Der Mutterpass – das wichtige Dokument einfach und kurz erklärt

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    Sie sind schwan­ger und freu­en sich rie­sig auf den Fami­li­en­zu­wachs. Ver­ständ­li­cher­wei­se machen Sie sich Gedan­ken dar­über, ob Sie und Ihr Baby die neun Mona­te bis zur Geburt gesund hin­ter sich brin­gen. Doch was bedeu­ten die Unter­su­chungs­er­geb­nis­se in Ihrem Mut­ter­pass? Und war­um ist ein digi­ta­ler Mut­ter­pass eine sinn­vol­le Ergänzung?

    Schwan­ger! Und nun? Vor Ihnen liegt eine auf­re­gen­de Zeit, in der Sie jeden Tag aufs Neue spü­ren wer­den, wie sich Ihr Baby ent­wi­ckelt. Kei­ne Sor­ge, es ist voll­kom­men nor­mal, dass Sie ange­sichts der Geburt ein wenig besorgt und ängst­lich sind.

    Die meis­ten schwan­ge­ren Frau­en stel­len sich die glei­chen Fra­gen: Wie geht es mei­nem Baby? Ist es gesund? Wird die Geburt gut ver­lau­fen? Um mög­li­che Kom­pli­ka­tio­nen früh­zei­tig zu erken­nen, gehen Sie regel­mä­ßig zu Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen. Doch die Ein­tra­gun­gen in Ihrem Mut­ter­pass sind nicht immer ein­fach zu ver­ste­hen. Man­che Begrif­fe berei­ten Ihnen Kopf­zer­bre­chen oder machen Ihnen Sor­gen. Scheu­en Sie sich nicht, Ihren Frau­en­arzt oder Ihre Heb­am­me zu fra­gen, wenn Sie etwas nicht sofort verstehen.


    Mutterpass – gut behütet während der Schwangerschaft

    Wie viele Vorsorgetermine muss ich wahrnehmen?

    Regu­lär neh­men Sie und Ihr Baby zehn Vor­sor­ge­ter­mi­ne wahr, manch­mal sind es auch zwölf Ter­mi­ne. Im Abstand von rund vier Wochen wird Ihr Arzt Sie regel­mä­ßig unter­su­chen. Ab der 32. Schwan­ger­schafts­wo­che (SSW) fin­det alle vier­zehn Tage eine Unter­su­chung statt. Wenn der Geburts­ter­min schon ein wenig über­schrit­ten wur­de, suchen Sie min­des­tens zwei­mal wöchent­lich Ihren Arzt auf.

    Was passiert bei den allgemeinen Vorsorgeuntersuchungen?

    Bei jeder Vor­sor­ge­un­ter­su­chung wer­den Sie gewo­gen. Zudem wird Ihr Blut­druck gemes­sen, der Mut­ter­mund und der Stand der Gebär­mut­ter über­prüft. Auch unter­sucht Ihr Arzt regel­mä­ßig Ihren Urin, um Infek­tio­nen fest­zu­stel­len: Wei­ße Blut­kör­per­chen im Urin kön­nen auf eine Infek­ti­on der Harn­we­ge und Zucker auf eine Schwan­ger­schafts­dia­be­tes hin­deu­ten. Beim zwei­ten oder drit­ten Mal wer­den Sie sich an die­se Unter­su­chun­gen gewöhnt haben.

    Welche Laboruntersuchungen finden statt?

    Zu den Labor­un­ter­su­chun­gen zäh­len alle Blut­un­ter­su­chun­gen, zum Bei­spiel die Bestim­mung der Blut­grup­pe und des Rhe­sus­fak­tors (Rh).
    Hier ein paar Beispiele:
    Anti­kör­per­such­test: Hier­bei wird der Rhe­sus­fak­tor bestimmt, um fest­zu­stel­len, ob sich in Ihrem Blut Anti­kör­per gegen bestimm­te Blut­grup­pen­merk­ma­le des Kin­des gebil­det haben.

    Röteln-HAH-Test: Ein posi­ti­ver Titer (Anti­kör­per-Gehalt im Blut) von zum Bei­spiel 1:32 oder mehr bedeu­tet, dass Sie aus­rei­chend Anti­kör­per im Blut haben und Ihnen die Rötel-Viren nichts anha­ben können.

    Nach­weis von Chla­my­dia trachoma­tis: Mit Hil­fe einer Urin­pro­be lässt sich ermit­teln, ob Sie sich mit Chla­my­di­en infi­ziert haben. Die­se Bak­te­ri­en kön­nen bei der Geburt auf Ihr Kind über­tra­gen wer­den. Im Fal­le einer Infek­ti­on wer­den Sie mit einem Anti­bio­ti­kum behandelt.

    Hbs-Anti­gen-Test: Bei die­sem Test wird Ihr Blut auf Hepa­ti­tis B, eine Infek­ti­ons­krank­heit der Leber, untersucht.

    Welche anderen Untersuchungsergebnisse werden in den Mutterpass eingetragen?

    Sie wer­den in Ihrem Mut­ter­pass zahl­rei­che Details, zum Bei­spiel zu vor­an­ge­gan­ge­nen Schwan­ger­schaf­ten, Behand­lun­gen und Befun­den fin­den. Beson­ders auf­schluss­reich ist das Gra­vi­do­gramm, eine gra­fi­sche Dar­stel­lung des Schwan­ger­schafts­ver­laufs, in das der Arzt alle Wer­te aus den Unter­su­chun­gen einträgt.

    Hier die wich­tigs­ten Abkür­zun­gen auf einen Blick:
    • Spon­tan­ge­burt: Spon­ta­ne Geburt ohne ope­ra­ti­ve und medi­zi­ni­sche Ein­grif­fe (also eine ’nor­ma­le’ Geburt)
    • Sec­tio: Kaiserschnitt
    • Vag. Ope­ra­ti­on: Vagi­nal-ope­ra­ti­ve Ein­grif­fe mit der Saug­glo­cke (Vaku­um) oder Zan­gen­ge­bur­ten (Forceps)
    • Abort: Fehl­ge­burt
    • Abrup­tio: Schwangerschaftsabbruch
    • EU: Ext­rau­te­ri­ne Schwan­ger­schaft, eine Schwan­ger­schaft außer­halb der Gebärmutter
    • Gra­vi­da: Gesamt­zahl der vor­an­ge­gan­ge­nen Schwangerschaften.
    • Para: Anzahl der erleb­ten Gebur­ten (pare­re = gebären).
    • Fun­dus­stand: Obe­re Begren­zung der Gebärmutter
    • Öde­me: Flüs­sig­keits­ein­la­ge­run­gen im Gewebe
    • Vari­ko­sis: Krampfadern
    • RR systolisch/diastolisch: Obe­rer und unte­rer Blutdruckwert
    • Hb: Men­ge des Blut­farb­stof­fes Hämo­glo­bin. Mit Hil­fe die­ses Wer­tes lässt sich eine Blut­ar­mut feststellen.

    Wie viele Ultraschalluntersuchungen werden vorgenommen?

    Wie alle wer­den­den Müt­ter wer­den Sie sich auf die ers­ten Fotos vom Nach­wuchs freu­en. Gene­rell sind drei Ultra­schall­un­ter­su­chun­gen vor­ge­se­hen: In der 9. bis 12. SSW lässt sich bereits die Schei­tel-Steiß-Län­ge Ihres Babys fest­stel­len. Gemes­sen wird vom höchs­ten Punkt des Kop­fes bis zum Steiß. In der 19. bis 22. SSW kann Ihr Frau­en­arzt bereits Orga­ne wie Herz, Lun­ge, Bla­se, Nie­ren und Magen erken­nen und beurteilen.

    Hier haben Sie die Wahl zwi­schen einem nor­ma­len Basis-Ultra­schall und einem erwei­ter­ten Ultra­schall mit Organ-Scree­ning. In der 29. bis 32. SSW wer­den dann das Wachs­tum, die Lage Ihres Babys und die der Pla­zen­ta sowie die Men­ge des Frucht­was­sers überprüft.

    Hier wei­te­re Abkür­zun­gen, die Sie ver­ste­hen sollten:
    • FS: Frucht­sack­durch­mes­ser
    • SSL: Län­ge des Kin­des vom Schei­tel bis zum Steiß
    • BPD: Quer­durch­mes­ser des kind­li­chen Kopfs
    • FOD: Län­gen­durch­mes­ser des kind­li­chen Kopfs (Stirn bis Hinterkopf)
    • KU: Kopf­um­fang
    • ATD: Quer­durch­mes­ser des kind­li­chen Bauchs
    • APD: Durch­mes­ser des Bauches
    • AU: Bauch­um­fang
    • FL: Län­ge des kind­li­chen Oberschenkelknochens
    • HL: Län­ge des Oberarmknochens

    Auf den letz­ten Sei­ten des Mut­ter­pas­ses fin­den Sie unter ande­rem Details zu Geburt und Wochenbett.

    Wich­ti­ge Abkür­zun­gen auf einen Blick:
    • SP: Spon­tan­ge­burt,
    • S: Schnitt­ge­burt
    • Vag. Op.: Zan­gen- oder Saugglockengeburt
    • SL: Schä­del­la­ge, der Kopf des Babys schaut nach unten.
    • BEL: Becken­end­la­ge, Steißlage
    • QL: Quer­la­ge
    • APGAR-Zahl: Sofort nach der Geburt wird der gesund­heit­li­che Zustand Ihres Babys mit Hil­fe des APGAR-Sche­mas beurteilt.
    • pH-Wert: Säu­re­grad des Blu­tes in der Nabel­schnur­ar­te­rie Ihres Babys

    Welche optionalen Untersuchungen sind sinnvoll?

    Ver­ständ­li­cher­wei­se fürch­ten Sie, dass Ihr Baby eine Krank­heit wie zum Bei­spiel das Down-Syn­drom (Tri­so­mie 21) haben könn­te. Bereits ab der voll­ende­ten 9. SSW kön­nen soge­nann­te nicht-inva­si­ve Prä­na­tal­tests (NIPT) durch­ge­führt wer­den. Hier­bei reicht ein wenig Blut von Ihnen, um Chro­mo­so­men­stö­run­gen bei Ihrem Kind festzustellen.

    Seit eini­gen Jah­ren ist in Deutsch­land ein Test ab der voll­ende­ten 9. SSW zuge­las­sen, mit dem sich Tri­so­mie 13, 18 oder 21 dia­gnos­ti­zie­ren lässt. Aller­dings müs­sen Sie die Kos­ten selbst tra­gen, genau­so wie beim Toxo­plas­mo­se-Test. Hier­bei wird Ihr Blut auf eine mög­li­che Infek­ti­on mit dem Para­si­ten Toxo­plas­ma gon­dii unter­sucht, der in rohem Fleisch, Kat­zen­kot oder Erde vorkommt.

    Mög­li­che zusätz­li­che Unter­su­chun­gen soll­ten Sie mit Ihrem Frau­en­arzt abklären.

    Welche praktischen Vorteile bietet Ihnen der digitale Mutterpass?

    Ihr Mut­ter­pass ist für Sie beson­ders wich­tig, weil er lücken­los den Ent­wick­lungs­ver­lauf Ihres Babys sowie Ihre gesund­heit­li­che Ver­fas­sung doku­men­tiert. Mit dem digi­ta­len Mut­ter­pass, den Ihnen das Health Rise-Gesund­heits­por­tal bie­tet, kön­nen Sie zusätz­lich zu Ihrer Papier­ver­si­on Ihre per­sön­li­chen Vor­sor­ge­un­ter­su­chun­gen digi­tal speichern.

    Durch den mobi­len Zugriff auf alle Unter­su­chungs­er­geb­nis­se rund um die Uhr – über PC, Tablet oder Smart­phone – stel­len Sie sicher, dass Sie in Not­fäl­len schnell und effek­tiv reagie­ren kön­nen. Selbst bei Beschä­di­gung oder Ver­lust Ihres Mut­ter­pas­ses sind alle Ergeb­nis­se in Ihrem digi­ta­len Mut­ter­pass sicher gespeichert.

    Alle Daten lagern übri­gens hoch­si­cher ver­schlüs­selt in dem Gesund­heits­tre­sor® des Health Rise-Por­tals. Nur Sie oder von Ihnen auto­ri­sier­te Per­so­nen wie zum Bei­spiel Ärz­te haben Zugriff auf die Medi­ka­ti­ons­plä­ne, die Sie dort speichern.

    Welche Funktionen beinhaltet der digitale Mutterpass?

    • Ein­tra­gung aller Vor­sor­ge­un­ter­un­ter­su­chun­gen mit Untersuchungsergebnissen
    • Anle­gen der Adres­sen und wei­te­rer Kon­takt­da­ten der Ärz­ten und wei­te­rer wich­ti­ger Kontaktpersonen
    • Über­sicht über anste­hen­de Unter­su­chungs­ter­mi­ne mit auto­ma­ti­scher Erinnerungsfunktion
    • Mög­lich­keit der Daten­frei­ga­be für Fami­li­en­mit­glie­der, Ärz­te und Hebammen
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