Der Milliardenmarkt Mineralwasser

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    Der Milliardenmarkt Mineralwasser

    Ersetzt Mineralwasser bald die Cola?

    Zucker­hal­ti­ge Soft­drinks, wie sie einst in gro­ßen Men­gen die Super­markt­re­ga­le zier­ten, sind out. Dahin­ge­gen gilt mitt­ler­wei­le ein ganz ande­res Pro­dukt als Marktren­ner: das Mine­ral­was­ser. Grund­sätz­lich also eine Ent­wick­lung, die unter gesund­heit­li­chen Aspek­ten zu begrü­ßen ist.

    Dass das Geschäft mit Mine­ral­was­ser boomt, haben auch die Bran­chen­rie­sen Nest­lé, Coca-Cola, Dano­ne und Pep­si­Co (der Pro­du­zent der Mar­ke ‘Pep­si’) erkannt. In den USA hat Pep­si­Co bereits eine neue Pro­dukt­li­nie mit dem Namen “Bubly” gelauncht. Das kalo­rien­freie Was­ser in diver­sen Geschmacks­rich­tun­gen kam bereits gegen Ende Febru­ar in die Läden und soll vor allem die hip­pe jun­ge Kund­schaft ködern. So bunt und ver­spielt die Bubly-Dosen auch aus­se­hen mögen — kei­nes­falls soll­te dies als Albern­heit des Kon­zerns abge­tan wer­den, denn Mine­ral­was­ser gilt als erfolgs­ver­spre­chen­des Geschäft.

    Auch Coca-Cola, Dano­ne und Nest­lé haben dies erkannt und brin­gen sich in Stel­lung, um mög­lichst gro­ße Tei­le die­ses Mil­li­ar­den­mark­tes zu erobern. Bereits wird unter Bran­chen­ken­nern vom “Mine­ral­was­ser-Krieg” gespro­chen, des­sen zen­tra­les Schlacht­feld der­zeit ein­deu­tig die USA ist. Laut Bran­chen­dienst “Bevera­ge Digest” ist der Kon­sum gezu­cker­ter Soft­drinks 2016 auf ein 31-Jah­res-Tief gefal­len. Im sel­ben Zeit­raum stieg die Nach­fra­ge nach Mine­ral­was­ser um ein Vielfaches.

    Nestlé: Wasser statt Schokolade

    Auch die Begehr­lich­kei­ten des Groß­kon­zerns Nest­lé wur­den bei die­sen Aus­sich­ten geweckt: Im Febru­ar 2018 lan­cier­te Nest­lé ein neu­es Mine­ral­was­ser-Port­fo­lio in den USA und prä­sen­tier­te damit den größ­ten Pro­dukt­launch der Geschich­te des Unter­neh­mens. Nest­lé Waters North Ame­ri­ca zielt dar­auf ab, den Markt­an­teil an Was­ser in den USA bis 2020 im Ver­gleich zu 2016 zu ver­dop­peln. Auch Nest­lé Deutsch­land-Chef Ulf Schnei­der beti­telt den Mine­ral­was­ser­markt als einen der Top-Wachs­tums­be­rei­che des Konzerns.

    Deutliche Zuwächse an stillem Wasser

    Laut Exper­ten soll sich der deut­sche Markt im Kon­text zukünf­ti­ger Ent­wick­lun­gen als “Neben­kriegs­schau­platz” des Mine­ral­was­ser-Krie­ges dar­stel­len. Die Deut­schen haben 2017 das drit­te Jahr in Fol­ge eine Rekord­men­ge von 14,7 Mil­li­ar­den Liter Was­ser getrun­ken. Beson­ders stil­les Mine­ral­was­ser und Was­ser mit Aro­ma ver­zeich­ne­ten im ver­gan­ge­nen Jahr deut­li­che Zuwäch­se. In Anbe­tracht die­ses Poten­zi­als auf dem Mine­ral­was­ser­markt fühlt sich vor allem der fran­zö­si­sche Nah­rungs­mit­tel­kon­zern Dano­ne ange­spro­chen. Jedoch weist der deut­sche Markt eine Beson­der­heit auf, die es dem Kon­zern­rie­sen nicht all­zu leicht machen dürf­te: Der Markt weist eine star­ke Zer­split­te­rung auf, vie­le regio­nal ange­sie­del­te Anbie­ter kämp­fen um die Gunst der Ver­brau­cher. Laut Stu­di­en des Bran­chen­ver­ban­des VDM stam­men aus den etwa 200 deut­schen Mine­ral­brun­nen über 500 meist regio­na­le Was­ser — nur 1,2 Mil­li­ar­den Liter wur­den 2017 impor­tiert. Dies ent­spricht einem Markt­an­teil von ledig­lich 8,1 Pro­zent und einem immensen Wachs­tums­po­ten­zi­al für die Branchenriesen.

    Weiter­führende Quellen

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