Mate – Alles, was du über seine Wirkung wissen solltest.
Mate (Ilex paraguarensis), auch Yerba Mate genannt, ist ein über lange Zeit sehr beliebtes Nationalgetränk der Südamerikaner. Auch heute sollen 80 Prozent der Argentinier mindestens einmal in der Woche Mate konsumieren. Was den Mate so bekannt macht, ist zum einen sein hoher Koffeingehalt, zum anderen seine mögliche hungerstillende, konzentrationsfördernde und leistungssteigernde Wirkung.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Heilpflanzen-Steckbrief: Mate
Über Mate
Der immergrüne Matestrauch ist in Paraguay, Uruguay, Argentinien und Brasilien beheimatet. Er wächst in den Araukarien-Wäldern und gehört zur Gattung der Stechpalmen. Die ovalen Blätter werden bis zu 20 cm lang und haben einen eingekerbten Rand. Sie sind ledrig hart und am Rand stachelig gezähnt. Aus den weißen Blüten entwickeln sich rote Früchte.
Mate wurde von den Ureinwohnern Südamerikas schon vor Jahrtausenden kultiviert. Mittlerweile ist auch der systematische Anbau in Europa üblich. Momentan stammt die Hälfte der Mate-Produktion von wildwachsenden Sträuchern. Die Bezeichnung Mate leitet sich vom indianischen Trinkgefäß „Mati“ ab, das zum Trinken von Mate verwendet wird, ein ausgehöhlter Flaschenkürbis.
Mate ist – ähnlich wie grüner Tee – reich an sekundären Pflanzenstoffen. Außerdem enthält er Gerbstoffe, Koffein (0,4 bis 1,6%), Theobromin (0,3 bis 0,45%). Der Koffeingehalt begünstigt eine aktivierende und kreislaufanregende Wirkung. Dies kann sich bei Erschöpfungszuständen und Konzentrationsschwierigkeiten bemerkbar machen. Die enthaltenen Gerbstoffe hingegen sollen bei der äußerlichen Behandlung von Hautproblemen förderlich sein. Weitere Inhaltsstoffe sind Flavonoide, Mineralstoffe und die Vitamine A, B1, B2 und C.
Mate wird hautsächlich als Tee eingenommen. Die Zubereitung erfolgt aus den Mateblättern, indem sie mit kochendem Wasser aufgegossen werden und schließlich circa 5–10 Minuten ziehen. Matetee lässt sich wie Schwarztee auch mit Milch trinken. In Europa werden Mateblätter oft auch mit anderen Heilpflanzen kombiniert, damit der typische, rauchige Geschmack weniger stark im Vordergrund steht und mögliche gesundheitliche Wirkungen verstärkt werden. Je kürzer der Tee zieht, desto stärker ist seine anregende Wirkung. Ein- bis dreimal täglich kann er eingenommen werden, dies sollte allerdings nicht abends erfolgen, da das enthaltene Koffein den Schlaf stören kann. Traditionell wird zum Trinken des Matetees ein Trinkrohr aus Metall verwendet, die Bombilla, an dessen Ende sich ein Sieb befindet.
Die charakteristischen Aromen des Matetees erhält man, indem die Blätter über dem Feuer geröstet werden. Dadurch stoppt die Zersetzung der Enzyme und die gewünschten Aromen werden frei. Am Ende des Trocknungsprozesses werden die Blätter fein zermahlen und verpackt. Der Geschmack von Mate soll rauchig, erdig und etwas süßlich sein. Außerdem wird empfohlen, aufgrund potenziell erhöhtem Krebsrisikos Mate-Tee nur in Maßen und nicht über einen längeren Zeitraum zu trinken. Im Februar 2017 stellte eine Ökotest-Untersuchung bei Mate-Produkten eine Belastung mit krebserregendem Anthrachinon fest. Gerösteter Mate war hierbei mehr belastet als grüner, angeräucherter Mate.
Die grünen, ungeräucherten und gerösteten Blätter auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln Anwendung finden. Die Pflanze wird oftmals mit dem Abnehmen in Verbindung gesetzt. Ihr wird oft zugeschrieben, Heißhunger lindern zu können und bei der Gewichtsreduktion zu helfen. Laut der Verbraucherzentrale liegen derzeitig für Nahrungsergänzungsmittel mit Mate keine ausreichenden wissenschaftlichen Studien außerhalb des Reagenzglases für eine gewichtsreduzierende Wirkung vor.
Mate wirkt harntreibend, weshalb er sich zur Durchspültherapie bei Harnwegsbeschwerden eignen kann. In der Volksmedizin wird Mate auch bei Fieber, Kopfschmerzen und Depressionen eingesetzt. Innerlich wird die Heilpflanze traditionell gegen Rheuma, Arteriosklerose, und zur Vorbeugung von Infektionen angewendet. Diese Heilkräfte sind jedoch nicht wissenschaftlich belegt.
Schwangere, Stillende, Kinder und Jugendliche sowie Personen, die empfindlich auf Koffein reagieren, sollten auf den Verzehr von Mate verzichten. Aufgrund des hohen Koffeingehalts kann die Einnahme von anderen Medikamenten zu Wechselwirkungen führen. Außerdem wird generell empfohlen, Mate-Tee nur in Maßen und nicht über einen längeren Zeitraum zu trinken.