

    Gegen die läs­ti­gen Sym­pto­me hel­fen wei­ter­hin eini­ge Haus­mit­tel, die den Juck­reiz ein­däm­men, die tro­cke­ne Haut befeuch­ten oder die Rege­ne­ra­ti­on der Haut unterstützen.

    Die effek­tivs­ten Haus­mit­tel gegen Neurodermitis:

    • Schwarz­tee-Wickel: Im Akut­fall kann Schwarz­tee mit sei­nen Gerb­stof­fen wirk­sa­me Lin­de­rung ver­schaf­fen. Die Poren zie­hen sich zusam­men, wodurch ein Feuch­tig­keits­ver­lust ver­hin­dert wird. Hier­für muss ein in Schwarz­tee getränk­tes Tuch auf die betrof­fe­nen Haut­stel­len gelegt werden.
    • Meer­salz: Auch ein Meer­salz-Bad hilft wirk­sam gegen Juck­reiz, tro­cke­ne Haut und Schup­pen­flech­te. Das Meer­salz ent­zieht den Bak­te­ri­en ihren Nähr­bo­den und ver­bes­sert somit das Haut­er­schei­nungs­bild. Gleich­zei­tig stär­ken dar­in ent­hal­te­ne Spu­ren­ele­men­te die Hautbarriere.
    • Kräu­ter­tees: Bestimm­te Kräu­ter­tees wie wie Mal­ven­tee oder Stief­müt­ter­chen­kraut-Tee kön­nen eben­falls wirk­sam zur Lin­de­rung von Neu­ro­der­mi­tis-Sym­pto­men ein­ge­setzt wer­den. Auch Fenchel‑, Eichen­rin­den- oder Holun­der­blü­ten­tee kann leich­ten Juck­reiz lindern.
    • Zink: Gegen den Juck­reiz hilft zudem Zink­pas­te (erhält­lich in jeder Apo­the­ke) oder Aloe Vera Gel.
    • Küh­len: Bei Juck­reiz soll­ten die betrof­fe­nen Haut­stel­len gekühlt wer­den. Dies kann ent­we­der mit einem Eis­beu­tel oder mit kal­tem Was­ser erfolgen.
    • Nacht­ker­zen­öl: Das Nacht­ker­zen­öl wirkt ent­zün­dungs­hem­mend und unter­stützt die Rege­ne­ra­ti­on der Haut. Oft ist das Öl Pfle­ge­cremes beigesetzt.

    Wirksame Prävention: Lässt sich das Entstehungsrisiko einer Neurodermitis mindern?

    Vor der Neu­ro­der­mi­tis-Behand­lung steht die Prä­ven­ti­on. Wer eini­ge wir­kungs­vol­le Maß­nah­men ergreift, kann das Neu­ro­der­mi­tis-Risi­ko signi­fi­kant senken.

    Fol­gen­de Tipps kön­nen die Vor­beu­gung unterstützen:

    • Schwan­ge­re Frau­en soll­ten auf Ziga­ret­ten­kon­sum voll­stän­dig ver­zich­ten. Auch nach der Geburt soll­te niko­tin­frei gelebt wer­den. Das senkt beim Kind nicht nur das Ent­ste­hungs­ri­si­ko für Neu­ro­der­mi­tis, son­dern auch für ande­re Hauterkrankungen.
    • Neu­ge­bo­re­ne Babys soll­ten min­des­tens vier Mona­te lang gestillt wer­den, denn Mut­ter­milch ist die bes­te Prä­ven­ti­on gegen Neu­ro­der­mi­tis und Allergieerkrankungen.
    • Wäh­rend der Still­zeit soll­ten Müt­ter auf eine aus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rungs­wei­se ach­ten. Fisch soll­te min­des­tens zwei­mal wöchent­lich auf dem Spei­se­plan erschei­nen. Das hilft wirk­sam dabei, das Neu­ro­der­mi­tis-Risi­ko beim Kind zu senken.
    • Nach dem vier­ten Lebens­mo­nat des Kin­des kann zuge­füt­tert wer­den. Wich­tig ist hier, die rich­ti­gen Lebens­mit­tel zu wäh­len, die das Kind vor Neu­ro­der­mi­tis und ande­ren Haut­er­kran­kun­gen schützen.
    • Kin­der mit einem erhöh­ten Neu­ro­der­mi­tis-Risi­ko soll­ten nicht mit Haus­tie­ren auf­wach­sen. Beson­ders Kat­zen gel­ten als Risi­ko­fak­tor. Hun­de sol­len hin­ge­gen das All­er­gie­ri­si­ko nicht erhöhen.

    FAQ: Häufige Fragen zu Neurodermitis

    Was genau ist Neurodermitis?

    Neu­ro­der­mi­tis ist eine nicht-infek­tiö­se und chro­nisch-ent­zünd­li­che Haut­er­kran­kung, die auch als ato­pi­sche Der­ma­ti­tis oder endo­ge­nes Ekzem bezeich­net wird.

    Was sind die Sym­pto­me von Neurodermitis?

    Die typi­schen Sym­pto­me der ato­pi­sche Der­ma­ti­tis sind star­ker Juck­reiz, tro­cke­ne Haut, Rötun­gen sowie Feuch­tig­keits­ver­lust der Haut.

    Wel­che Lebens­mit­tel soll­te man bei Neu­ro­der­mi­tis meiden?

    Eini­ge Lebens­mit­tel wer­den von Neu­ro­der­mi­tis Pati­en­ten häu­fig schlecht ver­tra­gen. Dazu gehö­ren: Wei­zen­pro­duk­te, Milch­pro­duk­te, Zitrus­früch­te, Nüs­se, Kaf­fee und Alko­hol, Möh­ren, Papri­ka, Sel­le­rie, Toma­ten und Soja. Wel­che Lebens­mit­tel tat­säch­lich Neu­ro­der­mi­tis Schü­be aus­lö­sen, kann von Pati­ent zu Pati­ent stark schwanken.

    Wie gefähr­lich ist Neurodermitis?

    Die Krank­heit ist weder gefähr­lich noch anste­ckend. Den­noch ist die Haut­krank­heit sehr belas­tend, da sie von außen sicht­bar ist und die Sym­pto­me für Betrof­fe­ne meist als äußerst unan­ge­nehm beschrie­ben werden. 

    Kann Neu­ro­der­mi­tis wie­der verschwinden?

    Die Haut­krank­heit kann voll­stän­dig aus­hei­len oder sich so stark ver­bes­sern, dass Sym­pto­me kaum noch wahr­ge­nom­men wer­den. In wel­chem Fall Neu­ro­der­mi­tis von allein ver­schwin­det ist jedoch unklar, sodass kei­ne ein­heit­li­che Regel getrof­fen wer­den kann.

    Ist Neu­ro­der­mi­tis vererbbar?

    Die Nei­gung zu Neu­ro­der­mi­tis ist ver­erb­bar. Hat ein Eltern­teil Neu­ro­der­mi­tis, ist die Wahr­schein­lich­keit rund 20–40% hoch, dass die Haut­krank­heit an das Kind ver­erbt wird. Soll­ten bei­de Eltern Neu­ro­der­mi­tis haben, steigt die Wahr­schein­lich­keit auf 60–80%.

    Wel­che Sal­be hilft wirklich?

    Je nach Sta­di­um der Krank­heit kom­men ver­schie­de­ne Cremes und Sal­ben zum Ein­satz, die rück­fet­tend, juck­reiz­stil­lend, ent­zün­dungs­hem­mend oder feuch­tig­keits­spen­dend wir­ken. Ihr Haut­arzt kann Ihnen genau sagen, wel­che Creme oder Sal­be für Sie geeig­net ist.

    Quellen

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