Die Natur erwacht im Frühling zu neuem Leben: Die Tage werden allmählich länger, die ersten Blümchen blühen und die ersten warmen Sonnenstrahlen locken nach draußen. Die schöne Frühlingszeit ist eigentlich ein Grund zur Freude, doch nicht wenige Menschen leiden unter der Wetterumstellung und reagieren mit Frühjahrsmüdigkeit. Sie kämpfen mit Erschöpfung, Kopfschmerzen und Schwindelgefühlen.
Doch wie entsteht die Frühjahrsmüdigkeit und was lässt sich dagegen tun?
- ausreichend trinken
- Sport treiben
- in der freien Natur spazieren
- ausreichend schlafen
- regelmäßig lüften
- Alkohol und Nikotin vermeiden
- Wechselduschen
- viel Sonne tanken
- ein kurzes Nickerchen für mehr Energie machen
- vitaminreiches Obst und Gemüse essen
- sich an einen festen Tagesrhythmus gewöhnen
Inhaltsverzeichnis
- 1 Frühjahrsmüdigkeit – was steckt dahinter?
- 2 Welche Ursachen hat die Frühjahrsmüdigkeit?
- 3 Die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit
- 4 Frühjahrsmüdigkeit und Frühjahrsdepression – worin besteht der Unterschied?
- 5 Was kann gegen die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit getan werden?
- 6 Wer ist von der Frühjahrsmüdigkeit betroffen?
- 7 Fünf wirksame Tipps gegen die Frühjahrsmüdigkeit – so beugen Sie vor
- 8 Fazit – mit guter Laune und aktiv in den Frühling starten
Frühjahrsmüdigkeit – was steckt dahinter?
Weder Bakterien noch Viren stecken hinter der Frühjahrsmüdigkeit. Die allgemeine Abgeschlagenheit und Müdigkeit ist vielmehr eine Anpassungsunfähigkeit des Körpers auf die Wetterveränderung. Genauso wie sich auch die Natur schrittweise „erneuert“, stellt sich auch der Organismus allmählich vom Winter auf den Frühling um. Die Sonneneinstrahlung, die wärmeren Temperaturen und die hormonellen Veränderungen wirken bei der Frühjahrsmüdigkeit zusammen.
Bei der Frühjahrsmüdigkeit handelt es sich nicht um eine Erkrankung, sondern um ein Phänomen, das jeder Mensch subjektiv empfindet. Es ist eine Mischung aus geistiger und körperlicher Erschöpfung, die sich nicht bei jedem Menschen in gleicher Ausprägung äußert.
Welche Ursachen hat die Frühjahrsmüdigkeit?
Die Hauptursachen der Frühjahrsmüdigkeit sind im Wesentlichen der Blutdruck und die Hormone des Menschen:
In den Frühlingsmonaten März und April bewirkt das Sonnenlicht eine vermehrte Serotonin-Produktion, ein stimmungsaufhellendes Hormon. Gleichzeitig ist im Organismus jedoch auch noch das Schlafhormon Melatonin in einem hohen Maße vorhanden und aktiv. Das Zusammenspiel dieser beiden Hormone sorgt dafür, dass ein Gefühl der Müdigkeit und Trägheit entsteht. Der Körper stellt sich nur langsam um: Die Frühjahrsmüdigkeit macht sich bemerkbar.
Wissenschaftler haben noch eine andere Erklärung für die Entstehung der Frühjahrsmüdigkeit, basierend auf dem Hormonhaushalt.
Sie gehen davon aus, dass nach den langen und dunklen Wintermonaten die körpereigenen Serotoninspeicher komplett aufgebraucht sind. Es nimmt einige Tage in Anspruch, bis die leeren Depots durch das Licht der Sonne wieder aufgefüllt werden können. Gleichzeitig ist der Melatonin-Speicher des Körpers jedoch noch voll. Dieses Hormon wird vom Organismus bei Dunkelheit ausgeschüttet und sorgt für einen guten und erholsamen Schlaf. Da Melatonin in höherer Menge vorhanden ist als Serotonin, überwiegt die Müdigkeit.
Menschen, die sich im Winter nur sehr wenig in der freien Natur bewegen und viel Zeit im Haus, bei wenig Licht verbringen, sind häufiger von der Frühjahrsmüdigkeit betroffen als andere.
Auch dem Blutdruck kommt als auslösender Faktor eine wesentliche Rolle zu.
Die steigenden Außentemperaturen wirken sich auch auf die Körpertemperatur des Menschen aus. Die Blutgefäße weiten sich und infolge dessen sinkt auch der Blutdruck. Es entstehen Kreislaufprobleme und Müdigkeitserscheinungen.
Im Winter ziehen sich die Blutgefäße hingegen eher zusammen, sodass das Blut nicht so gut hindurchströmen kann. Durch die Kälte ist der Blutdruck in den Wintermonaten also tendenziell etwas höher.
Menschen, die unter Herz-Kreislauf-Beschwerden leiden, empfinden starke Temperaturschwankungen zwischen den einzelnen Jahreszeiten als stark belastend. Bereits zehn Grad Celsius mehr oder weniger können sich deutlich auswirken.
Weitere Gründe für Müdigkeit im Frühjahr:
Hinter Müdigkeitserscheinungen in den Frühlingsmonaten muss nicht immer eine Frühjahrsmüdigkeit stecken. Möglich sind auch noch folgende Ursachen:
- Schlafmangel
- Eisenmangel
- Vielen Menschen macht auch die Zeitumstellung von der Winter- auf die Sommerzeit stark zu schaffen.
- Auch eine vitalstoffarme Ernährung in den Wintermonaten – mit nur wenig frischem Gemüse und Obst – kann einen Vitaminmangel und damit verbundene Müdigkeitserscheinungen hervorrufen. Besonders ein Mangel an B‑Vitaminen kann dem Organismus die Anpassung vom Winter auf den Frühling deutlich erschweren.
Die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit
Trotz ausreichend Schlaf fühlen sich die betroffenen Personen dauerhaft antriebslos, vermindert leistungsfähig, gereizt und müde. Häufig leiden sie zusätzlich noch unter Kreislaufbeschwerden und Schwindelgefühlen.
Der Organismus scheint sich im wahrsten Sinne des Wortes noch im Winterschlaf-Modus zu befinden und braucht noch ein wenig Zeit, um richtig in Schwung zu kommen.
- Schläfrigkeit
- Müdigkeit und Abgeschlagenheit
- Schwindelgefühle
- Kreislaufbeschwerden
- Reizbarkeit
- Antriebslosigkeit
- Kopfschmerzen
- Stimmungsschwankungen
- Wetterfühligkeit
Frühjahrsmüdigkeit und Frühjahrsdepression – worin besteht der Unterschied?
Es dauert ungefähr vierzehn Tage bis sich der Körper vom Winter- in den Frühjahrsmodus umgestellt hat.
Doch was ist eigentlich, wenn die belastende Müdigkeit und Erschöpfung einfach nicht verschwinden wollen? Wenn sich dieser Zustand über mehrere Wochen hinzieht und körperliche Ursachen für die Übellaunigkeit ausgeschlossen sind, können die Symptome auf eine beginnende Frühjahrsdepression hindeuten. Der wesentliche Unterschied zwischen einer normalen Frühjahrsmüdigkeit und einer Frühjahrsdepression sind die Dauer sowie die Intensität der Symptome.
Die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit äußern sich, wie bereits erwähnt, über einen Zeitraum von etwa zwei Wochen. Nach dieser Zeit müsste sich eine deutliche Besserung einstellen. Die Symptome der Frühjahrsdepression sind hingegen vehementer und werden zudem häufig von starken Selbstzweifeln und/oder Schlafstörungen begleitet.
Betroffene Personen, die das ganze Jahr über unter depressiven Verstimmungen leiden, erleben in den Frühlingsmonaten oftmals eine Verschlechterung ihrer Symptome.
Auch bei der Frühjahrsdepression spielen biochemische Prozesse rund um den eigenen Hormonhaushalt infolge der veränderten Wärme- und Lichtverhältnisse eine zentrale Rolle. Zudem kommt den psychologischen Gründen eine wesentliche Bedeutung zu. Die gute Laune und die Aktivität anderer Mitmenschen werden für Betroffene zu einer echten Belastung. Sie fühlen sich zur „Teilnahme am schönen Leben“ gezwungen und verpflichtet, empfinden jedoch tatsächlich überhaupt keine Glücksgefühle.
Was kann gegen die Symptome der Frühjahrsmüdigkeit getan werden?
- Ernährung umstellen: Vitamine sind grundsätzlich die beste Medizin gegen die Frühjahrsmüdigkeit. In der kalten Jahreszeit ernähren wir uns sehr vitalstoffarm und fettreich. Zudem führen beispielsweise vorweihnachtliche Leckereien auch dazu, dass in zu großen Mengen gegessen wird. Diese Ernährungsweise rächt sich leider bitter in den Frühlingsmonaten. Die körpereigenen Vitaminspeicher sind komplett leer, das Immunsystem geschwächt und somit deutlich anfälliger für allerlei Infekte. Um dem Organismus die saisonale Umstellung zu erleichtern, ist eine Änderung der Ernährungsgewohnheiten von grundlegender Bedeutung: Frisches Gemüse und Obst müssen ganz oben auf dem Speiseplan stehen. Grüne Blattsalate, Lauch, Frühlingszwiebeln und exotische Südfrüchte wie Kiwi, Ananas und Zitrusfrüchte versorgen den Körper mit wertvollen Vitaminen, Enzymen und Ballaststoffen. Die kräftigen Farben dieser Lebensmittel sorgen zudem im Gehirn für eine zusätzliche Stimulation.
- Aktiv gegen Kreislaufbeschwerden vorgehen: Über die langen Wintermonate werden viele Menschen zu einer richtigen Couch-Potato. Stundenlang ununterbrochen zu sitzen ist eine echte Qual für Geist und Körper. Bewegung an der frischen Luft bringt Sauerstoff in den gesamten Körper und regt die Hormonproduktion der Nebennierenrinde an. Spaziergänge in der freien Natur stärken den Kreislauf und das Herz und unterstützen somit die Immunabwehrkräfte. Auch einfache Gymnastikübungen oder ein gezieltes Stretching Programm bringt den Kreislauf auf Trab.
- Die Haut frühlingsfit pflegen: Bewegung tut nicht nur dem Herz-Kreislauf gut, sondern regt auch die Durchblutung der Haut an. Die Haut ist das größte Organ des Menschen und verfügt über unzählige Sensoren, die unsere Umwelt exakt wahrnehmen. Eine gut durchblutete Haut strahlt nicht nur frisch und schön, sondern macht auch insgesamt wacher. Wechselduschen und anregende Massagen sind zudem ideal geeignet, um die Durchblutung anzuregen und die Gefäße zu trainieren: Durch die Kontraktionen in den Gefäßwänden werden die Venenklappen in ihrer Funktionsweise unterstützt und der Blutfluss in Gang gebracht.
- Festen Tag-Nacht-Rhythmus pflegen: Im Idealfall sollten Sie sich nach der Sonne ausrichten, denn das Sonnenlicht regt die Vitamin‑D-Produktion im Körper an, die sehr wichtig für die Gesundheit ist. Am besten mit den ersten Sonnenstrahlen aufstehen, um möglichst viel Sonnenlicht aufnehmen zu können.
- Auf die eigenen Stärken setzen: Die eigenen Talente und Stärken können der Frühjahrsmüdigkeit ebenfalls den Kampf ansagen. Wissenschaftliche Studien haben zeigen können, dass Menschen, die Dinge tun, die sie glücklich machen, wesentlich mehr Energie haben und sich weit weniger müde und gestresst fühlen.
- Powernapping: Ein kurzes Nickerchen ist ideal geeignet, um frische Energie zu tanken. Der Schlaf sollte allerdings nicht länger als eine halbe Stunde dauern, sonst kann das die Müdigkeit nur noch mehr verstärken.
Wer ist von der Frühjahrsmüdigkeit betroffen?
Dieses Phänomen ist recht weit verbreitet: Rund 54 Prozent der Männer und etwa 60 Prozent der Frauen fühlen sich in den Frühlingsmonaten müde und erschöpft.
Fünf wirksame Tipps gegen die Frühjahrsmüdigkeit – so beugen Sie vor
- Viele Spaziergänge und ausreichend Bewegung an der frischen Luft sorgen für einen ausgeglichenen Hormonhaushalt.
- Wechselduschen stärken das Herz, die Gefäße und das Immunsystem und machen so fit für den Frühlingsanfang.
- Fordern, aber nicht überfordern: Ein aktiver, ereignisreicher Tag sollte mit einem gemütlichen Abendprogramm beendet werden.
- Bei anhaltender Müdigkeit, Konzentrationsproblemen und Erschöpfung kann eine Supplementierung mit Mineralstoffen, Vitaminen und Spurenelementen helfen.
- Eine gesunde Ernährungsweise mit viel frischem Gemüse, Früchten, Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten und magerem Fleisch verdrängt nicht nur den Winterspeck, sondern füllt auch leere Vitaminspeicher auf. So können Sie im Frühling aktiv durchstarten!
Fazit – mit guter Laune und aktiv in den Frühling starten
Ein Mythos ist die Frühjahrsmüdigkeit nicht, doch es gibt viele wirksame Möglichkeiten, ihr vorzugehen. Die Ursache der Mattigkeit liegt vor allem in körperinternen hormonellen Prozessen. Mit einem gesunden, abwechslungsreichen und ausgewogenen Essverhalten sowie einigen Tipps, können Sie die Frühlingszeit in vollen Zügen genießen.