Unfälle können immer und überall passieren. Unterschieden werden können diese häufig, nach Unfallorten oder Unfallarten, in sechs Hauptkategorien: Haushaltsunfälle, Verkehrsunfälle, Arbeits- oder Schulunfälle, Brandunfälle sowie sonstige Unfälle.
Inhaltsverzeichnis
Unfälle in Deutschland
Statistisch passierte im Jahr 2017 alle 13 Sekunden ein Unfall und das allein im Straßenverkehr. Die Bandbreite geht vom leichten Blechschaden bis hin zu schweren Autounfällen mit Todesopfern. Diese Zahlen beziehen sich nur auf Verkehrsunfälle, hinzu kommen noch zahllose Unfälle auf der Arbeit, im Haushalt oder beim Sport.
Unfallorte und ihre charakteristischen Unfallarten
Laut dem Statistischen Bundesamt hängt die Anzahl der tödlichen Unfälle nicht nur von der Unfallart oder dem Unfallort, sondern auch vom Alter der verunfallten Person ab. Während im Jahr 2019 23 Personen im Alter zwischen 15 Jahren und 25 Jahren tödlich verletzt wurden, verstarben 18 mal mehr Menschen derselben Altergruppe bei einem Verkehrsunfall. In der Altersgruppe über 85 Jahre war das Verhältnis umgekehrt. So starben hier 209 Personen bei einem Verkehrsunfall während etwa 30 mal so viele Senioren dieser Alterklasse – nämlich 6.442 – bei einem Unfall im häuslichen Umfeld zu Tode kamen.
Haushaltsunfälle
Die häufigsten aller Unfälle sind für jeden von uns am besten beeinflussbar. Viele Unfälle passieren aus Unachtsamkeit oder Nachlässigkeit. So bilden achtlos abgestreifte Schuhe eine Stolperfalle, ebenso wie liegengebliebenes Kinderspielzeug. Wer kennt es nicht, mit noch nassen Füssen aus der Dusche springen und keine Fussmatte in der Nähe oder auf Socken in der Küche, nachdem beim Braten Fett auf den Boden gespritzt ist? Meist geht dies glimpflich aus und es bleibt bei leichten Prellungen, Hämatomen und einem gehörigen Schreck. Gefährlicher wird es, wenn die Hausfrau oder der Hausmann auf den Hocker steigt, anstatt eine stabile Leiter zu verwenden oder der Hobbybastler ohne nötige Kenntnisse an stromführenden Steckdosen oder Leitungen bastelt. Auch Schnittverletzungen sind im Haushalt keine Seltenheit.
Verkehrsunfälle
Unfälle mit Verkehrsmitteln aller Art sind sehr verbreitet. Angefangen vom Fußgänger über Radler bis hin zu LKW kracht es auf deutschen Straßen. Häufig bleibt es bei ärgerlichen aber harmlosen Blechschäden. Doch auch Personenschäden sind an der Tagesordnung. Die Bandbreite ist groß vom Lackkratzer durch unachtsame Passanten bis hin zu bleibenden körperlichen Schäden oder sogar Todesfällen. Hier ließen sich durch gegenseitige Rücksichtnahme viele Unfälle verhindern. Wenn nicht jeder auf seinem vermeintlichen Recht beharrt, wäre der Straßenverkehr für alle entspannter und somit ungefährlicher.
Arbeitsunfälle
Viele von uns denken, dass Arbeitsunfälle nur Unfälle sind, die während der Arbeit passieren oder auf dem Weg dorthin. Was die meisten nicht wissen, in diese Kategorie gehören auch Unfälle, die bei der Ausübung eines Ehrenamts oder bei der Pflege eines nahen Angehörigen im eigenen Wohnhaus passieren. Auch Unfälle, die auf dem Weg dorthin beziehungsweise auf dem Rückweg geschehen, sind versichert. Wer bei einem Verkehrsunfall Hilfe leistet und dabei selbst verletzt wird, fällt ebenfalls in die Kategorie Arbeitsunfall.
Was genau abgesichert ist, welche Gesundheitsschäden nicht abgesichert sind und in welchen Fällen auch Sachschäden ersetzt werden, entscheiden die gesetzlichen Unfallversicherungsträger auf Grundlage eines Leistungskatalogs. Die genauen Informationen findet man auf der Seite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.
Schulunfälle
Unfälle in der Schule oder auf dem Weg gelten ebenso wie Unfälle während eines Kitabesuchs als Arbeitsunfall. Abgesichert werden Unfälle während aller schulischer Veranstaltungen. Auch Elternvertreter sind während der Ausübung ihres Ehrenamtes versichert. Im Jahr 2019 wurden bundesweit knapp 1,3 Millionen Schulunfälle gemeldet. Davon waren knapp 1,2 Millionen Schulunfälle, die sich auf Sport‑, Pausen‑, Unterrichts- sowie Kitaunfälle beziehen, und gut 100.000 Schulwegeunfälle entsprechend verteilt.
Die Unfallarten
Unfallarten, unabhängig vom Ort
Brandunfälle
Durchschnittlich gibt es pro Jahr etwa 200.000 Wohnungsbrände in Deutschland. Die Zahl der Todesopfer im selben Zeitraum wird mit 600 bis 800 beziffert. Die überwiegende Mehrzahl sterben allerdings nicht durch die Flammen, sondern aufgrund einer Rauchgasvergiftung. Weitere rund 6.000 Personen erleiden lebensbedrohliche Verletzungen.
Die Ursache können defekte technische Geräte, ebenso wie vergessene Kerzen oder Zigaretten sein, aber auch Fettbrände oder ein vergessener Herd können einen Brand verursachen. Viele Brände lassen sich allerdings vermeiden, indem man Kerzen auf unbrennbare Untersetzer stellt, Küchengeräte nicht unbeaufsichtigt lässt und elektrische Geräte und Kabel regelmäßig überprüft und gegebenenfalls austauscht. Hilfreich ist in diesem Zusammenhang der sogenannte E‑Check, bei dem Fachfirmen Elektrogeräte auf ihre Sicherheit überprüfen. Ein Großteil der Todesopfer lassen sich übrigens leicht vermeiden. Seit Ende 2015 gibt es in Deutschland eine Rauchmelderpflicht. Richtig installiert und gewartet können die kleinen Geräte Leben retten, was nicht bedeutet, dass man daher leichtsinnig sein darf.
sonstige Unfallarten
Dazu zählen unter anderem Tierbisse durch Hunde oder Insektenstiche beispielsweise von Zecken, die massive Spätfolgen nach sich ziehen können. Auch das Ausrutschen auf Glatteis oder feuchtem Laub gehören zu sonstigen Unfallarten. Allen gemein ist, dass sie außerhalb der heimischen vier Wände passieren und sich oft nur schwer vermeiden lassen.