Wenn es um das Thema Tierhaarallergie geht, ist dies meist mit vielen Emotionen verbunden. Obwohl Haustiere für viele Menschen seit Generationen als “wahre Freunde” gelten, sind sie für einige Menschen eine Qual, wenn diese unter einer Tierhaarallergie leiden.
Doch was genau versteht man eigentlich darunter, welche Symptome kommen bei der Tierhaarallergie vor und wie wird diese behandelt?
- 20% aller Tierhalter leiden an einer Allergie gegen ihre Haustiere.
- Symptome der Tierhaarallergie sind unter anderem Niesreiz, tränende und gerötete Augen, Anschwellen der Nasenschleimhäute oder Hautausschlag.
- Die Allergie lässt sich durch Hyposensibilisierung heilen oder anhand von Medikamenten und Tipps zum richtigen Verhalten eindämmen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist eine Tierhaarallergie?
- 2 Ursache: Gegen was genau ist man allergisch?
- 3 Gegen welche Tiere kann man allergisch sein und welche Allergien sind am häufigsten?
- 4 Welche Symptome zeigt die Tierhaarallergie?
- 5 Habe ich eine Tierhaarallergie? Diagnostik und Test
- 6 Desensibilisierung: Lässt sich die Allergie heilen?
- 7 Welche Hunde- und Katzenrassen sind für Allergiker geeignet?
- 8 Fazit und 5 Tipps für Allergiker
- 9 Quellen
Was ist eine Tierhaarallergie?
Eine Tierhaarallergie gehört zu den sogenannten “Inhalationsallergien”. Bei dieser Allergie binden sich die Allergene an die Staubpartikel. Dadurch können sie über Stunden hinweg in der Luft verweilen. Irgendwann sinken sie zu Boden, nisten sich in Haaren und Kleidern ein und werden schlussendlich auch eingeatmet.
Auch in den öffentlichen Verkehrsmitteln wie Züge, Straßenbahnen etc. finden sich die Härchen wieder. Betroffene können daher auch an diesen Orten allergische Reaktionen zeigen, auch wenn sich gerade kein Tier in dem Raum befindet.
Prinzipiell kann jedes Tier, das über ein Fell verfügt auch eine Allergie beim Menschen auslösen. Meist sind es jedoch die Haustiere, die für allergische Reaktionen sorgen, da sie die meiste Zeit mit den Menschen verbringen.
Ihre Allergene werden daher auch in der unmittelbaren Umgebung der Menschen verbreitet. Hunde und Katzen sind die häufigsten Auslöser.
Ursache: Gegen was genau ist man allergisch?
Tierhaarallergien sind weit verbreitet. Die Auslöser sind jedoch nicht — wie viele denken — die Haare selbst, sondern die Allergene, das sind beispielsweise verschiedene Sekrete oder Talg, die vom entsprechenden Tier stammen. Verbreitet werden sie unter anderem durch Haare und Federn der Tiere.
Bei einer Tierhaarallergie handelt es sich meist um Reaktionen des Soforttyps. Das Immunsystem wird dabei zuerst gegen das Allergen sensibilisiert. Kommt das Immunsystem danach erneut mit dem Allergen in Berührung, so wird eine Immunreaktion erzeugt.
Diese zeigt sich zuerst einmal als allergischer Schnupfen. Auf Dauer führt die Reaktion zu Asthma. In sehr seltenen Fällen kann es auch zu einer gefährlichen Anaphylaxie kommen.
Gegen welche Tiere kann man allergisch sein und welche Allergien sind am häufigsten?
Allergisch kann man grundsätzlich gegen alle Tiere sein. Katzen sind jedoch die häufigsten Auslöser für eine Tierhaarallergie. Doch auch Allergien gegen Hunde, Nagetiere wie zum Beispiel Meerschweinchen oder Hamster, Vögel, und Kaninchen sind weit verbreitet. Auch Allergien gegen Pferde und Kühe sind möglich.
Welche Symptome zeigt die Tierhaarallergie?
Meist ist eine Tierhaarallergie sehr leicht zu erkennen. Typische Symptome treten nach dem direkten Kontakt mit den Allergenen auf. Diese Symptome sind beispielsweise:
- Juckreiz,
- Niesattacken,
- gereizte Schleimhäute,
- gerötete Augen,
- Nesselausschläge,
- Ekzeme und
- Asthma-Anfälle.
Es gibt jedoch auch einige Formen der Tierhaarallergien, bei welchen der Betroffene nicht einmal einen direkten Kontakt zu dem Tier haben muss, um Reaktionen zu zeigen.
Vor allem bei der Katzenallergie ist dies der Fall. Katzenhaare an der Kleidung reichen beispielsweise schon aus, um allergische Reaktionen wie Ausschlag oder Juckreiz auszulösen.
Habe ich eine Tierhaarallergie? Diagnostik und Test
Wer den Verdacht hat, unter einer Tierhaarallergie zu leiden, sollte einen Arzt aufsuchen. Ein Allergologe, oft ist es ein Haut- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt, gilt als Experte für Allergien.
Nach einem Gespräch wird der Arzt zur Diagnose einen Allergietest (Haut- oder Bluttest) durchführen. Ersterer wird mit Extrakten von unterschiedlichen, möglichen Allergenen durchgeführt. Dabei handelt es sich meist um einen “Pricktest”.
Durch kleine Einstichstellen auf der Haut werden die Allergene auf die Haut aufgetragen und schlussendlich werden die Reaktionen dabei beobachtet.
Desensibilisierung: Lässt sich die Allergie heilen?
Eine Desensibilisierung (Hyposensibilisierung) ist bei Allergien vom “Soforttyp” möglich. Diese Behandlung dauert rund 3 bis 5 Jahre und kann bereits ab dem 5. Lebensjahr durchgeführt werden.
Der Körper soll sich bei der Behandlung langsam an die Allergene gewöhnen. Dies geschieht durch Injektionen mit dem Allergen in regelmäßigen Abständen.
Die Kosten der Desensibilisierung kann man nicht pauschal beziffern. Diese sind stets vom Einzelfall und dem Präparat sowie der Methode abhängig. Sie werden prinzipiell von den Krankenkassen übernommen.
Welche Hunde- und Katzenrassen sind für Allergiker geeignet?
Einige Katzenrassen sind dafür bekannt, seltener Allergien auszulösen. Dazu zählen beispielsweise:
- sibirische Langhaarkatzen,
- orientalische Kurzhaarkatzen,
- Javanesen,
- Balinesen,
- Nacktkatzen,
- Devon Rex,
- Cornish Rex sowie
- German Rex.
Vor allem die Nacktkatzen sind speziell für starke Allergiker geeignet.
Zu den Hunden, die deutlich weniger Allergien auslösen, zählen Pudel und Kreuzungen mit Pudeln sowie Tibet-Terrier.
Fazit und 5 Tipps für Allergiker
Die Tierhaarallergie ist weit verbreitet und verursacht lästige Symptome wie Juckreiz, Ausschlag, gerötete Augen oder Niesattacken.
Wichtig zu wissen: Allergiker reagieren nicht auf die Tiere selbst, sondern auf eiweißhaltige Bestandteile in Schweiß, Urin, Speichel oder Talg der Tiere.
Wer absolut nicht mit der Tierhaarallergie leben kann, kann sich einer Hyposensibilisierung unterziehen, die jedoch viel Zeit in Anspruch nimmt.
Für alle anderen haben wir abschließend fünf hilfreiche Tipps, mit denen das Leben trotz Tierhaarallergie leichter wird:
- Tipp #1: Waschen Sie Ihre Kleidung direkt nach dem Kontakt mit den Tieren, um Reaktionen zu späteren Zeitpunkten zu vermeiden.
- Tipp #2: Um die Allergenbelastung gering zu halten, sollten Polstermöbel, Vorhänge, Teppiche und Textilien regelmäßig gereinigt werden.
- Tipp #3: In der Apotheke gibt es einige rezeptfreie Medikamente, um die Symptome zu lindern. Nasenspray, Augentropfen oder Allergietabletten können helfen. Von Homöopathie hingegen raten wir hinsichtlich einer effektiven Behandlung ab.
- Tipp #4: Regel Nummer 1 bei Tierhaarallergie — Haustiere sollten nicht ins Schlafzimmer und schon gar nicht ins Bett.
- Tipp #5: Hören Sie auf zu rauchen. Das Rauchen kann die Symptome verschlimmern und die Allergie verstärken.