Weihrauch – Alles, was du über seine Wirkung wissen solltest.
Bereits in der Bibel spielte der Weihrauch neben Gold und Myrrhe eine wichtige Rolle. Im Gottesdienst wird er noch heute gerne als Räuchermittel eingesetzt, denn er gilt als Symbol für die Reinigung und Verehrung. Weniger bekannt ist allerdings, dass Weihrauch schon seit Jahrhunderten in der traditionellen Medizin vieler Länder gegen Entzündungen und Infektionen eingesetzt wird. Die alten Römer und Griechen verwendeten ihn zum Beispiel zur Wundheilung und als Heilmittel für Gelenkbeschwerden. Dabei ist es allerdings nicht der Rauch, der eingesetzt wird, sondern das Harz.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Heilpflanzen-Steckbrief: Weihrauch
Herkunft und Geschichte
Weihrauch ist das Harz des Weihrauchbaums (Boswellia). Er ist in den Trockengebieten Afrikas, Arabiens und Indiens beheimatet und als eher kleiner, stark verzweigter Baum bekannt. Er gehört zu der Familie der Balsambaumgewächse (Burseraceae), besitzt eine glatte Rinde und dicke Äste. Die Blätter wachsen in Büscheln, um die Verdunstung zu verringern. Die Blüten kann man als klein, sternförmig und blassgelb oder rötlich bezeichnen. Der Geruch des Weihrauchs wird erst beim Verglühen auf Kohle entfaltet.
Früher war Weihrauch ein sehr kostbares Produkt aufgrund langer Handelswege. Daher nutzte man ihn hauptsächlich zur Verehrung von Königen und Göttern. Das Harz des Weihrauchbaums wurde beispielsweise zur Mumifizierung genutzt. Die heilenden Eigenschaften, wie die desinfizierende Wirkung, waren auch bekannt. Um Weihrauch zu gewinnen, wird die Rinde des Baumes eingeritzt, sodass das Harz austritt. Es entstehen Harztropfen, die anschließend geerntet werden. Aus diesen wird schließlich ein Extrakt gewonnen, der in Form von Kapseln, Tabletten und Arzneimittel erhältlich ist. Das ätherische Öl wird durch Wasserdampf-Destillation aus dem Harz gewonnen.
Anwendung und Wirkung
Weihrauch wird bei Gelenkerkrankungen wie Rheuma eingesetzt. Er soll allerdings auch bei Darmentzündungen wie Morbus Crohn, Atemwegs- und Harnwegserkrankungen hilfreich sein. Experimentell wird momentan an der Wirkung von Weihrauch im Kontext von bösartigen Hirntumoren, Nerventumoren, Prostata- und Blutkrebs geforscht.
Das ätherische Öl wird zudem bei Angst- und Spannungszuständen angewendet. In Indien verwendet man Weihrauch traditionell sogar gegen Vergesslichkeit. Doch nicht nur in Nahrungsmitteln ist Weihrauch-Extrakt enthalten, sondern auch in kosmetischen Cremes zur Behandlung von entzündlichen Hauterkrankungen. Er kann auch zur Einreibung bei Schmerzzuständen eingesetzt werden.
In Weihrauch ist zudem die Boswelliasäure enthalten, die eine entzündungshemmende und schmerzstillende Wirkung hat. Aus diesem Grund kann Weihrauch auch bei Rheuma und Arthritis helfen. In Afrika wird er bei Verdauungsproblemen und Harnwegsbeschwerden eingesetzt. Zudem wird hierzulande Weihrauch im Kontext von Katarrhen, Heiserkeit und Entzündungen der Rachen- und Mundschleimhaut verwendet und soll Plaque und Zahnfleischentzündungen entgegenwirken können. Diese Wirkung wurde in ersten Studien bestätigt, gilt jedoch nicht als vollständig geprüft.
Seltene Nebenwirkungen sind beispielsweise Magen-Darm-Beschwerden oder allergische Reaktionen. Weihrauch kann verschiedene Cytochrom-P450-Enzyme hemmen und in diesem Zuge den Abbau bestimmter Medikamente verzögern.