PMS – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

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    Die meis­ten Frau­en ken­nen prä­men­struel­le Beschwer­den (PMS genannt), vie­le von ihnen lei­den sogar regel­mä­ßig dar­un­ter. Wäh­rend die­se Beschwer­den bei man­chen Frau­en eher schwach aus­ge­prägt sind, füh­len sich ande­re wie­der­um in ihrem nor­ma­len All­tag maß­geb­lich davon eingeschränkt.


    PMS – Ursachen, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

    PMS – was ist das eigentlich?

    PMS ist die Abkür­zung für das „prä­men­struel­le Syn­drom“. Unter die­sem medi­zi­ni­schen Fach­be­griff wer­den regel­mä­ßig wie­der­keh­ren­de psy­chi­sche und phy­si­sche Beschwer­den zusam­men­ge­fasst, die rund vier­zehn Tage vor der monat­li­chen Regel­blu­tung auf­tre­ten kön­nen. Die Sym­pto­me sind von Frau zu Frau unter­schied­lich stark aus­ge­prägt und enden abrupt mit dem Ein­set­zen der Menstruation.

    Die genau­en Ursa­chen für das prä­men­struel­le Syn­drom sind noch nicht voll­stän­dig erforscht. Exper­ten gehen jedoch davon aus, dass die weib­li­chen Hor­mo­ne eine zen­tra­le Rol­le bei der Ent­ste­hung der Beschwer­den spielen.

    Erfah­ren Sie hier alle wich­ti­gen Infor­ma­tio­nen über das prä­men­struel­le Syndrom.

    PMS – wie viele Frauen sind davon betroffen?

    Im Durch­schnitt lei­den rund drei von vier Frau­en unter dem prä­men­struel­len Syndrom.

    Beson­ders häu­fig tre­ten die Beschwer­den zwi­schen dem 20. und dem 40. Lebens­jahr auf. Die kör­per­li­chen und psy­chi­schen Sym­pto­me kön­nen dabei von Frau zu Frau sowie von Monat zu Monat ganz unter­schied­lich inten­siv sein.

    Frau­en über 30 Jah­ren haben eine höhe­re Wahr­schein­lich­keit, prä­men­struel­le Anzei­chen auf­zu­wei­sen. PMS gehört zu den häu­figs­ten gynä­ko­lo­gi­schen Pro­ble­men von Frau­en im geschlechts­rei­fen Alter. Rund 25 Pro­zent der betrof­fe­nen Frau­en lei­den mas­siv unter die­sen Beschwer­den. Etwa fünf Pro­zent sind in ihrer per­sön­li­chen Lebens­füh­rung stark beeinträchtigt.

    In der Zeit vor der Meno­pau­se setzt die Mens­trua­ti­on nicht mehr regel­mä­ßig ein. Das liegt vor allem an einer Ver­än­de­rung des Hor­mon­haus­hal­tes der Frau: Im Orga­nis­mus wird immer weni­ger Östro­gen pro­du­ziert, was gleich­zei­tig zu einem Sin­ken des Pro­ges­te­ron-Spie­gels führt. Prä­men­struel­le Beschwer­den kön­nen dadurch aus­ge­löst oder sogar noch ver­schlim­mert wer­den. Es kann jedoch durch­aus auch sein, dass in den Wech­sel­jah­ren gar kei­ne prä­men­struel­len Anzei­chen mehr auftreten.

    Die Symptome des prämenstruellen Syndroms

    In den Tagen vor der monat­li­chen Regel­blu­tung kann das prä­men­struel­le Syn­drom ver­schie­de­ne Sym­pto­me her­vor­ru­fen. Grund­sätz­lich wird zwi­schen phy­si­schen und psy­chi­schen Sym­pto­men unterschieden.

    Sobald die Mens­trua­ti­on ein­setzt, las­sen die Beschwer­den nach und ver­schwin­den am ers­ten oder spä­tes­tens am zwei­ten Tag der Blu­tung vollständig.

    Phy­si­sche Symptome:
    • Nei­gung zu Öde­men (Was­ser­ein­la­ge­run­gen), zum Bei­spiel in den Knö­cheln. Die­se Öde­me kön­nen zu einer vor­über­ge­hen­den Gewichts­zu­nah­me führen.
    • Span­nen­de und schmer­zen­de Brüs­te (Mast­ody­nie)
    • Unter­leibs­schmer­zen und unan­ge­neh­me Krämpfe
    • Rücken­schmer­zen
    • Migrä­ne und Kopfschmerzen
    • Kreis­lauf­be­schwer­den
    • Heiß­hun­ger­at­ta­cken oder Appetitlosigkeit
    • Völ­le­ge­fühl
    • Blä­hun­gen und Verstopfung
    • Schweiß­aus­brü­che
    • Hit­ze­wal­lun­gen
    • Schwin­del
    • unrei­nes Hauterscheinungsbild
    • Kon­zen­tra­ti­ons­schwie­rig­kei­ten
    • erhöh­te Müdigkeit
    Psy­chi­sche Symptome:
    • Stim­mungs­schwan­kun­gen und Reizbarkeit
    • depres­si­ve Verstimmungen
    • Über­emp­find­lich­keit
    • inne­re Unru­he­zu­stän­de und Nervosität
    • Antriebs­lo­sig­keit (Lethar­gie)
    • Angst- und Panikzustände
    • plötz­lich auf­tre­ten­de Wutanfälle
    • und Schlaf­stö­run­gen

    Ein unge­sun­des Ess­ver­hal­ten, man­geln­de Bewe­gung oder über­mä­ßi­ger Stress kön­nen die Aus­prä­gung der PMS-Sym­pto­me noch intensivieren.

    Sehr vie­le Frau­en füh­len sich vor dem Ein­set­zen ihrer monat­li­chen Regel­blu­tung schnell über­for­dert. Sie machen sich über­mä­ßig vie­le Sor­gen und haben ein Gefühl von Kon­troll­ver­lust. Sie sind ängst­lich oder gar depres­siv ver­stimmt und nicht sel­ten ist auch ihr Selbst­wert­ge­fühl deut­lich beein­träch­tigt. Frau­en gera­ten in sol­chen Fäl­len in einen Kreis­lauf nega­ti­ver Emo­tio­nen, aus dem sie kaum wie­der herauskommen.

    Für ihre Trau­rig­keit oder Ängst­lich­keit gibt es dabei häu­fig gar kei­nen objek­ti­ven Grund. Sobald die Mens­trua­ti­on ein­setzt, klin­gen die­se Beschwer­den auch wie­der ab. Die­se monat­lich wie­der­keh­ren­den Stim­mungs­schwan­kun­gen kön­nen jedoch das Zusam­men­le­ben mit dem Part­ner, der Fami­lie und Freun­den stark beein­träch­ti­gen und belasten.

    Prämenstruelles Syndrom – welche Ursachen stecken dahinter?

    Die genau­en Ursa­chen für die Ent­ste­hung der prä­men­struel­len Beschwer­den sind aktu­ell noch nicht voll­stän­dig geklärt.

    Fol­gen­de Ursa­chen kom­men für PMS in Betracht:

    • Hor­mo­nel­les Ungleich­ge­wicht, ins­be­son­de­re eine Dys­ba­lan­ce der bei­den Geschlechts­hor­mo­ne Pro­ges­te­ron und Östro­gen. Nach dem Eisprung sinkt der Östro­gen-Spie­gel im Kör­per, wäh­rend der Pro­ges­te­ron-Spie­gel immer mehr ansteigt. Zudem wird im weib­li­chen Orga­nis­mus ver­mehrt das Hor­mon Pro­lak­tin gebil­det, das ein Anschwel­len der Brust­drü­sen bewirkt: Infol­ge­des­sen lei­den eini­ge Frau­en unter unan­ge­neh­men Span­nungs­ge­füh­len und schmer­zen­den Brüsten.
    • Schild­drü­sen­un­ter­funk­ti­on
    • ein zu nied­ri­ger Melatonin-Spiegel
    • Wech­sel­wir­kung von Boten­stof­fen im Hirn mit dem Pro­ges­te­ron: In die­sem Zusam­men­hang scheint beson­ders der Sero­to­nin-Spie­gel eine zen­tra­le Rol­le zu spielen.

    Die­se Fak­to­ren kön­nen PMS verstärken:

    • Niko­tin-Kon­sum
    • schlech­te Ernäh­rungs­ge­wohn­hei­ten mit einem hohen Zucker-, Kof­fe­in- oder Alkoholkonsum
    • man­geln­de Bewegung
    • bestimm­te Arz­nei­mit­tel wie bei­spiels­wei­se Abführmittel
    • bestimm­te Kon­tra­zep­ti­va (Ver­hü­tungs­mit­tel)
    • über­mä­ßi­ger Stress, der zum Bei­spiel durch beruf­li­che Über­las­tung, Bezie­hungs- oder fami­liä­re Pro­ble­me entsteht

    PMS – welche Altersgruppe ist hiervon am meisten betroffen?

    Rund 75 Pro­zent der Frau­en, die unter prä­men­struel­len Beschwer­den lei­den, sind im gebär­fä­hi­gen Alter. Vor allem Frau­en, die das 35. Lebens­jahr über­schrit­ten haben, sind vom PMS betrof­fen. Beson­ders gefähr­det sind auch stark über­ge­wich­ti­ge Frau­en: Sie sind durch­schnitt­lich häu­fi­ger von den Beschwer­den betrof­fen als Frau­en mit einem nor­ma­len Körpergewicht.

    Ist das prämenstruelle Syndrom genetisch bedingt?

    Umwelt­gif­te, über­mä­ßi­ger Stress sowie eine unaus­ge­wo­ge­ne Ernäh­rungs­wei­se zäh­len zu den wesent­li­chen Ursa­chen für die Ent­ste­hung prä­men­struel­ler Beschwer­den. Den­noch gibt es einen Zusam­men­hang zwi­schen den wie­der­keh­ren­den Beschwer­den und der erb­li­chen Ver­an­la­gung: Zu die­sem Schluss sind zahl­rei­che Zwil­lings­stu­di­en gekom­men, bei denen erb­glei­che (ein­ei­ige) Schwes­tern mit zwei­ei­igen Schwes­tern, mit einem unter­schied­li­chen Erb­gut, mit­ein­an­der ver­gli­chen wurden.

    Tipps zur Linderung der Symptome

    Nicht jede PMS-Form bedarf einer medi­zi­ni­schen Behand­lung. Eine The­ra­pie ist jedoch dann äußerst rat­sam, wenn die Beschwer­den die Lebens­qua­li­tät deut­lich min­dern und eine mas­si­ve Ein­schrän­kung im All­tag sind.

    • Medi­ka­men­te: Vie­le PMS-Beschwer­den las­sen sich wirk­sam durch diver­se Medi­ka­men­te lin­dern, so bei­spiels­wei­se Schmerz­mit­tel wie Ibu­profen, hor­mo­nel­le Mit­tel, wie die Anti-Baby-Pil­le oder ent­wäs­sern­de Mit­tel. Auch pflanz­li­che Mit­tel wie Mönchs­pfef­fer kön­nen hier wirk­sam helfen.
    • Mine­ral­stof­fe und Vit­ami­ne: Kal­zi­um, Magne­si­um und Vit­amin B6 kön­nen leich­te PMS-Beschwer­den wirk­sam lindern.
    • Ent­span­nungs­tech­ni­ken: Stress ist ein maß­geb­li­cher Fak­tor, der zur Ent­ste­hung von PMS-Beschwer­den füh­ren kann. Daher soll­ten sich betrof­fe­ne Frau­en bewusst eine Aus­zeit gön­nen. Auto­ge­nes Trai­ning, Medi­ta­ti­on, ein sanf­tes Yoga-Pro­gramm oder pro­gres­si­ve Mus­kel­ent­span­nung hel­fen wirk­sam bei der Stressreduktion.
    • Aro­ma­the­ra­pie: Ver­schie­de­ne Heil­pflan­zen kön­nen im Zusam­men­hang von Mens­trua­ti­on und PMS Lin­de­rung schaf­fen. Gelb­holz wird bei­spiels­wei­se eine wär­men­de, krampf­lö­sen­de sowie kreis­lauf- und mens­trua­ti­ons­an­re­gen­de Eigen­schaft zuge­schrie­ben, wes­halb der Extrakt auch bei Mens­trua­ti­ons­schmer­zen zum Ein­satz kommt. Auch Frau­en­man­tel,der mit der Frucht­bar­keits­göt­tin Frigg oder Freya asso­zi­iert wird, gilt als Pflan­ze die bei PMS, Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den und Wech­sel­jahrs­be­schwer­den in der Natur­heil­kun­de ver­wen­det wird. Zu den mög­li­chen Anwen­dungs­ge­bie­ten von Hibis­kus zäh­len eben­falls Krämp­fe und PMS.
    • Anti­de­pres­si­va: Wenn die prä­men­struel­len Beschwer­den sehr stark aus­ge­prägt sind und die Frau­en in ihrem All­tag stark belas­ten, kommt es nicht sel­ten zu psy­chi­schen Beschwer­den. Depres­si­ve Ver­stim­mun­gen kön­nen bei­spiels­wei­se mit Anti­de­pres­si­va gezielt behan­delt werden.
    • sich aus­rei­chend bewegen
    • über­mä­ßi­gen Kof­fe­in- und Alko­hol­kon­sum vermeiden
    • sich aus­ge­wo­gen und abwechs­lungs­reich ernähren
    • schwer ver­dau­li­che Lebens­mit­tel meiden
    • auf Ziga­ret­ten verzichten

    Fazit

    Alle Infos noch mal auf einen Blick:
    • Das prä­men­struel­le Syn­drom wird mit PMS abgekürzt.
    • Die Beschwer­den tre­ten rund zwei Wochen vor der monat­li­chen Regel­blu­tung auf.
    • Mit dem Ein­set­zen der Mens­trua­ti­on klin­gen die PMS-Beschwer­den wie­der ab.
    • Rund 75 bis 80 Pro­zent der Frau­en im gebär­fä­hi­gen Alter sind von PMS betroffen.
    • Das prä­men­struel­le Syn­drom äußert sich mit cha­rak­te­ris­ti­schen phy­si­schen und psy­chi­schen Beschwerden.
    • Die Beschwer­den kön­nen von Monat zu Monat sowie von Frau zu Frau ganz unter­schied­lich ausfallen.
    • Die genau­en Ursa­chen für die Ent­ste­hung prä­men­struel­ler Beschwer­den sind nicht geklärt.
    • Der weib­li­che Hor­mon­haus­halt spielt ver­mut­lich eine bedeu­ten­de Rol­le bei der Ent­ste­hung von PMS.
    • Stress, eine unge­sun­de Ernäh­rungs­wei­se, Part­ner­schafts­pro­ble­me sowie eine erb­li­che Vor­be­las­tung gel­ten als wesent­li­che Risikofaktoren.
    • Aus­rei­chend Schlaf, Bewe­gung, Ent­span­nung sowie eine gesun­de und abwechs­lungs­rei­che Ernäh­rung kön­nen die Beschwer­den wirk­sam lindern.
    • Auch mit Tees und einer Wärm­fla­sche kön­nen phy­si­sche Beschwer­den wie Bauch­krämp­fe gemin­dert werden.
    • In schwe­ren Fäl­len kön­nen auch bestimm­te Arz­nei­mit­tel oder Anti­de­pres­si­va zum Ein­satz kommen.
    • Heil­pflan­zen sowie homöo­pa­thi­sche Prä­pa­ra­te kön­nen auch sehr gute Resul­ta­te zeigen.
    • PMS ist kei­ne eigent­li­che Erkran­kung, die einer medi­zi­ni­schen Behand­lung bedarf und somit nicht „heil­bar“.
    • Die Beschwer­den ver­schwin­den in der Regel nach der Menopause.
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