Handysucht – die Droge des digitalen Zeitalters?
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Handysucht – existiert so was überhaupt?
Laut amerikanischen Studien gilt als handysüchtig derjenige, der sein Handy über 60 Mal am Tag nutzt. Davon sollen ungefähr 176 Millionen Menschen weltweit betroffen sein. Dabei sind es nicht nur Kinder und Jugendliche, die ihr Smartphone nicht aus der Hand lassen können, sondern zunehmend Eltern, Menschen mittleren Alters und sogar Senioren.
Allerdings ist der Begriff der ‘Handysucht’ kein offizieller medizinischer Fachausdruck, da man im Grunde genommen nicht süchtig nach dem Gerät selbst ist, sondern vielmehr nach der Aktivität, der man auf seinem Smartphone nachgehen kann. Eine große und vor allem ausschlaggebende Rolle spielen bei dieser Abhängigkeit die sozialen Medien.
Ein Leben ohne Instagram, Facebook, YouTube oder Whatsapp ist nur noch schwer vorstellbar. Deshalb ist die von den sozialen Netzwerken geprägte Generation anfälliger für eine solche Sucht als Personen, die ihr Handy nur zum Verschicken von Mails oder zum Telefonieren nutzen.
Oftmals läuft die Handysucht Hand in Hand mit der sogenannten FOMO (engl.: Fear Of Missing Out), die Angst, etwas zu verpassen. Das Leben vieler Nutzer spielt sich nicht mehr im Hier und Jetzt ab, sondern verläuft online. Hierbei entsteht oft der Drang, über alles und jeden Bescheid zu wissen und immer up to date zu sein. Jeder neue Post, Trend oder Clip muss gesehen, gelikt und geteilt werden. Diese digitale Scheinwelt steht den Süchtigen in Echtzeit zur Verfügung und trägt maßgeblich dazu bei, dass man aus der Realität flieht.
Zusammengefasst, so sagen Psychologen, gibt es unter anderem folgende Gründe, wieso süchtige Menschen so oft zu ihrem Handy greifen:
- Entertainment
- Sie haben Angst, irgendetwas zu verpassen.
- Kompensation fehlender realer sozialer Kontakte
- Sie gehen Alltagskonflikten aus dem Weg.
- Stressbewältigung
- Langeweile
Anzeichen und Folgen
Ob Sie der Handysucht verfallen sind, lässt sich nicht allgemein diagnostizieren, da es keine in der Medizin angesehene Abhängigkeit ist. Außerdem sind Anzeichen einer solchen Sucht oftmals schon die Folgen selbst, da diese Betroffenen oder deren Umfeld nicht sofort auffallen. Es gibt dennoch einige warnende Verhaltenssignale, die Aufschluss darüber geben können, ob das Handy zu oft benutzt wird. Mögliche Folgen einer überdurchschnittlichen Smartphone-Nutzung sind beispielsweise:
- Unproduktivität
- Unkonzentriertes Arbeiten
- Leichte Ablenkung durch Mobilgeräte
- Entzugserscheinungen
- Vernachlässigung von sozialen Kontakten
- Völliger Rückzug und Isolation
- Müdigkeit durch Schlafmangel
- Depressionen
- Fehlende Fähigkeit, sich ohne Handy zu amüsieren.