Immer mehr Menschen lassen sich in Deutschland die Augen lasern. Hinter dem Eingriff steht eine spezielle Augenoperation, durch die eine brechungsbasierte Sehschwäche mit moderner Lasertechnik korrigiert werden kann.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Augen lasern – welche Verfahren gibt es?
- 2 Augenlaserkorrektur – wie ist der Ablauf?
- 3 Was passiert eigentlich beim Augenlasern?
- 4 Augen lasern – wo ist ein Eingriff möglich?
- 5 Welche Augenleiden können gelasert werden?
- 6 Augen lasern – Voraussetzungen und mögliche Einschränkungen
- 7 Kann das Augenlasern die Fehlsichtigkeit dauerhaft korrigieren?
- 8 Welche Risiken birgt ein Augenlaser-Eingriff?
- 9 Wie hoch sind die Kosten für den Laser-Eingriff?
- 10 Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für den Eingriff?
- 11 Fazit zum Augenlasern – eine sinnvolle Alternative zur Sehhilfe
Augen lasern – welche Verfahren gibt es?
Wer sich die Augen lasern lassen möchte, kann zwischen vielen verschiedenen Methoden auswählen.
- LASIK-Verfahren: LASIK steht für „Laser-in-situ-Kerato-Mileusis“. Laserlicht ist ein energiereiches Licht, mit dem äußerst exakte und feine Arbeiten durchgeführt werden können. „In situ“ ist der lateinische Ausdruck für „an Ort und Stelle“: Damit ist gemeint, dass das Phänomen exakt an der Stelle behandelt wird, wo es sich als Problem bemerkbar macht. Der Begriff „Kerato“ stammt aus dem Griechischen und bezeichnet die Hornhaut des menschlichen Auges. „Mileusis“ bedeutet übersetzt aus dem Griechischen „Gestaltung“: In diesem Fall geht es also um eine Formung und Gestaltung der Hornhaut. Das LASIK-Verfahren wird bereits seit dem Jahr 1990 erfolgreich zur Korrektur einer Weit- und Kurzsichtigkeit sowie einer Hornhautverkrümmung eingesetzt. Das fest etablierte Verfahren gilt als medizinisch sehr sicher und äußerst gut erforscht. Bis heute ist die LASIK-Methode das am häufigsten angewendete Laserverfahren: Mithilfe eines speziellen Instrumentes, dem sogenannten Mikrokeratom, wird ein kleiner „Flap“ (Hornhautdeckel) präpariert und zur Seite weggeklappt. Das Hornhautgewebe, das sich darunter befindet, wird anschließend mit dem Laser so lange modelliert, bis die Fehlsichtigkeit behoben ist. Anschließend wird der Flap wieder über das Auge gelegt und wirkt dort wie ein natürliches Pflaster.
- ReLEx smile: Dieses noch schonendere Verfahren kommt seit dem Jahr 2011 zum Einsatz. „ReLEx Smile“ bedeutet „Refraktive Lentikel-Extraktion“: Unter der Deckhaut wird durch die Laserstrahlen Gewebe von der obersten Hornhautschicht abgelöst. Mit diesem Augen-Laser-Verfahren können selbst komplizierte Fälle und starke Hornhautverkrümmungen erfolgreich, sanft und schmerzfrei behandelt werden.
- Femto Lasik: Dieses Verfahren ist wesentlich jünger als die klassische LASIK-Methode. Angewendet wird Femto Lasik seit dem Jahr 2004. Auch hier wird mit dem Laserlicht das Hornhautgewebe korrigiert.
- EPI-LASIK: Dieses Laserverfahren ist auch für eine sehr dünne Hornhaut geeignet, allerdings kann dadurch nur eine sehr leichte Fehlsichtigkeit korrigiert werden.
- LASEK: Eine Weitsichtigkeit kann mit dieser Laser-Methode nicht behandelt werden und auch eine Kurzsichtigkeit darf nur sehr gering ausgeprägt sein. Das Verfahren ist ebenfalls nur für eine sehr dünne Hornhaut geeignet und gilt als ein wenig schmerzhafter als die anderen Augenlaser-Methoden. Auch die Heilung nimmt hier etwas mehr Zeit in Anspruch.
- PRK: Dieses Laserverfahren wird nur selten zur Korrektur einer Weitsichtigkeit eingesetzt. Die Wundheilung dauert relativ lange und in vielen Fällen können Hornhautvernarbungen auftreten.
Welche Augenlaser-Methode sich am besten eignet, muss vom behandelnden Arzt individuell festgestellt werden. Bestimmte Voruntersuchungen helfen dabei, hier die richtige Entscheidung zu treffen.
Augenlaserkorrektur – wie ist der Ablauf?
Eine Korrektur der Fehlsichtigkeit mit dem Laser läuft grundsätzlich in vier verschiedenen Schritten ab:
- Die Voruntersuchung: Zunächst untersucht der behandelnde Arzt die Augen und prüft, ob mögliche medizinische Einwände gegen den Eingriff sprechen. So wird eine Augenlaser-Operation beispielsweise bei schwangeren Frauen sowie bei Personen, die das 18. Lebensjahr noch nicht vollendet haben, nicht durchgeführt. In den meisten Augenlaser-Zentren ist diese Voruntersuchung mit keinen weiteren Kosten verbunden. Die Patienten werden im Vorfeld umfassend über die Konditionen des jeweiligen Anbieters, aber auch über mögliche Risiken der OP informiert.
- Das Beratungsgespräch: Bevor Sie sich für das Augenlasern entscheiden, ist es ratsam, ein Beratungsgespräch in Anspruch zu nehmen. Es gibt unterschiedliche Laserverfahren und es ist äußerst wichtig die beste Methode für den eigenen Anspruch zu finden.
- Der Laser-Eingriff: Wenn alle vorbereitenden Aufklärungs- und Beratungsgespräche erfolgreich absolviert worden sind, kann mit der Laseroperation begonnen werden. Wie der Laserstrahl arbeitet, hängt von der gewählten Lasermethode ab.
- Die Nachsorge: Nach dem Augenlasern sind weitere Termine zur Nachsorge notwendig. Es ist sehr wichtig, diese auch gewissenhaft in Anspruch zu nehmen, um den Erfolg der Behandlung nicht zu gefährden. Die erste Nachsorgeuntersuchung wird unmittelbar nach dem Laser-Eingriff durchgeführt. Nur auf diese Weise können unerwünschte Komplikationen vermieden werden.
Was passiert eigentlich beim Augenlasern?
Eine hauchdünne Hornhautschicht wird in einem ersten Schritt abgeschnitten und weggeklappt. Dieser Teil wird als sogenannter „Flap“ bezeichnet. Er trägt zu einem risikofreien Heilungsprozess bei und dient der späteren Wunde als natürlicher Schutz.
Anschließend wird mit dem Laser die Oberfläche der Hornhaut abgetragen. Dadurch werden die optischen Eigenschaften des menschlichen Auges so verändert, dass die Brechkraft nach dem Eingriff wieder optimal ist.
Im Grunde geht es beim Augenlasern also um eine Veränderung der Hornhautkrümmung. Gleichzeitig wird die Hornhaut durch die Laserstrahlen geglättet. Sobald der Eingriff abgeschlossen ist, wird der Flap wieder nach unten geklappt und das Auge gründlich gespült. Dadurch werden Entzündungen verhindert und die Wunde kann sich komplikationslos regenerieren.
Augen lasern – wo ist ein Eingriff möglich?
Der Augenlaser-Eingriff ist ein relativ neues Spezialgebiet in der Augenheilkunde. Dennoch hat so gut wie jede Großstadt des Landes mittlerweile ein spezielles Augenlaser-Zentrum. Auch viele Augenärzte setzen mittlerweile ihren Tätigkeitsschwerpunkt auf den Bereich der „Refraktiven Chirurgie“. Sie kooperieren sogar manchmal mit bestimmten Augenlaser-Zentren oder Augenkliniken.
In diversen Städten finden sich spezielle Ketten zum Augen lasern wie Care Vision, Euro Eyes oder optegra.
Welche Augenleiden können gelasert werden?
Grundsätzlich gibt es vier verschiedenen Ursachen, die die Sehkraft beeinträchtigen können.
Diese Augenleiden können mit dem Laser behandelt werden:
- Kurzsichtigkeit
- Hornhautverkrümmung / Stabsichtigkeit (Astigmatismus)
- Weitsichtigkeit
- Alterssichtigkeit
Augen lasern – Voraussetzungen und mögliche Einschränkungen
Grundvoraussetzung für eine LASIK-Laseroperation ist ein bestimmter Dioptrie-Wert:
- Bei Kurzsichtigkeit: maximal ‑10 Dioptrien.
- Bei Hornhautverkrümmung: bis maximal ‑4 Dioptrien.
- Bei Weitsichtigkeit: bis maximal +5 Dioptrien.
- Bei Alterssichtigkeit: bis maximal +5 Dioptrien.
Mögliche Einschränkungen können sich in der Voruntersuchung zeigen. So kann beispielsweise eine zu dünne Hornhaut gegen einen Laser-Eingriff sprechen. Auch entzündete Augenbereiche wie zum Beispiel eine Hornhaut- oder Netzhautentzündung können eine Einschränkung sein.
Kann das Augenlasern die Fehlsichtigkeit dauerhaft korrigieren?
Grundsätzlich können sich die Werte nach dem Eingriff auch wieder verändern, denn das menschliche Auge ist ein lebendiges Organ. Besonders im höheren Lebensalter kann eine normale Alterssichtigkeit entstehen, was wiederum zu einer erneuten Fehlsichtigkeit führen kann.
Langzeitstudien konnten jedoch aufzeigen, dass es nur bei rund vier Prozent zu sogenannten Regressionen kommt. In einem solchen Fall kann eine erneute Nachbehandlung durchgeführt werden.
Dennoch stehen viele deutsche Augenexperten dem Laser-Eingriff kritisch gegenüber. Sie sind sich einig, dass das Sehen nach einer Augenlaser-Operation im Vergleich zum Sehen durch eine Brille eher zweitklassig ist. Es kann durchaus immer wieder mal vorkommen, dass die Fehlsichtigkeit nach dem Laser-Eingriff nicht vollständig behoben und ein erneuter Eingriff nötig ist. Einige Patienten brauchen trotz gelaserter Augen eine Brille.
Welche Risiken birgt ein Augenlaser-Eingriff?
Beim Augenlasern handelt es sich im Grunde um einen kleinen operativen Eingriff und jede noch so kleine OP birgt bestimmte Risiken. Ein entscheidender Faktor für den Erfolg der Behandlung ist die Kompetenz des operierenden Arztes. Aus diesem Grund sollte immer im Vorfeld ein gemeinsames Gespräch stehen, um ein Vertrauensverhältnis untereinander aufzubauen.
Des Weiteren ist die Hygiene im OP-Saal grundlegend wichtig. Beim LASIK-Verfahren wird beispielsweise die Hornhaut geöffnet: Dies ist eine Pforte für eintretende Keime und kann infolgedessen zu schmerzhaften Entzündungen führen.
In seltenen Fällen kann es zu weiteren unerwünschten Nebenwirkungen kommen, so beispielsweise zu einer eingeschränkten Sicht in Dämmerung und Dunkelheit. Bei einigen Patienten kann trotz des Laser-Eingriffs die Fehlsichtigkeit nicht vollständig korrigiert werden, sodass sie auch nach der Operation noch eine Brille tragen müssen.
Wie hoch sind die Kosten für den Laser-Eingriff?
Bei einem Facharzt für Augenheilkunde in Deutschland liegen die Kosten bei rund 1000 bis 2000 Euro pro Auge. In speziellen Augenzentren, die sich auf diverse Laser-Methoden spezialisiert haben, können die Kosten auch deutlich geringer ausfallen. Das hat jedoch nichts mit einer verminderten Qualität des Eingriffs zu tun.
Unser Rat: Informieren Sie sich umfassend, bevor Sie sich für einen Laser-Eingriff entscheiden und vergleichen Sie die einzelnen Anbieter beziehungsweise Ärzte miteinander.
Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für den Eingriff?
Die für einen Augenlaser-Eingriff anfallenden Kosten werden von den gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Einige private Krankenversicherungen tragen einen Teil der Kosten. Erkundigen Sie sich bei Ihrem Versicherer jedoch im Vorfeld genau, ob Sie die Kosten komplett alleine tragen müssen oder ob ein Teil übernommen werden kann.
Fazit zum Augenlasern – eine sinnvolle Alternative zur Sehhilfe
- Sich die Augen lasern zu lassen ist eine relativ sichere Alternative, um sich von Brillen und Kontaktlinsen lösen zu können.
- Auf diesem Wege kann eine Fehlsichtigkeit oder Hornhautverkrümmung korrigiert und die natürliche Sehkraft wiedererlangt werden.
- Sich die Augen lasern zu lassen stellt heutzutage kein großes Risiko mehr dar.
- Ein professioneller Augenarzt oder ein Augenlaser-Spezialist ist grundlegend wichtig, um ein optimales Resultat zu erzielen und Komplikationen zu vermeiden.
- Vor jedem Eingriff sollte ein umfassendes Beratungsgespräch stehen.
- Machen Sie im Vorfeld unbedingt einen Preisvergleich zwischen einzelnen Anbietern und lesen Sie auch aufmerksam die Erfahrungsberichte anderer Patienten.