Die meisten Frauen kennen prämenstruelle Beschwerden (PMS genannt), viele von ihnen leiden sogar regelmäßig darunter. Während diese Beschwerden bei manchen Frauen eher schwach ausgeprägt sind, fühlen sich andere wiederum in ihrem normalen Alltag maßgeblich davon eingeschränkt.
Inhaltsverzeichnis
- 1 PMS – was ist das eigentlich?
- 2 PMS – wie viele Frauen sind davon betroffen?
- 3 Die Symptome des prämenstruellen Syndroms
- 4 Prämenstruelles Syndrom – welche Ursachen stecken dahinter?
- 5 PMS – welche Altersgruppe ist hiervon am meisten betroffen?
- 6 Ist das prämenstruelle Syndrom genetisch bedingt?
- 7 Tipps zur Linderung der Symptome
- 8 Fazit
PMS – was ist das eigentlich?
PMS ist die Abkürzung für das „prämenstruelle Syndrom“. Unter diesem medizinischen Fachbegriff werden regelmäßig wiederkehrende psychische und physische Beschwerden zusammengefasst, die rund vierzehn Tage vor der monatlichen Regelblutung auftreten können. Die Symptome sind von Frau zu Frau unterschiedlich stark ausgeprägt und enden abrupt mit dem Einsetzen der Menstruation.
Die genauen Ursachen für das prämenstruelle Syndrom sind noch nicht vollständig erforscht. Experten gehen jedoch davon aus, dass die weiblichen Hormone eine zentrale Rolle bei der Entstehung der Beschwerden spielen.
Erfahren Sie hier alle wichtigen Informationen über das prämenstruelle Syndrom.
PMS – wie viele Frauen sind davon betroffen?
Im Durchschnitt leiden rund drei von vier Frauen unter dem prämenstruellen Syndrom.
Besonders häufig treten die Beschwerden zwischen dem 20. und dem 40. Lebensjahr auf. Die körperlichen und psychischen Symptome können dabei von Frau zu Frau sowie von Monat zu Monat ganz unterschiedlich intensiv sein.
Frauen über 30 Jahren haben eine höhere Wahrscheinlichkeit, prämenstruelle Anzeichen aufzuweisen. PMS gehört zu den häufigsten gynäkologischen Problemen von Frauen im geschlechtsreifen Alter. Rund 25 Prozent der betroffenen Frauen leiden massiv unter diesen Beschwerden. Etwa fünf Prozent sind in ihrer persönlichen Lebensführung stark beeinträchtigt.
In der Zeit vor der Menopause setzt die Menstruation nicht mehr regelmäßig ein. Das liegt vor allem an einer Veränderung des Hormonhaushaltes der Frau: Im Organismus wird immer weniger Östrogen produziert, was gleichzeitig zu einem Sinken des Progesteron-Spiegels führt. Prämenstruelle Beschwerden können dadurch ausgelöst oder sogar noch verschlimmert werden. Es kann jedoch durchaus auch sein, dass in den Wechseljahren gar keine prämenstruellen Anzeichen mehr auftreten.
Die Symptome des prämenstruellen Syndroms
In den Tagen vor der monatlichen Regelblutung kann das prämenstruelle Syndrom verschiedene Symptome hervorrufen. Grundsätzlich wird zwischen physischen und psychischen Symptomen unterschieden.
Sobald die Menstruation einsetzt, lassen die Beschwerden nach und verschwinden am ersten oder spätestens am zweiten Tag der Blutung vollständig.
- Neigung zu Ödemen (Wassereinlagerungen), zum Beispiel in den Knöcheln. Diese Ödeme können zu einer vorübergehenden Gewichtszunahme führen.
- Spannende und schmerzende Brüste (Mastodynie)
- Unterleibsschmerzen und unangenehme Krämpfe
- Rückenschmerzen
- Migräne und Kopfschmerzen
- Kreislaufbeschwerden
- Heißhungerattacken oder Appetitlosigkeit
- Völlegefühl
- Blähungen und Verstopfung
- Schweißausbrüche
- Hitzewallungen
- Schwindel
- unreines Hauterscheinungsbild
- Konzentrationsschwierigkeiten
- erhöhte Müdigkeit
- Stimmungsschwankungen und Reizbarkeit
- depressive Verstimmungen
- Überempfindlichkeit
- innere Unruhezustände und Nervosität
- Antriebslosigkeit (Lethargie)
- Angst- und Panikzustände
- plötzlich auftretende Wutanfälle
- und Schlafstörungen
Ein ungesundes Essverhalten, mangelnde Bewegung oder übermäßiger Stress können die Ausprägung der PMS-Symptome noch intensivieren.
Sehr viele Frauen fühlen sich vor dem Einsetzen ihrer monatlichen Regelblutung schnell überfordert. Sie machen sich übermäßig viele Sorgen und haben ein Gefühl von Kontrollverlust. Sie sind ängstlich oder gar depressiv verstimmt und nicht selten ist auch ihr Selbstwertgefühl deutlich beeinträchtigt. Frauen geraten in solchen Fällen in einen Kreislauf negativer Emotionen, aus dem sie kaum wieder herauskommen.
Für ihre Traurigkeit oder Ängstlichkeit gibt es dabei häufig gar keinen objektiven Grund. Sobald die Menstruation einsetzt, klingen diese Beschwerden auch wieder ab. Diese monatlich wiederkehrenden Stimmungsschwankungen können jedoch das Zusammenleben mit dem Partner, der Familie und Freunden stark beeinträchtigen und belasten.
Prämenstruelles Syndrom – welche Ursachen stecken dahinter?
Die genauen Ursachen für die Entstehung der prämenstruellen Beschwerden sind aktuell noch nicht vollständig geklärt.
Folgende Ursachen kommen für PMS in Betracht:
- Hormonelles Ungleichgewicht, insbesondere eine Dysbalance der beiden Geschlechtshormone Progesteron und Östrogen. Nach dem Eisprung sinkt der Östrogen-Spiegel im Körper, während der Progesteron-Spiegel immer mehr ansteigt. Zudem wird im weiblichen Organismus vermehrt das Hormon Prolaktin gebildet, das ein Anschwellen der Brustdrüsen bewirkt: Infolgedessen leiden einige Frauen unter unangenehmen Spannungsgefühlen und schmerzenden Brüsten.
- Schilddrüsenunterfunktion
- ein zu niedriger Melatonin-Spiegel
- Wechselwirkung von Botenstoffen im Hirn mit dem Progesteron: In diesem Zusammenhang scheint besonders der Serotonin-Spiegel eine zentrale Rolle zu spielen.
Diese Faktoren können PMS verstärken:
- Nikotin-Konsum
- schlechte Ernährungsgewohnheiten mit einem hohen Zucker-, Koffein- oder Alkoholkonsum
- mangelnde Bewegung
- bestimmte Arzneimittel wie beispielsweise Abführmittel
- bestimmte Kontrazeptiva (Verhütungsmittel)
- übermäßiger Stress, der zum Beispiel durch berufliche Überlastung, Beziehungs- oder familiäre Probleme entsteht
PMS – welche Altersgruppe ist hiervon am meisten betroffen?
Rund 75 Prozent der Frauen, die unter prämenstruellen Beschwerden leiden, sind im gebärfähigen Alter. Vor allem Frauen, die das 35. Lebensjahr überschritten haben, sind vom PMS betroffen. Besonders gefährdet sind auch stark übergewichtige Frauen: Sie sind durchschnittlich häufiger von den Beschwerden betroffen als Frauen mit einem normalen Körpergewicht.
Ist das prämenstruelle Syndrom genetisch bedingt?
Umweltgifte, übermäßiger Stress sowie eine unausgewogene Ernährungsweise zählen zu den wesentlichen Ursachen für die Entstehung prämenstrueller Beschwerden. Dennoch gibt es einen Zusammenhang zwischen den wiederkehrenden Beschwerden und der erblichen Veranlagung: Zu diesem Schluss sind zahlreiche Zwillingsstudien gekommen, bei denen erbgleiche (eineiige) Schwestern mit zweieiigen Schwestern, mit einem unterschiedlichen Erbgut, miteinander verglichen wurden.
Tipps zur Linderung der Symptome
Nicht jede PMS-Form bedarf einer medizinischen Behandlung. Eine Therapie ist jedoch dann äußerst ratsam, wenn die Beschwerden die Lebensqualität deutlich mindern und eine massive Einschränkung im Alltag sind.
- Medikamente: Viele PMS-Beschwerden lassen sich wirksam durch diverse Medikamente lindern, so beispielsweise Schmerzmittel wie Ibuprofen, hormonelle Mittel, wie die Anti-Baby-Pille oder entwässernde Mittel. Auch pflanzliche Mittel wie Mönchspfeffer können hier wirksam helfen.
- Mineralstoffe und Vitamine: Kalzium, Magnesium und Vitamin B6 können leichte PMS-Beschwerden wirksam lindern.
- Entspannungstechniken: Stress ist ein maßgeblicher Faktor, der zur Entstehung von PMS-Beschwerden führen kann. Daher sollten sich betroffene Frauen bewusst eine Auszeit gönnen. Autogenes Training, Meditation, ein sanftes Yoga-Programm oder progressive Muskelentspannung helfen wirksam bei der Stressreduktion.
- Aromatherapie: Verschiedene Heilpflanzen können im Zusammenhang von Menstruation und PMS Linderung schaffen. Gelbholz wird beispielsweise eine wärmende, krampflösende sowie kreislauf- und menstruationsanregende Eigenschaft zugeschrieben, weshalb der Extrakt auch bei Menstruationsschmerzen zum Einsatz kommt. Auch Frauenmantel,der mit der Fruchtbarkeitsgöttin Frigg oder Freya assoziiert wird, gilt als Pflanze die bei PMS, Menstruationsbeschwerden und Wechseljahrsbeschwerden in der Naturheilkunde verwendet wird. Zu den möglichen Anwendungsgebieten von Hibiskus zählen ebenfalls Krämpfe und PMS.
- Antidepressiva: Wenn die prämenstruellen Beschwerden sehr stark ausgeprägt sind und die Frauen in ihrem Alltag stark belasten, kommt es nicht selten zu psychischen Beschwerden. Depressive Verstimmungen können beispielsweise mit Antidepressiva gezielt behandelt werden.
- sich ausreichend bewegen
- übermäßigen Koffein- und Alkoholkonsum vermeiden
- sich ausgewogen und abwechslungsreich ernähren
- schwer verdauliche Lebensmittel meiden
- auf Zigaretten verzichten
Fazit
- Das prämenstruelle Syndrom wird mit PMS abgekürzt.
- Die Beschwerden treten rund zwei Wochen vor der monatlichen Regelblutung auf.
- Mit dem Einsetzen der Menstruation klingen die PMS-Beschwerden wieder ab.
- Rund 75 bis 80 Prozent der Frauen im gebärfähigen Alter sind von PMS betroffen.
- Das prämenstruelle Syndrom äußert sich mit charakteristischen physischen und psychischen Beschwerden.
- Die Beschwerden können von Monat zu Monat sowie von Frau zu Frau ganz unterschiedlich ausfallen.
- Die genauen Ursachen für die Entstehung prämenstrueller Beschwerden sind nicht geklärt.
- Der weibliche Hormonhaushalt spielt vermutlich eine bedeutende Rolle bei der Entstehung von PMS.
- Stress, eine ungesunde Ernährungsweise, Partnerschaftsprobleme sowie eine erbliche Vorbelastung gelten als wesentliche Risikofaktoren.
- Ausreichend Schlaf, Bewegung, Entspannung sowie eine gesunde und abwechslungsreiche Ernährung können die Beschwerden wirksam lindern.
- Auch mit Tees und einer Wärmflasche können physische Beschwerden wie Bauchkrämpfe gemindert werden.
- In schweren Fällen können auch bestimmte Arzneimittel oder Antidepressiva zum Einsatz kommen.
- Heilpflanzen sowie homöopathische Präparate können auch sehr gute Resultate zeigen.
- PMS ist keine eigentliche Erkrankung, die einer medizinischen Behandlung bedarf und somit nicht „heilbar“.
- Die Beschwerden verschwinden in der Regel nach der Menopause.