Darmflora aufbauen – Tipps für ein gutes Bauchgefühl
Das Mikrobiom als Basis der Gesundheit
Das Wichtigste in vorab:
- Eine intakte und gesunde Darmflora ist eine Grundvoraussetzung für ein optimal funktionierendes Immunsystem.
- Sie ist grundlegend wichtig für eine gesunde Verdauung.
- Eine gestörte Darmflora kann zu Beschwerden wie Müdigkeit und Allergien führen.
- Ist die Flora des Darms aufgrund unterschiedlicher Störfaktoren aus dem Gleichgewicht geraten, braucht es eine gezielte Darmsanierung.
- Bestimmte präbiotische Lebensmittel sowie Probiotika helfen wirksam dabei, die Darmflora wieder aufzubauen.
Darmflora – was ist das eigentlich?
Mit dem Begriff „Darmflora“ werden alle im Darm lebenden Mikroorganismen bezeichnet. Hierzu gehören sowohl die schädlichen Bakterien und Viren als auch die wertvollen und wichtigen Darmkeime. All diese Mikroorganismen besiedeln den gesamten Verdauungstrakt des menschlichen Körpers.
Mehr als 400 verschiedene Arten von Darmbakterien leben an der Wand des Dickdarms: Das ist der überwiegende Teil der Darmflora. Schätzungsweise leben hier rund 10 Billionen Mikroorganismen, die zusammen auf ein Gesamtgewicht von rund eineinhalb Kilogramm kommen.
Bei einer ausgewogenen Darmflora überwiegen die nützlichen Darmbakterien, bei einer gestörten Darmflora die schädlichen. In diesem Zusammenhang wird auch von einer Dysbiose gesprochen: Es handelt es sich also hierbei um ein Ungleichgewicht der sensiblen Darmflora. Vermehren sich die schädlichen Bakterien, so kann es infolgedessen zu bestimmten Erkrankungen sowie zu Darmbeschwerden kommen.
Wie beeinflusst die Darmflora die Gesundheit des Menschen?
- übermäßiger Stress
- bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Antibiotika
- mangelnde Bewegung
- falsche und ungesunde Ernährung
- Nikotin
Welche Aufgaben erfüllt die Flora des menschlichen Darms?
- Sie sorgt dafür, dass sich Krankheitserreger und krankmachende Keime wie Viren, Parasiten, Bakterien oder Pilze nicht ansiedeln können. Die nützlichen Darmbakterien besiedeln die ganze Darmschleimhaut so dicht, dass schädliche Bakterien und Erreger keine Möglichkeit finden, um sich noch zusätzlich anzusiedeln.
- Die Darmflora fördert die Regenerationsprozesse der Darmschleimhaut und hält sie gesund sowie intakt.
- Die Flora des Darms ist wesentlich an der Verstoffwechselung der täglich zugeführten Nahrung beteiligt.
- Einige wichtige Fettsäuren und Vitamine bildet die Darmflora von sich aus. Vor allem die Fettsäuren dienen den Hautzellen der Darmschleimhaut als wichtige Energiequelle.
- Die nützlichen Darmbewohner sind sehr wichtig, um Beschwerden wie Verstopfung oder Durchfall zu lindern.
- Eine gesunde und intakte Darmflora hält auch den Cholesterinspiegel im Blut konstant niedrig.
- Die Flora des Organs steht in direkter Verbindung zum menschlichen Gehirn. Ist die Darmflora massiv geschädigt, kann dies auch die Entstehung diverser psychischer Krankheiten begünstigen.
- Eine gesunde Darmflora hilft bei Frühgeborenen Babys zudem, Infektionserkrankungen und Allergien vorzubeugen.
- Die nützlichen Bakterien des Darms werden in der Naturheilmedizin als sehr wichtig angesehen, um Neurodermitis-Erkrankungen vorzubeugen oder zu lindern.
- Auch zur Prävention chronischer Harnwegsinfekte ist eine intakte Darmflora unverzichtbar wichtig.
- Die guten Darmbakterien können des Weiteren zu einem positiven Verlauf von Infektionskrankheiten des Hals-, Nasen- und Ohrenbereichs beitragen.
- Bei Verdauungsbeschwerden jeglicher Art ist eine intakte Darmflora von zentraler Bedeutung, um chronische Erkrankungen zu vermeiden.
- Eine der wichtigsten Aufgaben der Flora des Darms ist die Unterstützung der Immunabwehrkräfte des menschlichen Körpers.
Gestörte Darmflora – an welchen Symptomen ist sie erkennbar?
- Asthma
- Rheuma
- Verstopfung
- Blähungen
- Durchfall
- Immunschwäche
- Heuschnupfen und sonstige Allergien
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- psychischen Krankheiten
- ständige Müdigkeit
- Hauterkrankungen wie Neurodermitis oder Akne
- mykotische Erkrankungen (Pilzerkrankungen)
Welche Faktoren schaden der Darmflora?
- bestimmte Medikamente wie Abführmittel, Anti-Baby-Pille, Sodbrenntabletten oder Antibiotika
- zu viel Zucker
- wenig Ballaststoffe
- Stress
- Nikotin- und Alkoholkonsum
- künstliche Süßstoffe
- Konservierungsstoffe
- Infektionen des Darms wie beispielsweise Darmpilze oder eine Magen-Darm-Grippe
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Welche Lebensmittel fördern die Gesundheit der Darmflora?
Probiotik und Präbiotik – wo ist eigentlich der Unterschied?
Wie sinnvoll ist die Einnahme probiotischer Kapseln?
Welche Mikroorganismen besiedeln die Flora des Darms?
Im menschlichen Darm leben unzählige Bakterien. Vor allem der Dickdarm des Menschen ist sehr stark besiedelt. Diese Bakterien rufen keine Erkrankungen hervor, sondern sind essenziell wichtig für die Gesundheit des gesamten Körpers. Sie unterstützen den Organismus bei der Aufspaltung langkettiger Kohlenhydrate und produzieren wichtige Fettsäuren sowie Vitamine. Diese wichtigen Mikroorganismen schützen den Darm vor Infektionserkrankungen, indem sie krankmachenden Erregern die Nährstoffe vorenthalten. Gleichzeitig bewahren sie dadurch den optimalen pH-Wert im Darm.
Diese Mikroorganismen können in gute sowie in schlechte Bakterien eingeteilt werden. Die guten und wertvollen sind jene, die die menschliche Gesundheit maßgeblich fördern: Hierzu gehören beispielsweise die sogenannten Lakto-Bakterien, also die Milchsäurebakterien sowie die Bifidobakterien.
Demgegenüber gibt es pathogene, also krankmachende Bakterien, die für unterschiedliche Krankheiten sowie für ein Unwohlsein des Menschen verantwortlich sind. Hierzu gehören zum Beispiel die Kolibakterien (Fäulnisbakterien).
Wirksame Tipps – so bauen Sie die Darmflora gezielt auf
- Stress wirksam abbauen: Übermäßiger Stress schadet der Darmflora massiv. In sehr stressigen Zeiten kann sich daher auch die Bakterienzusammensetzung im Darm verändern: Es kann zu einer vermehrten Ansiedlung von Keimen kommen, die unterschiedliche Erkrankungen hervorrufen. Dazu kommt, dass bei Stress das menschliche Immunsystem sozusagen anspringt und Botenstoffe sowie Abwehrzellen mit einer antibakteriellen Wirkung freisetzt. Diese sollen vor möglichen Krankheitserregern schützen. Aus diesem Grund ist es grundlegend wichtig, das Stresslevel im Blick zu behalten: Schaffen Sie sich auch im Alltag kleine Ruhezeiten, in denen Sie bewusst abschalten können.
- Auch Entspannungsmethoden wie ein sanfter Yoga-Kurs oder autogenes Training sind sehr empfehlenswert.
- Achten Sie darauf, ausreichend zu schlafen. Auch das hilft wirksam dabei, Stress abzubauen.
- Bewegen Sie sich ausreichend und regelmäßig.
- Alkohol oder Kaffee sollten Sie nur in Maßen genießen.
- Schwarztee nur in Maßen trinken, da diese Teesorte ansonsten Verstopfungen verursachen kann.
- Trinken Sie viel Kräutertee oder stilles Mineralwasser.
- Industriell verarbeitete Fertiggerichte und stark verarbeitete Nahrungsmittel: Die darin enthaltenen Stoffe beeinträchtigen die Darmflora und werden auch nicht von jedem Menschen gleich gut vertragen. Wählen Sie lieber natürliche Lebensmittel, denn diese sind frei von ungesunden Zusatzstoffen.
- Verzichten Sie auf sehr zucker- und fettreiche Mahlzeiten.
- Essen Sie Ihre täglichen Mahlzeiten und kauen Sie gründlich. Das entlastet Ihren Darm wesentlich.
- Verzehren Sie viele präbiotische Lebensmittel, denn diese dienen den gesundheitsfördernden Darmbewohnern als Nahrungsgrundlage.
- Ein hochwertiges Probiotikum unterstützt ebenfalls die Flora des Darms. Das Immunsystem und die Verdauung werden dabei positiv beeinflusst. Wenn Sie eine gezielte Darmaufbaukur machen möchten, beispielsweise nach einer längeren Antibiotikatherapie, ist ein solches Probiotikum besonders empfehlenswert. Dadurch wird das Wachstum der nützlichen Darmbakterien maßgeblich gefördert.
- Essen Sie viele ballaststoffreiche Nahrungsmittel wie Leinsamen, Vollkornprodukte oder Haferflocken. Das freut die wertvollen Darmkeime und hilft zudem dabei, Schadstoffe aus dem Körper auszuscheiden.
- Antibiotika und vor allem Breitband-Antibiotika sind sehr schädigend für die Flora des Darms. Sie können zu Beschwerden wie Durchfall sowie zu Entzündungen des Darms führen. Mit Sicherheit sind Antibiotika sehr wichtig, wenn es um bakterielle Infektionen geht. Zum Glück stehen diese Medikamente als Behandlungsmöglichkeit zur Verfügung. Doch sie sollten nur dann eingenommen werden, wenn es wirklich notwendig ist, um eine Antibiotika-Resistenz zu vermeiden. Hinzu kommt, dass die Wirkstoffe dieser Medikamente nicht zwischen den krankmachenden Erregern und den guten Darmkeimen unterscheiden und schlichtweg alle Bakterien zerstören. Aus diesem Grund gerät bei einer Antibiotika-Therapie die Darmflora in den allermeisten Fällen aus dem Gleichgewicht. Die tatsächlichen Veränderungen sind manchmal erst Jahre später zu beobachten. Hier können Sie mit ausgewählten und hochwertigen Probiotika die Darmflora gezielt wieder aufbauen.