Konzentrationsschwäche – Ursachen, Symptome & Tipps

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    Die Leis­tun­gen in Schu­le oder Beruf las­sen nach? Dann kann es sein, dass eine Stö­rung oder Schwä­che der Kon­zen­tra­ti­on zugrun­de liegt. Die Beein­träch­ti­gung des Kon­zen­tra­ti­ons­ver­mö­gens kann dabei unter­schied­lich lan­ge vorliegen.

    Wir zei­gen Ihnen wel­che Ursa­chen die Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che haben kann, wel­che Sym­pto­me typisch sind und was Sie am bes­ten dage­gen tun können.

    Das Wich­tigs­te in Kürze:
    • Es wird unter­schie­den zwi­schen Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che (dau­er­haft) und Kon­zen­tra­ti­ons­stö­rung (kurz­fris­tig).
    • Vie­le Ursa­chen sind mög­lich, zum Bei­spiel: ADHS (oft bei Kin­dern), Schlaf­man­gel, Stress und Depres­sio­nen, schlech­te Ernäh­rung, Alko­hol- und Drogenkonsum.
    • Bei Ver­dacht soll­te ein Arzt auf­ge­sucht wer­den, der eine Rei­he von Tests durch­führt und eine ent­spre­chend ange­pass­te Behand­lung ein­lei­ten kann.

    Konzentrationsschwäche – Ursachen, Symptome & Tipps

    Was genau ist eine Konzentrationsschwäche?

    Wer sich auf etwas kon­zen­trie­ren will, muss sich geis­tig sam­meln und sei­ne gesam­te Auf­merk­sam­keit auf die­se eine Sache rich­ten. Ande­re Din­ge wer­den nur am Ran­de wahr­ge­nom­men, solan­ge die Kon­zen­tra­ti­on besteht. Sowohl für Kin­der als auch für Erwach­se­ne ist die Kon­zen­tra­ti­on eine geis­tig star­ke Anstren­gung.

    Es ist ganz nor­mal, dass die­se mit der Zeit nach­lässt. Pas­siert das jedoch stän­dig und wie­der­holt, dann kann eine Kon­zen­tra­ti­ons­stö­rung oder –schwä­che vor­lie­gen. Im Fal­le einer Schwä­che der Kon­zen­tra­ti­on sind Betrof­fe­ne dau­er­haft unfä­hig, ande­re Rei­ze auszublenden.

    Schwä­che vs. Stö­rung: Bei einer Stö­rung der Kon­zen­tra­ti­on ist die Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit nur vor­über­ge­hend beein­träch­tigt. Stö­run­gen tre­ten dabei meist in unter­schied­lich star­ker Form auf. Eine ein­deu­ti­ge Defi­ni­ti­on, ob es sich aus medi­zi­ni­scher Sicht um eine Schwä­che oder Stö­rung der Kon­zen­tra­ti­on han­delt, gibt es aller­dings nicht.

    Wäh­rend Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen in jedem Lebens­al­ter vor­kom­men kön­nen, ist eine Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che oft bei Kin­dern zu beob­ach­ten. Kin­der kön­nen sich dann nicht über einen län­ge­ren Zeit­raum auf eine bestimm­te Sache kon­zen­trie­ren und unter­schei­den zudem nicht zwi­schen wich­ti­gen und unwich­ti­gen Din­gen. Äuße­re Rei­ze len­ken sie ab, doch auch ohne die­se schwei­fen ihre Gedan­ken schnel­ler ab.

    Zusam­men­ge­fasst sind fol­gen­de Sym­pto­me typisch für eine Konzentrationsschwäche:

    • Sie sind unfä­hig sich auf eine Auf­ga­be zu konzentrieren?
    • Sie las­sen sich leicht ablenken?
    • Sie sind moto­risch unruhig?
    • Sie bre­chen Tätig­kei­ten oft nach kur­zer Zeit ab?
    • Sie ver­lie­ren schnell das Inter­es­se an bestimm­ten Dingen?

    Die Ursachen für Konzentrationsprobleme

    Die Ursa­chen von dau­er­haf­ter Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che und vor­über­ge­hen­den Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen sind sehr unter­schied­lich. Wir zei­gen Ihnen nach­fol­gend häu­fi­ge Ursa­chen für Konzentrationsprobleme.

    Dauerhafte Konzentrationsprobleme

    Eine dau­er­haf­te Schwä­che der Kon­zen­tra­ti­on hat oft erb­li­che oder auch früh erwor­be­ne Schä­den als Ursa­che. Wird bei Kin­dern eine dau­er­haf­te Schwä­che fest­ge­stellt, dann kann dies ein ers­tes Anzei­chen für ADHS oder auch Leg­asthe­nie sein. Wahr­neh­mungs­stö­run­gen auf­grund einer erst spät dia­gnos­ti­zier­ten Seh- oder auch Hör­schwä­che kön­nen zudem die Ursa­che für Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­me bei Kin­dern sein.

    Vorübergehende Konzentrationsprobleme

    Vor­über­ge­hen­de Stö­run­gen der Kon­zen­tra­ti­on kön­nen fol­gen­de Ursa­chen haben:

    • Über- oder auch Unter­for­de­rung (sowohl im Beruf als auch privat)
    • Schlaf­man­gel
    • hoher Medi­en­kon­sum
    • unaus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rung gepaart mit Bewe­gungs­man­gel (u. a. Nähr­stoff­man­gel, Zuckerüberschuss)
    • Stress bis hin zum Burn­out oder Depressionen
    • star­ker Kaf­fee- und Nikotinkonsum
    • Alko­hol und Drogen
    • All­er­gien
    • Neben­wir­kun­gen von Medi­ka­men­ten oder bestimm­ten Behand­lun­gen wie Chemotherapie

    Konzentrationsschwäche bei Kindern und Älteren

    Bei Kin­dern sind meist erhöh­ter Medi­en­kon­sum oder Com­pu­ter­spie­le aus­schlag­ge­bend für Pro­ble­me mit der Kon­zen­tra­ti­on. Zudem spie­len bei Pro­ble­men in jedem Alter auch orga­ni­sche, neu­ro­lo­gi­sche oder psy­cho­so­ma­ti­sche Fak­to­ren eine Rol­le. Eine gestör­te Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit kann auch Grund­er­kran­kun­gen wie Schild­drü­sen­über­funk­ti­on, Depres­sio­nen oder  Mager­sucht als Ursa­che haben.

    Bei älte­ren Men­schen sind Pro­ble­me mit der Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit oft die Fol­ge gestör­ter Gehirn­durch­blu­tung, wie sie bei Arte­rio­skle­ro­se auf­tre­ten kann. Auch bei Alz­hei­mer (eine krank­haf­te Ver­än­de­rung des Gehirns, die sich unter ande­rem durch den Ver­lust des Gedächt­nis zeigt) oder Demenz sowie bei Frau­en in den Wech­sel­jah­ren kann die Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit beein­träch­tigt sein.

    Diagnose von Konzentrationsproblemen

    Liegt der Ver­dacht einer Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che oder –stö­rung nahe, erfolgt die Dia­gno­se durch einen Arzt oder Psy­cho­lo­gen anhand von stan­dar­di­sier­ten Test­ver­fah­ren zur Fest­stel­lung von Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten. Zur Dia­gnos­tik einer ADHS müs­sen Pro­ble­me in mehr als einem Lebens­be­reich vor­lie­gen, wes­halb in der Kin­der- und Jugend-Psych­ia­trie spe­zi­fi­sche Fra­ge­bö­gen zum Ein­satz kommen.

    Auch ein Gespräch mit Men­schen aus dem per­sön­li­chen Umfeld (z. B. Eltern, Leh­rer, ande­re Fami­li­en­an­ge­hö­ri­ge) kann aus­sa­ge­kräf­ti­ge Infor­ma­tio­nen zu den Pro­ble­men liefern.

    Gera­de bei Kin­dern wer­den je nach ver­mu­te­ter Ursa­che auch wei­te­re Unter­su­chun­gen durch­ge­führt, mit denen sich orga­ni­sche, neu­ro­lo­gi­sche und psy­cho­so­ma­ti­sche Ursa­chen aus­schlie­ßen las­sen. Dabei kom­men Seh- und Hör­tests, Blut­un­ter­su­chun­gen oder auch ein EEG (Elek­tro­en­ze­pha­logramm) zum Einsatz.

    Wann sollte bei Problemen mit der Konzentrationsfähigkeit ein Arzt aufgesucht werden?

    Der Arzt soll­te bei Pro­ble­men mit der Kon­zen­tra­ti­on immer dann auf­ge­sucht wer­den, wenn die­se als unan­ge­nehm oder gar bedroh­lich emp­fun­den wer­den. Bei Kin­dern ist ein Arzt­be­such immer dann not­wen­dig, wenn die Pro­ble­me häu­fig und aus uner­klär­li­chen Grün­den auf­tre­ten. Tre­ten die Beschwer­den plötz­lich auf und las­sen sich auch nicht mit bestimm­ten Ursa­chen (z.B. vor­über­ge­hen­der star­ker Stress) erklä­ren, soll­te der Gang zum Arzt eben­falls nicht gescheut werden.

    Unser Tipp: Bei Unsi­cher­heit, ob eine Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che vor­liegt, soll­te ein Arzt­be­such auf jeden Fall in Betracht gezo­gen wer­den. Ein Fach­arzt kann eine Rei­he von Tests durch­füh­ren und dadurch schnell eine Ursa­che für das Pro­blem finden.

    Wie werden Konzentrationsprobleme behandelt?

    Die zu ergrei­fen­den The­ra­pie­maß­nah­men bei Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­men sind von der jewei­li­gen Ursa­che abhän­gig. Den­noch ist ganz all­ge­mein eine För­de­rung der Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit mit einer gesun­den fett- und zucker­ar­men sowie vit­amin- und mine­ral­stoff­rei­chen Ernäh­rung von Vor­teil. Auch genü­gend Bewe­gung an der fri­schen Luft und für Erwach­se­ne ein Ver­zicht auf Genuss­mit­tel sind hilf­reich, um das Kon­zen­tra­ti­ons­ver­mö­gen posi­tiv zu beeinflussen.

    Ent­span­nungs­übun­gen kön­nen die Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit immer dann stär­ken, wenn Stress oder Über­for­de­rung als Ursa­che ste­hen. Hilf­reich sind unter ande­rem Yoga, auto­ge­nes Trai­ning oder auch pro­gres­si­ve Mus­kel­ent­span­nung. Ergän­zend ist aus­rei­chend Schlaf von gro­ßer Bedeu­tung. Mit Aku­punk­tur kann sich die Kon­zen­tra­ti­on eben­falls ver­bes­sern lassen.

    Liegt eine Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che bei Kin­dern vor, dann kön­nen Spie­le die Kon­zen­tra­ti­on ver­bes­sern. Zudem soll­te die Zeit vor dem TV oder auch vor dem Com­pu­ter (sofern nicht gera­de für die Schu­le not­wen­dig) deut­lich begrenzt wer­den. Das Kind mit Schimp­fen und Stra­fen zu mehr Kon­zen­tra­ti­on zu brin­gen, ist dabei sub­op­ti­mal. Die Frus­tra­ti­on erhöht sich dadurch viel­mehr und das Kind kann kein gesun­des Selbst­ver­trau­en auf­bau­en. Für eine bes­se­re Kon­zen­tra­ti­on ist dies jedoch wich­tig. Gera­de bei Kin­dern ist es natür­lich wich­tig, auf Anzei­chen einer mög­li­chen Grund­er­kran­kung zu ach­ten und die­se ent­spre­chend zu behandeln.

    Konzentrationsschwäche: Das können Sie selbst tun

    Wenn ein Pro­blem mit der Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit besteht, dann gibt es durch­aus auch Selbst­hil­fe für den All­tag. Ent­schei­dend ist vor allem die Bewäl­ti­gung von Stress. Mit einem har­mo­ni­schen Umfeld und den bereits genann­ten Mög­lich­kei­ten, wie aus­rei­chend Schlaf und gesun­der Ernäh­rung, sind gute Vor­aus­set­zun­gen für die Pro­blem­lö­sung geschaffen.

    Ist das Kon­zen­tra­ti­ons­ver­mö­gen den­noch beein­träch­tigt, kön­nen Kon­zen­tra­ti­ons­übun­gen hilf­reich sein. Anspan­nun­gen und auch Ver­span­nun­gen las­sen sich so bes­ser lösen, der Kreis­lauf wird belebt und die Durch­blu­tung geför­dert. Bekannt sind zum Bei­spiel soge­nann­te Über-Kreuz-Übun­gen zur För­de­rung des Zusam­men­spiels bei­der Hirn­hälf­ten und zur Ver­bes­se­rung der Auf­nah­me­fä­hig­keit und des Leistungsvermögens

    • Über-Kreuz-Übung 1: Auf­recht hin­stel­len, das rech­te Knie heben und den lin­ken Ellen­bo­gen mit dem Knie berüh­ren und umgekehrt.
    • Über-Kreuz-Übung 2: Mit der lin­ken Hand hin­ter dem Rücken die rech­te Fuß­soh­le berüh­ren und umgekehrt:

    Wei­te­re klei­ne Mög­lich­kei­ten zur Stei­ge­rung der Konzentration:

    • Unauf­fäl­li­ge Über-Kreuz-Übun­gen für über­all: Mit der lin­ken Hand am rech­ten Ohr rei­ben, Arme sowie Fin­ger oder Füße kreu­zen, mit den Augen aus­ge­hend von der Mit­te der Linie einer lie­gen­den Acht folgen.
    • Mas­sa­ge bestimm­ter Aku­punk­tur­punk­te (z. B. Ohr­mas­sa­ge, Schlüs­sel­bein­mas­sa­ge, Abklop­fen der Thy­mus­drü­se hin­ter dem Brustbein).

    Zur För­de­rung der Durch­blu­tung, die für eine bes­se­re Kon­zen­tra­ti­ons­fä­hig­keit unab­ding­bar ist, kön­nen auch fol­gen­de Übun­gen hilf­reich sein:

    • Deh­nen der Waden
    • Schwin­gen der Arme
    • Krei­sen der Arme

    Sämt­li­che Maß­nah­men im Rah­men der Behand­lung von Kon­zen­tra­ti­ons­pro­ble­men las­sen sich auch dazu nut­zen, Kon­zen­tra­ti­ons­stö­run­gen oder ‑schwä­chen vorzubeugen.

    Unser Tipp zum Abschluss: Vor­sich­tig mit Tablet­ten und Medi­ka­men­ten bei Kon­zen­tra­ti­ons­schwä­che! Eine medi­ka­men­tö­se Behand­lung soll­te nur erfol­gen, wenn die­se vom Arzt ver­ord­net und in regel­mä­ßi­gen Abstän­den über­prüft wird.

    Quellen

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