HWS-Syndrom: gezielte Therapie für die Halswirbelsäule
Wir zeigen Ihnen, welche Symptome typisch für das HWS-Syndrom sind, welcher Arzt der richtige Ansprechpartner ist und wie eine erfolgsversprechende Therapie aussieht.
![](https://www.health-rise.de/media/f1/a1/8e/1712151162/HWS-Syndrom.jpg)
Das Wichtigste in Kürze:
- Das HWS-Syndrom (auch Zervikalsyndrom genannt) kann akut oder chronisch verlaufen und sich durch Symptome wie Schmerzen in den Armen, Verspannungen, Schwindel oder gar Sehstörungen äußern.
- Vielfältige Ursachen kommen in Frage,darunter: Arthrose, Verspannungen, Fehlhaltungen oder ein Bandscheibenvorfall.
- Je nach Beschwerdebild kommen verschiedene Therapien in Frage, welche ein Orthopäde oder Physiotherapeut optimal auf Sie abstimmen kann.
Was ist das HWS-Syndrom?
HWS-Syndrom: die Symptome
- Schmerzen in Armen, Schultern und Nacken
- verspannte Muskulatur
- Kopfschmerzen und Schwindel
- Sehstörungen
- Hörstörungen (Tinnitus)
- Funktionsstörungen der Gelenke
- Kribbeln in Armen und Händen
- Oberes HWS-Syndrom: Schmerzen strahlen oft in den Hinterkopf aus. Ziehende sowie stechende Schmerzen im Kopfbereich sind typisch für das obere HWS-Syndrom.
- Mittleres HWS-Syndrom: Typisch sind Schmerzen in den Schulterblättern sowie in den Schultern. Gefühle von Instabilität und teilweise auch Schmerzen und Taubheitsgefühle in den Armen sind bezeichnend für das mittlere HWS-Syndrom.
- Unteres HWS-Syndrom: Beim unteren HWS-Syndrom zeigen sich vor allem Beschwerden in den Armen sowie in den Händen.
Strahlen Beschwerden in die Arme aus, sollte ein Arzt aufgesucht werden
Welcher Arzt ist der Richtige beim HWS-Syndrom?
Ursachenforschung beim HWS-Syndrom oft nicht leicht
Trotz bildgebender Verfahren wie Röntgen oder Magnetresonanztomografie (MRT) lässt sich nicht immer ein offensichtlicher Auslöser für das HWS-Syndrom herausfinden.
Die Ursachen können vielfältig sein. Neben meist unkomplizierten, dennoch sehr schmerzhaften muskulären Verspannungen kann sich hinter einem HWS-Syndrom auch eine angeborene Instabilität der Halswirbelkörper, eine Arthrose oder eine unnatürliche Kopflagerung in der Schlafphase verbergen.
Wer häufiger unter einem Halswirbelsäulensyndrom leidet, sollte unbedingt alles daran setzen, den Auslöser abzuklären. Denn nur so wird eine kausale, also ursachenbezogene Therapie möglich. Fehlhaltungen bei der Computerarbeit, beim Lesen oder beim Fahrradfahren können ein Halswirbelsäulensyndrom ebenso begünstigen, wie eine Schwangerschaft oder Übergewicht.
Mögliche Ursachen im Überblick:
- Verspannungen
- angeborene Instabilität der Halswirbelkörper
- Arthrose
- Fehlhaltungen oder falsches Sitzen
- Übergewicht
- Bandscheibenvorfall
- verklebte Faszien
- Hypermobilität
- äußerliche Einwirkungen (Unfall)
Chronische Verläufe oft nur noch schwer therapierbar
Therapien und Behandlungen
- Chirotherapie,
- Kinesio-Taping,
- Reizstrombehandlungen
- sowie Physiotherapie mit Massage
Krankengymnastik (Physiotherapie)
- Die zugrundeliegende Muskulatur soll gestärkt werden
- Die Beweglichkeit des Nackens soll optimiert werden
- Die Belastbarkeit im Alltag soll langfristig erhöht werden
- Eventuell vorliegende Instabilitäten und Fehlhaltungen sollen korrigiert werden
Quaddeltherapie bei akutem HWS-Syndrom
In akuten Fällen kann das Setzen sogenannter Quaddeln im Bereich des Nackens bis zur Schulter eine deutliche Schmerzlinderung verschaffen. Dabei werden mit feinen Nadeln lokale Betäubungsmittel unter die Haut gespritzt.
Die Haut wird anschließend überwärmt und rot, wodurch die Muskulatur gelockert wird. Die Quaddeltherapie wird bei besonders akuten Fällen eingesetzt.
Weitere Behandlungsmöglichkeiten und Vorbeugung des HWS-Syndroms
FAQ: Häufige Fragen zum HWS-Syndrom
Wie lange dauert das HWS-Syndrom an?
Die Dauer der Erkrankung ist sehr unterschiedlich und hängt von verschiedenen Faktoren ab. Je nach Ursache und Beschwerdebild kann das HWS-Syndrom von wenigen Tage bis zu drei Wochen andauern. Je früher eine Behandlung eingeleitet wird, desto besser.
Welche Hausmittel können helfen?
Bei einem HWS-Syndrom sollte stets ein Arzt konsultiert werden. Einige Hausmittel und Tipps können die Behandlung sinnvoll begleiten. Darunter: Wärme (Rotlichtlampe zum Beispiel), leichte Übungen für für die Halswirbelsäule, Massagen, Heilerde.
Wie kann ich dem HWS-Syndrom effektiv vorbeugen?
Viel Bewegung, eine aufrechte und gesunde Körperhaltung sowie die Vermeidung von Zugluft können die Entstehung vermeiden. Wichtig ist ebenfalls eine langfristige Kräftigung der Rückenmuskulatur sowie eine Matratze und ein Kissen, welche einen für die Halswirbelsäule gesunden Schlaf ermöglichen.
Kann ich Schmerzmittel zur Therapie verwenden?
Bei akuten Schmerzen können entsprechende Schmerzmittel verwendet werden, jedoch nur in Absprache mit ihrem Arzt. Langfristig sollte eine Behandlung eingeleitet werde, welche die Ursachen der Beschwerden angeht.