Wiegen wir uns durch die Installation von Schutzwänden beispielsweise aus Plexiglas in falscher Sicherheit? Diesen Verdacht legen unterschiedliche Studien von britischen und amerikanischen Wissenschaftlern und Wissenschaftlerinnen nahe. Seit Anfang 2020 rüsten die Menschen, egal ob in Kiosken, Kassenbereichen, Informationsschaltern, Büros oder Klassenzimmern ihre Arbeitsplätze auf. Sie installieren Barrieren mit Platten aus Plexiglas und anderen Kunststoffen.
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Aus welchem Material sind Corona Schutzwände?
Zu Beginn der Pandemie waren die meisten von uns ratlos, wie sie sich vor dem aktuellen, aber auch jedem anderen Virus schützen sollten. Die Empfehlungen änderten sich, abhängig vom aktuellen Wissensstand, oft und auch die Unsicherheit in der Bevölkerung war groß.
Noch bevor das Tragen von Masken dringend empfohlen wurde, installierten nicht wenige Firmen transparente Platten aus Polymethylmethacrylat (PMMA) als Schutz vor Viren. Polymethylmethacrylat ist der Gattungsname, Plexiglas ist der geschützte Markenname. Zeitweise war der durchsichtige und kratzfeste Werkstoff kaum noch lieferbar, sodass die Schutzvorrichtungen aus unterschiedlichen Materialien errichtet wurden. Nicht selten wurden Folien verwendet. Viele fühlten sich hinter den Produkten teilweise so sicher, dass sie auf weitere Schutzmaßnahmen wie etwa Masken verzichteten.
Wovor schützt eine Plexiglas Platte?
Die gute Nachricht: Die Platten erfüllen einen Zweck. Sie sind als Spuckschutz – so wie wir es vom Buffet kennen – bestens geeignet. Wenn beispielsweise das Gegenüber hustet oder niest, so halten diese Barrieren große Tropfen fern und schützen vor direkter Ansteckung, außerdem wird auf diese Weise auch die Arbeitsfläche hinter der Plexiglasscheibe geschützt5). Allerdings bieten sie keinen wirklichen Schutz vor Aerosolen, sondern verzögern nur den Kontakt mit Erregern. Das ergaben aktuelle Studien aus den USA und Großbritanien. Es gibt zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten zu dem Thema, wie effektiv Schutzwände gegen die Übertragung von Erkrankungen sind, die über die Atemwege übertragen werden.
Ein Versuch unter kontrollierten Bedingungen belegt obige These. Steht eine Person einen halben Meter vor der Scheibe und hustet so bietet diese einen ausreichenden Schutz vor Spucke und großen Partikeln, allerdings benötigen die feinen Aerosole, die bei der Ausatmung ausgestoßen werden nur etwa 30 Sekunden, bis sie die Person hinter der Scheibe erreichen. Diese Werte hängen von der Raumgröße, der Entfernung zur Schutzwand, den Strömungsverhältnissen, der Größe des Schutzschilds und den Aussparungen 6) in der Scheibe – beispielsweise zum Bezahlen – ab.
Welche Gefahr geht von Schutzwänden aus Plexiglas in Räumen aus?
Es besteht vermutlich das Risiko, dass sich die Menschen hinter der Scheibe sicher fühlen und andere wichtige Schutzmaßnahmen wie etwa Masken und Abstand aus den Augen verlieren, Ebenso kann die Scheibe verschiedene Personen symbolisch daran erinnern, Abstand zu halten. Scheinbar gibt es kaum oder keine Studien über den psychologischen Effekt von Corona Barrieren.
Schon häufiger haben Experten darauf hingewiesen, dass Barrieren – egal ob Pflanzen, Regale, Stellwände oder andere Hindernisse die Luftströme in Räumen beeinflussen. Auch wenn sie vor dem direkten Anniesen oder Anhusten und einer direkten Ansteckung einen guten Schutz bieten, so lassen sich feinste Tröpfchen, die Aerosole mit diesen Hilfsmitteln nicht abhalten. Vielmehr ziehen die Erreger langsam um die Barrieren herum. Das lässt sich – so eine der weltweit führenden Expertinnen auf dem Gebiet der viralen Übertragung Linsey Marr, Professorin für Bau- und Umwelttechnik an der Virginia Tech – am einfachsten nachvollziehen, wenn man an eine Wolke aus Zigarettenrauch denkt. Bläst eine Person eine Rauchwolke aus, so wird das Gegenüber durch eine Platte aus Acrylglas (die gängige Abkürzung für Polymethylmethacrylat) oder einem anderen Material vor der Rauchwolke geschützt. Allerdings zieht der Rauch um die Platte herum, sodass die Person hinter der Schutzwand mit einer Zeitverzögerung den Rauch einatmen wird.
Viren und Bakterien können sich aufstauen
Wie die New York Times (NYT)1) die Professorin am Virginia Tech Linsey Marr zitiert, beeinflusst ein „Wald“ aus Barrieren die Luftströmung innerhalb eines Raumes. Auf diese Weise sind jedermanns Aerosole irgendwo im Raum gefangen, wo sie sich aufstauen, bis sie sich über den eigenen Bereich ausbreiten. Was die Viruslast gering halten soll, führt zum Gegenteil, da sich durch zu viele Barrieren Bereiche bilden, die einerseits quasi frei von Krankheitserregern sind und die andererseits eine hohe Luftbelastung aufweisen.
Wer also Barrieren aufbauen möchte, sollte diese Aspekte unbedingt bei dem gesamtheitlichen Belüftungskonzept beachten.
Wie können wir uns schützen?
Laut den Centers for Disease Control and Prevention (CDC) – eine US-amerikanische Bundesbehörde, die dem Gesundheitsministerium unterstellt ist – gab es Ende 2020 eine Umfrage unter mehr als 1.000 Schulen im Bundesstaat Georgia. Ziel der Studie war es, herauszufinden, welche Strategien sich bei Präsenzunterricht bewährt haben, um die Zahl der Sars-CoV‑2 Infektionen möglichst klein zu halten. Zur Anwendung kamen beipielsweise Masken (meist nur für Lehrer und weiteres Schulpersonal), erweiterte Abstände, ein überarbeitetes Lüftungskonzept, Luftfilter sowie Plexiglasscheiben zwischen allen Schülern.
Während des Untersuchungszeitraums stand eine Impfung noch nicht zur Verfügung. Schulen, die eine Maskenpflicht3) für Lehrer und weitere Schulmitarbeiter implementiert oder auf ein erweitertes Lüftungskonzept gegebenenfalls mit Luftfiltern gesetzt hatten, wiesen eine signifikant niedrigere Infektionsrate auf. Eine Kombination war ungleich effektiver.
In Hinblick auf drohende niedrige Temperaturen scheint ein häufiges und regelmäßiges Lüften wenig praktikabel, daher empfehlen sich Geräte zur Luftreinigung in Kombination mit dem Tragen einer Maske und das Halten von Abstand. Es stehen verschiedene Techniken zur Reinigung der Raumluft zur Verfügung. Die wichtigsten sind zum einen HEPA-Filter und zum anderen Geräte, die die Kaltplasma-Technologie verwenden. Beide reinigen auf verschiedene Weise 99,99 % der Viren, Bakterien und Schimmelpilze aus der Luft.
Im Vergleich zwischen HEPA-Filtergeräten und der Kaltplasma-Technologie des Jonix Cube, zeigen sich Unterschiede in der Funktionsweise, Anwendung und vor allem in Bezug auf Preis, Lautstärke und Betriebskosten.
Jonix Cube deaktiviert unter anderem Viren und Bakterien nicht nur in der Luft, sondern auch auf Flächen, wobei diese ihre krankmachenden Eigenschaften verlieren. Der Luftreiniger lässt sich sehr einfach und ohne Fachpersonal oder Schutzkleidung reinigen und warten. Ein Austausch der Generatoren ist nach etwa 9.000 Betriebsstunden erforderlich und gestaltet sich als sicher und kostengünstig. Es gibt im Gegensatz zu HEPA-Filtergeräten keine Filter, in denen sich Viren und Bakterien anreichern und die unter ungünstigen Umständen wieder an die Raumluft abgegeben werden können. Daher empfiehlt es sich an dieser Stelle einen Filterwechsel durch geschultes Personal vorzunehmen, welches höhere Wartungskosten bedeuten kann. Auch in Bezug auf die Lautstärke bieten Geräte mit der NTP-Technologie (Non-Thermal-Plasma-Technology) Vorteile, da diese in der Regel deutlich geräuchsarmer sind.