Salbei – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Sal­bei – Alles, was du über sei­ne Wir­kung wis­sen solltest 

    Sal­bei ist eines der wir­kungs­volls­ten Heil­kräu­ter. Sein bota­ni­scher Name Sal­via lei­tet sich aus dem latei­ni­schen Begriff für „hei­len“ bezie­hungs­wei­se „gesund“ ab.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Salbei

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Sal­vi officinalis
    Auch bekannt als: Alt­wei­ber­schme­cken, Edel­sal­bei, Ech­ter Sal­bei, Gar­ten-Sal­bei, Gschmack­blat­teln, Königs­sal­bei, Kreuz­sal­bei, Mus­ka­tell­er­kraut, Säl­vel, Salf, Sal­fat, Sal­ser, Schar­lei­kraut, Sel­ve, Zaf­fe, Zuffen, Zupfblatteln
    Ern­te­zeit: Mai oder September
    Anbau und Gewin­nung: Der Sal­bei ist in Mit­tel­eu­ro­pa hei­misch und kann regio­nal in Deutsch­land ange­baut werden.
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: α- und β- Thu­jon (40–60%), Cam­pher, 1,8‑Cineol (12 bis 15%) und ande­ren Monoter­pe­ne, Phe­nol­car­bon­säu­ren (6%), wie Ros­ma­rin­säu­re (Labia­ten­gerb­stoff), Fla­vo­no­ide, Diter­pe­ne wie Car­no­sol (= Picro­sal­vin, Bit­ter­wert 14 000) und Ros­ma­nol, Tri­ter­pe­ne (Ole­a­nol­säu­re, Ursol­säu­re und Derivate)
    Dar­rei­chungs­form: Bon­bons, Gur­gel­lö­sung, Dampf­bad, Kap­seln, Öl, Tee, Tinktur
    Heil­kraft: adstrin­gie­rend, anti­bak­te­ri­ell, blut­stil­lend, ent­zün­dungs­hem­mend, harn­trei­bend, krampf­lö­send, tonisierend
    Anwen­dung:
    Erkäl­tungs­in­fekt Hals­schmer­zen über­mä­ßi­ges Schwit­zen Ver­dau­ungs­be­schwer­den Blä­hun­gen Her­pes Durch­fall Bron­chi­al­ka­tar­rhe Mund­ge­ruch Magen­be­schwer­den Haut­ent­zün­dun­gen Wun­den Rheu­ma­tis­mus Dia­be­tes Kopf­schmer­zen Son­nen­brand Ver­stop­fung Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den Alz­hei­mer Hus­ten Ekze­me Man­del­ent­zün­dung Ent­zün­dun­gen im Mund­raum Appe­tiet­lo­sig­keit

    Über Salbei

    Sal­bei gilt seit dem Alter­tum als wir­kungs­vol­le Heil­pflan­ze, von der es mehr als 800 Arten gibt. Er wächst nahe­zu auf der gesam­ten Welt – von den Tro­pen bis in die gemä­ßig­te Zone. Bekannt ist die Pflan­ze für ihre läng­li­chen, mit Haa­ren und Filz bedeck­ten Blät­ter, die dank der äthe­ri­schen Öle einen unver­kenn­ba­ren Duft verbreiten.

    In der medi­ter­ra­nen Küche dient er in ers­ter Linie als wohl­schme­cken­des Gewürz. Doch noch berühm­ter ist er für sei­ne Rol­le in der Heil­kun­de. Die wich­tigs­ten Ein­satz­ge­bie­te erge­ben sich bei Erkäl­tungs­be­schwer­den, Ent­zün­dun­gen des Mund- und Rachen­rau­mes und bei über­mä­ßi­ger Schweißbildung.

    Sal­bei wird vor allem als Tee ange­wen­det, der bevor­zugt aus fri­schen Blät­tern gewon­nen wird. Es ist aber auch mög­lich getrock­ne­ten Sal­bei zu ver­wen­den. Wei­te­re Pro­duk­te aus Sal­bei sind Kap­seln, Lutsch­bon­bons, Mund­spü­lun­gen, Öle, Tink­tu­ren und Dampf­bä­der. Dar­über hin­aus kann er sogar gegen fet­ti­ges Haar hel­fen, wenn er in Form von Sal­bei­s­pü­lun­gen und ‑sham­poos ange­wen­det wird.

    Ver­ant­wort­lich für sei­ne mög­li­che hei­len­de Wir­kung sind die sekun­dä­ren Pflan­zen­stof­fe des Sal­beis. Dazu zäh­len Gerb- und Bit­ter­stof­fe sowie zahl­rei­che äthe­ri­sche Öle. Die­se wir­ken gegen Mikro­or­ga­nis­men und Viren und sind außer­dem schweiß­hem­mend2) und krampf­lö­send. Auf die Schleim­häu­te wir­ken sie zusammenziehend.

    Äußer­lich ange­wen­det kann Sal­bei bei Ent­zün­dun­gen1) des Mund- und Rachen­rau­mes, wie etwa bei Zahn­fleisch­ent­zün­dun­gen, hel­fen. Wenn Sal­bei ein­ge­nom­men wird, soll er die Schweiß­pro­duk­ti­on des Kör­pers redu­zie­ren und bei Ver­dau­ungs­be­schwer­den, wie Bauch­schmer­zen, Blä­hun­gen und Völ­le­ge­fühl, vor­beu­gen. In der Aro­ma­the­ra­pie kann Sal­bei­öl bei Grip­pe­sym­pto­men, Bron­chi­tis, Lun­gen­ent­zün­dun­gen, Harn­wegs­in­fek­ten und Her­pes Lin­de­rung verschaffen.

    In Bezug auf die Dosie­rung ist jedoch Vor­sicht gebo­ten. Auf­grund von mög­li­chen Neben- und Wech­sel­wir­kun­gen3) emp­fiehlt sich eine begrenz­te Anwen­dungs­dau­er. Ins­be­son­de­re bei Kin­dern, Schwan­ge­ren oder Stil­len­den ist die Anwen­dung zuvor mit einem Arzt abzuklären.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Von der ältes­ten medi­zi­ni­schen Schu­le Euro­pas in Saler­no stamm­te die fol­gen­de Devi­se aus dem 13. Jahr­hun­dert: „War­um soll­te ein Mensch ster­ben, wenn in sei­nem Gar­ten Sal­bei wächst?“

    Quellen