Inhaltsverzeichnis
- 1 Was ist eine Hausstauballergie?
- 2 Wo kommen Milben vor?
- 3 Welche Symptome hat ein Hausstauballergiker?
- 4 Mit welcher Methode diagnostiziert der Arzt eine Hausstauballergie?
- 5 Ist eine Desensibilisierung möglich?
- 6 Wie lange dauert eine Desensibilisierung und wer trägt die Kosten?
- 7 Was tun gegen Milben?
Was ist eine Hausstauballergie?
Die Hausstauballergie zählt zu den Allergien, die in Deutschland am häufigsten vorkommen. Etwa zehn Prozent der Bevölkerung sind betroffen. Doch was genau verstehen wir unter einer Hausstauballergie? Ist es wirklich der Staub selbst, der eine Überempfindlichkeit auslöst?
Irrtümlich gehen viele Betroffene davon aus, dass sie gegen den Hausstaub allergisch sind, der sich mit der Zeit auf der Oberfläche von Gegenständen ansammelt. Jedoch ist die Hypersensibilität in Wirklichkeit auf die Ausscheidungen von Milben zurückzuführen, die überwiegend im Hausstaub angesiedelt sind. Der Begriff der Hausstauballergie ist also die verkürzte Form der Hausstaubmilbenallergie.
Wenn die Nase verstopft ist, obwohl die Pollensaison längst ein Ende gefunden hat, kann eine Hausstaubmilbenallergie in Betracht kommen. Die Symptome ähneln den Reaktionen, die bei einer Pollenallergie oder einem Heuschnupfen auftreten.
Wo kommen Milben vor?
In allen Bereichen, in denen Hausstaub weitergetragen werden kann, treten Milben auf. Der von den Milben ausgeschiedene Kot trocknet zunächst im Staub aus. Nachdem sie dann in viele kleine Teilchen zerfallen sind, vermischen sie sich mit dem Hausstaub, der sich nicht nur auf der Oberfläche von festen Gegenständen findet, sondern auch in Textilien. Dazu gehören Bett- oder Wolldecken, Polster, Matratzen, Kissen oder Teppichböden. Allergiker atmen den allergenhaltigen Hausstaub ein. Durch die Zugluft kommt es nämlich zu einer Aufwirbelung der Staubpartikel, die jede Nase erreichen.
Mit einem verstärkten Milbenbefall ist von Anfang Mai bis Ende Oktober zu rechnen. Ist die maximale Menge an Milbenausscheidungen erreicht, fällt die allergische Reaktion am stärksten aus.
Welche Symptome hat ein Hausstauballergiker?
Weil die Symptome denen einer Pollenallergie, einer Erkältung oder eines Heuschnupfens ähneln, bleibt die Hausstauballergie manchmal auch unerkannt. Die Nase ist ständig verstopft, über den Tag quälen den Allergiker heftige Niesattacken, an die sich Phasen von Fließschnupfen anschließen. Es gibt beschwerdefreie Intervalle, in denen sich die betroffene Person erholen kann. Allerdings sind diese Erholungszeiten nicht von langer Dauer.
In schwerwiegenden Fällen kann es bei der Hausstaubmilbenallergie zu Entzündungen im Bereich der Nasennebenhöhlen kommen (Sinusitis). Der Allergiker klagt über Beschwerden an den Augen. Bemerkbar macht sich das in Form von Rötungen oder Tränenfluss. Die Allergie kann außerdem einen juckenden Hautausschlag bewirken. Es handelt sich in den meisten Fällen um eine Neurodermitis.
Eine Milbenallergie entwickelt sich oft schleichend mit den genannten unspezifischen Symptomen. Auch deshalb ist es schwer, eine eindeutige Diagnose zu stellen.
Mit welcher Methode diagnostiziert der Arzt eine Hausstauballergie?
Ein einwandfreie Diagnose stellt ein auf Allergien spezialisierter Arzt. In der Regel ist das der Allergologe oder der Hautarzt. Zunächst macht sich der Facharzt ein Bild von den Symptomen und dokumentiert die Anamnese. Dazu stellt er dem Patienten bestimmte Fragen:
- Welche Beschwerden liegen vor?
- Zu welchen Jahreszeiten treten die Symptome auf?
- Zu welchen Tageszeiten machen sich die Symptome am intensivsten bemerkbar?
- Gibt es bei den Reaktionen Schwankungen?
- Seit wann bestehen die Beschwerden?
Nach der Beantwortung der Fragen macht der Allergiker einen Allergietest, bei dem die eventuelle Hausstaubmilbenallergie genau festgestellt werden kann. Die gängigste Methode ist der Prick-Test. In kleinen Tropfen trägt der Arzt bestimmte Lösungen auf die Innenseite des Unterarms auf. Alternativ kann dies auch auf dem Rücken geschehen. Dann sticht er mit einer speziellen Nadel die Hautstellen an, auf denen sich die Tropfen befinden. Auf diese Weise dringen die Allergene in den Körper. Nach 15 Minuten kann eine Diagnose gestellt werden. Oftmals reagiert der Patient schon während dieser Zeit mit Jucken, Hautrötungen und Schwellungen.
Die Hausstaubmilbenallergie kann auch mittels Bluttest festgestellt werden. Hierbei wird die Konzentration der Antikörper im Blut bestimmt.
Neben dem Prick- und dem Bluttest gibt es noch den Provokationstest, bei dem das Allergen unmittelbar auf die Nasenschleimhaut aufgetragen wird.
Ist eine Desensibilisierung möglich?
Mit einer spezifischen Immuntherapie ist es möglich, sich gegen eine Hausstaubmilbenallergie desensibilisieren zu lassen. Diese Therapie wird in der Medizin Hyposensibilisierung genannt. Vielversprechend wirkt sich die Behandlung aus bei
- Kindern (Mindestalter: 6 Jahre)
- kürzlich aufgetretener Allergie
- Vorliegen möglichst weniger, verschiedener Allergene
Die Immuntherapie baut die bestehende Überempfindlichkeit des Allergikers nach und nach ab. Stufenweise wird dem Patienten das Antigen zugeführt. Der Arzt fängt mit einer geringen Dosis an und steigert sie während der gesamten Behandlung. Ziel ist es, eine erhöhte Toleranz gegenüber dem Allergen zu erreichen. Bei diesem Prozess kommt es am Ende der Therapie zu einer Desensibilisierung des Organismus.
Wie lange dauert eine Desensibilisierung und wer trägt die Kosten?
Der Allergiker muss mit einem Behandlungszeitraum bis zu drei Jahren rechnen. In der Regel werden die Kosten für eine Hyposensibilisierung von der Krankenkasse übernommen.
Was tun gegen Milben?
Mit den folgenden Maßnahmen lassen sich Milben im häuslichen Bereich reduzieren:
- Matratze alle sieben Jahre auswechseln
- Gebrauch von allergendichten Überzügen
- Gebrauch von allergendichten Zwischenbezügen
- Bettwäsche bei mindestens 60 Grad Celsius waschen
- Bettwäsche zurückschlagen und Bett lüften und Feuchtigkeit entweichen lassen
- Stofftiere bei 60 Grad waschen
- Glatte Böden alle zwei Tage regelmäßig wischen
- Gegenstände regelmäßig von Hausstaub befreien