Softeis: Keimquelle oder unbedenklicher Genuss?

    Zuletzt aktualisiert am Mittwoch, den

    Die Tage im Hoch­som­mer sind dank der pral­len Son­ne kaum erträg­lich; umso will­kom­me­ner ist eine eis­kal­te Abküh­lung in Form eines Snacks: Soft­eis.

    Ob Scho­ko­la­de, Vanil­le oder Erd­bee­re — Soft­eis gibt es in vie­len Sor­ten und hat in ver­gan­ge­nen Jah­ren rasend schnell an Beliebt­heit gewon­nen. Doch was genau hat es mit die­sem wun­der­bar lecke­ren Eis auf sich? Und sind die Gerüch­te wahr, dass gefähr­li­che Kei­me dar­in lau­ern können?

    Das Wich­tigs­te in Kürze:
    • Soft­eis wird mit bestimm­ten Maschi­nen und unter spe­zi­el­len Bedin­gun­gen her­ge­stellt, wodurch es eine beson­ders cre­mi­ge Kon­sis­tenz erhält.
    • Durch die gerin­ge­re Her­stel­lungs­tem­pe­ra­tur besteht erhöh­te Keim­ge­fahr — Heu­te wer­den Stan­dards jedoch meist eingehalten.
    • Auch in der Schwan­ger­schaft kann Soft­eis von einem seriö­sen Anbie­ter ohne Beden­ken kon­su­miert werden.

    Softeis – kühle Versuchung bei hohen Temperaturen

    Was ist Softeis und welche Eigenschaften hat es?

    Soft­eis ist, wie der Name es bereits impli­ziert, ein beson­ders wei­ches, locker luf­ti­ges Spei­se­eis. Es wird im Gegen­satz zu Spei­se­eis auf eine ande­re Art und Wei­se hergestellt.

    Dafür gibt es spe­zi­el­le Soft­eis-Maschi­nen. Wird das Eis abge­füllt, läuft es über eine spe­zi­el­le Düse, an der es mit­tels Über­druck auf­ge­schäumt wird. Erst danach gefriert es. Dies sorgt für die typi­sche luf­ti­ge Kon­sis­tenz des Eises.

    Softeis-Herstellung: Welche Zutaten stecken drin?

    Was ist eigent­lich drin im luf­ti­gen Spei­se­eis und wie wird es her­ge­stellt? Wer das fluf­fi­ge Eis her­stel­len möch­te, benö­tigt zunächst ein­mal eine spe­zi­el­le Softeis-Maschine.

    Der Unter­schied zu nor­ma­lem Spei­se­eis: Bei die­sen Maschi­nen wird das Soft­eis bei höhe­ren Tem­pe­ra­tu­ren her­ge­stellt, als nor­ma­les Eis. Die Her­stel­lungs-Tem­pe­ra­tur liegt bei rund minus 6 bis minus 7 Grad Cel­si­us. Außer­dem wird der Eis­mas­se beim Rühr­pro­zess mehr Luft zuge­führt als nor­ma­lem Spei­se­eis, wodurch die typisch luf­ti­ge Kon­sis­tenz entsteht.

    In den Gefrier­zy­lin­der der Eis­ma­schi­ne wird meist ein flüs­si­ger Eis-Mix ein­ge­füllt, der vor allem aus Milch besteht und sehr fett­hal­tig ist. Die Fer­tig-Mix­tu­ren kom­men mit ver­schie­de­nen Aro­men und Geschmacks­sor­ten wie zum Beispiel:

    • Vanil­le-Soft­eis
    • Scho­ko-Soft­eis
    • Erd­beer-Soft­eis

    Nährwerte und Kalorien

    Wer etwas für sei­ne Figur tun möch­te, soll­te den Soft­eis-Kon­sum eher zur Aus­nah­me wer­den las­sen. Auf 100g ent­hält das Eis (je nach Her­stel­ler) rund 127 Kcal.

    Alle Nähr­wer­te auf 100g im Überblick:

    Brenn­wert532,0 kJ
    Kalo­rien127,0 kcal
    Pro­te­in4,1 g
    Koh­len­hy­dra­te20,0 g
    davon Zucker19,0 g
    Fett3,6 g
    Bal­last­stof­fe0,6 g

    Das Soft­eis ist also vor allem wegen sei­nes hohen Zucker­an­teils mit Vor­sicht zu genie­ßen. Der gele­gent­li­che Genuss an hei­ßen Som­mer­ta­gen soll­te der Figur trotz­dem nicht schaden.

    Aller­dings gibt es den­noch Grün­de, nicht über­all Soft­eis zu kau­fen. Wer­den Qua­li­täts­stan­dards nicht ein­ge­hal­ten oder Soft­eis-Maschi­nen nicht gründ­lich und regel­mä­ßig gerei­nigt, besteht erhöh­te Keim- und Salmonellen-Gefahr.

    Keime, Salmonellen und Co. — Gibt es gesundheitliche Risiken?

    Da sich die Her­stel­lung vom nor­ma­len Spei­se­eis unter­schei­det, unter­schei­det sich auch das Gesund­heits­ri­si­ko beim Ver­spei­sen. Her­kömm­li­ches Spei­se­eis wird bei einer Tem­pe­ra­tur von ‑18 Grad Cel­si­us zube­rei­tet, Soft­eis aber bei nur ‑6 Grad Celsius.

    Der Nach­teil ist, dass sich so Kei­me und ande­re Krank­heits­er­re­ger schnel­ler aus­brei­ten kön­nen. Das ist auch der Grund dafür, dass bereits geschmol­ze­nes Eis auf kei­nen Fall wie­der zurück in die Gefrier­tru­he gelegt wer­den sollte.

    Man­che fra­gen sich jetzt, was es mit dem neu­en Virus auf sich hat? Von ihnen geht ver­mut­lich kaum eine Gefahr aus, da sie sich auf Lebens­mit­teln nicht ver­meh­ren kön­nen. So wur­de bis­lang kein Fall bekannt, in dem sich jemand durch den Ver­zehr von Lebens­mit­teln4) wie Eis mit  dem neu­en Virus ange­steckt hat.

    Sal­mo­nel­len ver­meh­ren sich ins­be­son­de­re an war­men Tagen sehr stark und sind kei­nes­wegs nur bei rohem Fleisch oder Eiern anzu­tref­fen. Eis besteht haupt­säch­lich aus rohen, teil­wei­se pürier­ten Zuta­ten, was Bak­te­ri­en einen opti­ma­len Nähr­bo­den bietet.

    Dar­über hin­aus wird in das Eis sehr viel Luft ein­ge­ar­bei­tet, um es mög­lichst cre­mig wer­den zu las­sen; auch dadurch steigt das Risi­ko, sich Sal­mo­nel­len einzufangen.

    Eine sol­che Infek­ti­on kann zu Durch­fall oder ande­ren Schwä­che­an­fäl­len füh­ren. Ins­be­son­de­re bei klei­nen Kin­dern oder Senio­ren kann dies lebens­ge­fähr­lich werden.

    Trotz­dem Ent­war­nung: Das Baye­ri­sche Lan­des­amt für Gesund­heit und Lebens­mit­tel­si­cher­heit stell­te jedoch fest, dass bei Eis­die­len mit Soft­eis deut­lich weni­ger zu bean­stan­den war, als bei her­kömm­li­chen Ver­kaufs­stän­den. Dies kann jedoch nur dadurch zustan­de kom­men, dass die Maschi­nen kon­se­quent und sehr gründ­lich gerei­nigt werden.

    Lebens­mit­tel­über­wa­chungs­be­hör­den kon­trol­lie­ren immer wie­der, ob alle Qua­li­täts­stan­dards ein­ge­hal­ten wer­den. Mitt­ler­wei­le ver­wen­det man wei­test­ge­hend pas­teu­ri­sier­te Eis­mas­se, das bedeu­tet, dass die Eis­mas­se vor­her auf 60–100 Grad Cel­si­us erhitzt wur­de, bevor sie gefro­ren wird, damit so die Kei­me abge­tö­tet wer­den. Aus die­sem Grund sinkt die Gefahr, die von Soft­eis aus­geht, ste­tig immer weiter.

    Soft­eis wäh­rend der Schwangerschaft:
    Gro­ße Unsi­cher­heit herrscht über die Fra­ge, ob Soft­eis in der Schwan­ger­schaft erlaubt ist oder nicht. Wegen des erhöh­ten Keim­ri­si­kos galt das luf­ti­ge Eis­ver­gnü­gen für schwan­ge­re Frau­en lan­ge Zeit als tabu. Heu­te sind die Hygie­ne­stan­dards auch in der Soft­eis­pro­duk­ti­on gestie­gen, Soft­eis­mi­schun­gen wer­den pas­teu­ri­siert und die Keim­ge­fahr sinkt. Das gesund­heit­li­che Risi­ko bezüg­lich die­ser spe­zi­el­len Eis­zu­be­rei­tung in der Schwan­ger­schaft ist also minimal.

    Wie erkenne ich einen seriösen Softeis-Anbieter?

    Infor­mie­ren Sie sich im Vor­feld dar­über, ob es bei dem Eis­la­den bereits Über­prü­fun­gen sei­tens der Behör­den gege­ben hat. Wur­den die­se über­stan­den, kön­nen Sie auch davon aus­ge­hen, dass die Qua­li­tät des Eises in Ord­nung ist und die Gerä­te sorg­sam gerei­nigt werden.

    Gene­rell soll­ten Sie hier­bei auf Ihr eige­nes Gefühl ver­trau­en. Kommt Ihnen der Laden und das Per­so­nal von vorn­her­ein bereits unsau­ber oder unse­ri­ös vor, ist es dort dre­ckig oder unge­pflegt, dann soll­ten Sie lie­ber dar­auf ver­zich­ten, sich dort ein Eis zu holen. Sind hin­ge­gen alle Gerä­te sau­ber, sieht der gesam­te Laden gepflegt aus, dann gön­nen Sie sich ruhig ein klei­nes Päu­schen mit einem lecke­ren Eis.

    Fazit

    Soft­eis erfreut sich vie­ler Lieb­ha­ber, wel­che die cre­mi­ge Kon­sis­tenz und den lecke­ren Geschmack schät­zen. Gera­de im Som­mer kann das Eis genau die Abküh­lung dar­stel­len, die Sie gera­de benötigen.

    Die Gefahr von Kei­men und Sal­mo­nel­len war lan­ge Zeit ein gro­ßes The­ma, wodurch der Soft­eis-Kon­sum bei gerin­gen Hygie­ne­stan­dards als gefähr­lich galt.

    Heut­zu­ta­ge geht jedoch kaum noch Gefahr vom Ver­zehr von Soft­eis aus. Macht die Eis­die­le einen guten und sau­be­ren Ein­druck auf Sie, kön­nen Sie Ihr Soft­eis also beden­ken­los genie­ßen – guten Appetit!

    Quellen

    2.6
    /
    5
    (
    8

    Stimmen 

    )