Fasten ist wesentlich mehr als nur ein religiös begründetes Ritual. Viele Menschen wollen durch eine Fastenkur ihren Körper von schädlichen Stoffen befreien, andere wiederum fasten der Gesundheit oder der Figur zuliebe. Beim Fasten wird freiwillig für eine bestimmte Zeit auf feste Nahrungsmittel sowie auf Genussmittel verzichtet. Eine Fastenkur soll den Körper stärken, ihn befreien und von innen her reinigen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was man über das Fasten sollte
- 2 Fastenkur – warum fasten Menschen überhaupt?
- 3 Richtig fasten für mehr Energie, Wohlbefinden und Gesundheit
- 4 Fasten – positive Auswirkungen auf Körper und Seele
- 5 Fastenarten – die bekanntesten Methoden auf einen Blick
- 6 Gesunde Fastenkur – die drei Fasten-Phasen
- 7 Risiken – wer sollte auf Fasten verzichten?
- 8 Quellen
Was man über das Fasten sollte
Heilfasten kann sogar dazu beitragen, einige unliebsame Pfunde loszuwerden.
Erfahren Sie hier mehr über das Fasten und die positiven Auswirkungen des Verzichts auf die Gesundheit des Menschen, sowie mögliche Risikofaktoren.
- Es gibt Personengruppen, die von einer Fastenkur absehen sollten.
- Der bewusste Verzicht auf Nahrung soll den Körper entlasten und wirksam von Giftstoffen befreien.
- Der Körper soll durch eine Fastenkur von innen gereinigt werden.
- Ein hoher Gewichtsverlust darf nicht die Hauptmotivation für eine Fastenkur sein.
- Nach der Fastenkur sollte mit leichten Aufbautagen begonnen werden, um den Körper wieder an die Nahrungsaufnahme zu gewöhnen.
Fastenkur – warum fasten Menschen überhaupt?
- Sehr viele Menschen fasten aus religiös motivierten Gründen. Traditionell beginnt in der katholischen Kirche alljährlich am Aschermittwoch die vorösterliche Fastenzeit. 40 Tage lang verzichten katholische Christen so weit wie möglich auf feste Nahrung. Mit diesem religiösen Ritual soll das Fasten Jesu Christi nachempfunden werden, der ebenfalls 40 Tage lang ohne jegliche Nahrungszufuhr die Wüste durchquerte. Die Fastenzeit soll in vielen Weltreligionen dazu beitragen, die Sinne für das Wesentliche zu schärfen. Sie will die Menschen ermutigen, sich intensiver mit ihrem eigenen Lebensweg auseinanderzusetzen. Auch im Islam ist das Fasten ein zentraler Bestandteil: Der Ramadan, der traditionelle Fastenmonat, bildet eine der fünf Säulen der islamischen Religion. Im Judentum gibt es sogar mehrere Fastenzyklen: Jede Fastenzeit erinnert hier an einen anderen geschichtlichen Abschnitt des Volkes.
- Des Weiteren fasten Menschen auch aus gesundheitlichen Gründen. Hier steht besonders der körperliche Reinigungs- und Entgiftungsprozess im Vordergrund. Besonders die Nieren und die Leber können massiv unter einem falschen oder einseitigen Essverhalten leiden. Infolgedessen kann ein Ungleichgewicht des Säure-Basen-Haushaltes zustande kommen.
Eine Fastenkur hilft dem Organismus dabei, sich zu regenerieren und zu neuer Energie zurückzufinden. Das Hauterscheinungsbild wird geklärt und auch die Elastizität der Haut wird verbessert. Beschwerden wie Kopfschmerzen, Migräneanfälle oder Gelenkschmerzen können durch den Nahrungsverzicht auf sanfte Weise gemindert werden. Auch eine Gewichtsabnahme ist bei einer Fastenkur möglich, auch wenn diese nicht das Hauptmotiv einer solchen Kur sein sollte.
Richtig fasten für mehr Energie, Wohlbefinden und Gesundheit
Der bewusste und freiwillige Verzicht auf feste Nahrung kann für den Körper des Menschen sehr heilsam und wohltuend sein. Während dieser Zeit wird die Flüssigkeitsaufnahme deutlich gesteigert: Säfte und Suppen bilden also die Grundlage der Fastenperiode. Das versorgt den Körper mit allen wichtigen Nährstoffen und hilft ihm gleichzeitig dabei, Giftstoffe auszuschwemmen.
Dieser Nahrungsentzug wirkt regenerierend und reinigend: Körperinterne Entzündungsprozesse können nachweislich gemindert werden und auch ein zu hoher Blutdruck kann unter Umständen wieder in den Normalbereich gebracht werden. Der menschliche Körper muss täglich neu mit verschiedenen Herausforderungen und Giftstoffen kämpfen. Eine Fastenkur ist eine schonende, aber effektive Möglichkeit, um ihn zu entschlacken und zu entgiften.
Fasten – positive Auswirkungen auf Körper und Seele
Eine Fastenkur kann den eigenen Gesundheitszustand häufig nachweislich verbessern. So kann Fasten folgende positive Auswirkungen mit sich bringen:
- strafferes Hautbild
- Stärkung der körpereigenen Immunabwehrkräfte
- Reduktion eines zu hohen Körpergewichts
- verbesserte Darmtätigkeit
- Linderung chronischer Leiden
- Regulierung der Blutfettwerte
- Sensibilisierung des Geruchs- und Geschmackssinns
- Entlastung der Gelenke sowie der Bandscheiben
- Normalisierung des Blutdrucks
- gesteigertes Wohlbefinden
- Entspannung der Psyche
- emotionales Gleichgewicht und innere Ruhe
- vermehrte Serotonin-Produktion (Glückshormon)
- Senkung des Stresshormons Cortisol im Blut.
Fastenarten – die bekanntesten Methoden auf einen Blick
Bei einer Fastenkur wird bewusst für eine begrenzte Zeit auf feste Nahrung verzichtet. Es gibt ganz unterschiedliche Fastenkuren und Fastenprogramme, die unterschiedliche Auswirkungen auf den Körper und die Gesundheit haben. Sie unterscheiden sich nicht nur hinsichtlich der Wirkung voneinander, sondern auch hinsichtlich der Dauer und der Art der Durchführung.
Die bekanntesten Fastenmethoden sind:
- Heilfasten nach Otto Buchinger: Hier wird jegliche feste Nahrung vom täglichen Ernährungsplan verbannt. Diese Fastenkur basiert hauptsächlich auf der Zufuhr von Flüssigkeit. Das Heilfasten ist die am weitesten verbreitete Fastenkur, die auch dazu geeignet ist, überschüssige Pfunde zu verlieren.
- Basenfasten: Bei diesem Fastenprogramm werden dem Körper ausschließlich basische Lebensmittel zugeführt. Im Vordergrund stehen also vor allem Nahrungsmittel wie frisches Gemüse, Früchte, Salate und Hülsenfrüchte. Ein richtiger Verzicht auf feste Nahrung liegt hier also nicht vor. Es geht vielmehr um die gezielte Auswahl bestimmter Lebensmittel. Mit dem Basenfasten können pro Woche im Durchschnitt bis zu drei Kilogramm Gewicht reduziert werden.
- Intermittierendes Fasten: Bei der Intervallfastenmethode beschränkt sich der Nahrungsverzicht auf eine bestimmte Zeitspanne. Je nach gewähltem Konzept kann dieser Rhythmus variieren. Es ist beispielsweise möglich, ab Mittag auf feste Nahrung zu verzichten und erst wieder am nächsten Tag die feste Mahlzeit, in Form des Frühstücks, aufzunehmen.
- Schroth Kur: Bei dieser Fastenmethode sind täglich nur maximal 700 Kalorien erlaubt. Diese sollen aus fett- und salzfreien Lebensmitteln zustande kommen. Die Schroth Kur wird auch als Diät-Programm eingesetzt und erstreckt sich über mehrere Wochen. Typisch für diese Fastenkur ist die veränderte Wasseraufnahme: Auf einen wasserarmen Tag, an dem maximal ein Liter getrunken wird, folgt ein sehr wasserreicher Tag, an dem mindestens drei Liter zu trinken sind.
- Saftfasten: Hierbei handelt es sich im Grunde um eine mildere Variante des strengen Wasser- und Tee-Fastenkonzepts. Etwa sechs bis sieben Mal täglich wird ein Glas frisch gepresster Gemüse- oder Obstsaft getrunken. Wasser ist natürlich auch hier ein unverzichtbarer Bestandteil der Kur. Insgesamt sollen mindestens zweieinhalb Liter pro Tag getrunken werden.
- Molke-Fasten: Bei dieser Fastenkur werden ausschließlich Flüssigkeiten aufgenommen, nämlich in Form von Wasser, Brühe und Molke.
- Fastenkur nach F. X. Mayr: Bei dieser Fastenmethode steht hauptsächlich Gemüsebrühe und Kräutertee auf dem täglichen Speiseplan. Auch ein kleines Brötchen mit Milch darf am Tag gegessen werden. Diese Fastenmethode bezweckt vor allem die Reinigung des Darms und somit des gesamten Körpers.
- Detox-Fasten: Hier steht nicht der Verzicht im eigentlichen Sinne im Vordergrund. Vielmehr geht es um eine gesunde Ernährungsweise, bestehend aus viel frischen Gemüsesäften, Gemüsegerichten und Obst. Entspannungsübungen und wohltuende Bäder runden dieses Fastenkonzept ab. Dem Körper soll dadurch geholfen werden, ausgeglichener zu werden und sich von Giftstoffen zu befreien.
Gesunde Fastenkur – die drei Fasten-Phasen
Eine Fastenkur sollte gut vorbereitet werden. Eine plötzliche Umstellung von einem Tag auf den anderen ist nicht ratsam.
- Am Anfang eines Fastenprogramms steht immer ein Entlastungstag, an dem sich der Körper langsam an die Umstellung gewöhnen soll. An diesem Tag sollte hauptsächlich leichte Kost aufgenommen werden. Auf proteinreiche Lebensmittel sollten Sie am Entlastungstag lieber verzichten. Genießen Sie lieber gedünstetes Gemüse oder Reis. Besonders wichtig ist auch die Flüssigkeitszufuhr. Trinken Sie viel Wasser, Säfte, Gemüsebrühe und Tee. Auf Genussmittel wie Kaffee, Zigaretten oder gar Alkohol sollte natürlich verzichtet werden. Versuchen Sie am Entlastungstag, 500 bis höchstens 600 Kalorien aufzunehmen.
- Anschließend kommt die eigentliche Fastenperiode. Je nach Fastenkonzept kann diese Zeitspanne unterschiedlich lang ausfallen.
- Nach der Fastenzeit muss der Körper langsam wieder an die Normalität gewöhnt werden. Hierfür sollten Sie am besten drei Aufbautage einplanen. Der erste Tag nach der Fastenkur wird als sogenanntes „Fastenbrechen“ bezeichnet. Neben der täglichen Brühe kann hier bereits ein leichtes Mittagessen gegessen werden. Wichtig ist, mit leicht verdaulichen und fettarmen Speisen zu beginnen. Auf diese Weise werden Magenbeschwerden und Bauchkrämpfe verhindert.
Im Idealfall sollte jede Fastenmethode durch moderate Bewegung und Entspannungsprogramme wie beispielsweise Yoga ergänzt und unterstützt werden. Auch Spaziergänge in der freien Natur sind sehr wohltuend für Körper und Geist.
Nach einer längeren Fastenkur sollte auch die Darmflora mit probiotischem Joghurt, Kefir und Sauerkraut wiederaufgebaut werden. Hierfür stehen auch verschiedene Präparate zur Verfügung. Ebenso sollte eine kleine Vitaminkur gemacht werden. Vitamin C ist besonders wichtig für den Darm sowie die Immunabwehrkräfte.
Risiken – wer sollte auf Fasten verzichten?
Im Grunde darf jeder Erwachsene, der gesund ist, fasten. Dennoch gibt es einige Risikogruppen, die auf Fastenkuren lieber verzichten sollten. Hierzu gehören beispielsweise werdende Mütter. Diese sollten vor allem nicht das Basenfasten durchführen: Hierbei werden aus dem Fettgewebe bestimmte Giftstoffe freigesetzt, die sich auf das ungeborene Baby übertragen können.
Auch Menschen, die unter Depressionen leiden, sollten lieber nicht fasten. Sprechen Sie im Zweifelsfall vorher immer mit Ihrem Arzt über die geplante Fastenkur. So sind Sie immer auf der sicheren Seite.
Auf einen Blick – wer sollte nicht fasten?
- Menschen mit seelischen Störungen oder Depressionen
- Menschen mit Übergewicht
- Menschen in einem hohen Lebensalter
- Minderjährige
- Diabetes- und Hepatitis-Patienten
- Personen, die erst eine lange und schwere Erkrankung überstanden haben
- Bei übermäßigem Stress
- Bei schweren Erkrankungen wie Arteriosklerose, Herzkrankheiten, Krebs oder Tuberkulose
- In der Schwangerschaft
- Während der Zeit des Stillens
- Bei Essstörungen wie Magersucht oder Bulimie
- Menschen mit einer Schilddrüsenüberfunktion.