Mate – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Mate – Alles, was du über sei­ne Wir­kung wis­sen solltest. 

    Mate (Ilex para­gua­ren­sis), auch Yer­ba Mate genannt, ist ein über lan­ge Zeit sehr belieb­tes Natio­nal­ge­tränk der Süd­ame­ri­ka­ner. Auch heu­te sol­len 80 Pro­zent der Argen­ti­ni­er min­des­tens ein­mal in der Woche Mate kon­su­mie­ren. Was den Mate so bekannt macht, ist zum einen sein hoher Kof­fe­in­ge­halt, zum ande­ren sei­ne mög­li­che hun­ger­stil­len­de, kon­zen­tra­ti­ons­för­dern­de und leis­tungs­stei­gern­de Wirkung.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Mate

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Ilex para­gua­ri­en­sis
    Auch bekannt als: Mate­strauch, Mate-Tee­strauch, Para­gu­ay-Tee, Yerba-Mate
    Ern­te­zeit: Mai bis September
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Kof­fe­in, Theo­bro­min, äthe­ri­sches Öl, Gerb­säu­re, Chlo­ro­phyll, Vanil­lin, Vit­ami­ne, Ino­si­tol, Tri­go­nell­in, Ursolsäure
    Dar­rei­chungs­form: Tee, Pul­ver, Kapseln
    Heil­kraft: anre­gend, harntreibend

    Über Mate

    Der immer­grü­ne Mate­strauch ist in Para­gu­ay, Uru­gu­ay, Argen­ti­ni­en und Bra­si­li­en behei­ma­tet. Er wächst in den Arau­ka­ri­en-Wäl­dern und gehört zur Gat­tung der Stech­pal­men. Die ova­len Blät­ter wer­den bis zu 20 cm lang und haben einen ein­ge­kerb­ten Rand. Sie sind led­rig hart und am Rand sta­che­lig gezähnt. Aus den wei­ßen Blü­ten ent­wi­ckeln sich rote Früchte.

    Mate wur­de von den Urein­woh­nern Süd­ame­ri­kas schon vor Jahr­tau­sen­den kul­ti­viert. Mitt­ler­wei­le ist auch der sys­te­ma­ti­sche Anbau in Euro­pa üblich. Momen­tan stammt die Hälf­te der Mate-Pro­duk­ti­on von wild­wach­sen­den Sträu­chern. Die Bezeich­nung Mate lei­tet sich vom india­ni­schen Trink­ge­fäß „Mati“ ab, das zum Trin­ken von Mate ver­wen­det wird, ein aus­ge­höhl­ter Flaschenkürbis.

    Mate ist – ähn­lich wie grü­ner Tee – reich an sekun­dä­ren Pflan­zen­stof­fen. Außer­dem ent­hält er Gerb­stof­fe, Kof­fe­in (0,4 bis 1,6%), Theo­bro­min (0,3 bis 0,45%). Der Kof­fe­in­ge­halt begüns­tigt eine akti­vie­ren­de und kreis­lauf­an­re­gen­de Wir­kung.  Dies kann sich bei Erschöp­fungs­zu­stän­den und Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten bemerk­bar machen. Die ent­hal­te­nen Gerb­stof­fe hin­ge­gen sol­len bei der äußer­li­chen Behand­lung von Haut­pro­ble­men för­der­lich sein. Wei­te­re Inhalts­stof­fe sind Fla­vo­no­ide, Mine­ral­stof­fe und die Vit­ami­ne A, B1, B2 und C.

    Mate wird haut­säch­lich als Tee ein­ge­nom­men. Die Zube­rei­tung erfolgt aus den Mate­blät­tern, indem sie mit kochen­dem Was­ser auf­ge­gos­sen wer­den und schließ­lich cir­ca 5–10 Minu­ten zie­hen. Mate­tee lässt sich wie Schwarz­tee auch mit Milch trin­ken. In Euro­pa wer­den Mate­blät­ter oft auch mit ande­ren Heil­pflan­zen kom­bi­niert, damit der typi­sche, rau­chi­ge Geschmack weni­ger stark im Vor­der­grund steht und mög­li­che gesund­heit­li­che Wir­kun­gen ver­stärkt wer­den. Je kür­zer der Tee zieht, des­to stär­ker ist sei­ne anre­gen­de Wir­kung. Ein- bis drei­mal täg­lich kann er ein­ge­nom­men wer­den, dies soll­te aller­dings nicht abends erfol­gen, da das ent­hal­te­ne Kof­fe­in den Schlaf stö­ren kann. Tra­di­tio­nell wird zum Trin­ken des Mate­tees ein Trink­rohr aus Metall ver­wen­det, die Bom­bil­la, an des­sen Ende sich ein Sieb befindet.

    Die cha­rak­te­ris­ti­schen Aro­men des Mate­tees erhält man, indem die Blät­ter über dem Feu­er gerös­tet wer­den. Dadurch stoppt die Zer­set­zung der Enzy­me und die gewünsch­ten Aro­men wer­den frei. Am Ende des Trock­nungs­pro­zes­ses wer­den die Blät­ter fein zer­mah­len und ver­packt. Der Geschmack von Mate soll rau­chig, erdig und etwas süß­lich sein. Außer­dem wird emp­foh­len, auf­grund poten­zi­ell erhöh­tem Krebs­ri­si­kos Mate-Tee nur in Maßen und nicht über einen län­ge­ren Zeit­raum zu trin­ken. Im Febru­ar 2017 stell­te eine Öko­test-Unter­su­chung bei Mate-Pro­duk­ten eine Belas­tung mit krebs­er­re­gen­dem Anthrach­i­non fest. Gerös­te­ter Mate war hier­bei mehr belas­tet als grü­ner, ange­räu­cher­ter Mate.

    Die grü­nen, unge­räu­cher­ten und gerös­te­ten Blät­ter auch in Form von Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­teln Anwen­dung fin­den. Die Pflan­ze wird oft­mals mit dem Abneh­men in Ver­bin­dung gesetzt. Ihr wird oft zuge­schrie­ben, Heiß­hun­ger lin­dern zu kön­nen und bei der Gewichts­re­duk­ti­on zu hel­fen. Laut der Ver­brau­cher­zen­tra­le lie­gen der­zei­tig für Nah­rungs­er­gän­zungs­mit­tel mit Mate kei­ne aus­rei­chen­den wis­sen­schaft­li­chen Stu­di­en außer­halb des Reagenz­gla­ses für eine gewichts­reduzierende Wir­kung vor.

    Mate wirkt harn­trei­bend, wes­halb er sich zur Durch­spül­the­ra­pie bei Harn­weg­s­be­schwer­den eig­nen kann. In der Volks­me­di­zin wird Mate auch bei Fie­ber, Kopf­schmer­zen und Depres­sio­nen ein­ge­setzt. Inner­lich wird die Heil­pflan­ze tra­di­tio­nell gegen Rheu­ma, Arte­rio­skle­ro­se, und zur Vor­beu­gung von Infek­tio­nen ange­wen­det. Die­se Heil­kräf­te sind jedoch nicht wis­sen­schaft­lich belegt.

    Schwan­ge­re, Stil­len­de, Kin­der und Jugend­li­che sowie Per­so­nen, die emp­find­lich auf Kof­fe­in reagie­ren, soll­ten auf den Ver­zehr von Mate ver­zich­ten. Auf­grund des hohen Kof­fe­in­ge­halts kann die Ein­nah­me von ande­ren Medi­ka­men­ten zu Wech­sel­wir­kun­gen füh­ren. Außer­dem wird gene­rell emp­foh­len, Mate-Tee nur in Maßen und nicht über einen län­ge­ren Zeit­raum zu trinken.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Übri­gens: Mate ent­hält – im Ver­gleich zu Kaf­fee – zahl­rei­che Anti­oxi­dan­ti­en und soll eine sanf­te­re und lang­an­hal­ten­de­re Wir­kung aufweisen.

    Quellen