Stützstrümpfe sind nicht nur etwas für ältere Menschen. Ganz im Gegenteil, sie bringen jedem, der eine längere Periode des Stehens oder Sitzens vor sich hat, Erleichterung und schaffen Abhilfe für schwere Beine.
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Funktion – so wirken Stützstrümpfe effektiv gegen schwere Beine
Stützstrümpfe fördern die Blutzirkulation in den Beinen. Die Arterien befördern das Blut in den Körper und die Venen sind für den Rückfluss des Blutes zum Herzen verantwortlich. Die Beinvenen haben dabei besonders viel Arbeit zu leisten, da sie das Blut entgegen der Erdanziehungskraft zum Herzen pumpen müssen. Durch den Stützstrumpf wird Druck von außen auf das Bein ausgeübt. Das gibt einen festeren Halt und komprimiert die Venen. Das wiederum wirkt durchblutungsfördernd, wodurch sich die Venenklappen schließen können.
Wer schwere Beine hat, kann durch das Tragen von Stützstrümpfen Linderung erfahren. Schwere Beine äußern sich durch ein Schweregefühl, Jucken oder Kribbeln in den Beinen und durch anschwellende Knöchel.
Stützstrümpfe werden auch „Reisestrümpfe“ oder „Vitalstrümpfe“ genannt, da Sie während langer Perioden des Sitzens oder Stehens eingesetzt werden. Mangelnde Bewegung erschwert die Blutzirkulation in den Beinen, wodurch es zu besagten schweren Beinen kommt.
Stützstrümpfe können bei einer bestehenden Venenerkrankung jedoch nicht einen Kompressionsstrumpf ersetzen. Sie dienen lediglich der Vorbeugung, denn Sie haben, anders als Kompressionsstrümpfe, nur eine sehr geringe Kompression und keinen klaren Druckverlauf.
Welcher Strumpf passt zu mir?
Die Passform von Stützstrümpfen ist abhängig vom Hersteller. Die Größenzuordnung erfolgt entweder nach Wadenumfang, Schuhgröße oder Konfektionsgröße. In der Regel sind die definierten Normwerte des jeweiligen Strumpfs angegeben.
Wenn der Stützstrumpf weder rutscht, noch einschneidet oder abschnürt, was Schwellungen verursacht, sitzt er passend. Bei der Auswahl können Sie sich auch von Experten beraten lassen.
Es gibt sie je nach Hersteller in verschiedenen Ausführungen, Längen und Materialien. In der Regel sehen sie wie normale Kniestrümpfe aus und sind längst in weitaus mehr Farbvariationen, als braun oder hautfarben, vorhanden. Ihr Schaft befindet sich im Normalfall auf Kniehöhe und sie sind aus einem elastischen Materialmix. Es gibt auch Stützstrumpfhosen für Damen, welche sich gut für die Unterstützung der Beine bei der Arbeit im Büro eigen.
Wann sollte man die Stützstrümpfe tragen?
Die Anwendung von Stützstrümpfen dient lediglich zur Vorbeugung von Venenbeschwerden, weshalb die Notwendigkeit des Tragens auch nur kurz vor- und während langer Sitz- oder Steh-Perioden besteht.
Das Tragen von Stützstrümpfen ist bei langen Reisen mit dem Auto, dem Bus, der Bahn oder dem Flugzeug empfehlenswert. Dabei wirken sie auch der, meist durch den Bewegungsmangel verursachten, Reise-Thrombose entgegen.
Stützstrümpfe, Kompressionsstrümpfe, Anti-Thrombosestrümpfe – darin liegt der Unterschied:
Diese drei Strumpf-Arten sollten Sie nicht einfach verwechseln. Grob gesagt, unterstützen alle drei die Venen beim Bluttransport zum Herz, doch es gibt einige Unterschiede in der Anwendung:
Stützstrümpfe haben im Gegensatz zu den anderen beiden Strumpfarten keine medizinische Wirkung und sind nicht nach der deutschen RAL-Gütesicherung GZ 387/1 zertifiziert. Sie dienen der Prophylaxe gegen schwere Beine und bei mangelnder Bewegung. Ihr Kompressionsgrad ist sehr gering, ihr Material ist dünner und hat eine andere Materialzusammensetzung als Kompressionsstrümpfe. Sie sollten deshalb nur von venengesunden Menschen zur Vorbeugung angewendet werden. Sie sind weder verschreibungspflichtig, noch erstattungsfähig. Sie sind also frei erhältlich und die Kosten werden nicht von der Krankenkasse übernommen.
Kompressionsstrümpfe sind medizinische Hilfsmittel und haben eine nachgewiesene, medizinische Wirkung. Sie werden vom Arzt verordnet und ihre Kosten können von der Krankenkasse erstattet werden. Ihre Anwendung ist nach der deutschen RAL-Gütesicherung GZ 387/1 zertifiziert. Es gibt Sie in unterschiedlich starken Kompressionsklassen und sie besitzen einen klaren Druckverlauf. Sie werden bei Venenerkrankungen und Erkrankungen des Lymphsystems angewendet, beispielsweise bei Krampfadern. Sie werden anatomisch korrekt auf den Patienten angepasst.
Anti-Thrombosestrümpfe werden für bettlägerige Patienten, beispielsweise kurz nach einer Operation, verwendet, um eine Thrombose in den Beinen, aufgrund der mangelnden Bewegung, zu verhindern. Kompressionsstrümpfe entfalten ihre Wirkung erst bei Bewegung der Beine vollständig, weshalb diese im Falle einer Bettlägerigkeit nicht eingesetzt werden können.