Softeis: Keimquelle oder unbedenklicher Genuss?

Das Wichtigste in Kürze:
Softeis wird mit bestimmten Maschinen und unter speziellen Bedingungen hergestellt, wodurch es eine besonders cremige Konsistenz erhält. Durch die geringere Herstellungstemperatur besteht erhöhte Keimgefahr — Heute werden Standards jedoch meist eingehalten. Auch in der Schwangerschaft kann Softeis von einem seriösen Anbieter ohne Bedenken konsumiert werden.
Was ist Softeis und welche Eigenschaften hat es?
Softeis ist, wie der Name es bereits impliziert, ein besonders weiches, locker luftiges Speiseeis. Es wird im Gegensatz zu Speiseeis auf eine andere Art und Weise hergestellt.
Dafür gibt es spezielle Softeis-Maschinen. Wird das Eis abgefüllt, läuft es über eine spezielle Düse, an der es mittels Überdruck aufgeschäumt wird. Erst danach gefriert es. Dies sorgt für die typische luftige Konsistenz des Eises.
Softeis-Herstellung: Welche Zutaten stecken drin?
Was ist eigentlich drin im luftigen Speiseeis und wie wird es hergestellt? Wer das fluffige Eis herstellen möchte, benötigt zunächst einmal eine spezielle Softeis-Maschine.
Der Unterschied zu normalem Speiseeis: Bei diesen Maschinen wird das Softeis bei höheren Temperaturen hergestellt, als normales Eis. Die Herstellungs-Temperatur liegt bei rund minus 6 bis minus 7 Grad Celsius. Außerdem wird der Eismasse beim Rührprozess mehr Luft zugeführt als normalem Speiseeis, wodurch die typisch luftige Konsistenz entsteht.
In den Gefrierzylinder der Eismaschine wird meist ein flüssiger Eis-Mix eingefüllt, der vor allem aus Milch besteht und sehr fetthaltig ist. Die Fertig-Mixturen kommen mit verschiedenen Aromen und Geschmackssorten wie zum Beispiel:
- Vanille-Softeis
- Schoko-Softeis
- Erdbeer-Softeis
Nährwerte und Kalorien
Wer etwas für seine Figur tun möchte, sollte den Softeis-Konsum eher zur Ausnahme werden lassen. Auf 100g enthält das Eis (je nach Hersteller) rund 127 Kcal.
Alle Nährwerte auf 100g im Überblick:
Brennwert | 532 kJ |
Kalorien | 127 kcal |
Proteine | 4,1 g |
Kohlenhydrate | 20,0 g |
davon Zucker | 19,0 g |
Fett | 3,6 g |
Ballaststoffe | 0,6 g |
Keime, Salmonellen und Co. — Gibt es gesundheitliche Risiken?
Da sich die Herstellung vom normalen Speiseeis unterscheidet, unterscheidet sich auch das Gesundheitsrisiko beim Verspeisen. Herkömmliches Speiseeis wird bei einer Temperatur von ‑18 Grad Celsius zubereitet, Softeis aber bei nur ‑6 Grad Celsius.
Der Nachteil ist, dass sich so Keime und andere Krankheitserreger schneller ausbreiten können. Das ist auch der Grund dafür, dass bereits geschmolzenes Eis auf keinen Fall wieder zurück in die Gefriertruhe gelegt werden sollte.
Manche fragen sich jetzt, was es mit dem neuen Virus auf sich hat? Von ihnen geht vermutlich kaum eine Gefahr aus, da sie sich auf Lebensmitteln nicht vermehren können. So wurde bislang kein Fall bekannt, in dem sich jemand durch den Verzehr von Lebensmitteln4) wie Eis mit dem neuen Virus angesteckt hat.
Salmonellen vermehren sich insbesondere an warmen Tagen sehr stark und sind keineswegs nur bei rohem Fleisch oder Eiern anzutreffen. Eis besteht hauptsächlich aus rohen, teilweise pürierten Zutaten, was Bakterien einen optimalen Nährboden bietet.
Darüber hinaus wird in das Eis sehr viel Luft eingearbeitet, um es möglichst cremig werden zu lassen; auch dadurch steigt das Risiko, sich Salmonellen einzufangen.
"Eine solche Infektion kann zu Durchfall oder anderen Schwächeanfällen führen. Insbesondere bei kleinen Kindern oder Senioren kann dies lebensgefährlich werden."
Trotzdem Entwarnung: Das Bayerische Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit stellte jedoch fest, dass bei Eisdielen mit Softeis deutlich weniger zu beanstanden war, als bei herkömmlichen Verkaufsständen. Dies kann jedoch nur dadurch zustande kommen, dass die Maschinen konsequent und sehr gründlich gereinigt werden.
Lebensmittelüberwachungsbehörden kontrollieren immer wieder, ob alle Qualitätsstandards eingehalten werden. Mittlerweile verwendet man weitestgehend pasteurisierte Eismasse, das bedeutet, dass die Eismasse vorher auf 60–100 Grad Celsius erhitzt wurde, bevor sie gefroren wird, damit so die Keime abgetötet werden. Aus diesem Grund sinkt die Gefahr, die von Softeis ausgeht, stetig immer weiter.
Softeis während der Schwangerschaft: Große Unsicherheit herrscht über die Frage, ob Softeis in der Schwangerschaft erlaubt ist oder nicht. Wegen des erhöhten Keimrisikos galt das luftige Eisvergnügen für schwangere Frauen lange Zeit als tabu. Heute sind die Hygienestandards auch in der Softeisproduktion gestiegen, Softeismischungen werden pasteurisiert und die Keimgefahr sinkt. Das gesundheitliche Risiko bezüglich dieser speziellen Eiszubereitung in der Schwangerschaft ist also minimal.
Wie erkenne ich einen seriösen Softeis-Anbieter?
Informieren Sie sich im Vorfeld darüber, ob es bei dem Eisladen bereits Überprüfungen seitens der Behörden gegeben hat. Wurden diese überstanden, können Sie auch davon ausgehen, dass die Qualität des Eises in Ordnung ist und die Geräte sorgsam gereinigt werden.
Generell sollten Sie hierbei auf Ihr eigenes Gefühl vertrauen. Kommt Ihnen der Laden und das Personal von vornherein bereits unsauber oder unseriös vor, ist es dort dreckig oder ungepflegt, dann sollten Sie lieber darauf verzichten, sich dort ein Eis zu holen. Sind hingegen alle Geräte sauber, sieht der gesamte Laden gepflegt aus, dann gönnen Sie sich ruhig ein kleines Päuschen mit einem leckeren Eis.
Fazit
Softeis erfreut sich vieler Liebhaber, welche die cremige Konsistenz und den leckeren Geschmack schätzen. Gerade im Sommer kann das Eis genau die Abkühlung darstellen, die Sie gerade benötigen.
Die Gefahr von Keimen und Salmonellen war lange Zeit ein großes Thema, wodurch der Softeis-Konsum bei geringen Hygienestandards als gefährlich galt.
Heutzutage geht jedoch kaum noch Gefahr vom Verzehr von Softeis aus. Macht die Eisdiele einen guten und sauberen Eindruck auf Sie, können Sie Ihr Softeis also bedenkenlos genießen – guten Appetit!