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Zinnkraut – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

Wäh­rend es heu­te in der Land­wirt­schaft als Unkraut gilt, wur­de das Zinn­kraut bereits in der Anti­ke für sei­ne blut­stil­len­den und harn­trei­ben­den Eigen­schaf­ten sehr geschätzt. Nach­wei­sen lässt das Kraut sich sogar schon vor ca. 400 Mil­lio­nen Jah­ren. Damals war es noch baum­groß und bevöl­ker­te mit Rie­sen­far­nen und Moo­sen rie­si­ge Wälder.

Steckbrief

Heilpflanzen-Steckbrief: Zinnkraut

Wis­sen­schaft­li­cher Name: Equi­se­tum arvense

Auch bekannt als: Schach­tel­halm, Ackerschachtelhalm

Ern­te­zeit: Mai — Juli

Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Kie­sel­säu­re, Sapo­nine, Fla­vo­no­ide, Kal­zi­um, Kali­um, Magne­si­um, wei­te­re Spurenelemente

Heil­kraft: blut­rei­ni­gend, blut­stil­lend, ent­zün­dungs­hem­mend, harntreibend

Anwen­dung: Blasenentzündung, Nierengrieß, Ödem, Wunden, Frostbeulen, Geschwüre, Knochenbrüche, Krampfadern, rheumatische Erkrankungen, Gicht, Unterleibsschmerzen, Durchfall, Blähungen, leichte Katarrhe, rissige Fingernägel, Haarausfall

Herkunft und Geschichte


Als weit ver­brei­te­tes Kraut wächst Zinn­kraut (Equi­se­tum arven­se) in Euro­pa und Nord­asi­en vor allem auf Weg­rän­dern, Äckern und Wie­sen. Es ist auch bekannt als Acker­schach­tel­halm und gehört zu der Pflan­zen­fa­mi­lie der Equisetaceae.

Im Früh­ling wach­sen unge­fähr 20 cm gro­ße blass­gelb­li­che Stän­gel, deren Spit­ze die für die Fort­pflan­zung wich­ti­gen Spo­ren ent­hält. Der Stän­gel setzt sich aus meh­re­ren Abschnit­ten zusam­men, die inein­an­der ver­schach­telt sind, woher auch der Name Schach­tel­halm kommt. Es wer­den schwim­men­de männ­li­che und weib­li­che Zel­len erzeugt. Sobald die­se im Was­ser­trop­fen zu einer Ein­heit wer­den, kann wie­der eine spo­ren­bil­den­de Pflan­ze ent­ste­hen. Daher spielt das Was­ser eine ent­schei­den­de Rol­le in der Fort­pflan­zung des Acker-Schachtelhalms.

Nach der Ver­meh­rung ster­ben die Früh­lings­trie­be ab. Im Mai wach­sen dann die grü­nen Som­mer­trie­be, die 10 — 50 cm hoch wer­den. Die Gestalt der Som­mer­trie­be erin­nert an klei­ne Nadel­bäu­me. Sie haben einen Stän­gel, von dem klei­ne grü­ne Zwei­ge abste­hen. Die­se Stän­gel erset­zen die Blät­ter. Zinn­kraut besitzt als Spo­ren­pflan­ze weder Blü­ten noch Samen.

Anwendung und Wirkung


Zinn­kraut ent­hält viel Kie­sel­säu­re, wel­che vor allem bei Bindegewebs‑, Nie­ren- und Harn­wegs­er­kran­kun­gen, wie einer Bla­sen­ent­zün­dung, Nie­ren­grieß und Öde­men hilf­reich ist. Die ent­hal­te­nen Fla­vo­no­ide wir­ken aqua­re­tisch, also was­ser­trei­bend. Damit kön­nen die Inhalts­stof­fe dafür sor­gen, dass die Harn­we­ge bes­ser durch­spült und Kei­me aus­ge­schwemmt werden.

Haupt­säch­lich wird Zinn­kraut als Tee und Flüs­sig­ex­trakt ein­ge­nom­men. Für den Tee kocht man das Kraut min­des­tens 20 Minu­ten in Was­ser auf. In der Volks­me­di­zin wird Zinn­kraut zudem bei Gicht und Blu­tun­gen, wie Nasen- oder Monats­blu­tun­gen ein­ge­setzt, da ihm eine blut­stil­len­de Eigen­schaft nach­ge­sagt wird. Dabei wird es meist als Press­saft ein­ge­nom­men, es ist jedoch auch erhält­lich als Tro­cken­ex­trak­te oder Kap­seln. Äußer­lich ver­wen­det man es zum Bei­spiel als Voll- oder Teil­bad, Wickel oder Auf­la­gen. Für ein Voll­bad benö­tigt man ca. 150g des Krau­tes. Auf­la­gen und Wickel sind bei­spiels­wei­se bei Ekze­men und Geschwü­ren sowie in der Wund­be­hand­lung hilfreich.

Neben Kie­sel­säu­re und Kali­um­sal­zen ent­hält Zinn­kraut auch vie­le wei­te­re Mine­ra­li­en, die bei­spiels­wei­se den Auf­bau des Bin­de­ge­we­bes unter­stüt­zen und das Nagel- und Haar­wachs­tum fördern.

Ach­tung! Brau­ne Stel­len sind ein Hin­weis dar­auf, dass das betrof­fe­ne Kraut leicht gif­tig ist! Neben­wir­kun­gen sind bis­lang kei­ne bekannt. Wer aller­dings auf­grund von Herz- oder Nie­ren­in­suf­fi­zi­enz unter Was­ser­ein­la­ge­run­gen im Gewe­be lei­det, soll­te auf die Ein­nah­me von Acker-Schach­tel­halm ver­zich­ten. Die harn­trei­ben­de Wir­kung könn­te in die­sen Fäl­len schäd­lich sein.

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Anwendung und Wirkung


Zinn­kraut ent­hält viel Kie­sel­säu­re, wel­che vor allem bei Bindegewebs‑, Nie­ren- und Harn­wegs­er­kran­kun­gen, wie einer Bla­sen­ent­zün­dung, Nie­ren­grieß und Öde­men hilf­reich ist. Die ent­hal­te­nen Fla­vo­no­ide wir­ken aqua­re­tisch, also was­ser­trei­bend. Damit kön­nen die Inhalts­stof­fe dafür sor­gen, dass die Harn­we­ge bes­ser durch­spült und Kei­me aus­ge­schwemmt werden.

Haupt­säch­lich wird Zinn­kraut als Tee und Flüs­sig­ex­trakt ein­ge­nom­men. Für den Tee kocht man das Kraut min­des­tens 20 Minu­ten in Was­ser auf. In der Volks­me­di­zin wird Zinn­kraut zudem bei Gicht und Blu­tun­gen, wie Nasen- oder Monats­blu­tun­gen ein­ge­setzt, da ihm eine blut­stil­len­de Eigen­schaft nach­ge­sagt wird. Dabei wird es meist als Press­saft ein­ge­nom­men, es ist jedoch auch erhält­lich als Tro­cken­ex­trak­te oder Kap­seln. Äußer­lich ver­wen­det man es zum Bei­spiel als Voll- oder Teil­bad, Wickel oder Auf­la­gen. Für ein Voll­bad benö­tigt man ca. 150g des Krau­tes. Auf­la­gen und Wickel sind bei­spiels­wei­se bei Ekze­men und Geschwü­ren sowie in der Wund­be­hand­lung hilfreich.

Neben Kie­sel­säu­re und Kali­um­sal­zen ent­hält Zinn­kraut auch vie­le wei­te­re Mine­ra­li­en, die bei­spiels­wei­se den Auf­bau des Bin­de­ge­we­bes unter­stüt­zen und das Nagel- und Haar­wachs­tum fördern.

Ach­tung! Brau­ne Stel­len sind ein Hin­weis dar­auf, dass das betrof­fe­ne Kraut leicht gif­tig ist! Neben­wir­kun­gen sind bis­lang kei­ne bekannt. Wer aller­dings auf­grund von Herz- oder Nie­ren­in­suf­fi­zi­enz unter Was­ser­ein­la­ge­run­gen im Gewe­be lei­det, soll­te auf die Ein­nah­me von Acker-Schach­tel­halm ver­zich­ten. Die harn­trei­ben­de Wir­kung könn­te in die­sen Fäl­len schäd­lich sein.

Wissenswertes


Den Namen hat das Zinn­kraut übri­gens sei­nen Trie­ben zu ver­dan­ken, die frü­her zum Put­zen und Polie­ren von Zinn­ge­schirr ver­wen­det wur­den. Neben dem Acker­schach­tel­halm wird auch Win­ter-Schach­tel­halm (E. hye­ma­le L.) und Teich-Schach­tel­halm ange­wen­det (E. flu­via­ti­le L.). Vor­sicht: An feuch­ten Stand­or­ten besteht die Ver­wechs­lungs­ge­fahr mit dem Sumpf-Schach­tel­halm, der ein schäd­li­ches Enzym ent­hält, die Thi­ami­na­se. Es baut Thi­amin ab, was schlimms­ten­falls zu einem lebens­be­droh­li­chen Vit­amin-B1-Man­gel füh­ren kann.