Frauenmantel – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Frau­en­man­tel – Alles, was du über sei­ne Wir­kung wis­sen solltest. 

    Der Frau­en­man­tel ver­dankt sei­nen Namen der rund­li­chen Form sei­ner Blät­ter, die an einen im Wind wehen­den Man­tel erin­nern. Die Pflan­ze hat sich vor­wie­gend in der Frau­en­heil­kun­de einen Namen gemacht. Doch auch in ande­ren Anwen­dungs­be­rei­chen ent­fal­tet sie ihre hei­len­de Wir­kung. Der Legen­de nach soll sie sogar über mythi­sche Kräf­te verfügen.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Frauenmantel

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Alche­mil­la vulgaris
    Auch bekannt als: Däch­lich­rut, Frau­en­hilf, Herbst­man­tel, Herr­gotts­män­tel­chen, Kro­an­füss, Lieb­frau­en­man­tel, Mari­en­kraut, Milch­kraut, Neun­lap­pen­kraut, Ohm­kraut, Perl­kraut, Regen­trop­fen, Röck­li, Sin­tau, Tauf­än­ger, Tau­schüs­serl, Trau­er­man­tel, Weiberkittel
    Ern­te­zeit: Mai bis September
    Anbau und Gewin­nung: Der Frau­en­man­tel kann in Deutsch­land ange­baut werden.
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Gerb­stof­fe, Bit­ter­stof­fe, Phy­to­ste­rin, Gly­ko­si­de, Sapo­nine, Tannine
    Heil­kraft: adstrin­gie­rend, beru­hi­gend, blut­bil­dend, blut­rei­ni­gend, blut­stil­lend, harn­trei­bend, krampf­lö­send, tonisierend
    Anwen­dung:
    Appe­tit­lo­sig­keit Asth­ma Erkäl­tung Blä­hun­gen Durch­fall Dia­be­tes Ekze­me Kopf­schmer­zen Magen­schwä­che Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den Östro­gen-Domi­nanz PMS Nacht­schweiß Bin­de­ge­webs­schwä­che Nie­ren­schwä­che Wech­sel­jah­res­be­schwer­den Geschwü­re Wun­den Schlaf­stö­run­gen Hals­schmer­zen Magen-Darm-Erkran­kun­gen Mund­schleim­haut­ent­zün­dun­gen

    Über Frauenmantel

    Der Frau­en­man­tel gehört der Fami­lie der Rosen­ge­wäch­se an. Er ist auf feuch­ten Wie­sen und an Bach­ufern der Nord­halb­ku­gel hei­misch. Die Trie­be der mehr­jäh­ri­gen Stau­den­pflan­ze wer­den rund 30 Zen­ti­me­ter hoch. Für Heil­zwe­cke wer­den vor allem die Blü­ten gesam­melt, wel­che zwi­schen Mai und Sep­tem­ber blühen.

    Die Heil­pflan­ze umgibt ein mys­ti­scher und zuwei­len magi­scher Ruf. Bei den alten Ger­ma­nen war der herb und bit­ter schme­cken­de Frau­en­man­tel der Frucht­bar­keits­göt­tin Frigg oder Freya gewid­met. Der Legen­de nach gal­ten die Trop­fen auf den Blät­tern der Pflan­ze als ele­men­ta­rer Bestand­teil von Liebestränken.

    Der Frau­en­man­tel eig­net sich sowohl für die inne­re als auch die äuße­re Anwen­dung. Er ist in getrock­ne­ter Form und als Extrakt erhält­lich. Der Extrakt fin­det vor allem in Kom­bi­prä­pa­ra­ten, Sal­ben, Cremes, Tablet­ten, Dra­gees, Mund­was­sern und Pas­til­len Ver­wen­dung. Als getrock­ne­tes Kraut wird er in der Regel zu einem Tee zube­rei­tet, der am bes­ten mehr­mals täg­lich ein­ge­nom­men wird. Dar­über hin­aus unter­stützt das Kraut als Umschlag oder als Bade­zu­satz ange­wen­det bei der Wundheilung.

    Die wich­tigs­ten Inhalts­stof­fe des Frau­en­man­tels sind Gerb­stof­fe, Fla­vo­no­ide und Bit­ter­stof­fe. Aus die­sen Wirk­stof­fen erge­ben sich die brei­ten Anwen­dungs­mög­lich­kei­ten der Heil­pflan­ze. So kön­nen Gerb­stof­fe gegen Ent­zün­dun­gen1) hel­fen und Blu­tun­gen stil­len. Dem­entspre­chend wird der Frau­en­man­tel bei­spiels­wei­se bei Wun­den2) äußer­lich ange­wen­det. Außer­dem soll das Kraut den Blut­druck sen­ken, die Gefä­ße ent­span­nen und Schmer­zen lindern.

    Dar­über hin­aus kann der Frau­en­man­tel bei Beschwer­den wie Hus­ten, Erkäl­tung und Schnup­fen, aber auch Kopf­schmer­zen und Schlaf­lo­sig­keit Abhil­fe schaf­fen. Beson­ders gut erforscht ist sei­ne Wir­kung bei Durch­fall­erkran­kun­gen, leich­ten Magen-Darm- und Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den3). In der Natur­heil­kun­de wird die Pflan­ze außer­dem als Mit­tel gegen Wech­sel­jah­res­be­schwer­den, Akne und bei Schleim­haut­ent­zün­dun­gen im Mund- und Rachen­raum eingesetzt.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Der latei­ni­sche Name Alche­mil­la erin­nert nicht nur zufäl­lig an die alten Alche­mis­ten. Die Pflan­ze son­dert über­schüs­si­ges Was­ser ab, das sich auf den Blät­tern sam­melt. Die Alche­mis­ten sahen in die­sen Trop­fen ein Zei­chen des Him­mels und ver­wen­de­ten es angeb­lich, um den sagen­um­wo­be­nen Stein der Wei­sen herzustellen. 

    Quellen