Parkinson – wie wahrscheinlich sind Sie betroffen?

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    Par­kin­son ist eine Krank­heit, die das zen­tra­le Ner­ven­sys­tem des Men­schen betrifft. Cha­rak­te­ris­ti­sche Sym­pto­me sind Bewe­gungs­stö­run­gen wie zum Bei­spiel eine stei­fe Mus­ku­la­tur, eine Bewe­gungs­ver­lang­sa­mung, Zit­tern oder auch eine insta­bi­le Körperhaltung.
    Der Krank­heits­ver­lauf ist schlei­chend und lang­sam. Sta­tis­ti­schen Anga­ben zufol­ge sind rund ein bis zwei von ins­ge­samt 1000 Men­schen von Par­kin­son betroffen.

    Erfah­ren Sie hier mehr über die­se Erkran­kung, ihre For­men und Ursa­chen sowie über die unter­schied­li­chen Therapiemöglichkeiten.

    Das Wich­tigs­te vor­ab zusammengefasst:
    • Vor­kom­men: häu­figs­te Ner­ven­er­kran­kun­gen im fort­ge­schrit­te­nen Lebensalter
    • Ursa­che: Abster­ben vor allem von Ner­ven­zel­len, die Dopa­min produzieren
    • Sym­pto­me: Zit­tern (Tre­mor), eine Bewe­gungs­ver­lang­sa­mung sowie eine Muskelversteifung
    • The­ra­pie: Medi­ka­men­te, phy­si­ka­li­sche oder alter­na­ti­ve Therapie
    • Dia­gno­se: Ana­mne­se­ge­spräch, Bild­ge­bung des Gehirns

    Es gibt zahlreichen Therapien für Menschen mit Parkinson

    Morbus Parkinson – Was ist das eigentlich?

    Hin­ter Mor­bus Par­kin­son steht eine neu­ro­lo­gi­sche Erkran­kung, die nur lang­sam vor­an­schrei­tet. Ihren Namen hat die Krank­heit von dem eng­li­schen Arzt Dr. James Par­kin­son bekom­men, der sich im Jahr 1817 erst­mals mit die­ser Form der Bewe­gungs­stö­rung aus­ein­an­der­ge­setzt hat.

    Die Krank­heit betrifft vor allem bestimm­te Gehirn­be­rei­che. In die­sen Hirn­area­len kommt es infol­ge des Abster­bens bestimm­ter Ner­ven­zel­len zu einem Dopa­min-Man­gel. Dopa­min ist ein wich­ti­ger Boten­stoff im mensch­li­chen Orga­nis­mus, denn er hilft bei­spiels­wei­se dabei, Bewe­gun­gen zu steu­ern. Aus die­sem Grund gehö­ren Bewe­gungs­stö­run­gen auch zu den typi­schen und dia­gno­se­re­le­van­ten Sym­pto­men der Parkinson-Erkrankung.

    Seit eini­ger Zeit ist bekannt, dass bei Mor­bus-Par­kin­son auch ande­re Tei­le des mensch­li­chen Ner­ven­sys­tems betrof­fen sind und nicht nur das Gehirn. So befin­den sich bei­spiels­wei­se im Magen-Darm-Trakt sehr vie­le Ner­ven­zel­len, deren Auf­ga­be es ist, die Ver­dau­ungs­pro­zes­se zu steu­ern. Im Früh­sta­di­um der Krank­heit kann es daher bei eini­gen Pati­en­ten zu Ver­än­de­run­gen die­ser Magen-Darm-Ner­ven kom­men, bevor Bewe­gungs­stö­run­gen über­haupt erst bemerk­bar sind.
    Durch die­se krank­heits­be­ding­te Schä­di­gung der Magen-Darm-Ner­ven kön­nen vie­le wei­te­re Begleit­sym­pto­me erklärt wer­den wie zum Bei­spiel Verdauungsstörungen.

     

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    Wer ist von dieser Erkrankung besonders häufig betroffen?

    Neben Alz­hei­mer ist Par­kin­son die häu­figs­te Erkran­kung des Ner­ven­sys­tems des Men­schen. Von die­ser Erkran­kung sind vor allem Men­schen zwi­schen dem 55. und dem 80. Lebens­jahr betroffen.

    Sta­tis­ti­ken zufol­ge lei­den in Deutsch­land aktu­ell rund 220.000 Men­schen unter dem Morbus-Parkinson-Syndrom.

    Umgangs­sprach­lich wird die­se Erkran­kung auch als „Schüt­tel­läh­mung“ bezeichnet.

    Zwi­schen den bei­den Geschlech­tern lässt sich nicht wirk­lich ein Unter­schied fest­stel­len: Das bedeu­tet, dass Frau­en nicht häu­fi­ger von der Erkran­kung betrof­fen sind als Män­ner. Auch der indi­vi­du­el­le Bil­dungs­stand oder der Lebens­stan­dard schei­nen das Auf­tre­ten des Par­kin­son-Syn­droms nicht zu beeinflussen.

    Das Durch­schnitts­al­ter der Pati­en­ten liegt bei der Stel­lung der Dia­gno­se bei etwa 60 Jah­ren. Mit stei­gen­dem Lebens­al­ter erhöht sich jedoch auch die Wahr­schein­lich­keit, an Par­kin­son zu erkranken.
    Bei rund 10 Pro­zent der betrof­fe­nen Per­so­nen tritt die­se Krank­heit aller­dings schon um das 40. Lebens­jahr her­um auf.

    Parkinson – Warnzeichen und Symptome

    Die typi­schen Anzei­chen eines Mor­bus-Par­kin­son sind:

    • stei­fe Muskeln
    • zit­tern­de Hände
    • ver­lang­sam­te Bewegungen.

    Bestimm­te Warn­zei­chen, soge­nann­tePar­kin­son-Früh­sym­pto­me, kön­nen sich aber schon Jah­re vor den Haupt­sym­pto­men bemerk­bar machen.

    Hier­zu gehö­ren zum Beispiel:

    • REM-Schlaf-Ver­hal­tens­stö­rung:
      In der Regel ist ein Mensch wie „gelähmt“, solan­ge er sich im Traum­schlaf befin­det. Bei die­ser Stö­rung wer­den aber die geträum­ten Bewe­gun­gen zum Teil real aus­ge­führt: Hier­zu gehö­ren bei­spiels­wei­se Lachen, Ges­ti­ku­lie­ren oder Spre­chen. Unter Umstän­den kann das für den Schlaf­part­ner gefähr­lich werden.
    • Der Geruchs­sinn ist ver­min­dert oder fällt sogar voll­stän­dig aus.
    • Schmer­zen in den Gelen­ken oder in der Mus­ku­la­tur. Häu­fig machen sich die­se Schmer­zen in den Armen oder in der Schul­ter bemerk­bar. Bei eini­gen Betrof­fe­nen schwin­gen die Arme beim Gehen ver­min­dert mit.
    • Das Auf­ste­hen, Waschen, Anzie­hen und Essen dau­ert mög­li­cher­wei­se län­ger als früher.
    • Ver­stop­fung oder sons­ti­ge Verdauungsbeschwerden.
    • Seh­stö­run­gen wie zum Bei­spiel ein gestör­tes Farbensehen.
    • Die Hand­schrift wirkt ver­krampft und wird vor allem zum Ende der Zei­le hin immer kleiner.
    • Depres­sio­nen
    • Abge­schla­gen­heit und Müdigkeit
    • unsi­che­res und stei­fes Gefühl sowie Zittrigkeit
    • Betrof­fe­ne Pati­en­ten zie­hen sich häu­fig zurück und ver­nach­läs­si­gen ihre bis­he­ri­gen Hobbys.

    Vie­le der hier genann­ten Par­kin­son-Früh­sym­pto­me sind sehr unspe­zi­fisch. Das heißt, dass hin­ter die­sen Anzei­chen mög­li­cher­wei­se auch ande­re Erkran­kun­gen ste­cken kön­nen, vor allem in einem fort­ge­schrit­te­nen Lebensalter.
    Daher sol­len sol­che frü­hen Erschei­nun­gen immer ärzt­lich abge­klärt wer­den. Nur so besteht die Mög­lich­keit, die genaue Ursa­che zu ermitteln.

    Haupt- und Begleitsymptome der Hirnerkrankung

    Die Sym­pto­me der Par­kin­son-Erkran­kung ent­wi­ckeln sich in den meis­ten Fäl­len schlei­chend. Freun­de und Ange­hö­ri­ge der Pati­en­ten bemer­ken sie oft frü­her als die Betrof­fe­nen selbst.

    Die Anzei­chen äußern sich meis­tens nur auf einer Kör­per­sei­te. Erst spä­ter brei­ten sich die Krank­heits­sym­pto­me auch auf die ande­re Kör­per­sei­te aus. Im wei­te­ren Krank­heits­ver­lauf wer­den die Sym­pto­me immer ausgeprägter.

    Die typi­schen Haupt­sym­pto­me der Par­kin­son Erkran­kung sind: 

    • ver­lang­sam­te Bewe­gun­gen, soge­nann­te Bra­dy­ki­ne­se bis hin zur völ­li­gen Bewe­gungs­ar­mut, der soge­nann­ten Hypo­ki­ne­se oder sogar Bewe­gungs­lo­sig­keit (Aki­ne­se).
    • stei­fe Mus­ku­la­tur (Rigor)
    • Par­kin­son Tre­mor: Mus­kel­zit­tern im Ruhestadium
    • Insta­bi­li­tät in der auf­rech­ten Körperhaltung.

    Wei­te­re Anzei­chen und Beschwerden: 

    • Betrof­fe­ne Pati­en­ten lei­den häu­fi­ger an Depres­sio­nen als völ­lig gesun­de Men­schen oder Pati­en­ten mit sons­ti­gen chro­ni­schen Erkran­kun­gen. In man­chen Fäl­len ent­wi­ckelt sich die Depres­si­on sogar erst im Lau­fe der eigent­li­chen Par­kin­son-Krank­heit. Bei ande­ren Betrof­fe­nen wie­der­um geht die Depres­si­on den moto­ri­schen Krank­heits­sym­pto­men wie zum Bei­spiel der Bewe­gungs­ver­lang­sa­mung voraus.
    • Ins­be­son­de­re Par­kin­son-Pati­en­ten haben ein erhöh­tes Risi­ko unter einer Stö­rung ihrer geis­ti­gen Fähig­kei­ten zu lei­den. Die soge­nann­te Par­kin­son-Demenz tritt häu­fig zusam­men mit den Ein­schrän­kun­gen der Bewe­gungs­fä­hig­keit auf. Anders aus­ge­drückt bedeu­tet das, dass eine Demenz­er­kran­kung zusätz­lich zum Par­kin­son-Syn­drom ent­ste­hen kann. Das Erkran­kungs­ri­si­ko einer sol­chen beglei­ten­den Par­kin­son-Demenz liegt bei rund 30 Pro­zent. Infol­ge­des­sen fällt den betrof­fe­nen Pati­en­ten das Den­ken zuneh­mend schwe­rer. In die­sem Zusam­men­hang darf zudem nicht außer Acht gelas­sen wer­den, dass auch gesun­de Men­schen sich mit fort­schrei­ten­dem Lebens­al­ter immer schlech­ter Din­ge mer­ken kön­nen und lang­sa­mer den­ken. Das muss also nicht gleich ein Hin­weis auf eine Par­kin­son-Erkran­kung sein.
    • Die Gesichts­haut vie­ler Par­kin­son-Pati­en­ten pro­du­ziert häu­fig zu viel Talg. Dadurch wirkt die Haut glän­zend und fet­ti­ger. Medi­zin­ex­per­ten spre­chen hier vom soge­nann­ten „Sal­ben­ge­sicht“, da der Pati­ent den Anschein erweckt, als hät­te er eine zu dicke Schicht Creme oder Sal­be auf das Gesicht aufgetragen.
    • Bei Par­kin­son-Pati­en­ten kann es beglei­tend auch zu Stö­run­gen der Bla­sen­funk­tio­nen kom­men. Vie­le Betrof­fe­ne kön­nen ihre Harn­ak­ti­vi­tät nicht mehr gut kon­trol­lie­ren. Infol­ge­des­sen ent­steht also eine Inkon­ti­nenz. Manch­mal kann aber auch das Gegen­teil ein­tre­ten und die Betrof­fe­nen haben mas­si­ve Pro­ble­me, Was­ser zu lassen.
    • Vie­le Par­kin­son-Pati­en­ten kla­gen über einen trä­gen Darm­und Beschwer­den wie zum Bei­spiel Ver­stop­fung. Sol­che Ver­dau­ungs­be­schwer­den kön­nen jedoch auch als Früh­warn­zei­chen eines Par­kin­son-Syn­droms entstehen.
    • Bei männ­li­chen Betrof­fe­nen kön­nen unter Umstän­den auch Potenz­pro­ble­me auf­tre­ten. In die­sem Zusam­men­hang spre­chen Medi­zi­ner von einer erek­ti­len Dys­funk­ti­on. Die­se Pro­ble­me kön­nen sowohl durch die eigent­li­che Haupt­er­kran­kung als auch durch die Medi­ka­ti­on aus­ge­löst werden.

    Wich­ti­ger Hinweis:
    All die­se genann­ten Begleit­sym­pto­me kön­nen auch durch ande­re Krank­hei­ten aus­ge­löst wer­den und sind nicht als siche­rer Hin­weis auf eine Par­kin­son-Erkran­kung anzusehen!

    Die unterschiedlichen Formen der Parkinson-Erkrankung

    Zusätz­lich zum Mor­bus-Par­kin­son kön­nen noch wei­te­re, jedoch sel­te­ne­re Par­kin­son-Syn­dro­me unter­schie­den werden:

    1. Fami­liä­res Parkinson-Syndrom:
      Die­se Erkran­kung ent­steht durch Erb­gut-Ver­än­de­run­gen. Das bedeu­tet also, dass die­se Krank­heit ver­erb­bar ist. Die ers­ten Anzei­chen und Beschwer­den machen sich häu­fig schon im frü­hen Erwach­se­nen­al­ter bemerkbar.
    1. Sekun­dä­res (sym­pto­ma­ti­sches) Parkinson-Syndrom:
      Die­se Form der Erkran­kung ent­steht durch äuße­re Umwelt­ein­flüs­se oder durch bestimm­te Krank­hei­ten. So kann bei­spiels­wei­se eine Ver­gif­tung mit „Ner­ven­gif­ten“ wie Koh­len­mon­oxid die Krank­heits­sym­pto­me aus­lö­sen. Auch bestimm­te Arz­nei­prä­pa­ra­te wie zum Bei­spiel Neu­ro­lep­ti­ka kön­nen eine mög­li­che Ursa­che für das sekun­dä­re Par­kin­son-Syn­drom sein. Des Wei­te­ren kön­nen auch bestimm­te Erkran­kun­gen wie zum Bei­spiel Stoff­wech­sel­stö­run­gen, Hirn­tu­mo­re oder wie­der­keh­ren­de Hirn­ver­let­zun­gen die­se Form der Erkran­kung her­vor­ru­fen. Sol­che Hirn­ver­let­zun­gen kön­nen zum Bei­spiel beim Box­kampf­sport ent­ste­hen. Hier wird vom soge­nann­ten „Boxer-Par­kin­son“ gesprochen.
    1. Aty­pi­sches Parkinson-Syndrom:
      Die­se Form tritt in Ver­bin­dung mit ande­ren Krank­hei­ten auf und zeich­net sich vor allem durch ein fort­schrei­ten­des Abster­ben der Ner­ven­zel­len aus. In die­sem Zusam­men­hang wird von neu­ro­de­ge­nera­ti­ven Erkran­kun­gen gesprochen.

    Parkinson – Auslöser und Ursachen

    Die genaue Ursa­che für Par­kin­son ist bis heu­te nicht abschlie­ßend geklärt. Die Mediz­in­for­schung kann jedoch mit Sicher­heit sagen, dass die Par­kin­son-Erkran­kung durch ein Abster­ben von Ner­ven­zel­len aus­ge­löst wird. Hier sind vor allem Neu­ro­ne der Mit­tel­hirn­re­gi­on betrof­fen. War­um es jedoch zum Abster­ben die­ser Ner­ven­zel­len kommt, konn­te noch nicht voll­stän­dig geklärt werden.

    Mit­hil­fe von bestimm­ten Boten­stof­fen lei­ten die­se Ner­ven­zel­len im Gehirn ver­schie­de­ne Impul­se wei­ter. Bei der Par­kin­son-Erkran­kung ster­ben die­je­ni­gen Neu­ro­ne ab, die für die Dopa­min-Pro­duk­ti­on ver­ant­wort­lich sind. Die­se Zel­len des Ner­ven­sys­tems sit­zen in einer dun­kel­ge­färb­ten Regi­on des mensch­li­chen Mit­tel­hirns, der soge­nann­ten „sub­stan­tia nigra“ („nigra“=schwarz).

    Die­se Regi­on im Gehirn ist das Are­al, in dem die unter­schied­li­chen Kör­per­be­we­gun­gen geplant und koor­di­niert werden.

    Das Dopa­min sorgt in die­sen Ner­ven­zel­len dafür, dass die unter­schied­li­chen Bewe­gun­gen ohne Stö­run­gen aus­ge­führt wer­den kön­nen und fein auf­ein­an­der abge­stimmt sind. Ster­ben die­se Zel­len, die den Boten­stoff Dopa­min ent­hal­ten, nun jedoch ab, kommt es zu einem Dopa­min-Man­gel. Das wie­der­um führt zu Beein­träch­ti­gun­gen und Koor­di­na­ti­ons­stö­run­gen im Bewegungsablauf.

    Infol­ge die­ses Zel­len­ab­baus und des damit ver­bun­de­nen Dopa­min-Man­gels kommt es zu einem Ungleich­ge­wicht der Boten­stof­fe im mensch­li­chen Gehirn. Ein zu gerin­ger Dopa­mi­n­an­teil ruft die bekann­ten Sym­pto­me des Mor­bus Par­kin­son her­vor: Mus­ku­lä­re Steif­heit, Zit­tern sowie mas­si­ve Bewegungseinschränkungen.

    Wie wird die Diagnose gestellt?

    Grund­sätz­lich ist die Grund­la­ge für eine kon­kre­te Krank­heits­er­ken­nung eine neu­ro­lo­gi­sche Unter­su­chung des betrof­fe­nen Pati­en­ten. Anhand der Krank­heits­an­zei­chen, die zu beob­ach­ten sind, kann der Arzt eine Dia­gno­se stellen.

    Typi­sche Sym­pto­me wie Mus­kel­steif­heit, Stö­run­gen der Stell- oder Hal­te­re­fle­xe sowie Zit­tern deu­ten auf die­se Krank­heit hin. In den meis­ten Fäl­len las­sen sich die Sym­pto­me anfangs nur ein­sei­tig beobachten.

    Auch wei­ter­füh­ren­de Unter­su­chun­gen kön­nen sehr wert­voll für eine Dia­gno­se­stel­lung sein. Das ist vor allem in einem frü­hen Krank­heits­sta­di­um oder wenn die vor­han­de­nen Sym­pto­me nicht exakt zuge­ord­net wer­den kön­nen der Fall. Hier kann durch bild­ge­ben­de Ver­fah­ren wie zum Bei­spiel ein MRT (Magnet-Reso­nanz-The­ra­pie) oder ein CT (Com­pu­ter­to­mo­gra­fie) eine höhe­re dia­gnos­ti­sche Sicher­heit erzielt werden.

    Ein wei­te­res Ver­fah­ren, um älte­re Men­schen auf das Par­kin­son-Syn­drom hin zu tes­ten, ist der soge­nann­te „L‑Do­pa-Test“: Hier­bei han­delt es sich um ein bestimm­tes Medi­ka­ment (L‑Dopa), das dem betrof­fe­nen Pati­en­ten ver­ab­reicht wird. Wenn sich die Krank­heits­sym­pto­me dar­auf­hin bes­sern, kann das ein recht siche­rer Hin­weis dar­auf sein, dass der Pati­ent an Par­kin­son lei­det. Medi­zin­ex­per­ten sehen die­ses Test­ver­fah­ren jedoch nur als begrenzt aus­sa­ge­kräf­tig an. Vie­le Betrof­fe­ne lei­den zwar an Par­kin­son, spre­chen auf den Test aber nicht an.

    Unterschiedliche Therapie- und Behandlungsmöglichkeiten

    Es gibt unter­schied­li­che Behand­lungs­mög­lich­kei­ten, die von der medi­ka­men­tö­sen Behand­lung über phy­si­ka­li­sche The­ra­pie­ver­fah­ren wie zum Bei­spiel Ergo- oder Phy­sio­the­ra­pie bis hin zu alter­na­ti­ven Behand­lungs­me­tho­den wie bei­spiels­wei­se Mas­sa­gen reichen.

    Wenn medi­ka­men­tö­se Prä­pa­ra­te nicht wei­ter­hel­fen, kann unter Umstän­den auch eine Ope­ra­ti­on in Betracht gezo­gen werden.

    Dabei sind vor allem zwei OP-Metho­den möglich:

    1. Tie­fe Hirn­sti­mu­la­ti­on zur Ver­bes­se­rung der Bewe­gungs­stö­run­gen: Das ist aktu­ell das Ope­ra­ti­ons­ver­fah­ren, das am häu­figs­ten zum Ein­satz kommt. Neu­ro­chir­ur­gen implan­tie­ren Elek­tro­den in das Gehirn sowie einen klei­nen Schritt­ma­cher in die Brust des betrof­fe­nen Pati­en­ten. Die­se Elek­tro­den sol­len Signa­le von ande­ren Gehirn­re­gio­nen blo­ckie­ren. Über den Schritt­ma­cher las­sen sich die­se Elek­tro­den von außen steu­ern. Die­se soge­nann­te THS-Metho­de zeigt jedoch bedeu­ten­de Resul­ta­te: Der typi­sche Par­kin­son-Tre­mor, der im Rah­men die­ser Erkran­kung auf­tritt, kann dadurch zum Bei­spiel kom­plett besei­tigt werden.
    1. Ste­reo­ta­xie: Hier­bei wird in das Gehirn eine Son­de ein­ge­führt. Sehr stark akti­ve Hirn­area­le sol­len durch den Kon­takt mit die­ser Son­de beru­higt oder gar still­ge­legt werden.

    Welche Hilfsmittel gibt es für Parkinson Patienten?

    Neben der phy­si­ka­li­schen, der alter­na­ti­ven sowie der medi­ka­men­tö­sen The­ra­pie kön­nen auch eini­ge Hilfs­mit­tel den Betrof­fe­nen das all­täg­li­che Leben deut­lich erleichtern.

    Hier­zu gehören:

    • Geh- und Mobi­li­täts­hil­fen:
      Pati­en­ten lei­den unter typi­schen Gang­stö­run­gen. Bestimm­te Mobi­li­täts­hil­fen kön­nen die all­täg­li­che Bewe­gungs­rou­ti­ne daher unterstützen.
    • Auf­sperr­hil­fe:
      Pati­en­ten lei­den sehr unter dem star­ken Mus­kel­zit­tern. Sie haben oft Pro­ble­me, mit dem Haus­schlüs­sel das Schlüs­sel­loch zu tref­fen. Hier kön­nen bestimm­te Schlüs­sel­auf­sät­ze das Auf­sper­ren deut­lich erleichtern.
    • Hilfs­mit­tel für das Essen und Trin­ken:
      Es gibt spe­zi­el­les Besteck, das aus dickem Edel­stahl ange­fer­tigt ist und beson­ders gut in der Hand liegt. Somit kön­nen Pati­en­ten trotz Mus­kel­zit­tern wei­ter­hin selbst­stän­dig essen. Die­ses Besteck wird Sta­bi­li­sa­ti­ons­be­steck­ge­nannt. Des Wei­te­ren gibt es spe­zi­el­le Schnei­de­brett­chen und Tel­ler, die den Pati­en­ten hel­fen, dass die Spei­sen nicht über den Tel­ler­rand hin­aus schwappen.

    Hilfreiche Tipps und Tricks – das können Sie selbst tun

    1. Ent­span­nung und Bewegung
      Es ist sehr wich­tig, sich kör­per­lich fit zu hal­ten. Scho­nen­de Sport­ar­ten wie Rad­fah­ren, Nor­dic Wal­king oder Wan­dern sind ide­al dafür geeig­net. Des Wei­te­ren kann eine Ergo- oder Phy­sio­the­ra­pie eine sehr nütz­li­che Prä­ven­ti­on sein.
    1. Essen und Trinken
      Beson­ders zu emp­feh­len ist eine basi­sche Ernäh­rungs­wei­se mit viel fri­schem Gemü­se und Früch­ten. Auch wert­vol­le Pflan­zen­öle soll­ten auf dem täg­li­chen Spei­se­plan erschei­nen. Fri­sche, aber auch tief­ge­kühl­te Kräu­ter haben zudem eine ent­säu­ern­de Wir­kung auf den Körper.
      Ach­ten Sie zudem auf eine aus­rei­chen­de Mine­ral­stoff- und Spurenelementversorgung.
      Milch­pro­duk­te, Fleisch und Eier soll­ten im All­ge­mei­nen nur in Bio-Qua­li­tät auf den Tisch kom­men. Die­se Pro­duk­te sind deut­lich weni­ger belas­tet und ent­hal­ten wert­vol­le Nährstoffe.
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