Warzen werden in der lateinischen Fachterminologie auch als „Verrucae“ bezeichnet. Es handelt sich hierbei um gutartige Hautwucherungen, die durch bestimmte Viren ausgelöst werden. Warzen können sich an bestimmten Körperstellen bilden und sowohl Kinder als auch Erwachsene betreffen. Doch wie entstehen eigentlich Warzen und welche präventiven Maßnahmen lassen sich ergreifen? Alle wichtigen Informationen rund um dieses Thema finden Sie hier in unserem Beitrag.
- Warzen sind gutartige Hautwucherungen, die im Allgemeinen keine Beschwerden hervorrufen.
- Eine schwache Immunabwehr, trockene und rissige Hautstellen oder verunreinigte Schwimmbad- und Saunaböden können eine Infektion begünstigen.
- Es gibt Hausmittel wie beispielsweise Salben, Pflaster oder Teebaumöl, die bei der Behandlung von Warzen zum Einsatz kommen können.
- Auch eine Vereisung oder eine Behandlung mit Säuren kann in Erwägung gezogen werden.
- Bei Warzen im Genitalbereich sowie bei Hautwucherungen, die schmerzhafte Beschwerden hervorrufen, sollte ein Arzt um Rat gefragt werden.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Typologie – welche Arten von Warzen gibt es?
- 2 Wie entstehen Warzen? – Risikofaktoren und mögliche Ursachen
- 3 Wie lassen sich Warzen wirksam vorbeugen?
- 4 Warzen – sind sie ansteckend?
- 5 Können Warzen von alleine ausheilen?
- 6 Welche Hausmittel gibt es gegen Warzen?
- 7 Wenn das nicht hilft: Welche Mittel gibt es?
- 8 Weiterführende Quellen
- 9 Quellen
Typologie – welche Arten von Warzen gibt es?
Es gibt nicht „die eine Warze“, sondern viele verschiedene Formen, die wir Ihnen hier näher vorstellen möchten:
Gewöhnliche Warzen
Diese Warzenform tritt am häufigsten auf und wird auch als Stachel- oder Hautwarze bezeichnet. Grundsätzlich können sich die Hautknötchen an allen Körperstellen bilden. Am häufigsten machen sich gewöhnliche Warzen an den Füßen oder an der Hand bemerkbar.
Diese Warzenform ist in etwa so groß wie eine Erbse und hat vor allem am Anfang eine glatte Oberfläche. Mit stetigem Wachstum verhornt die Warze zunehmend. Ebenso sind gewöhnliche Warzen anfangs hautfarben und werden erst allmählich gelblich.
Für gewöhnlich verursacht diese Warzenart weder einen Juckreiz noch einen Druckschmerz. In der Regel heilen gewöhnliche Warzen von alleine ab. Wer jedoch nicht so lange abwarten möchte, hat verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, so beispielsweise eine Vereisung der Warze oder eine Behandlung mit Salizylsäure.
Alterswarzen
Sie bilden sich vor allem ab dem 45 Lebensjahr. Hierbei handelt es sich um hellbraune und völlig harmlose Pigmentansammlungen. Diese Warzen können insbesondere ein Resultat einer übermäßigen Sonnenlicht-Exposition sein. Die Form von Alterswarzen variiert von oval bis hin zu rundlich und die Größe ist ungefähr bohnen- bis linsengroß. Alterswarzen werden nicht von Viren hervorgerufen und sind somit auch nicht ansteckend.
Mit zunehmendem Lebensalter steigt das Risiko für Alterswarzen. Eine lang anhaltende und intensive UV-Sonneneinstrahlung begünstigt zudem die Entstehung dieser Warzenart.
Pinselwarzen
Pinselwarzen entstehen vor allem im Gesicht älterer Personen und werden als eine Sonderform der gewöhnlichen Warzen angesehen. Sie haben ein fadenförmiges und langstieliges Erscheinungsbild und machen sich vor allem an der Nase, den Lippen, am Hals oder an den Augenlidern bemerkbar. Diese Warzen können gelegentlich einen Juckreiz auslösen. Zudem besteht die Gefahr, dass sie bei der täglichen Gesichtswäsche oder bei der Rasur verletzt werden, daher empfinden sie sehr viele Menschen vorrangig als kosmetisch störend.
Flachwarzen
Sie sind – wie der Name bereits deutlich zeigt – flach und haben eine Größe von lediglich ein paar Millimetern. Sie treten sehr oft im Gesicht aber auch an den Händen auf. Betroffen von Flachwarzen sind in erster Linie Jugendliche und Kinder.
Feigwarzen
Feigwarzen betreffen in erster Linie den Anal- sowie den Genitalbereich des Menschen. Eine Übertragung dieser Warzen wird durch ungeschützten Geschlechtsverkehr begünstigt. Feigwarzen machen sich in Form von grau-weißen oder rötlichen Hautknötchen bemerkbar.
Dellwarzen
Auch diese Hautwucherungen sind gutartig und treten vorrangig am Hals sowie im Gesicht auf. Häufig können sie aber auch im Genitalbereich oder unter den Achseln zu finden sein. Hervorgerufen werden Dellwarzen durch Viren. Diese Warzen sind stecknadelkopfgroß und hellrot. In der Mitte der Dellwarze findet sich eine typische Delle, die eine weißliche und virenhaltige-infektiöse Flüssigkeit enthält. Wer mit dieser Flüssigkeit in Berührung kommt, kann sich daran über die sogenannte Schmierinfektion anstecken. Vor allem Kinder, die unter einer sehr trockenen Haut oder Neurodermitis leiden, sind sehr anfällig für Dellwarzen, denn diese Wucherungen entstehen oft infolge einer geschwächten Immunabwehr. Auch Hautpilzinfektionen oder Wunden begünstigen die Entstehung dieser Warzenform.
Dellwarzen sind im Grunde gar keine „echten“ Warzen, obwohl sie so aussehen und auch so genannt werden. Sie werden jedoch nicht von humanen Papillomviren verursacht, sondern durch ein Pocken-Virus.
Grundsätzlich verschwinden Dellwarzen von alleine, sie lassen sich jedoch auch durch Vitamin-A- oder Salizylsäure behandeln. Ebenso ist das chirurgische Abtragen der Dellwarzen möglich.
Dornwarzen
Dornwarzen sind sehr schmerzhaft und treten vor allem unter der Fußsohle auf. Barfußlaufen auf verschmutzen Böden im Schwimmbad oder in der Sauna begünstigen eine Ansteckung mit diesen Erregern. Diese Warzen bilden sich – ähnlich wie Rosendornen – tief in der Hautschicht und verursachen vor allem beim Gehen sehr starke Schmerzen. Auch zur Behandlung von Dornwarzen stehen verschiedene Therapiemöglichkeiten wie zum Beispiel eine Kryotherapie (Vereisung) zur Verfügung. Dornwarzen lassen sich jedoch auch mit elektrischen Stromimpulsen „verbrennen“ : Dieser Vorgang wird Elektro-Koagulation genannt.
Mosaikwarzen
Mosaikwarzen sind äußerst flach und verdanken ihren Namen ihrer spezifischen Anordnung. Sie stellen eine Gruppierung von Dornwarzen dar und werden oft mit Schwielen an den Füßen verwechselt, weshalb eine korrekte Diagnose oft schwerfällt.
Wie entstehen Warzen? – Risikofaktoren und mögliche Ursachen
In den häufigsten Fällen werden diese Hautwucherungen durch HPV-Viren (Humane Papillom Viren) verursacht. Über kleinste Risse oder Hautverletzungen treten die Erreger in den Organismus ein und rufen dort eine unkontrollierte Zellvermehrung hervor.
Über Gegenstände oder den direkten Körperkontakt können sich die Erreger von Mensch zu Mensch weiterverbreiten. Auch das Barfußlaufen im Schwimmbad oder in der Sauna kann die Infektion mit diesen Viren begünstigen.
- Schwitzen beziehungsweise Fußschweiß
- Hautverletzungen
- Hautrisse infolge sehr trockener Haut
- Nikotinkonsum
- Diabetes
- Geschwächte Immunabwehrkräfte
- Neurodermitis
Wie lassen sich Warzen wirksam vorbeugen?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, um die Ansteckungsgefahr um ein Vielfaches zu minimieren:
- Tragen Sie in der Sauna oder in Schwimmbädern immer Badeschuhe.
- Auch in Hotelzimmern oder in Sportanlagen sollten Sie nicht barfuß herumlaufen.
- Trocknen Sie auch die Zehenzwischenräume sorgfältig ab, damit keine feuchten Stellen zurückbleiben.
- Stärken Sie Ihre Immunabwehr, indem Sie sich ausgewogen, vollwertig und abwechslungsreich ernähren. Zudem sollten Sie sich ausreichend an der frischen Luft bewegen.
- Cremen Sie Ihren Körper regelmäßig ein, um rissige und trockene Hautstellen zu vermeiden. Vergessen Sie auch nicht, Ihre Hände und Füße einzucremen.
- Sollten sich rund um den Nagel einmal kleine Hautfetzen bilden, schneiden Sie diese vorsichtig mit einer Kosmetikschere ab und zupfen Sie diese nicht weg. Auf diese Weise verhindern Sie, dass sich Wunden bilden, die ein offenes Tor für Erreger sein könnten.
Sollten Sie bereits unter derartigen Hautwucherungen leiden, sollten Sie sich mit anderen Personen keine gemeinsamen Handtücher oder Waschlappen teilen. Wer beim Geschlechtsverkehr Kondome verwendet, verringert das Ansteckungsrisiko noch einmal mehr. Geschützter Geschlechtsverkehr bietet vor allem einen umfassenden Schutz vor Feigwarzen.
Sollten Warzen nach einem längeren Zeitraum nicht von alleine verschwinden, raten wir Ihnen, einen Arzt zu konsultieren. Insbesondere bei Hautwucherungen im Genitalbereich sollten Sie sich medizinischen Rat einholen: Diese Warzen sind nämlich nicht nur sehr infektiös, sondern stehen auch oft im Verdacht diverse Krebserkrankungen zu begünstigen.
Warzen – sind sie ansteckend?
Werden Warzen von Viren hervorgerufen, sind sie infektiös und bergen somit eine hohe Ansteckungsgefahr. Über Schmierinfektion übertragen sich die Erreger weiter. Zwischen der Infektion mit dem Erreger sowie dem ersten Auftreten können bis zu vier Wochen oder gar mehrere Monate vergehen.
Besonders leicht kann eine Ansteckung erfolgen, wenn die Hautoberfläche verletzt oder rissig-trocken ist. Doch auch aufgeweichte und feuchte Hautpartien begünstigen eine Infektion. Aus diesem Grund sollten Sie in Schwimmbädern oder Gemeinschaftsduschen immer besonders achtsam sein.
Sogenannte „unechte Warzen“ wie zum Beispiel Alterswarzen sind nicht ansteckend. Diese werden vor allem durch eine übermäßige Sonneneinstrahlung begünstigt. Ein ausreichender Sonnenschutz sowie das rechte Maß beim Sonnenbaden sind in diesem Zusammenhang sehr wichtige präventive Maßnahmen.
Können Warzen von alleine ausheilen?
Dieser Fragestellung kann grundsätzlich mit einem „Ja“ beantwortet werden: Die meisten Hautwucherungen verursachen keine Beschwerden und verschwinden nach einiger Zeit wieder von alleine. In der Regel besteht somit keine medizinische Notwendigkeit, die Warzen chirurgisch entfernen zu lassen.
Wer Warzen jedoch als kosmetisch störend empfindet, hat die Möglichkeit diese vom Hautarzt entfernen zu lassen. Das Gleiche gilt natürlich auch, wenn derartige Hautwucherungen Beschwerden verursachen sollten wie zum Beispiel Dornwarzen: Diese treten vor allem an den Fußsohlen auf und bereiten beim Gehen große Schmerzen.
Welche Hausmittel gibt es gegen Warzen?
Es gibt verschiedene Hausmittel mit denen Warzen sehr gut behandelt werden können.
- Salben und Cremes: Spezielle Salben sind mit Wirkstoffen angereichert, die die Immunabwehrkräfte stärken und infolgedessen das Wachstum der Warzen hemmen sollen. Cremes mit Vitamin-A-Säuren können vor allem gegen Dellwarzen sehr erfolgreich eingesetzt werden. Cremes mit Wirkstoffen wie 5‑Fluorouracil oder Aciclovir eignen sich somit sehr gut zur Behandlung von Warzen in den eigenen vier Wänden.
- Rotlicht ist eine weitere Therapiemöglichkeit, die zur Anwendung kommen kann. Hier können die Hautwucherungen mittels Infrarotlicht narbenfrei und auch völlig schmerzlos entfernt werden.
Auch die Natur bietet gezielte Hilfe, wenn es um die Beseitigung von Warzen geht:
- Schöllkraut oder Löwenzahn können beispielsweise als Salbe mehrmals auf die Warze aufgetragen werden und begünstigen somit die Abheilung.
- Auch im Bereich der Homöopathie findet sich Unterstützung zur Bekämpfung der Hautwucherungen: So sollen beispielsweise Ferrum Picrinicum D12-Globuli gegen gewöhnliche Warzen eingesetzt werden können.
- Auch ein Fußbad mit Ringelblume oder Apfelessig kann die weitere Verbreitung von Erregern verhindern.
- Auch Teebaumöl punktet mit einer hohen antiviralen Wirkung und kann somit sehr erfolgreich als Natur-Hausmittel eingesetzt werden. In verdünnter Form kann das Teebaumöl mehrmals täglich auf die Hautwucherung aufgetragen werden.
- Auch Knoblauch soll sehr gut gegen die Viren helfen.
Neben diesen Hausmitteln können Warzen auch noch mit verschiedenen Säuren entfernt werden. Diese Säuren führen vor allem zu einer Auflösung der Hornschicht und somit zur Beseitigung der Hautwucherungen.
In diesem Zusammenhang hat sich beispielsweise Salizylsäure bewährt. Doch auch Milchsäure kann zur Behandlung zum Einsatz kommen. Diese Säuren sind als Pflaster, Salbe oder Lösung in der Apotheke erhältlich. Ein ärztliches Rezept ist hierfür in der Regel nicht notwendig.
Durch die Einwirkung der Säure lösen sich die verhornten Hautschichten auf und können anschließend vorsichtig mit einem Hornhauthobel entfernt werden. Wichtig ist, darauf zu achten, dass umliegende Hautpartien nicht beschädigt werden und somit keine neuen Wunden oder Verletzungen entstehen.
Wenn das nicht hilft: Welche Mittel gibt es?
Wer Warzen nicht mit Hausmitteln behandeln möchte, kann auch zu anderen Therapiemethoden greifen.
- Sehr gute Erfolge zeigt beispielsweise die Kryotherapie: Hier werden die gutartigen Hautwucherungen mit flüssigem Stickstoff vereist. Insbesondere Flachwarzen im Gesichtsbereich können so sehr erfolgreich behandelt werden. Ein Wattepad mit flüssigem Stickstoff wird für wenige Sekunden auf die betroffene Hautwucherung gehalten: Infolgedessen stirbt das Warzengewebe ab und die Hautwucherung fällt nach einigen Tagen von selbst ab. Auch bei gewöhnlichen Warzen kann diese Form der Therapie zum Einsatz kommen.
- Eine weitere Behandlungsmöglichkeit sind spezielle Pflaster. Diese enthalten eine Salicylsäure-Lösung, die zu einer Auflösung der Hornhautschicht führt. Das Warzenpflaster muss in der Regel alle zwei bis drei Tage gewechselt werden. Ein Nachteil dieser Behandlung ist, dass sie recht viel Zeit in Anspruch nimmt und den Betroffenen somit viel Geduld abverlangt.
- Bei sehr schmerzhaften oder hartnäckigen Warzen wie zum Beispiel Dornwarzen kommt auch ein chirurgischer Eingriff in Betracht. Haben sich schmerzhafte Warzen an der Fußsohle weit verbreitet, kann eine operative Entfernung dieser Hautwucherungen unter Vollnarkose notwendig sein.
- Auch eine Laserbehandlung kann bei hartnäckigen Warzen wie zum Beispiel Dornwarzen helfen. Ein Lichtstrahl verbrennt und zerstört dabei das Warzengewebe.
Weiterführende Quellen
Quellen
- Gesundheitsinformation.de — Wie können Warzen behandelt werden?
- Stern.de — Tiefer Stachel im Fleisch
- Pharmazeutische-zeitung.de — So wird man Warzen wieder los
- Uniklinikum-jena.de — Warzentherapie mit wassergefiltertem Infrarot-Licht (WIRA)
- Aerzteblatt.de — Therapie von Warzen: Kryotherapie und Salicylsäure vergleichbar effektiv