Die heilsame Wirkung von Hanf ist den Menschen schon seit vielen Jahrhunderten bekannt. In den letzten Jahren ist jedoch ein regelrechter „Hype“ um medizinisch nutzbare Cannabinoide entstanden. Zu dieser Produktgruppe gehört unter anderem auch das Hanfprotein. Durch seinen Reichtum an Vitaminen und Nährstoffen sowie durch sein optimales Verhältnis an Amino- und Fettsäuren, wird das Hanfprotein oftmals als „König der pflanzlichen Proteine“ betitelt. Man könnte sich theoretisch monatelang ausschließlich von Hanfprotein ernähren und würde davon keinen Nährstoffmangel erleiden. Das Hanfprotein ist das einzige Protein, auf welches dieser Fakt zutrifft.
Welche positiven Effekte das Hanfprotein auf die menschliche Gesundheit hat, ist im Folgenden zu lesen.
Inhaltsverzeichnis
Wie wird Hanfprotein hergestellt?
Hanfprotein wird aus den Samen des Nutzhanfes hergestellt. Da Hanf von Natur aus eine gegen Umwelteinflüsse sehr resistente Pflanze ist, kann beim Anbau gänzlich auf Pestizide und Herbizide verzichtet werden. Nutzhanf beinhaltet so gut wie kein THC und ist somit nicht psychoaktiv. Deshalb fällt Nutzhanf nicht unter das Betäubungsmittelgesetz und kann legal in Nahrungsergänzungsmitteln und anderen Produkten verwendet werden.
Was sind die positiven Eigenschaften von Hanfprotein?
- gut verträglich durch hohe Bioverfügbarkeit
- hilft beim Muskelaufbau
- ist reich an Vitaminen und Nährstoffen
- reich an Omega‑3 und Omega-6-Fettsäuren
- wirkt durchblutungsfördernd
- reguliert den Blutdruck und Blutzuckerspiegel
- verhindert Heißhungerattacken
- sorgt für eine gesunde Verdauung
- wirkt cholesterinsenkend
Hohe Bioverfügbarkeit
Ein Protein ist aus verschiedenen Ketten von Aminosäuren zusammengesetzt. Je mehr diese Zusammensetzung menschlichen Proteinen ähnelt, umso besser können wir diese verarbeiten. Hierbei spricht man von der Bioverfügbarkeit beziehungsweise der biologischen Wertigkeit. Hanfprotein besitzt eine außerordentlich hohe biologische Wertigkeit. Dadurch verträgt es der menschliche Organismus sehr gut und kann es leicht in körpereigene Proteine umwandeln. Je höher die Bioverfügbarkeit, desto weniger Abfallprodukte müssen verstoffwechselt werden. Solche Abfallprodukte übersäuern den Körper, belasten Leber und Niere und verursachen ein schlechtes Blutbild.
Der menschliche Körper besteht aus 15 bis 20 % Proteinen. Hanfsamen beinhalten circa 20 bis 25 % Proteine. Die Bioverfügbarkeit von Hanfsamen ist somit sehr hoch. Auch die Zusammensetzung des Hanfproteins an sich ist der der menschlichen Proteine sehr ähnlich:
Albumin: Hanfeiweiß besteht zu 35 % aus Albumin. Es ähnelt in seiner Zusammensetzung dem Eiklar von Hühnereiern und stellt eine vegane Alternative dar. Es ist sehr gut verträglich, wirkt antioxidativ und somit freien Radikalen entgegen.
Globulin Edestin: Im Hanfprotein sind 65 % Globulin enthalten. Globuline gehören zu der dritthäufigsten Proteingruppe im menschlichen Körper. Sie sind beispielsweise an der Bildung von Antikörpern beteiligt und dadurch ein wichtiger Bestandteil eines gut funktionierenden Immunsystems. Neben starken Abwehrkräften begünstigt Globulin gesunde Blutwerte und den Transport von Nährstoffen.
Ideales Fettsäuren- und Aminosäurenprofil
Hanfeiweiß beinhaltet ganze 23 Aminosäuren, worunter viele essenziell sind. Essenziell bedeutet, dass der menschliche Körper diese nicht selbst bilden kann und über die Nahrung aufnehmen muss. Das Hanfprotein ist jedoch nicht nur durch die bloße Anzahl der Aminosäuren ein „Powerfood“, sondern auch durch das perfekte Verhältnis der Aminosäuren zueinander. Es besitzt also ein sehr gutes Aminosäurenprofil. Das Hanfeiweiß ist reich an verzweigtkettigen Aminosäuren (BCAA= Branched-Chain Amino Acids).
Dazu gehören Valin, Leucin und Isoleucin. Diese proteinogenen Aminosäuren sind am Muskelaufbau beteiligt und in vielen Sportler-Präparaten zu finden. Des Weiteren ist im Hanfprotein die semi-essenzielle Aminosäure L‑Arginin enthalten. Sie wirkt durchblutungsfördernd und damit blutdruck-regulierend. Bei Männern soll sie die Potenz steigern.
Neben dem idealen Aminosäurenprofil besitzt Hanfeiweiß ebenfalls ein herausragendes Fettsäure-Profil. In ihm sind Omega-3- und Omega-6-Fettsäuren in einem optimalen Verhältnis von 1:3 enthalten. In unserer Nahrung besteht meist ein Verhältnis von 1:50, was einen deutlichen Omega-6-Überschuss darstellt. Dadurch können entzündliche Prozesse gefördert werden, denen Hanfprotein vorbeugen kann.
Reich an Vitaminen und Nährstoffen
Hanfprotein ist neben diversen B‑Vitaminen und Folsäure besonders reich an Zink, Eisen und Magnesium. Durch die Integration des Proteins in die eigene Ernährung kann somit Mangelerscheinungen vorgebeugt werden. Zu den Symptomen, welche durch Mangel an Zink, Eisen und Magnesium hervorgerufen werden, zählen Haarausfall, Müdigkeit, Blutarmut, Entzündungen und Infektanfälligkeit.
Folgende Nährstoffe sind pro 100 g in Hanfprotein enthalten:
Gehalt je 100 g | Deckung des Tagesbedarfs | |
---|---|---|
Eisen | 23 mg | 164 % |
Magnesium | 750 mg | 200 % |
Zink | 12 mg | 120 % |
Vitamin B1 | 1,3 mg | 118 % |
Vitamin B6 | 1,5 mg | 107 % |
Folsäure | 220 mcg | 110 % |
Hanfprotein beinhaltet von Natur aus einige Vitamine. Hochwertige Hanfprotein-Produkte sind jedoch noch zusätzlich mit Vitaminen und Nährstoffen oder einer höheren Konzentration selbiger angereichert. Sinn machen hier vor allem die B‑Vitamine. Dieser Vitamin-Komplex fungiert als Radikalfänger und ist an der Blutbildung beteiligt. B‑Vitamine sind jedoch in erster Linie für unseren Energiestoffwechsel zuständig und helfen bei der Verarbeitung von Kohlenhydraten, Fett und Eiweiß. Hanfprotein mit B‑Vitaminen anzureichern ist also sinnvoll, da das Protein so besser vom Körper aufgenommen werden kann. Dieser Umstand ist vor allem für Sportler interessant, die einen Muskelaufbau anstreben.
Gute Verdauung durch Hanfprotein
Auch für eine gut funktionierende Verdauung kann Hanfprotein einen Beitrag leisten. Es besteht aus 18 % Faser- und Ballaststoffen. Diese dienen den guten Darmbakterien als Nahrung und fördern die Verdauung. Hanfeiweiß bietet gegenüber Sojaeiweiß einen entscheidenden Vorteil: Es besitzt keine Oligosaccharide. Diese Art von Kohlenhydraten kann bei empfindlichen Menschen Blähungen, Verstopfung und Durchfälle auslösen. Auch Personen, die unter einer Fruktoseintoleranz leiden, sollten keine Oligosaccharide zu sich nehmen. Hanfprotein ist somit eine perfekte Alternative für Allergiker.
Ideal für den Muskelaufbau
Wie bereits erwähnt, enthält Hanfprotein die essenziellen Aminosäuren Valin, Leucin und Isoleucin, welche dem Muskelaufbau dienen. Durch die hohe Bioverfügbarkeit kann das Protein optimal verdaut werden. Viele Sportler nehmen zum Muskelaufbau isolierte Molke-Proteine (Whey-Protein) zu sich. In manchen Fällen kann dies jedoch eine proteinbedingte Darmvergiftung hervorrufen. Molke-Proteine verweilen lange im Verdauungstrakt und beginnen ab einem bestimmten Punkt zu gären und zu faulen. Dadurch übersäuert der Körper und der Muskelaufbau wird erschwert. Hanfeiweiß sorgt für einen ausgeglichenen Säure-Basen-Haushalt und hält den Körper beim Training im anabolen Muskelstatus.
Gesunder Körper und Geist
Hanfprotein wirkt durch sein ideales Fettsäuremuster cholesterinsenkend und sorgt für einen ausgeglichenen Blutzuckerspiegel. Ein konstanter Blutzuckerspiegel vermeidet Heißhungerattacken und Schwächegefühle. Des Weiteren konnte bei der Einnahme von Hanfprotein eine Schutzfunktion für das Gehirn festgestellt werden, da zelltoxische Effekte verringert werden. Diese werden als Ursache für Gehirnablagerungen, wie sie bei Alzheimer typisch sind, angesehen. Hanfeiweiß leistet also einen Beitrag für die körperliche und geistige Fitness.
Für wen ist Hanfprotein geeignet?
Grundsätzlich kann jeder Mensch Hanfprotein zu sich nehmen. Besonders geeignet ist es für Sportler, da es den Muskelaufbau ohne Übersäuerung unterstützt. Auch Veganer können von Hanfprotein profitieren und haben damit eine pflanzliche Alternative zu tierischen Eiweißen und eine gute Vitamin- und Mineralstoffquelle, die Nährstoffmängeln vorbeugt. Für Allergiker und Menschen mit Fruktoseintoleranz ist das Eiweiß ebenfalls geeignet, da in ihm keine Oligosaccharide vorhanden sind und es allgemein sehr gut verträglich ist. Des Weiteren ist Hanfeiweiß für Personen geeignet, die auf eine gesunde Ernährung und schlanke Linie achten möchten. Der Blutzuckerspiegel wird durch den Konsum von Hanfprotein konstant gehalten. Somit können Heißhungerattacken und folglich Übergewicht vermieden werden. Ballaststoffe fördern eine gesunde Verdauung.
Wie kann man Hanfprotein zu sich nehmen?
Es gibt viele Verzehr- und Einsatzmöglichkeiten von Hanfprotein. So kann jeder das Eiweiß ganz nach seinem individuellen Geschmack verarbeiten. Man kann sich das Proteinpulver unter Joghurt oder Porridge rühren oder es in Milch, Fruchtsäften oder Smoothies auflösen. Bei allen Rezepten mit Mehl kann man circa ein Viertel des Mehls durch das Proteinpulver ersetzen. So lässt sich nährstoffreich Brot, Pfannkuchen oder Kuchen backen.