Sojabohnen gehören zu den Hülsenfrüchten. Sie enthalten mehrfach gesättigte Fettsäuren und Ballaststoffe, aber auch Magnesium, Mangan und Zink.
Für Vegetarier ist Soja eine oft verwendete Proteinquelle. Außerdem werden aus Sojabohnen Sojamilch, Sojasoße und Tofu hergestellt. Im Gegensatz dazu werden Miso und Tempeh aus fermentierten Sojabohnen produziert.
Erfahren Sie hier, ob Soja gesund ist oder ob es sogar schädlich sein kann und Sie besser die Finger von der Sojabohne lassen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Soja als beliebte Fleisch-Alternative
- 2 Schilddrüse und Brustkrebs — wie gefährlich ist Soja?
- 3 Aluminium und Mangan – schädlich für Frauen und Mädchen
- 4 Kein Soja für Kleinkinder und Säuglinge
- 5 Wechseljahresbeschwerden positiv beeinflussen
- 6 Soja und die Wirkung auf das Herz
- 7 Soja – ja oder nein
- 8 Fazit
- 9 Quellen
Soja als beliebte Fleisch-Alternative
Für viele Vegetarier und Veganer sind Nahrungsmittel aus Sojabohnen die Alternative zu Fleischprodukten, weil Soja viele Proteine und reichlich Nährstoffe enthält.
Aufgrund der großen Nachfrage bietet die Lebensmittelindustrie vegane Würstchen, Salate und ähnliche Produkte an. Doch auch für Sojamilch oder Tofu ist die Nachfrage der Konsumenten groß.
Schließlich ist eine Ernährung, die aus zu viel Fleisch und Wurst besteht, ungesund. So wirkt sich der Austausch von Wurst durch Tofu positiv auf den Cholesterinwert aus. Zudem enthält die wenig verarbeitete Sojasoße genauso wie Tempeh und Miso weniger Fett als tierische Lebensmittel.
Schilddrüse und Brustkrebs — wie gefährlich ist Soja?
Neben den bereits erwähnten Nährstoffen enthält Soja sogenannte Isoflavone. Sie werden auch sekundäre Pflanzenstoffe genannt und sind dem weiblichen Sexualhormon Östrogen ähnlich. Aufgrund dessen werden Isoflavone auch pflanzliche Östrogene genannt.
Wegen dieser Isoflavone ist Soja zunehmend in Kritik geraten, da diese die Gesundheit angeblich negativ beeinflussen können. Wissenschaftlich eindeutige Hinweise darauf gibt es jedoch bislang nicht.
Bei Personen, die Probleme mit der Schilddrüse haben, reduzieren Isoflavone die Produktion der Schilddrüsenhormone. Bestehen keine Probleme mit der Schilddrüse, gibt es keinen Hinweis auf eine negative Auswirkung durch den Verzehr von Soja.
Das Risiko an Schilddrüsenkrebs zu erkranken ist mit regelmäßigem Verzehr von Soja sogar um 55% reduziert (Studie).
Insgesamt ist die Forschungslage zum Thema Soja und Schilddrüse noch nicht eindeutig — bei regelmäßigem Verzehr von Soja wird empfohlen, auf einen ausreichenden Jodhaushalt zu achten.
Weiterhin wird oft davor gewarnt, dass ein hoher Verzehr von Soja in Zusammenhang mit erhöhtem Auftreten von Brustkrebs steht. Ob Frauen durch den Verzehr von Soja wirklich vermehrt an Brustkrebs erkranken, ist nicht eindeutig geklärt.
Da Frauen in Asien nachweislich weniger an Brustkrebs erkranken und die Männer in asiatischen Ländern weniger Prostatakrebs bekommen, liegt die Vermutung nahe, dass die Aussage nicht stimmig ist, da der Soja-Konsum in asiatischen Ländern sehr hoch ist.
Aluminium und Mangan – schädlich für Frauen und Mädchen
Nahrungsmittel aus der Hülsenfrucht enthalten sowohl Aluminium als auch Mangan. Doch Aluminium kann die Nerven und die Nieren vergiften, während Mangan einen negativen Effekt auf den Stoffwechsel von Säuglingen hat.
Die Inhaltsstoffe von Soja können gerade bei Frauen und Mädchen in den Hormonhaushalt eingreifen. Trinkt eine Frau beispielsweise täglich zwei Gläser Sojamilch, dann kann sich dadurch das Menstruationsverhalten verändern.
Kein Soja für Kleinkinder und Säuglinge
Noch viel größere gesundheitliche Probleme können Säuglingen und Kindern drohen, wenn sie in hohen Mengen Soja konsumieren. Allein wenn die Säuglingsnahrung Soja enthält, erhöht sich die Menge der Östrogene im Kindeskörper um das Zwanzigfache.
Jetzt wird verständlich, warum Säuglinge und kleine Kinder keine sojahaltige Nahrung bekommen sollten. Diese Aussagen beziehen sich auf Sojaprodukte, die unfermentiert sind. Fermentierte Produkte hingegen sind verträglicher und eignen sich wunderbar als Nahrungsergänzungsmittel.
Wechseljahresbeschwerden positiv beeinflussen
Frauen mit Wechseljahresbeschwerden wünschen sich oft eine Alternative zur Hormonbehandlung. Hier bietet sich ein Nahrungsergänzungsmittel an, das Soja enthält, weil Isoflavone wie Östrogen wirken.
Das ist jedoch keine Aufforderung an die Frauen, allein aufgrund dieser Vermutung Isoflavone in Tablettenform einzunehmen. Betroffene Frauen sollten dies unbedingt mit einem Arzt abklären.
Soja und die Wirkung auf das Herz
Dass sich die Ernährung mit Soja positiv auf die Cholesterinwerte auswirkt, liegt an den mehrfach ungesättigten Fettsäuren. Daher lässt sich auch erklären, warum der Verzehr von Soja zur Vorbeugung von Herz- und Kreislauf-Erkrankungen befürwortet wird.
Im Hinblick auf Osteoporose sind Frauen stärker betroffen als Männer. Denn wenn die Knochendichte nachlässt, ist die Gefahr von Knochenbrüchen groß. Bedingt durch eine sojareiche Ernährung sind nachweislich weniger Personen von Osteoporose betroffen.
Daher empfiehlt es sich, dass Frauen nach den Wechseljahren Sojamilch trinken, da der Kalziumanteil in der Milch Osteoporose vorbeugen kann.
Soja – ja oder nein
Ob eine Ernährung mit Soja schädlich ist oder nicht, ist unter Ernährungswissenschaftlern noch nicht eindeutig geklärt. Fest steht jedoch, dass Soja in normal üblichen Mengen gegessen werden darf, ohne dass die Gesundheit geschädigt wird (so das Bundesinstitut für Risikobewertung).
Ähnlich ist auch die Stellungnahme am Institut für alternative und nachhaltige Ernährung. Häufig sind die Meinungen zu negativen Auswirkungen von Soja auf die Gesundheit sehr radikal dargestellt, obwohl handfeste Beweise durch Studien fehlen.
Bisher sind sich viele Wissenschaftler in einem Punkt einig: Die Ernährung mit Sojaprodukten darf nicht übertrieben werden.
Es sollte stets auf eine ausgewogene Ernährung geachtet werden, dann kann sich das Soja durch seine positiven Eigenschaften auszeichnen.
Es bleiben jedoch viele Fragen offen, weswegen es weiterer Forschung bedarf, um eindeutige Aussagen treffen zu können.
Fazit
Für Menschen, die ein gewisses Maß an Soja in ihre Ernährung einbeziehen, besteht keine Gesundheitsgefährdung, sofern keine Erkrankungen wie beispielsweise Erkrankungen der Schilddrüse oder Sojaallergien vorliegen. Zudem kommt es darauf an, inwiefern die Produkte verarbeitet sind.
Fermentiertes Soja bietet sich als Vitamin K2 (ein fettlösliches Vitamin) Lieferant an. Zusammen mit Vitamin D eignen sich die beiden, um gegen Osteoporose vorzubeugen.
Doch auch bei Herz- und Kreislauf-Erkrankungen, Demenz und den unterschiedlichsten Krebsarten erscheint der Konsum hilfreich.
Zu den traditionell fermentierten Sojaprodukten gehören: Miso, Tempeh, Natto und Sojasoße – falls fermentiert. Erwachsene ohne gesundheitliche Einschränkungen können die Hülsenfrucht in ihren Speiseplan einbauen, um den Fleischkonsum zu reduzieren.
Es ist zusätzlich zu erwähnen, dass etwa achtzig Prozent der gesamten Sojaernte den Tieren zugutekommen. Um noch größere Felder mit Soja anzupflanzen, werden ganze Teile des Regenwalds vernichtet.
Das heißt, Sojabohnen werden als Futtermittel in viele Länder importiert. Soja enthält viel Eiweiß, deshalb wird es in Europa und Nordamerika als Futter für Tiere wie Schweine und Geflügel verwendet.
Die Pflanzen wachsen auf Plantagen in Südamerika. Erst werden die Bäume gerodet, dann die Hülsenfrucht angebaut. Was den Export betrifft, steht Brasilien an erster Stelle, während etwa sechzig Prozent der Brasilianer schlecht ernährt sind und andere sogar Hunger leiden.