Burnout Anzeichen wie etwa Müdigkeit, Erschöpfung oder Überforderung können sowohl körperliche als auch psychische Ursachen haben und sind Stressreaktionen des Körpers. Wird das „Ausgebranntsein“ rechtzeitig erkannt, sind die Chancen auf eine Genesung positiv einzuschätzen. Welches sind typische Ursachen eines Burnouts und wie kann man ihm vorbeugen?
- Ein Burnout ist eine Form der Depression.
- Die körperlichen Anzeichen für ein Burnout sind unspezifisch.
- Burnout ist heilbar.
- Einem Burnout kann und sollte man vorbeugen.
Inhaltsverzeichnis
Was ist ein Burnout?
Ein Burnout ist eine Störung des vegetativen Nervensystems. Der Begriff geht auf den US-amerikanischen Psychotherapeuten Herbert Freudenberg zurück, der die ersten Modelle zu der Erkrankung erstellt hat. Seitdem hat die wissenschaftliche Betrachtung des Leidens einige Veränderungen durchgemacht. Eine offizielle Erkrankung ist die chronische Überforderung jedoch bis heute nicht. Es handelt sich um eine chronische körperliche und emotionale Erkrankung, weshalb der Burnout auch als „Erschöpfungsdepression“ bezeichnet wird.
Auch körperliche Ursachen wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder eine Herz- und Nierenschwäche sind denkbar. Mögliche psychische Auslöser sind posttraumatische Belastungsstörungen oder das chronische Fatigue-Syndrom aber auch Erkrankungen wie Alkoholismus können eine Rolle spielen. Wenn diese Erkrankungen oder Beschwerden vorliegen, empfiehlt sich ein Besuch beim Hausarzt. Dann kann zügig eine passende Therapie in die Wege geleitet werden.
Burnout-Syndrom bei Kindern
Auch Kinder können an einem Burnout-Syndrom erkranken. Wie die Studie „Burnout im Kinderzimmer: Wie gestresst sind unsere Kinder und Jugendlichen in Deutschland?“ von Professor Dr. Holger Ziegler von der Fakultät für Erziehungswissenschaften der Universität Bielefeld aufzeigt, hat eines von sechs Kindern und jeder fünfte Jugendliche übermäßig viel Stress.
Typische Anzeichen für ein Burnout
Da die chronische Überforderung vielschichtige Symptome haben kann, ist es schwierig, die Erkrankung selbst zuzuordnen.
Eine chronische Überforderung beginnt oft mit einer chronischen Müdigkeit. Im weiteren Verlauf kommen dann Schlafstörungen, Kopfschmerzen, Schwindel, Zittern und eine Reihe anderer Beschwerden hinzu. Im schlimmsten Fall treten Symptome wie Herzrasen oder Atemnot auf. Problematisch ist dies vor allem in Kombination mit Infektionskrankheiten, weil bei einer chronischen Überforderung das Immunsystem geschwächt ist.
Begleitend dazu treten Verhaltensveränderungen auf. Betroffene sind oft sarkastisch oder zynisch, weil sie ein Ventil für die innerliche Belastung benötigen. Durch Ironie und Sarkasmus bauen sie eine emotionale Distanz zu dem Stress auf.
Auch die persönlichen Werte sind Veränderungen unterzogen. Wo zunächst noch Familie und Freunde oberste Priorität genießen, rücken zunehmend Leistung und Effizienz in den Vordergrund. Arbeiten müssen „schnell, unbedingt und immer“ erledigt werden. Die eigenen Bedürfnisse müssen dem vollen Terminkalender weichen.
Anzeichen für ein Burnout bei Kindern und Jugendlichen
Die Anzeichen bei Kindern unterscheiden sich nicht unerheblich von denen bei Erwachsenen mit einem Burnout. Kinder und Jugendliche reagieren oft selbstzerstörerisch. Nicht selten entwickeln sie Essstörungen bis hin zur Magersucht oder verletzen sich selbst durch “Ritzen”. Es sind aber auch unauffällige Anzeichen für einen Burnout möglich. So ziehen sich manche Kinder zurück, werden still und wirken erschöpft. Manche bleiben im Bett, lassen ihre sozialen Kontakte einschlafen und verweigern den Schulbesuch. Ein rapider Leistungsabfall ist die Folge. Das andere Extrem ist übersteigerter Ehrgeiz und permanente Unzufriedenheit mit den eigenen Leistungen.
Nicht alle Symptome lassen sicher auf ein Burnout schließen, allerdings sollte man sein Kind beobachten und im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen, um die Situation einzuschätzen.
Ursachen für die Stresserkrankung
Eine wesentliche Ursache für chronische Überforderung ist Stress. Burnout-Patienten sind oft sehr zielstrebige Menschen, die ihre gesamte Energie in eine Aufgabe investieren. Auch überempfindliche Menschen mit einem schwach ausgeprägten Selbstbewusstsein erkranken besonders rasch an Burnout.
Beide Risikogruppen haben gemeinsam, dass die Patienten Schwierigkeiten haben, ihre Gefühle auszudrücken. Ebenso wollen sie von ihrer Umwelt in besonderem Maße anerkannt werden. Meist sind es Menschen, die sich unrealistische Ziele setzen, die eine chronische Erschöpfung erleiden. In häufigen Fällen können sie nicht „Nein“ sagen und sich auch keine Schwächen eingestehen.
Burnout-Prozesse beginnen meist im Zusammenhang mit Veränderungen in der Lebenssituation. Ein neuer Beruf oder der Studienanfang sind mögliche Auslöser dieser “Erschöpfungsdepression”. Gefährdete Personen, die sich in ungewohnten Situationen mit vielen neuen Eindrücken konfrontiert sehen, fühlen sich aufgrund ihrer eigenen hohen Erwartungen häufig überlastet.
Umgekehrt kann eine Burnout-Phase auch durch das Ausbleiben einer Veränderung auftreten. Wenn das Studium misslingt, besteht aufgrund der Frustration ein erhöhtes Burnout-Risiko. Vermeiden lässt sich die chronische Erschöpfung durch rasches Gegensteuern.
Burnout Anzeichen und Ursachen bei Kindern und Jugendlichen
Versagensängste und Leistungsdruck sind mögliche Ursachen, doch auch das nicht hinreichende Mitspracherecht in der Schule oder zu Hause, das zu dem Gefühl der Überforderung beiträgt. Die häufig durchstrukturierten Tage der Kinder mit wenig Zeit zur freien Verfügung begünstigen ein Burnout. Der Leistungsdruck in der Schule, aber auch in der “Freizeit” mit Musikunterricht und Sport, die oft leistungsorientiert betrieben werden, lassen Kindern und Jugendlichen wenig Zeit für Entspannung und Regeneration.
Burnout Anzeichen vermeiden
Chronischer Überforderung vorbeugen
Eine chronische Überforderung kann jeden treffen. Glücklicherweise kann eine gezielte Burnout-Prävention das Risiko für eine Erkrankung senken. Risikopatienten müssen ihre eigenen Bedürfnisse wahrnehmen und im Dialog mit sich selbst erreichbare Ziele formulieren. Wer eine gute Balance zwischen Arbeit und Freizeit findet, vermeidet, dass sich Stress aufbaut und zu einer chronischen Überforderung führt.
Besteht akutes Depressionsrisiko, lässt sich eine medikamentöse Behandlung fast nicht mehr vermeiden. Der Patient benötigt zudem eine Psychotherapie, damit er nach einem schweren Leiden schnell wieder auf die Beine kommt. Mit Hilfe einiger Maßnahmen lässt sich das Burnout-Syndrom vermeiden.
Im Beruf sind Aufgaben wichtig, die auf die eigenen Grundbedürfnisse abgestimmt sind. Soziale Kontakte und Bewegung sind grundlegend. Die Möglichkeit auf eigenen Wunsch beruflich aufzusteigen ist ein weiterer Faktor, die zu einem befriedigenden Arbeitsalltag beitragen. Wichtig ist sich selbst zu beobachten, um Anzeichen für ein Burnout frühzeitig wahrzunehmen.
Die Pflege der sozialen Kontakte ist besonders wichtig. Ebenso wichtig ist es, Zeit für sich selbst zu haben und einfach mal die Seele baumeln zu lassen. Eine gesunde Balance zwischen Sozialkontakten und Zeit alleine zu verbringen hebt die Stimmung und hilft dabei, Stress abzubauen. Durch diese Phasen lernt man sich selber besser kennen und Anzeichen besser zu erkennen, damit eine Depression gar nicht erst entsteht.
Stressmanagement bei ersten Burnout Anzeichen
Regelmäßiges Stressmanagement durch Entspannungstechniken ist wichtig, um Stress abzubauen. Betroffene können ihren Stresslevel durch Yoga, Meditation und viele andere Techniken senken. Das Gespräch mit einem Physiotherapeuten oder Sportmediziner hilft, die individuell beste Methode zu finden. Auch moderne digitale Lösungen in Form einer Entspannungs-App oder anderer Online-Angebote versprechen Hilfe.
Abgerundet wird die Burnout-Prophylaxe durch eine gesunde Lebensweise. Eine ausgewogene Ernährung ist genauso wichtig wie regelmäßige Bewegung. Der Konsum von Kaffee, Zigaretten und anderen Aufputschmitteln wird am besten reduziert, denn ohne diese Wachmacher und Aufputscher werden die körpereigenen Warnsignale besser wahrgenommen.
Burnout bei Kindern verhindern
Ein Burnout-Syndrom bei Kindern kann vermieden werden, indem die Familienmitglieder und Freunde Verständnis zeigen und dem Kind mit Liebe und Respekt begegnen. Kommunikation ist essenziell, um Risikofaktoren zu erkennen und konsequent zu beheben. Dem Kind müssen genügend Freiräume im Tagesablauf eingeräumt werden und es sollte kein überzogener Leistungsdruck aufgebaut werden.
Selbstliebe als Schlüssel gegen Burnout
Positive Selbstgespräche sind ein gutes Hilfsmittel, um Probleme aufzuschlüsseln und anzugehen. Wer sich alleine, traurig oder gestresst fühlt, kann mit sich selbst sprechen und sich dadurch beruhigen. Noch besser sind soziale Kontakte zu Menschen, die Verständnis zeigen. Gesunder Stress, der dabei hilft achtsam und aufmerksam zu sein, unterstützt uns dabei, eigene Ziele zu erreichen und weniger auf die Meinung anderer Menschen zu achten. Schon kleine Veränderungen können dabei eine große Wirkung haben.
Bei chronischem Stress zum Arzt
Wer bei sich erste Anzeichen einer chronischen Überforderung entdeckt oder befürchtet, unter einem Burnout zu leiden, sollte mit einem Arzt sprechen. Gute Vorsätze lassen sich oft nur mit der Hilfe eines Fachmanns in die Tat umsetzen. Zudem kann das Leiden besser behandelt werden, je früher es erkannt wird. Weil es meist zuerst die Menschen in der näheren Umgebung sind, denen Veränderungen auffallen, sollte offen mit Freunden und Familienmitgliedern gesprochen werden. Eine ehrliche Ansprache kann dabei helfen, das Problem zu realisieren und anzugehen. Ein offenes Gespräch ist dabei essenziell, da Anzeichen für ein Burnout von einem Außenstehenden oft leichter erkannt werden.
FAQ: Häufige Fragen schnell beantwortet
Gibt es einen Test, um das eigene Risiko einzuschätzen?
Ja, online findet man Schnelltests, die das persönliche Burnout-Risiko einschätzen helfen.
Lässt sich ein Burnout behandeln und wie sieht diese aus?
Ja, in aller Regel lässt sich ein Burnout behandeln. Dafür ist es entscheidend, dass man die Burnout Anzeichen frühzeitig erkennt. Früh erkannt, kann eine Verhaltenstherapie ausreichen, ein Burnout abzuwenden. Sollte dies nicht ausreichen, erfolgt zusätzlich eine medikamentöse Therapie.
Welche körperlichen Symptome sind bei einem Burnout zu erwarten?
Es sind praktisch dieselben Symptome, die bei Stress auftreten. Dieser scheint Vorstufe und Ursache des Burnouts zu sein. Die körperlichen Symptome können unter anderem Bauch- und Kopfschmerzen, Nackenverspannungen, Schwindel oder Übelkeit sein.
Welches sind Burnout Anzeichen?
Es gibt unterschiedliche Anzeichen für ein Burnout. Zum einen ein gesteigerter Zynismus und Übellaunigkeit, permanente Müdigkeit und Lustlosigkeit, Versagensängste, Angst vor Überforderung und Desinteresse am Job.
Fazit:
Besonders ehrgeizige Menschen oder welche mit einem geringen Selbstwertgefühl sind besonders gefährdet an einem Burnout zu erkranken. Die gute Nachricht lautet, dass es therapierter ist. Dafür muss man die Burnout Anzeichen kennen und erkennen, damit man schnell therapeutisch durch ein verändertes Verhalten und eventuell passende Medikamente gegensteuern kann. Betroffen erkennen häufig erste Anzeichen nicht, sodass es wichtig ist, dass andere Personen betroffene ansprechen und zum Handeln auffordern.