Vitaminmängel: Auf diese Symptome sollte man unbedingt achten!

Wie können Vitaminmängel entstehen?
Vitaminmängel können unterschiedliche Ursachen haben. Häufig steckt eine zu geringe oder falsche Aufnahme der Vitamine über die Nahrung dahinter. Es gibt sowohl wasser- als auch fettlösliche Vitamine, die unterschiedliche Voraussetzungen haben, um optimal vom Körper aufgenommen zu werden.
Zudem können Vitaminmängel durch unterschiedliche Erkrankungen entstehen. Beispielsweise kann die Aufnahme durch Darmerkrankungen geschädigt sein oder bestimmte Stoffwechselerkrankungen erschweren die Verwertung der Vitamine. Des Weiteren ist es möglich, dass der Bedarf oder Verbrauch von Vitaminen in manchen Lebenssituationen erhöht ist, zum Beispiel bei dauerhaftem Stress, schweren Erkrankungen oder in der Schwangerschaft.
Wie äußert sich welcher Mangel?
Vitamin A (Retinol)
Bei einem Mangel kommt es in erster Linie zur Nachtblindheit und einer Sehschwäche. Zudem können die Augen und Schleimhäute trocken sein und bei einem starken Mangel im Kindesalter ist eine Störung des Wachstums möglich.
Vitamin-B-Komplex
Unter den Oberbegriff Vitamin B fallen verschiedene Vitamine. Der Begriff Vitamin-B-Komplex wird in der Regel bei Nahrungsergänzungsmitteln verwendet und enthält im Allgemeinen die Vitamine B1, B2, B6 und B12. Gemein ist allen B Vitaminen lediglich, dass sie wasserlösliche Co-Enzyme sind, die sich von der chemischen Struktur und Wirkung im Körper jedoch unterscheiden.
Vitamin B1 (Thiamin)
Das Vitamin B1 spielt vor allem in der Verstoffwechselung von Kohlenhydraten eine wichtige Rolle. Da gerade das Gehirn vornehmlich durch Zucker mit Energie versorgt wird, treten bei einem Mangel häufig neurologische Auffälligkeiten auf. In Deutschland entsteht der Mangel oft durch Alkoholmissbrauch, kann jedoch auch diverse andere Ursachen haben. Natürlicherweise ist Thiamin in Lebensmitteln wie Schweinefleisch oder Hülsenfrüchten zu finden.
Mögliche Erscheinungsformen eines Thiaminmangels sind die Wernicke-Enzephalopathie, bei der es zu Verwirrtheit und Koordinationsschwierigkeiten kommen kann, das Korsakow-Syndrom, bei dem die Merkfähigkeit stark eingeschränkt ist und eine Erkrankung, bei der es zu unspezifischen allgemeinen sowie neurologischen Symptomen kommen kann.
Vitamin B2 (Riboflavin)
Vitamin B2 ist an vielen Stoffwechselwegen im menschlichen Körper beteiligt und kommt in der Natur in einer Vielzahl von pflanzlichen und tierischen Lebensmitteln vor.
Durch die unterschiedlichen Aufgaben dieses Vitamins kann ein Mangel ganz unterschiedliche und häufig unspezifische Symptome hervorrufen. Zum Beispiel sind Schleimhautentzündungen, Blutarmut oder Nervenschäden mögliche Manifestationen.
Vitamin B3 (Niacin)
Ähnlich wie Vitamin B2 ist auch Vitamin B3 an unterschiedlichen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Allerdings kommt Niacin vor allem in tierischen Nahrungsmitteln und selten in Pflanzen vor. In der Pflanzenwelt ist das Vitamin zum Beispiel in der gerösteten Kaffeebohne zu finden.
Bei einem schweren Mangel an Niacin kommt es normalerweise zu der Krankheit Pellagra. Diese äußert sich durch Gedächtnisstörungen, Durchfall und entzündlichen Hautreaktionen.
Vitamin B5 (Pantothensäure)
Auch Vitamin B5 ist an diversen Stoffwechselvorgängen beteiligt. Jedoch findet es sich in fast jedem Nahrungsmittel und kann im menschlichen Körper unter anderem von Darmbakterien hergestellt werden. Dadurch ist ein Pantothensäuremangel äußerst selten.
Zu den möglichen Symptomen bei einem Mangel zählen: Infektanfälligkeit, Depressionen, Schlafstörungen, Muskelschmerzen, Bauchschmerzen und brennen in den Füßen.
Vitamin B6 (Pyridoxin)
Das Vitamin B6 ist bedeutsam für den Eiweißstoffwechsel. Bei tierischen Produkten stehen Innereien ganz oben auf der Liste, was den Gehalt von Pyridoxin angeht. Überdies ist das Vitamin in Getreide, Nüssen und Bananen zu finden.
Ein Mangel ist selten und führt häufig zu Magen-Darm-Beschwerden, Schlafstörungen, Depressionen, Blutarmut und entzündlichen Hautreaktionen.
Vitamin B7 (Biotin)
Biotin wird sowohl als Vitamin B7 als auch als Vitamin H bezeichnet und ist ebenfalls Teil unterschiedlicher Prozesse im Körper. Zu finden ist es in Lebensmitteln wie Milch- und Vollkornprodukten. Außerdem kann Biotin von Darmbakterien selbst produziert werden.
Ein Mangel ist selten, kann jedoch durch den Verzehr großer Mengen roher Hühnereiern oder bei angeborenen Stoffwechselstörungen hervorgerufen sein. Bei angeborenen Störungen des Biotinstoffwechsels wird ein Zusammenhang zum plötzlichen Kindstod vermutet. Im Erwachsenenalter kann sich ein Biotinmangel durch Magenprobleme, Müdigkeit, Depressionen, Haarausfall sowie entzündliche Reaktionen der Haut oder der Zunge äußern.
Vitamin B9 (Folsäure)
Vitamin B9 wird zur Entstehung von Zellen benötigt und ist vor allem in grünem Gemüse zu finden. Folsäuremangel ist einer der häufigsten Vitaminmängel und sollte gerade in der Schwangerschaft dringend ausgeglichen werden, da er zu Fehlbildungen wie dem offenen Rücken beim ungeborenen Kind führen kann.
Ein Mangel zeigt sich oft durch eine Blutarmut mit großen, überladenen roten Blutkörperchen (megaloblastäre Anämie).
Vitamin B12 (Cobalamin)
Ähnlich der Folsäure ist das Vitamin B12 wichtig für die Blutbildung. Die Hauptquelle für Cobalamin sind tierische Produkte, weshalb Vegetarier und Veganer eher zu einem Mangel neigen. Zudem benötigt die Aufnahme von Vitamin B12 in den Körper den sogenannten Intrinsic-Faktor, der im Magen produziert wird. Durch bestimmte chronische Magen- oder Darmerkrankungen kann die Aufnahme dieses Vitamins gestört sein.
Ein Vitamin-B12-Mangel führt wie ein Folsäuremangel meist zu einer megaloblastäre Anämie.
Vitamin C (Ascorbinsäure)
Das Vitamin C dient der Herstellung von Kollagen. Die meisten Obst- und Gemüsesorten enthalten Ascorbinsäure und ein Mangel ist heutzutage sehr selten.
Durch die einseitige Ernährung von Seefahrern in früheren Zeiten wurde die Krankheit Skorbut bekannt. Dabei kommt es zu punktförmigen Hauteinblutungen, Zahnfleischbluten, Zahnausfall und einer Schwäche von Bindegewebe und Knochen.
Vitamin D (Cholecalciferol)
Für unsere Knochen benötigen wir neben Calcium zudem ausreichend fettlösliches Vitamin D. Obwohl das Vitamin auch in Nahrungsmitteln vorkommt, ist die häufigste Ursache für einen Mangel zu wenig Sonnenlicht. Unter der Einwirkung von UV-Strahlen kann die menschliche Haut Cholecalciferol selbst produzieren.
Ebenfalls einer der verbreitetsen Vitaminmängel: Ein Vitamin-D-Mangel macht sich bemerkbar durch Knochenschmerzen, Muskelschwäche und einer Neigung zu Knochenbrüchen. Im Kindesalter kann es bei einem Mangel zu Fehlbildungen der Knochen kommen.
Vitamin E (Tocopherol)
Wie die Vitamine A und C zählt das Vitamin E zu den Antioxidantien und schützt damit unsere Zellen vor Schäden. Es ist fettlöslich und kann über viele Obst-, Gemüse- oder Nusssorten aufgenommen werden.
Mit folgenden Symptome kann man bei einem Mangel rechnen: Neurologische Auffälligkeiten wie Gangunsicherheit, Infektanfälligkeit, Blutarmut, Muskelschmerzen oder Sehschwäche.
Vitamin K (Phyllochinon)
Quellen
- flexikon.doccheck.com/de/Vitaminmangel
- flexikon.doccheck.com/de/Vitamin_A-Mangel
- flexikon.doccheck.com/de/Thiamin
- flexikon.doccheck.com/de/Riboflavinmangel
- flexikon.doccheck.com/de/Niacin
- flexikon.doccheck.com/de/Vitamin_B5
- flexikon.doccheck.com/de/Vitamin_B6
- flexikon.doccheck.com/de/Vitamin_B7
- flexikon.doccheck.com/de/Vitamin_B9
- flexikon.doccheck.com/de/Vitamin_B12-Mangel
- flexikon.doccheck.com/de/Vitamin_B12-Mangel
- flexikon.doccheck.com/de/Skorbut
- flexikon.doccheck.com/de/Vitamin-D-Mangel
- flexikon.doccheck.com/de/Vitamin-E-Mangel