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Magenschleimhautentzündung – Symptome & Behandlung

Eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) kann akut oder chronisch auftreten und verschiedene Ursachen haben. Dementsprechend zeigen sich unterschiedliche Symptome.

In diesem Artikel erfahren Sie, was genau eine Magenschleimhautentzündung ist, welche Symptome typischerweise auftreten und welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.



Das Wichtigste in Kürze:


  • Die Magenschleimhautentzündung kann akut oder chronisch verlaufen - Ansteckungsgefahr besteht nicht!
  • Die Dauer einer akuten Erkrankung beträgt meist nur wenige Tage und heilt ohne Probleme von allein ab.
  • Die Ursachen können vielseitig sein - bei längeranhaltenden Beschwerden sollten Sie zum Arzt gehen, um die Beschwerden abzuklären.
  • Hausmittel, die Beschwerden einer Magenschleimhautentzündung lindern können, sind grüner Tee, Ingwer und Kartoffelsaft.

Symptome und Definition: Akute Gastritis


Einer akuten Gastritis liegt häufig als Ursache eine Infektion (zum Beispiel mit Salmonellen), starker Alkohol- oder Tabakkonsum sowie extremer Stress oder die Einnahme bestimmter Medikamente zugrunde.
All das kann den Magen reizen und zu Entzündungen führen.

Eine akut auftretende Magenschleimhautentzündung äußert sich häufig durch plötzliches und heftiges Einsetzen der Symptome. Dabei ist es von Person zu Person unterschiedlich, wie sich die Erkrankung äußert.

Symptome der Magenschleimhautentzündung

Typische Anzeichen einer akuten Gastritis sind:

  • Bauch- und Magenschmerzen
  • Völlegefühl
  • Übelkeit
  • Erbrechen
  • Sodbrennen und Aufstoßen
  • Appetitlosigkeit
  • Druckempfindlichkeit im Magenbereich

Krankheitsverlauf: Wie lange dauert diese Magenschleimhautentzündung?

In der Regel halten diese Symptome je nach Ursache maximal wenige Tage an. Ist die Schleimhaut des Magens angegriffen, kann dies in schweren Fällen zu Magenblutungen führen.

Aus diesem Grund ist es wichtig, darauf zu achten, ob es zu Bluterbrechen oder einem dunkel gefärbten sogenannten Teerstuhl kommt.

Teerstuhl ist ein Warnzeichen für eine Blutung im oberen Magen-Darm-Trakt. Wandert das Blut durch den Verdauungstrakt, wird es teilweise verdaut, gerinnt und erscheint schwarz.

Beim Auftreten von Bluterbrechen oder Teerstuhl sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden. Eine schwere innere Blutung verursacht zudem starke Kreislaufprobleme und stellt einen Notfall dar.


Chronische Gastritis


Im Gegensatz zur akuten Magenschleimhautentzündung haben Betroffene bei der chronischen Form häufig keine Symptome. Gelegentlich zeigen sich uncharakteristische Hinweise auf ein Magenproblem. Folgende Merkmale können auftreten:

  • Völlegefühl
  • Aufstoßen
  • Blähungen

Die chronische Gastritis kann noch einmal unterteilt werden. Gängig ist die Aufteilung je nach Ursache. Dabei unterscheidet man drei Formen der chronischen Magenschleimhautentzündung:

Typ A

Dies ist die seltenste Form und macht etwa fünf Prozent der chronischen Magenschleimhautentzündungen aus. Sie ist autoimmunbedingt. Das heißt, das eigene Immunsystem geht gegen bestimmte Zellen in der Magenschleimhaut an - die Parietalzellen.

Einerseits sorgen diese Zellen dafür, dass in unserem Magen eine saure Umgebung herrscht und wir so unsere Nahrung gut verdauen können, und andererseits bilden sie den Intrinsic Factor - ein Protein, das an Vitamin B12 bindet. Ohne den Intrinsic Factor kann Vitamin B12 nicht über den Darm aufgenommen werden.

Dadurch lassen sich auch die Symptome einer chronischen Typ-A Gastritis erklären. Sobald die Speicher in der Leber aufgebraucht sind, zeigt sich ein Vitamin-B12-Mangel. Wegweisend sind hier eine Blutarmut und Kribbel- beziehungsweise Taubheitsgefühle oder Lähmungen.

Zudem kann ein Vitamin-B12-Mangel viele weitere, nicht eindeutig zuzuordnende Symptome verursachen.

Die verminderte Säurebildung im Magen führt zu einer vermehrten Produktion des Hormons Gastrin. Gastrin fördert das Wachstum von Magenzellen, welche die Säureproduktion anregen sollen.

Dieses vermehrte Wachstumssignal kann auf Dauer das Risiko für einen Magenkrebs (Magenkarzinom) erhöhen.

Typ B

Dieser Typ wird durch Bakterien - meist Helicobacter pylori - ausgelöst. Typ B ist die häufigste Form der chronischen Magenschleimhautentzündung und macht etwa 85 Prozent aller Erkrankungen aus.

Dabei ist es wichtig zu wissen, dass die Infektion mit Helicobacter pylori unbehandelt meist zu chronischen Magengeschwüren (Ulcus ventriculi) führt.

Ein chronisches Magengeschwür kann sich ähnlich wie eine akute Gastritis in Schmerzen, Übelkeit und Erbrechen äußern. Die Schmerzen werden durch Essen schlimmer, und es kommt oft zu einem Gewichtsverlust. Zudem besteht bei einem Magengeschwür die Gefahr einer Magenblutung.

Achtung: Außerdem erhöhen auch chronische Magengeschwüre durch die dauerhafte Reizung das Risiko für ein Magenkarzinom.

Typ C

In zehn Prozent der Fälle handelt es sich bei einer chronischen Magenschleimhautentzündung um den Typ C. Diese Form ist chemisch verursacht und tritt gerne bei der regelmäßigen Einnahme von Schmerzmitteln (Aspirin, Ibuprofen, Diclofenac), bei längerem regelmäßigen Alkohol- oder Tabakkonsum oder der Einnahme bestimmter Antibiotika auf.

Jedoch können auch andere Medikamente oder eine ungesunde Ernährungsweise für die Erkrankung verantwortlich sein. Auch hier kann es längerfristig zu Geschwüren und Magenblutungen kommen, was das Krebsrisiko erhöht.

Sonderformen der Magenschleimhautentzündung

Außerdem existieren noch Sonderformen. Unter Typ D werden chronische Magenschleimhautentzündungen aus diversen Gründen zusammengefasst. Dazu gehören unter anderem die Entzündungen infolge von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen. Auslöser für Typ R ist Sodbrennen über einen längeren Zeitraum.

Ursachen: Herausfinden, was auf den Magen schlägt


Bei einer akuten Magenschleimhautentzündung ohne Komplikationen muss in der Regel nicht weiter nach Ursachen geforscht werden, wenn die Symptome von alleine komplett nach einigen Tagen wieder verschwinden und sie nicht gehäuft auftritt.

Macht der Magen länger Beschwerden oder gibt es Grund zur Annahme, dass eine chronische Gastritis vorliegt, sollte eine Abklärung durch den Arzt erfolgen.

Normalerweise werden bei einem Gespräch neben den Beschwerden noch die weitere Lebensaspekte beleuchtet. Folgende gehören zu diesen:

  • Ernährungsgewohnheiten
  • Alkohol- und Tabakkonsum
  • weitere Lebensumstände (Stress, Auslandsreisen, ...)

Anschließend folgt eine Untersuchung des Bauches. Dabei kann der Bauch abgehört und abgetastet oder auch mittels Ultraschall untersucht werden. Standardmäßig werden zudem eine Blutuntersuchung und gegebenenfalls weitere körperliche Untersuchungen durchgeführt.

Bei anhaltenden Problemen ist es ratsam, eine Magenspiegelung (Gastroskopie) durchführen zu lassen. Dabei wird über den Mund ein flexibler Schlauch mit einer Kamera in den Magen eingeführt, mit dem direkt kleine Gewebeproben von der Magenschleimhaut genommen werden können.

Je nach Wunsch des Patienten kann dieses Verfahren entweder nur unter lokaler Betäubung stattfinden oder es wird vorher zusätzlich ein Beruhigungsmittel verabreicht.

Behandlungsmöglichkeiten und richtige Ernährung


Je nachdem, was die Magenschleimhautentzündung verursacht hat, kommen unterschiedliche Therapien zum Einsatz.

Die akute Gastritis verschwindet meist von alleine und bedarf häufig keiner gezielten Behandlung.

Wichtig ist bei Erbrechen darauf zu achten, genügend Flüssigkeit zuzuführen, um eine Austrocknung des Körpers zu vermeiden.

Da der Körper neben Flüssigkeit auch einen Verlust an Salzen ausgleichen muss, empfiehlt sich eine magenschonende Kost und das Trinken von milden Suppen. Bei schweren Symptomen kann der Arzt zusätzlich Medikamente verschreiben.


Ernährung bei akuter Magenschleimhautentzündung: Die ersten zwei Tage empfiehlt sich ein Fasten, um die Magenschleimhaut nicht weiter zu reizen. Hierbei sollte auf eine hohe Flüssigkeitszufuhr geachtet werden. Im Anschluss ist keine leichte Aufbaukost ratsam, die zum Beispiel aus Haferschleim, Zwieback, Reis und Tee bestehen kann.


Bei den chronischen Formen sollten regelmäßige Kontrollen erfolgen, um bereits Krebsvorstufen zu erkennen und so einem Magenkrebs vorzubeugen.

Die Typ-A-Gastritis ist nicht heilbar und erfordert eine lebenslange, regelmäßige Zufuhr von Vitamin B12, da das Vitamin auf normalem Weg über die Verdauung nicht mehr aufgenommen werden kann. Um eine gute Versorgung zu gewährleisten, wird Vitamin B12 in regelmäßigen Abständen in den Muskel oder unter die Haut gespritzt.

Beim Typ B steht im Vordergrund, die Infektion in den Griff zu bekommen. Helicobacter pylori wird mit einer Kombinationstherapie aus verschiedenen Medikamenten über mindestens 7 Tage verabreicht.

Zur Behandlung der Gastritis vom Typ C ist es besonders wichtig, die auslösenden Reize wie Alkohol und Tabak zu meiden. Eventuell sollten auch Medikamente in Absprache mit dem Arzt abgesetzt oder umgestellt werden. Ähnlich verfährt man bei einem Typ R, um Sodbrennen zu vermeiden.

Bei der Gastritis Typ D muss die Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung erfolgen.

Verwendung von Hausmitteln bei einer Magenschleimhautentzündung


Bei einer akuten und harmlosen Verlaufsform der Magenschleimhautentzündung können einige Hausmittel helfen, um die Beschwerden und Symptome zu lindern.

Die beliebtesten Hausmittel bei Gastritis:

  • Grüner Tee: Eine hohe Flüssigkeitszufuhr ist besonders wichtig bei einer Magenschleimhautentzündung. Grüner Tee enthält zusätzlich viele Antioxidantien und ist besonders magenschonend.
  • Kartoffelsaft: Der Saft von Kartoffeln hat einen hohen pH-Wert und wirkt somit als Säurehemmer, der Magensäure bindet und neutralisiert. Dafür sollten drei bis vier rohe Kartoffeln geschält und in einen Entsafter gegeben werden.
  • Ingwer: Die Ingwerwurzel wirkt antibakteriell, entzündungshemmend und verdauungsfördernd und kann auch bei einer Magenschleimhautentzündung zum Einsatz kommen. Die einfachste Anwendung ist der Ingwer-Tee, für welchen die frische Wurzel mit heißem Wasser aufgegossen wird.

Nahrungsmittel, die Sie vermeiden sollten: Neben den genannten Hausmitteln, die Beschwerden und Symptome einer Gastritis lindern können, sollten Sie auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten, um den Magen nicht weiter zu reizen. Dazu zählen scharfe Gewürze, blähendes Gemüse, Senf, Meerrettich sowie Zitrusfrüchte.

Fazit und weiterführende Informationen


Die Magenschleimhautentzündung kann akut oder chronisch verlaufen, ist jedoch nicht ansteckend. Da verschiedene Krankheitstypen in Frage kommen, die unterschiedlich behandelt werden müssen, empfiehlt sich in jedem Fall der Gang zum Arzt, um die Probleme frühzeitig abzuklären.

Achten Sie außerdem auf Ihre Ernährung, vermeiden Sie Tabak und Alkohol und setzen Sie stattdessen vermehrt auf Schonkost.

Sie benötigen weitere Informationen sowie einen Patienten-Ratgeber?

Die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten hat gemeinsam mit der Gastro-Liga e.V. einen umfangreichen Patientenratgeber zum Thema Gastritis und Reizmagen veröffentlicht. Den Ratgeber von Prof. Dr. Ahmed Madisch finden Sie unter diesem Link.