Augen lasern: Klare Sicht ohne Brille?

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    Immer mehr Men­schen las­sen sich in Deutsch­land die Augen lasern. Hin­ter dem Ein­griff steht eine spe­zi­el­le Augen­ope­ra­ti­on, durch die eine bre­chungs­ba­sier­te Seh­schwä­che mit moder­ner Laser­tech­nik kor­ri­giert wer­den kann.


    Augen lasern: Klare Sicht ohne Brille?

    Augen lasern – welche Verfahren gibt es?

    Wer sich die Augen lasern las­sen möch­te, kann zwi­schen vie­len ver­schie­de­nen Metho­den auswählen.

    • LAS­IK-Ver­fah­ren: LASIK steht für „Laser-in-situ-Kera­to-Mileu­sis“. Laser­licht ist ein ener­gie­rei­ches Licht, mit dem äußerst exak­te und fei­ne Arbei­ten durch­ge­führt wer­den kön­nen. „In situ“ ist der latei­ni­sche Aus­druck für „an Ort und Stel­le“: Damit ist gemeint, dass das Phä­no­men exakt an der Stel­le behan­delt wird, wo es sich als Pro­blem bemerk­bar macht. Der Begriff „Kera­to“ stammt aus dem Grie­chi­schen und bezeich­net die Horn­haut des mensch­li­chen Auges. „Mileu­sis“ bedeu­tet über­setzt aus dem Grie­chi­schen „Gestal­tung“: In die­sem Fall geht es also um eine For­mung und Gestal­tung der Horn­haut. Das LAS­IK-Ver­fah­ren wird bereits seit dem Jahr 1990 erfolg­reich zur Kor­rek­tur einer Weit- und Kurz­sich­tig­keit sowie einer Horn­haut­ver­krüm­mung ein­ge­setzt. Das fest eta­blier­te Ver­fah­ren gilt als medi­zi­nisch sehr sicher und äußerst gut erforscht. Bis heu­te ist die LAS­IK-Metho­de das am häu­figs­ten ange­wen­de­te Laser­ver­fah­ren: Mit­hil­fe eines spe­zi­el­len Instru­men­tes, dem soge­nann­ten Mikro­ke­r­atom, wird ein klei­ner „Flap“ (Horn­haut­de­ckel) prä­pa­riert und zur Sei­te weg­ge­klappt. Das Horn­haut­ge­we­be, das sich dar­un­ter befin­det, wird anschlie­ßend mit dem Laser so lan­ge model­liert, bis die Fehl­sich­tig­keit beho­ben ist. Anschlie­ßend wird der Flap wie­der über das Auge gelegt und wirkt dort wie ein natür­li­ches Pflaster.
    • ReLEx smi­le: Die­ses noch scho­nen­de­re Ver­fah­ren kommt seit dem Jahr 2011 zum Ein­satz. „ReLEx Smi­le“ bedeu­tet „Refrak­ti­ve Len­ti­kel-Extrak­ti­on“: Unter der Deck­haut wird durch die Laser­strah­len Gewe­be von der obers­ten Horn­haut­schicht abge­löst. Mit die­sem Augen-Laser-Ver­fah­ren kön­nen selbst kom­pli­zier­te Fäl­le und star­ke Horn­haut­ver­krüm­mun­gen erfolg­reich, sanft und schmerz­frei behan­delt werden.
    • Fem­to Las­ik: Die­ses Ver­fah­ren ist wesent­lich jün­ger als die klas­si­sche LAS­IK-Metho­de. Ange­wen­det wird Fem­to Las­ik seit dem Jahr 2004. Auch hier wird mit dem Laser­licht das Horn­haut­ge­we­be korrigiert.
    • EPI-LASIK: Die­ses Laser­ver­fah­ren ist auch für eine sehr dün­ne Horn­haut geeig­net, aller­dings kann dadurch nur eine sehr leich­te Fehl­sich­tig­keit kor­ri­giert werden.
    • LASEK: Eine Weit­sich­tig­keit kann mit die­ser Laser-Metho­de nicht behan­delt wer­den und auch eine Kurz­sich­tig­keit darf nur sehr gering aus­ge­prägt sein. Das Ver­fah­ren ist eben­falls nur für eine sehr dün­ne Horn­haut geeig­net und gilt als ein wenig schmerz­haf­ter als die ande­ren Augen­la­ser-Metho­den. Auch die Hei­lung nimmt hier etwas mehr Zeit in Anspruch.
    • PRK: Die­ses Laser­ver­fah­ren wird nur sel­ten zur Kor­rek­tur einer Weit­sich­tig­keit ein­ge­setzt. Die Wund­hei­lung dau­ert rela­tiv lan­ge und in vie­len Fäl­len kön­nen Horn­haut­ver­nar­bun­gen auftreten.

    Wel­che Augen­la­ser-Metho­de sich am bes­ten eig­net, muss vom behan­deln­den Arzt indi­vi­du­ell fest­ge­stellt wer­den. Bestimm­te Vor­un­ter­su­chun­gen hel­fen dabei, hier die rich­ti­ge Ent­schei­dung zu treffen.

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    Augenlaserkorrektur – wie ist der Ablauf?

    Eine Kor­rek­tur der Fehl­sich­tig­keit mit dem Laser läuft grund­sätz­lich in vier ver­schie­de­nen Schrit­ten ab:

    1. Die Vor­un­ter­su­chung: Zunächst unter­sucht der behan­deln­de Arzt die Augen und prüft, ob mög­li­che medi­zi­ni­sche Ein­wän­de gegen den Ein­griff spre­chen. So wird eine Augen­la­ser-Ope­ra­ti­on bei­spiels­wei­se bei schwan­ge­ren Frau­en sowie bei Per­so­nen, die das 18. Lebens­jahr noch nicht voll­endet haben, nicht durch­ge­führt. In den meis­ten Augen­la­ser-Zen­tren ist die­se Vor­un­ter­su­chung mit kei­nen wei­te­ren Kos­ten ver­bun­den. Die Pati­en­ten wer­den im Vor­feld umfas­send über die Kon­di­tio­nen des jewei­li­gen Anbie­ters, aber auch über mög­li­che Risi­ken der OP informiert.
    2. Das Bera­tungs­ge­spräch: Bevor Sie sich für das Augen­la­sern ent­schei­den, ist es rat­sam, ein Bera­tungs­ge­spräch in Anspruch zu neh­men. Es gibt unter­schied­li­che Laser­ver­fah­ren und es ist äußerst wich­tig die bes­te Metho­de für den eige­nen Anspruch zu finden.
    3. Der Laser-Ein­griff: Wenn alle vor­be­rei­ten­den Auf­klä­rungs- und Bera­tungs­ge­sprä­che erfolg­reich absol­viert wor­den sind, kann mit der Laser­ope­ra­ti­on begon­nen wer­den. Wie der Laser­strahl arbei­tet, hängt von der gewähl­ten Laser­me­tho­de ab.
    4. Die Nach­sor­ge: Nach dem Augen­la­sern sind wei­te­re Ter­mi­ne zur Nach­sor­ge not­wen­dig. Es ist sehr wich­tig, die­se auch gewis­sen­haft in Anspruch zu neh­men, um den Erfolg der Behand­lung nicht zu gefähr­den. Die ers­te Nach­sor­ge­un­ter­su­chung wird unmit­tel­bar nach dem Laser-Ein­griff durch­ge­führt. Nur auf die­se Wei­se kön­nen uner­wünsch­te Kom­pli­ka­tio­nen ver­mie­den werden.

    Was passiert eigentlich beim Augenlasern?

    Eine hauch­dün­ne Horn­haut­schicht wird in einem ers­ten Schritt abge­schnit­ten und weg­ge­klappt. Die­ser Teil wird als soge­nann­ter „Flap“ bezeich­net. Er trägt zu einem risi­ko­frei­en Hei­lungs­pro­zess bei und dient der spä­te­ren Wun­de als natür­li­cher Schutz.

    Anschlie­ßend wird mit dem Laser die Ober­flä­che der Horn­haut abge­tra­gen. Dadurch wer­den die opti­schen Eigen­schaf­ten des mensch­li­chen Auges so ver­än­dert, dass die Brech­kraft nach dem Ein­griff wie­der opti­mal ist.

    Im Grun­de geht es beim Augen­la­sern also um eine Ver­än­de­rung der Horn­haut­krüm­mung. Gleich­zei­tig wird die Horn­haut durch die Laser­strah­len geglät­tet. Sobald der Ein­griff abge­schlos­sen ist, wird der Flap wie­der nach unten geklappt und das Auge gründ­lich gespült. Dadurch wer­den Ent­zün­dun­gen ver­hin­dert und die Wun­de kann sich kom­pli­ka­ti­ons­los regenerieren.

    Augen lasern – wo ist ein Eingriff möglich?

    Der Augen­la­ser-Ein­griff ist ein rela­tiv neu­es Spe­zi­al­ge­biet in der Augen­heil­kun­de. Den­noch hat so gut wie jede Groß­stadt des Lan­des mitt­ler­wei­le ein spe­zi­el­les Augen­la­ser-Zen­trum. Auch vie­le Augen­ärz­te set­zen mitt­ler­wei­le ihren Tätig­keits­schwer­punkt auf den Bereich der „Refrak­ti­ven Chir­ur­gie“. Sie koope­rie­ren sogar manch­mal mit bestimm­ten Augen­la­ser-Zen­tren oder Augenkliniken.

    In diver­sen Städ­ten fin­den sich spe­zi­el­le Ket­ten zum Augen lasern wie Care Visi­on, Euro Eyes oder optegra.

    Welche Augenleiden können gelasert werden?

    Grund­sätz­lich gibt es vier ver­schie­de­nen Ursa­chen, die die Seh­kraft beein­träch­ti­gen können.

    Die­se Augen­lei­den kön­nen mit dem Laser behan­delt werden:

    • Kurz­sich­tig­keit
    • Horn­haut­ver­krüm­mung / Stab­sich­tig­keit (Astig­ma­tis­mus)
    • Weit­sich­tig­keit
    • Alters­sich­tig­keit

    Augen lasern – Voraussetzungen und mögliche Einschränkungen

    Grund­vor­aus­set­zung für eine LAS­IK-Laser­ope­ra­ti­on ist ein bestimm­ter Dioptrie-Wert:

    • Bei Kurz­sich­tig­keit: maxi­mal ‑10 Dioptrien.
    • Bei Horn­haut­ver­krüm­mung: bis maxi­mal ‑4 Dioptrien.
    • Bei Weit­sich­tig­keit: bis maxi­mal +5 Dioptrien.
    • Bei Alters­sich­tig­keit: bis maxi­mal +5 Dioptrien.

    Mög­li­che Ein­schrän­kun­gen kön­nen sich in der Vor­un­ter­su­chung zei­gen. So kann bei­spiels­wei­se eine zu dün­ne Horn­haut gegen einen Laser-Ein­griff spre­chen. Auch ent­zün­de­te Augen­be­rei­che wie zum Bei­spiel eine Horn­haut- oder Netz­haut­ent­zün­dung kön­nen eine Ein­schrän­kung sein.

    Kann das Augenlasern die Fehlsichtigkeit dauerhaft korrigieren?

    Grund­sätz­lich kön­nen sich die Wer­te nach dem Ein­griff auch wie­der ver­än­dern, denn das mensch­li­che Auge ist ein leben­di­ges Organ. Beson­ders im höhe­ren Lebens­al­ter kann eine nor­ma­le Alters­sich­tig­keit ent­ste­hen, was wie­der­um zu einer erneu­ten Fehl­sich­tig­keit füh­ren kann.

    Lang­zeit­stu­di­en konn­ten jedoch auf­zei­gen, dass es nur bei rund vier Pro­zent zu soge­nann­ten Regres­sio­nen kommt. In einem sol­chen Fall kann eine erneu­te Nach­be­hand­lung durch­ge­führt werden.

    Den­noch ste­hen vie­le deut­sche Augen­ex­per­ten dem Laser-Ein­griff kri­tisch gegen­über. Sie sind sich einig, dass das Sehen nach einer Augen­la­ser-Ope­ra­ti­on im Ver­gleich zum Sehen durch eine Bril­le eher zweit­klas­sig ist. Es kann durch­aus immer wie­der mal vor­kom­men, dass die Fehl­sich­tig­keit nach dem Laser-Ein­griff nicht voll­stän­dig beho­ben und ein erneu­ter Ein­griff nötig ist. Eini­ge Pati­en­ten brau­chen trotz gela­ser­ter Augen eine Brille.

    Welche Risiken birgt ein Augenlaser-Eingriff?

    Beim Augen­la­sern han­delt es sich im Grun­de um einen klei­nen ope­ra­ti­ven Ein­griff und jede noch so klei­ne OP birgt bestimm­te Risi­ken. Ein ent­schei­den­der Fak­tor für den Erfolg der Behand­lung ist die Kom­pe­tenz des ope­rie­ren­den Arz­tes. Aus die­sem Grund soll­te immer im Vor­feld ein gemein­sa­mes Gespräch ste­hen, um ein Ver­trau­ens­ver­hält­nis unter­ein­an­der aufzubauen.

    Des Wei­te­ren ist die Hygie­ne im OP-Saal grund­le­gend wich­tig. Beim LAS­IK-Ver­fah­ren wird bei­spiels­wei­se die Horn­haut geöff­net: Dies ist eine Pfor­te für ein­tre­ten­de Kei­me und kann infol­ge­des­sen zu schmerz­haf­ten Ent­zün­dun­gen führen.

    In sel­te­nen Fäl­len kann es zu wei­te­ren uner­wünsch­ten Neben­wir­kun­gen kom­men, so bei­spiels­wei­se zu einer ein­ge­schränk­ten Sicht in Däm­me­rung und Dun­kel­heit. Bei eini­gen Pati­en­ten kann trotz des Laser-Ein­griffs die Fehl­sich­tig­keit nicht voll­stän­dig kor­ri­giert wer­den, sodass sie auch nach der Ope­ra­ti­on noch eine Bril­le tra­gen müssen.

    Wie hoch sind die Kosten für den Laser-Eingriff?

    Bei einem Fach­arzt für Augen­heil­kun­de in Deutsch­land lie­gen die Kos­ten bei rund 1000 bis 2000 Euro pro Auge. In spe­zi­el­len Augen­zen­tren, die sich auf diver­se Laser-Metho­den spe­zia­li­siert haben, kön­nen die Kos­ten auch deut­lich gerin­ger aus­fal­len. Das hat jedoch nichts mit einer ver­min­der­ten Qua­li­tät des Ein­griffs zu tun.

    Unser Rat: Infor­mie­ren Sie sich umfas­send, bevor Sie sich für einen Laser-Ein­griff ent­schei­den und ver­glei­chen Sie die ein­zel­nen Anbie­ter bezie­hungs­wei­se Ärz­te miteinander.

    Übernehmen die Krankenkassen die Kosten für den Eingriff?

    Die für einen Augen­la­ser-Ein­griff anfal­len­den Kos­ten wer­den von den gesetz­li­chen Kran­ken­kas­sen nicht über­nom­men. Eini­ge pri­va­te Kran­ken­ver­si­che­run­gen tra­gen einen Teil der Kos­ten. Erkun­di­gen Sie sich bei Ihrem Ver­si­che­rer jedoch im Vor­feld genau, ob Sie die Kos­ten kom­plett allei­ne tra­gen müs­sen oder ob ein Teil über­nom­men wer­den kann.

    Fazit zum Augenlasern – eine sinnvolle Alternative zur Sehhilfe

    Das Wich­tigs­te noch mal in Kürze:
    • Sich die Augen lasern zu las­sen ist eine rela­tiv siche­re Alter­na­ti­ve, um sich von Bril­len und Kon­takt­lin­sen lösen zu können.
    • Auf die­sem Wege kann eine Fehl­sich­tig­keit oder Horn­haut­ver­krüm­mung kor­ri­giert und die natür­li­che Seh­kraft wie­der­erlangt werden.
    • Sich die Augen lasern zu las­sen stellt heut­zu­ta­ge kein gro­ßes Risi­ko mehr dar.
    • Ein pro­fes­sio­nel­ler Augen­arzt oder ein Augen­la­ser-Spe­zia­list ist grund­le­gend wich­tig, um ein opti­ma­les Resul­tat zu erzie­len und Kom­pli­ka­tio­nen zu vermeiden.
    • Vor jedem Ein­griff soll­te ein umfas­sen­des Bera­tungs­ge­spräch stehen.
    • Machen Sie im Vor­feld unbe­dingt einen Preis­ver­gleich zwi­schen ein­zel­nen Anbie­tern und lesen Sie auch auf­merk­sam die Erfah­rungs­be­rich­te ande­rer Patienten.
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