Tierhaarallergie: Symptome, Behandlung & Tipps

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    Wenn es um das The­ma Tier­haar­all­er­gie geht, ist dies meist mit vie­len Emo­tio­nen ver­bun­den. Obwohl Haus­tie­re für vie­le Men­schen seit Gene­ra­tio­nen als “wah­re Freun­de” gel­ten, sind sie für eini­ge Men­schen eine Qual, wenn die­se unter einer Tier­haar­all­er­gie leiden.

    Doch was genau ver­steht man eigent­lich dar­un­ter, wel­che Sym­pto­me kom­men bei der Tier­haar­all­er­gie vor und wie wird die­se behandelt?

    Das Wich­tigs­te in Kürze:
    • 20% aller Tier­hal­ter lei­den an einer All­er­gie gegen ihre Haustiere.
    • Sym­pto­me der Tier­haar­all­er­gie sind unter ande­rem Nies­reiz, trä­nen­de und gerö­te­te Augen, Anschwel­len der Nasen­schleim­häu­te oder Hautausschlag.
    • Die All­er­gie lässt sich durch Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung hei­len oder anhand von Medi­ka­men­ten und Tipps zum rich­ti­gen Ver­hal­ten eindämmen.

    Tierhaarallergie: Symptome, Behandlung & Tipps

    Was ist eine Tierhaarallergie?

    Eine Tier­haar­all­er­gie gehört zu den soge­nann­ten “Inha­la­ti­ons­all­er­gien”. Bei die­ser All­er­gie bin­den sich die All­er­ge­ne an die Staub­par­ti­kel. Dadurch kön­nen sie über Stun­den hin­weg in der Luft ver­wei­len. Irgend­wann sin­ken sie zu Boden, nis­ten sich in Haa­ren und Klei­dern ein und wer­den schluss­end­lich auch eingeatmet.

    Auch in den öffent­li­chen Ver­kehrs­mit­teln wie Züge, Stra­ßen­bah­nen etc. fin­den sich die Här­chen wie­der. Betrof­fe­ne kön­nen daher auch an die­sen Orten all­er­gi­sche Reak­tio­nen zei­gen, auch wenn sich gera­de kein Tier in dem Raum befindet.

    Prin­zi­pi­ell kann jedes Tier, das über ein Fell ver­fügt auch eine All­er­gie beim Men­schen aus­lö­sen. Meist sind es jedoch die Haus­tie­re, die für all­er­gi­sche Reak­tio­nen sor­gen, da sie  die meis­te Zeit mit den Men­schen verbringen.

    Ihre All­er­ge­ne wer­den daher auch in der unmit­tel­ba­ren Umge­bung der Men­schen ver­brei­tet. Hun­de und Kat­zen sind die häu­figs­ten Auslöser.

    Wuss­ten Sie schon: Etwa 10% der deut­schen Bevöl­ke­rung lei­tet unter einer All­er­gie gegen Tier­haa­re und damit unter all­er­gi­schem Schnup­fen, Asth­ma und wei­te­ren Symptomen.

    Ursache: Gegen was genau ist man allergisch?

    Tier­haar­all­er­gien sind weit ver­brei­tet. Die Aus­lö­ser sind jedoch nicht — wie vie­le den­ken — die Haa­re selbst, son­dern die All­er­ge­ne, das sind bei­spiels­wei­se ver­schie­de­ne Sekre­te oder Talg, die vom ent­spre­chen­den Tier stam­men. Ver­brei­tet wer­den sie unter ande­rem durch Haa­re und Federn der Tiere.

    Bei einer Tier­haar­all­er­gie han­delt es sich meist um Reak­tio­nen des Sofort­typs. Das Immun­sys­tem wird dabei zuerst gegen das All­er­gen sen­si­bi­li­siert. Kommt das Immun­sys­tem danach erneut mit dem All­er­gen in Berüh­rung, so wird eine Immun­re­ak­ti­on erzeugt.

    Die­se zeigt sich zuerst ein­mal als all­er­gi­scher Schnup­fen. Auf Dau­er führt die Reak­ti­on zu Asth­ma. In sehr sel­te­nen Fäl­len kann es auch zu einer gefähr­li­chen Ana­phy­la­xie kommen.

    Gegen welche Tiere kann man allergisch sein und welche Allergien sind am häufigsten?

    All­er­gisch kann man grund­sätz­lich gegen alle Tie­re sein. Kat­zen sind jedoch die häu­figs­ten Aus­lö­ser für eine Tier­haar­all­er­gie. Doch auch All­er­gien gegen Hun­de, Nage­tie­re wie zum Bei­spiel Meer­schwein­chen oder Hams­ter, Vögel, und Kanin­chen sind weit ver­brei­tet. Auch All­er­gien gegen Pfer­de und Kühe sind möglich.

    Welche Symptome zeigt die Tierhaarallergie?

    Meist ist eine Tier­haar­all­er­gie sehr leicht zu erken­nen. Typi­sche Sym­pto­me tre­ten nach dem direk­ten Kon­takt mit den All­er­ge­nen auf. Die­se Sym­pto­me sind beispielsweise:

    • Juck­reiz,
    • Nies­at­ta­cken,
    • gereiz­te Schleimhäute,
    • gerö­te­te Augen,
    • Nes­sel­aus­schlä­ge,
    • Ekze­me und
    • Asth­ma-Anfäl­le.

    Es gibt jedoch auch eini­ge For­men der Tier­haar­all­er­gien, bei wel­chen der Betrof­fe­ne nicht ein­mal einen direk­ten Kon­takt zu dem Tier haben muss, um Reak­tio­nen zu zeigen.

    Vor allem bei der Kat­zen­all­er­gie ist dies der Fall. Kat­zen­haa­re an der Klei­dung rei­chen bei­spiels­wei­se schon aus, um all­er­gi­sche Reak­tio­nen wie Aus­schlag oder Juck­reiz auszulösen.

    Habe ich eine Tierhaarallergie? Diagnostik und Test

    Wer den Ver­dacht hat, unter einer Tier­haar­all­er­gie zu lei­den, soll­te einen Arzt auf­su­chen. Ein All­er­go­lo­ge, oft ist es ein Haut- oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt, gilt als Exper­te für Allergien.

    Nach einem Gespräch wird der Arzt zur Dia­gno­se einen All­er­gie­test (Haut- oder Blut­test) durch­füh­ren. Ers­te­rer wird mit Extrak­ten von unter­schied­li­chen, mög­li­chen All­er­ge­nen durch­ge­führt. Dabei han­delt es sich meist um einen “Prick­test”.

    Durch klei­ne Ein­stich­stel­len auf der Haut wer­den die All­er­ge­ne auf die Haut auf­ge­tra­gen und schluss­end­lich wer­den die Reak­tio­nen dabei beobachtet.

    Desensibilisierung: Lässt sich die Allergie heilen?

    Eine Desen­si­bi­li­sie­rung (Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung) ist bei All­er­gien vom “Sofort­typ” mög­lich. Die­se Behand­lung dau­ert rund 3 bis 5 Jah­re und kann bereits ab dem 5. Lebens­jahr durch­ge­führt werden.

    Der Kör­per soll sich bei der Behand­lung lang­sam an die All­er­ge­ne gewöh­nen. Dies geschieht durch Injek­tio­nen mit dem All­er­gen in regel­mä­ßi­gen Abständen.

    Wich­tig: Die Betrof­fe­nen müs­sen nach den Behand­lun­gen eine hal­be Stun­de lang in der Arzt­pra­xis zur Nach­be­ob­ach­tung blei­ben, soll­te es zu einer schwe­ren all­er­gi­schen Reak­ti­on kommen.

    Die Kos­ten der Desen­si­bi­li­sie­rung kann man nicht pau­schal bezif­fern. Die­se sind stets vom Ein­zel­fall und dem Prä­pa­rat sowie der Metho­de abhän­gig. Sie wer­den prin­zi­pi­ell von den Kran­ken­kas­sen übernommen.

    Welche Hunde- und Katzenrassen sind für Allergiker geeignet?

    Eini­ge Kat­zen­ras­sen sind dafür bekannt, sel­te­ner All­er­gien aus­zu­lö­sen. Dazu zäh­len beispielsweise:

    •  sibi­ri­sche Langhaarkatzen,
    •  ori­en­ta­li­sche Kurzhaarkatzen,
    •  Javanesen,
    •  Balinesen,
    •  Nacktkatzen,
    •  Devon Rex,
    •  Cor­nish Rex sowie
    •  Ger­man Rex.

    Vor allem die Nackt­kat­zen sind spe­zi­ell für star­ke All­er­gi­ker geeignet.

    Zu den Hun­den, die deut­lich weni­ger All­er­gien aus­lö­sen, zäh­len Pudel und Kreu­zun­gen mit Pudeln sowie Tibet-Terrier.

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    Fazit und 5 Tipps für Allergiker

    Die Tier­haar­all­er­gie ist weit ver­brei­tet und ver­ur­sacht läs­ti­ge Sym­pto­me wie Juck­reiz, Aus­schlag, gerö­te­te Augen oder Niesattacken.

    Wich­tig zu wis­sen: All­er­gi­ker reagie­ren nicht auf die Tie­re selbst, son­dern auf eiweiß­hal­ti­ge Bestand­tei­le in Schweiß, Urin, Spei­chel oder Talg der Tiere.

    Wer abso­lut nicht mit der Tier­haar­all­er­gie leben kann, kann sich einer Hypo­sen­si­bi­li­sie­rung unter­zie­hen, die jedoch viel Zeit in Anspruch nimmt.

    Für alle ande­ren haben wir abschlie­ßend fünf hilf­rei­che Tipps, mit denen das Leben trotz Tier­haar­all­er­gie leich­ter wird:

    • Tipp #1: Waschen Sie Ihre Klei­dung direkt nach dem Kon­takt mit den Tie­ren, um Reak­tio­nen zu spä­te­ren Zeit­punk­ten zu vermeiden.
    • Tipp #2: Um die All­er­gen­be­las­tung gering zu hal­ten, soll­ten Pols­ter­mö­bel, Vor­hän­ge, Tep­pi­che und Tex­ti­li­en regel­mä­ßig gerei­nigt werden.
    • Tipp #3: In der Apo­the­ke gibt es eini­ge rezept­freie Medi­ka­men­te, um die Sym­pto­me zu lin­dern. Nasen­spray, Augen­trop­fen oder All­er­gie­ta­blet­ten kön­nen hel­fen. Von Homöo­pa­thie hin­ge­gen raten wir hin­sicht­lich einer effek­ti­ven Behand­lung ab.
    • Tipp #4: Regel Num­mer 1 bei Tier­haar­all­er­gie — Haus­tie­re soll­ten nicht ins Schlaf­zim­mer und schon gar nicht ins Bett.
    • Tipp #5: Hören Sie auf zu rau­chen. Das Rau­chen kann die Sym­pto­me ver­schlim­mern und die All­er­gie verstärken.

    Quellen

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