Pfeiffersches Drüsenfieber: alle Infos zur Erkrankung

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    Beim Pfeif­fer­schen Drü­sen­fie­ber (oder infek­tiö­se Mono­nu­kle­o­se) tre­ten Erkäl­tungs­sym­pto­me und ande­re Krank­heits­zei­chen auf. Ursäch­lich ist das Epstein-Barr-Virus. Was genau das Pfeif­fer­sche Drü­sen­fie­ber ist, wel­che Sym­pto­me auf­tre­ten und wie eine effek­ti­ve Behand­lung aus­sieht, erfah­ren Sie in die­sem Artikel.


    Pfeiffersches Drüsenfieber: alle Infos zur Erkrankung

    Was ist das Pfeiffersche Drüsenfieber?

    Pfeif­fer­sches Drü­sen­fie­ber ist eine anste­cken­de Krank­heit, die durch das Epstein-Barr-Virus (EBV) her­vor­ge­ru­fen wird. Der Erre­ger zählt zu den Her­pes­vi­ren und gelangt zumeist über den Rachen­raum in den Kör­per. Dort befällt er über die Mund- und Nasen­schleim­haut die wei­ßen Blut­kör­per­chen, genau­er die B‑Lymphozyten, und ruft ver­schie­de­ne Sym­pto­me hervor.

    Die Inku­ba­ti­ons­zeit kann vier bis acht Wochen betra­gen. Die Viren ver­brei­ten sich über das Blut im lympha­ti­schen Gewe­be und gelan­gen von dort aus in wei­te­re Orga­ne wie Leber und Milz.

    Übri­gens: Der Name der Erkran­kung geht auf den Kin­der­arzt Emil Pfeif­fer zurück, der das Pfeif­fer­sche Drü­sen­fie­ber ent­deckt hat. Alter­na­ti­ve Namen sind Mono­nu­kle­o­se, Kuss­krank­heit und Mor­bus Pfeiffer.

    Das Wich­tigs­te in Kürze:
    • Die Krank­heit wird durch das Epstein-Barr-Virus her­vor­ge­ru­fen und hat eine Inku­ba­ti­ons­zeit von vier bis acht Wochen.
    • Die Dau­er des Krank­heits­ver­laufs beträgt meist zwei bis drei Wochen.
    • Die Sym­pto­me ähneln der einer Erkäl­tung: leich­tes Fie­ber, Müdig­keit, geschwol­le­ne Lymph­kno­ten, Ent­zün­dun­gen der Man­deln und Erschöpfung.
    • Die Behand­lung soll­te von einem Arzt erfol­gen, wel­cher ent­spre­chen­de Arz­nei­mit­tel ver­ab­reicht. Zusätz­lich ist eine Scho­nung notwendig.

    Welche Personen sind besonders gefährdet?

    Das Pfeif­fer­sche Drü­sen­fie­ber kann bei Men­schen aller Alters­grup­pen auf­tre­ten. Betrof­fen sind vor allem Jugend­li­che und jun­ge Erwach­se­ne. Pati­en­ten mit einem Immun­de­fekt sind beson­ders gefähr­det. Auch älte­re Men­schen, Schwan­ge­re und Kin­der soll­ten rasch einen Arzt kon­sul­tie­ren, wenn die genann­ten Sym­pto­me auftreten.

    Auch nach Trans­plan­ta­tio­nen besteht auf­grund der medi­ka­men­tö­sen Behand­lung ein erhöh­tes Risi­ko, am Pfeif­fer­schen Drü­sen­fie­ber zu erkran­ken. Ent­spre­chen­de Risi­ko­pa­ti­en­ten soll­ten enge Rück­spra­che mit einem Inter­nis­ten halten.

    Besonderheit: Pfeiffersches Drüsenfieber bei Kindern

    Bei Kin­dern ist der Krank­heits­ver­lauf meist deut­lich harm­lo­ser als bei Erwach­se­nen. Oft lei­den sie nur ein paar Tage unter Abge­schla­gen­heit und leich­ter Lymph­kno­ten­schwel­lung. Bei Klein­kin­dern ver­läuft die Infek­ti­on häu­fig sogar ohne jeg­li­che Sym­pto­me — trotz­dem erhal­ten die Kin­der dadurch einen Immun­schutz gegen den Erre­ger und sind poten­zi­el­le Überträger.

    Ursachen der Erkrankung

    Das Pfeif­fer­sche Drü­sen­fie­ber wird in ers­ter Linie oral über­tra­gen. Das ursäch­li­che Epstein-Barr-Virus greift durch inten­si­ves Küs­sen oder Spei­chel­kon­takt auf ande­re Per­so­nen über. Aktu­el­len Unter­su­chun­gen zufol­ge wird das Virus außer­dem durch Geschlechts­ver­kehr übertragen.

    Die Über­tra­gung des Virus ist bereits mög­lich, bevor die­ser zum Aus­bruch der Erkran­kung geführt hat. Auch nach Abklin­gen der Krank­heit ist eine Über­tra­gung des Erre­gers mög­lich. Das Virus ver­bleibt ein Leben lang im mensch­li­chen Kör­per. Es setzt sich in den B‑Gedächtniszellen fest, die ent­schei­dend für die Immun­ab­wehr sind. Die Krank­heit muss nicht zwin­gend erneut aus­bre­chen. Es wird ver­mu­tet, dass rund 90 Pro­zent der Erwach­se­nen das Virus in sich tragen.

    Ursa­chen für Pfeif­fer­sches Drü­sen­fie­ber zusammengefasst:

    • Ach­tung: es han­delt sich um eine Virus­in­fek­ti­on, die anste­ckend ist.
    • Ursa­che ist oft die ora­le Über­tra­gung (Küs­sen, Speichelkontakt).
    • Auch die Über­tra­gung durch Geschlechts­ver­kehr ist möglich.
    • Das Virus bleibt ein Leben lang im Organismus.

    Die typischen Symptome

    Pfeif­fer­sches Drü­sen­fie­ber äußert sich zunächst durch typi­sche Erkäl­tungs­sym­pto­me. Bei eini­gen Betrof­fe­nen ruft die Erkran­kung zunächst kei­ne merk­li­chen Sym­pto­me her­vor. Im Lau­fe der Infek­ti­on, die eini­ge Wochen dau­ern kann, wer­den die Sym­pto­me stär­ker und vielgestaltiger.

    Es tre­ten Ent­zün­dun­gen der Man­deln und Schwel­lun­gen der Lymph­kno­ten am Hals und Nacken oder in der Leis­ten­ge­gend auf. Beglei­tend dazu tritt eine aus­ge­präg­te Erschöp­fung auf.

    Typisch sind Appe­tit­lo­sig­keit, Schwin­del und Nacht­schweiß. Milz und Leber kön­nen anschwel­len. Außer­dem kann ein Haut­aus­schlag mit Schwel­lun­gen und Juck­reiz (mul­ti­for­mes Exan­them) auftreten.

    Sym­pto­me für Pfeif­fer­sches Drü­sen­fie­ber zusammengefasst:

    • Sym­pto­me ähn­lich einer star­ken Erkältung
    • Man­del­ent­zün­dung und geschwol­le­ne Lymphknoten
    • Erschöp­fung und Müdigkeit
    • Appe­tit­lo­sig­keit
    • Schwin­del
    • Nacht­schweiß
    • Haut­aus­schlag

    Komplikationen und dauerhafte Folgen

    Sel­ten stel­len sich im Ver­lauf des Lei­dens Kom­pli­ka­tio­nen wie Atem­not oder ein lebens­be­droh­li­cher Milz­riss ein, der sich durch star­ke Schmer­zen im Bereich der Milz äußert. Bei zehn Pro­zent der Pati­en­ten ruft das Pfeif­fer­sche Drü­sen­fie­ber dau­er­haf­te Beschwer­den hervor.

    Dazu zäh­len chro­ni­sche Müdig­keit und Erschöp­fung, aber auch Magen-Darm-Beschwer­den, die zu Dehy­dra­ti­on und Nähr­stoff­man­gel füh­ren kön­nen. In Ein­zel­fäl­len ent­wi­ckelt sich eine chro­nisch akti­ve EBV-Infek­ti­on, die sich durch Fie­ber, Leber- und Milz-Schwel­lung und ande­re typi­sche Sym­pto­me äußert.

    Lang­fris­tig kann die Erkran­kung die Ent­ste­hung einer Mul­ti­plen Skle­ro­se begüns­ti­gen. Ein Zusam­men­hang mit dem Chro­nic Fati­gue Syn­drom wird ver­mu­tet, ist jedoch bis­lang nicht wis­sen­schaft­lich belegt.

    Tipp: In der Regel han­delt es sich jedoch beim Pfeif­fer­schen Drü­sen­fie­ber um eine mild ver­lau­fen­de Virus­er­kran­kung ohne Spät­fol­gen. Soll­ten sich die Beschwer­den deut­lich län­ger hin­zie­hen als üblich, soll­te umge­hend ein Arzt kon­sul­tiert werden.

    Wie stellt der Arzt die Diagnose?

    Die Dia­gno­se Pfeif­fer­sches Drü­sen­fie­ber wird anhand eines Blut­bil­des gestellt. Meist kann der Arzt anhand der Beschrei­bung des Pati­en­ten bereits eine ers­te Ver­dachts­dia­gno­se stel­len und die­se anhand der ent­spre­chen­den Unter­su­chun­gen bestätigen.

    Der EBV-Schnell­test gibt Auf­schluss über die Anti­kör­per im Blut. Zudem sind beim Pfeif­fer­schen Drü­sen­fie­ber die Leber­wer­te erhöht.

    Behandlung und Verlauf

    Das Pfeif­fer­sche Drü­sen­fie­ber wird mit­tels Scho­nung und Arz­nei­mit­teln behan­delt. Zum Ein­satz kom­men fie­ber­sen­ken­de und schmerz­stil­len­de Prä­pa­ra­te wie Ibu­profen und Par­acet­amol.

    Medi­ka­men­te mit den Wirk­stof­fen Aci­clo­vir und Gan­ci­clo­vir unter­drü­cken die Akti­vi­tät der Viren und wer­den oft in Kom­bi­na­ti­on mit Kor­ti­son ver­ab­reicht, wel­ches die typi­schen Schwel­lun­gen redu­ziert. Bei einem Milz­riss und ande­ren erns­ten Kom­pli­ka­tio­nen ist eine not­ärzt­li­che Behand­lung und anschlie­ßen­de Ope­ra­ti­on nötig.

    Fazit: Pfeiffersches Drüsenfieber meist harmlos

    Die Infek­ti­on ist weit ver­brei­tet und theo­re­tisch kann jeder dar­an erkran­ken — meist jedoch tritt die Erkran­kung zwi­schen dem 15. und 25. Lebens­jahr auf. Sym­pto­me sind oft ent­zün­de­te Man­deln, Lymph­kno­ten­schwel­lun­gen und ähn­li­che Erkältungssymptome.

    Ins­ge­samt ist die Krank­heit, wel­che oft­mals auch unter dem Namen Kuss-Krank­heit bekannt ist, harm­los und ent­ge­gen eini­ger Behaup­tun­gen nicht töd­lich und auch nur sel­ten mit Spät­fol­gen behaftet.

    Bei Ver­dacht soll­te ein Arzt auf­ge­sucht wer­den, wel­cher die Dia­gno­se mit­tels Blut­bild stellt und ent­spre­chen­de Medi­ka­men­te und Ruhe ver­ord­net. Beson­ders die Ruhe soll­te nicht unter­schätzt wer­den — Sport und har­te Arbeit sind wäh­rend der Erkran­kung abso­lut zu vermeiden. 

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