Leber entgiften: Neue Energie für den Körper
Die Aufgaben der Leber
- Welche wichtigen Aufgaben hat die Leber?
- Wie äußert sich eine überlastete Leber?
- Wie funktioniert eine langfristige Leberentgiftung?
- Welche Tipps und Hausmittel helfen sofort und kurzfristig?
Leber entgiften - Das Wichtigste vorab
- Die Leber ist das zentrale Organ des Stoffwechsels.
- Sie leidet oftmals unter unserem heutigen Lebensstil.
- Eine Leberentgiftung besteht vor allem in einer (vorübergehend) gesünderen Ernährung.
- Alkohol schädigt die Leber immer.
- Eine Leberentgiftung kann die Gesundheit nachhaltig fördern.
- Eine kohlenhydratlastige Ernährung kombiniert mit Bewegungsarmut belastet die Leber.
Warum eine gesunde Leber so wichtig ist
- Hepatitis oder Leberentzündung (durch Viren bedingt oder durch Überlastung)
- Leberzirrhose
- Leberzellkarzinom
- Venenverschlusskrankheit
- Gelbsucht
- Fettleber
Was die Leber belastet und wie sich dies äußert
Alkohol und Zigaretten sind schlecht für die Leber – das ist bekannt. Bei Alkohol und Zigarettenrauch ist dies leicht zu begründen, denn beides sind Zellgifte. Das Leberenzym „Alkoholdehydrogenase” baut dabei den Alkohol ab. Die dabei entstehenden Abbauprodukte sind teilweise schädlich.
Es handelt sich um Stoffe, die zu Entzündungen führen können, Zellen und das Erbgut beschädigen und zu einer starken Belastung des Körpers führen. Die Leber, die diese Stoffe ungefiltert aufnehmen muss, leidet besonders darunter.
Fettes Essen ist an sich nicht besonders schädlich und es gibt auch keinen Grund, Fette insgesamt zu verteufeln. Jedoch ist der Fettstoffwechsel der Leber mit einer Art Leistungsgrenze versehen: Ab einer gewissen Menge kann die Leber einfach nicht mehr alles verarbeiten, was sie erreicht. Es kommt dann zur Einlagerung von Fetten, zu Stuhlveränderungen und weiteren Symptomen.
Mehr noch als fettreiches Essen ist eine kohlenhydratlastige Ernährung gepaart mit Bewegungsarmut. Während der Körper Kohlenhydrate verbrennt, wenn wir uns ausreichend bewegen, lagert die Leber überschüssige Kohlenhydrate als Fett in der Leber.
Der Begriff Fettstoffwechsel sollte dabei nicht missverstanden werden: Es geht hier nicht um die ausschließliche Verdauung von Fett, sondern auch um die Erzeugung von Energieträgern sowie der Freisetzung und Umsetzung von Hormonen und Vitaminen.
Außerdem ist eine belastete Leber immer schlechter darin, überhaupt effizient zu arbeiten. Ein Zeichen einer stark belasteten Leber ist dann die sogenannte Fettleber, die schlichtweg eine vergrößerte Leber bezeichnet.
Das Organ lagert dann Fett ein und kann ein Völlegefühl und Unwohlsein verursachen. In den meisten Fällen ist eine Fettleber allerdings nicht mit spürbaren Symptomen verbunden, sondern sie besteht einfach – umso häufiger bei übergewichtigen Menschen und Menschen mit starkem Alkoholkonsum. Die Fettleber ist in der Regel ein sogenanntes stilles Leiden.
“Müdigkeit ist der Schmerz der Leber.”
Wer schlank ist, sollte sich allerdings nicht in falscher Sicherheit wiegen. Die Gruppe der Tofis (Thin outside, fat inside) ist ebenso gefährdet, mehr noch, da niemand damit rechnet und damit die Diagnose Fettleber oder gar Diabetes oft überraschend kommt.
Die Überlastung einer Leber erfolgt entsprechend meistens über mehrere Wege: Kohlenhydratreiches Essen gepaart mit Bewegungsmangel, Alkohol und Zigaretten gehen oftmals Hand in Hand. Jedes Glas Bier verlangsamt die Leber in ihrer Tätigkeit und jede Zigarette greift zusätzlich an.
Entsprechend gelingt der Leber der Abbau von Giften immer schlechter und auch die Sortierung zwischen wünschenswerten Stoffwechselprodukten und Ausscheidungsprodukten wird schlechter. Infolge dessen wird der gesamte Stoffwechsel immer langsamer und ineffektiver.
Dies kann zu einer ganzen Reihe von Beschwerden führen, denen sich gleich noch gewidmet werden soll. Zentral ist allerdings die Erkenntnis, dass eine gezielte Leberentgiftung (es könnte auch von einem leberfreundlichen Verhalten gesprochen werden) möglich ist und auch Zustände wie eine Fettleber dadurch korrigiert werden können. Relevant ist, dass von Stoffen, die der Leber schaden, Abstand genommen wird.
Die Arbeit der Leber lässt sich nämlich mit einem Recyclinghof vergleichen: Zuerst einmal landet alles auf einem Fließband und die Einzelteile werden sortiert. Vitamine, Nährstoffe und andere wertvolle Bestandteile werden vorsortiert und eingelagert, bis sie gebraucht werden. Alles andere soll abtransportiert werden und wird hierfür in Kisten verfrachtet, die noch abgeholt werden müssen.
Die Abholung erfolgt dabei in ordentlicher Regelmäßigkeit – unabhängig davon, wie viele Kisten voll sind. Sind allerdings alle Kisten voll, bevor sie abgeholt werden, wird weiterer Abfall dort gelagert, wo sonst die guten Stoffe gelagert werden. Zusätzlich gibt es gelegentlich Stoffe, Alkohol etwa, die ablenkend wirken und fälschlicherweise dorthin gelangen, wo sonst Fett abgelegt werden sollte.
Eine Leberentgiftung ist, vereinfacht ausgedrückt, das Beschränken der Mengen auf dem Fließband auf ein Minimum, damit auf dem Recyclinghof neben der Arbeit einmal richtig aufgeräumt werden kann. Die meisten Maschinen und Lagerräume sind danach wieder nutzbar, denn sie waren lediglich verstopft. Ablenkende Stoffe wie Alkohol bleiben dem Recyclinghof einige Zeit lang fern.
Anzeichen einer belasteten Leber
- Hautveränderungen
- Schlappheit
- Antriebslosigkeit
- Immunschwäche
- Verdauungsprobleme
Leber entgiften: Drei Schritte zum gesünderen Körper
Unsere Leber ist ein wichtiges Entgiftungsorgan. Damit sie lange in der Lage ist, ihre Aufgaben zu erfüllen, sollte man ihr von Zeit zu Zeit eine Pause gönnen. Das Schlagwort ist Detox. Eine Leberreinigung oder ‑entgiftung gründet sich auf drei Komponenten, die dazu dienen, die Leber zu reinigen und dabei aktiv zu halten.
Der erste Schritt besteht dabei im völligen Verzicht auf leberschädigende Stoffe. Dies bedeutet, dass weder Alkohol noch Tabakwaren, sowie größere Mengen Fett, Obst, Kohlenhydraten oder Zucker konsumiert werden sollten. Auch Kaffee und Tee stehen im Verdacht, in großen Mengen die Leber zu belasten.
Weiterhin wird die Leber im zweiten Schritt aktiv gefördert: Gesund sind hier vor allem viel Wasser sowie Gemüse. Gerade sekundäre Pflanzenstoffe, die als Antioxidantien wirken, helfen beim Aufräumen der Leber. Zudem sind Substanzen, die die Leber gezielt anregen, in einigen Lebensmitteln vorhanden. Bitterstoffe helfen der Gallenblase, die wiederum der wichtigste Partner der Leber ist.
Eine Auswahl leberfreundlicher Produkte sieht folgendermaßen aus:
- Artischocken
- Grapefruit
- Zitrone
- Salat
- Kohlgemüse, Brokkoli und Vergleichbares
- Rote Beete
- Walnüsse
- Knoblauch
- Kimchi (durch Milchsäuregärung zubereitetes Gemüse)
- Sauerkraut
- Radieschen
- Rettich
Andere Lebensmittel sind natürlich erlaubt, wobei Alkohol und Zucker auf ein Minimum reduziert werden sollten. Auf Alkohol sollte insbesondere so gut es geht verzichtet werden, denn dieser beschäftigt die Leber am meisten.
Weiterhin fördert Bewegung die Leber, denn auch sie ist ein Organ, das von der Blutversorgung abhängig ist. Zusammen mit dem geänderten Essverhalten während einer Leberentgiftung führt die zusätzliche Bewegung zudem auch oftmals zu einer Gewichtsreduktion.
Der dritte Schritt ist die Zeit, die zur Entgiftung veranschlagt wird. Wer regelmäßig, wie etwa zweimal die Woche, die Leber entgiftet, der kommt mit 24 Stunden aus – schließlich sind die Zeitspannen, in denen die Leber hart arbeiten muss, auch kürzer.
Wer allerdings nur alle paar Monate oder das erste Mal eine Leberentgiftung durchführt, sollte etwa 10 bis 14 Tage veranschlagen.
Leber entgiften: Weitere Möglichkeiten
Die Leber lässt sich auch mit dem Programm Leberfasten nach Dr. Nikolai Worm hervorragend entlasten. Es wird unter fachkundiger Aufsicht durchgeführt und besteht aus Shakes und sättigenden Gemüsemahlzeiten. Andere Diäten oder Fasten beziehungsweise Saftfasten bergen die Gefahr, dass die Eiweiß- und Nährstoffzufuhr zu gering ist, sodass man während der Kur vor allem Muskelmasse verliert. Laut Dr. Hardy Walle spielen Kohlenhydrate und Proteine in diesem Zusammenhang eine entscheidende Rolle. Dazu erfahren Sie mehr in dem folgenden Podcast:
Leber entgiften: Vor- und Nachbereitung
Leber entgiften: Mögliche Begleiterscheinungen
- Durchfall
- Bauchschmerzen
- Hautunreinheiten
- Unwohlsein
5 schnelle Tipps für die effektive Entgiftung der Leber
- Tipp #1: Jeden Tag eine Zitrone essen. Die Zitrone enthält viel Vitamin C, stärkt die Immunabwehr und unterstützt die Entgiftung. Besonders in Verbindung mit Olivenöl (antibakterielle Wirkung) ist die Zitrone ein hervorragendes Hausmittel für die Entgiftung der Leber.
- Tipp #2: Trinken Sie regelmäßig grünen Tee. Der grüne Tee unterstützt die Entgiftung und reinigt den Körper. Alternative geeignete Teesorten sind zum Beispiel Brennnesseltee, Ingwertee oder Löwenzahntee.
- Tipp #3: Legen Sie einen Fastentag pro Woche ein. Ein Tag Fasten mit dem vollkommenen Verzicht auf feste Nahrung gibt Ihrem Körper die Chance, sich von belastenden Verdauungsvorgängen zu erholen. Davon profitiert auch die Leber.
- Tipp #4: Verzichten Sie einen Monat lang auf Alkohol, Kaffee und Nikotin. Diese Stoffe stehen Ihrer Leberentgiftung besonders im Weg. Der Verzicht ist ein effektiver Weg, um das Organ zu entlasten und die Entgiftung aktiv zu unterstützen.
- Tipp #5: Trinken Sie mehr Wasser. Die meisten Menschen trinken zu wenig und kommen nicht auf die empfohlenen 2–3 Liter Flüssigkeit täglich. Direkt nach dem Aufstehen zwei Gläser Wasser trinken ist ein hilfreicher Tipp, um die täglich empfohlene Flüssigkeitszufuhr zu erreichen.