Camu Camu – Alles, was du über ihre Wirkung wissen solltest.
Camu Camu – gilt als Superfood und soll traditionell bei vielen Völkern gegen Kopfschmerzen Verwendung finden. Doch welche Inhaltsstoffe weist die südamerikanische Beere auf und welche anderen Anwendungsgebiete hat sie?
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Heilpflanzen-Steckbrief: Camu Camu
Über Camu Camu
Der immergrüne Camu Camu-Strauch gehört zur Familie der Myrtengewächse und wächst bevorzugt im tropischen Klima im Amazonas Regenwald. Die mehrjährige Pflanze ist auch unter den Namen Myrciaria dubia oder Rumberry bekannt. Sie kann ungefähr 3 bis 8 Metern hochwachsen und blüht von Juli bis September. Aus den weißlichen Blüten entstehen 2 bis 5 Zentimeter große Beeren. Im unreifen Zustand sind die Beeren rötlich grün und werden später purpurn bis hin zu schwarz. In den Früchten lassen sich bis zu 4 braune Samen finden, welche in der Regel nierenförmig aussehen. Die Früchte können von Dezember bis April geerntet werden.
Die Camu Camu Beeren sind in ihrer Heimat, der Amazonasregion, schon seit Jahrzehnten bekannt. Doch zunächst wurden sie, aufgrund ihres sauren Geschmacks, selten als Nahrungs- oder Heilmittel eingesetzt. Seit wenigen Jahren findet Camu Camu jedoch auch zum Aromatisieren von Eiscremes und Süßigkeiten Anwendung. Im Westen und in Japan erhielt die Pflanze erst seit kurzer Zeit Bekanntheit als natürliche Vitamin C Quelle. Da es bislang in der Amazonasregion jedoch wenig Anbau in Plantagen gibt, stammen die Beeren meist aus Wildsammlung, was zu einem Raubbau an den wilden Pflanzen geführt hat. Der Camu Camu Baum ist daher heute zu einer bedrohten Pflanzenart geworden. Aus diesem Grund ist es wichtig, dass man beim Kauf besonders darauf achtet, dass die Pflanze nicht wild gesammelt wurde. Die meisten der angebotenen Produkte stammen bislang aus Wildsammlung. Die Herkunft als Wildsammlung wird meistens nicht bei der Produktbeschreibung vermerkt, weshalb man nach Hinweisen auf den Anbau suchen oder diese beim Hersteller anfragen sollte.
Camu Camu gehört zu den Pflanzen, die laut aktuellem Kenntnisstand einen der weltweit höchsten Vitamin C Gehalte aufweisen. Insbesondere die unreifen rötlich-grünen Beeren enthalten einen hohen Vitamin C Gehalt und haben einen sauren Geschmack. Darüber hinaus enthält Camu Camu in geringen Mengen sowohl mehrere B‑Vitamine, als auch Mineralstoffe wie Eisen und Zink. Daher kann die Beere auch gegen Mangelerscheinungen dieser Nährstoffe unterstützend wirken. Allerdings ist eine ausgewogene Ernährung die Grundlage hierfür.
Camu Camu kann hauptsächlich bei durch Vitamin C Mangel ausgelösten Gesundheitsbeschwerden Anwendung finden, wie beispielsweise Abwehrschwäche. Auch in der Erkältungszeit kann die Pflanze unterstützend wirken. Heilpraktiker empfehlen sie ebenfalls bei Allergien und leichten depressiven Verstimmungen. Zahlreiche Anwender von Camu Camu berichten ebenfalls von einer Abnehmwirkung. Diese Wirkungen sind laut bisherigem wissenschaftlichen Stand allerdings nicht erwiesen. Frische oder getrocknete Camu Camu Früchte sind hierzulande selten zu finden. Die Beere kann man auch wahlweise in Form von Kapseln oder Pulver einnehmen. Beim Verzehr der Kapseln sollte allerdings darauf geachtet werden, dass sie mit ausreichend Flüssigkeit eingenommen wird.
Das Pulver schmeckt sauer und kann als Shake, Eis, Smoothie und Dessert Anwendung finden. Auch zur Verarbeitung in Joghurt, Quark oder Obstsalat kann es genutzt werden. Täglich sollen bereits circa 5g bis 10g Pulver reichen, um den Vitamin C Bedarf zu decken. Das entspricht circa einem haben bis ganzen Teelöffel.
Vorsicht: Eine Überdosierung von Camu Camu kann Durchfall als Nebenwirkung mit sich bringen, da Vitamin C in hohen Mengen potentiell abführend wirken kann. Darüber hinaus kann eine Überdosierung von Vitamin C auch zu Hautauschlägen und längerfristig sogar zu Nierenschäden führen.