Lesen Sie hier in kurzer und kompakter Form alles, was Betroffene über Scharlach wissen sollten. Unter anderem erfahren Sie, wer Scharlach wie bekommt, wie sich die Erkrankung entwickelt, wie sie behandelt wird und wie man sich schützt:
- Überwiegend erkranken Kinder im Alter von 3 bis 12 Jahren während kalter Jahreszeiten
- Erkrankung ist mehrfach im Leben möglich, kein Impfstoff vorhanden
- Primär Übertragung zwischen Menschen durch Tröpfcheninfektion
- Hauptsymptome: Hals- und Rachenschmerzen sowie Ausschlag auf Haut und Zunge
- Behandlung mit Penicillin oder alternativen Antibiotika für mindestens 10 Tage
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie bekommt man Scharlach?
- 2 Wie entwickelt sich Scharlach und welche Symptome treten auf?
- 3 Wie sichert man die Diagnose ab?
- 4 Wie wird Scharlach behandelt?
- 5 FAQ: Häufige Fragen schnell beantwortet
- 5.1 Welche Komplikationen können bei Scharlach auftreten?
- 5.2 Wie lange überleben die Bakterien?
- 5.3 Wie gefährlich ist Scharlach in der Schwangerschaft?
- 5.4 Können Säuglinge bereits an Scharlach erkranken?
- 5.5 Verläuft Scharlach bei Erwachsenen genauso wie bei Kindern?
- 5.6 Gibt es eine Impfung gegen Scharlach?
- 5.7 Kann Scharlach tödlich sein?
- 6 Fazit & Tipps
- 7 Quellen
Wie bekommt man Scharlach?
Scharlach tritt überwiegend bei Kindern auf – vor allem im Alter zwischen 3 und 12 Jahren. Überwiegend in den kälteren Monaten von Oktober bis März ist das Immunsystem anfälliger für Infektionskrankheiten.
Im Gegensatz zu vielen anderen Kinderkrankheiten führt eine überstandene Scharlachinfektion nicht zu Immunität, man kann mehrmals an Scharlach erkranken (auch noch im Erwachsenenalter). Etwa 25% aller Jugendlichen hierzulande hatten mindestens einmal Scharlach.
Scharlach wird durch einen relativ seltenen Streptokokkentyp (Streptokokkus pyogenes) hervorgerufen – eine Impfung ist nicht möglich.
Die Übertragung erfolgt als Tröpfcheninfektion beim Sprechen, Husten sowie Niesen, durch die Benutzung/Berührung kontaminierter Gegenstände/Flächen und kann auch über Lebensmittel sowie verunreinigtes Wasser von einem Körper zum anderen gelangen.
[hr_banner banner=“blutbild”]Wie entwickelt sich Scharlach und welche Symptome treten auf?
Regelmäßig beginnt Scharlach mit plötzlich auftretenden
- Halsschmerzen,
- einem entzündeten Rachen,
- Schluckbeschwerden,
- Schüttelfrost
- und nicht selten hohem Fieber.
Die Zunge ist zudem weiß belegt, nimmt dann wenige Tage später bei vergrößerten Papillen die rote Farbe einer Himbeere an und schält sich im Anschluss meistens.
Um den Mund herum sind die Erkrankten häufig blass. Die Mandeln hingegen können tiefrot verfärbt sowie vergrößert sein und haben beim Scharlach zumeist keinen eitrigen Belag.
Symptomatisch ist auch der dazugehörige Hautausschlag, der meistens am Oberkörper beginnt und sich von dort ausbreitet, ohne jedoch Handinnenflächen und Fußsohlen zu erfassen. Er zeichnet sich durch rote, dicht beieinander liegende, leicht erhabene und stecknadelkopfgroße Flecken aus.
Wie sichert man die Diagnose ab?
In den meisten Fällen erkennt der Arzt Scharlach anhand vorgenannter Symptome. Ein Schnelltest liefert durch einen auf Streptokokken untersuchten Rachenabstrich zusätzlich innerhalb weniger Minuten ein Ergebnis.
Können dabei keine Streptokokken nachgewiesen werden, kann ein Abstrich von den Mandeln nach zwei Tagen ein Laborergebnis liefern, weil der Schnelltest nicht immer vorhandene Streptokokken anzeigt. Auch Blutuntersuchungen auf Bakterien und Antikörper sind möglich.
Wie wird Scharlach behandelt?
Scharlach war vor der Einführung von Antibiotika hochgefährlich und wird heute in der Regel mit Penicillin (Einnahme zwei- bis dreimal täglich über mindestens 10 Tage) behandelt, auch um Komplikationen zu vermeiden.
Etwa 24 Stunden nach der ersten Einnahme ist Scharlach nicht mehr ansteckend.
Zusätzlich lassen sich Beschwerden durch schmerzstillende und fiebersenkende Mittel wie Ibuprofen oder Paracetamol lindern.
Bettruhe ist generell nützlich, viel trinken, warme Halswickel sowie Gurgellösungen lindern Halsschmerzen und flüssige Nahrung (Brei, Suppen etc.) hilft bei Schluckbeschwerden. Es kann außerdem wohltuend sein, Bonbons zu lutschen und Tee (ungesüßt) zu trinken.
Kontakte mit anderen Menschen sind zu meiden, bis die Ansteckungsgefahr vorüber ist. Auch Schulen und Kindergärten sollten in dieser Zeit keinesfalls besucht werden.
Wichtig ist auch regelmäßiges Händewaschen, wie dies generell bei Erkältungs- und Atemwegskrankheiten der Fall ist.
FAQ: Häufige Fragen schnell beantwortet
Welche Komplikationen können bei Scharlach auftreten?
Bleibt die Antibiotika-Behandlung aus, kann Scharlach schwerwiegend verlaufen. Patienten können eine stark eitrige Mandelentzündung bekommen. Begleitend tritt manchmal eine eitrige Mittelohrentzündung auf, die bei ausbleibender Behandlung zur Schwerhörigkeit führen kann.
Keime des Rachens können außer ins Mittelohr auch in die Nasennebenhöhlen oder Lunge gelangen. Hieraus können zusätzlich Nasennebenhöhlen- sowie Lungenentzündungen entstehen.
Sehr selten aber lebensgefährlich ist ein septischer Verlauf von Scharlach. Scharlach-Bakterien dringen dabei in die Blutbahn ein und verteilen sich im Körper. Die entstehende Blutvergiftung geht meist mit starkem Fieber, Bewusstseinstrübung, Durchfall, Erbrechen, Haut-Schleimhaut-Blutungen, schwerer Herzschädigung und Schock einher.
Eine mögliche Spätkomplikation von Scharlach ist ein akutes rheumatisches Fieber. Es tritt vor allem bei Patienten im Alter zwischen drei und fünfzehn Jahren auf. Bei den Betroffenen entzünden sich verschiedene Gelenke oder Organe (wie das Herz). Auch eine akute Nierenentzündung (Glomerulonephritis) kann sich als Spätfolge von Scharlach entwickeln.
Wie lange überleben die Bakterien?
Zwischen Ansteckung und Ausbruch der Erkrankung liegen meist 1 bis 3 Tage. 24 Stunden nach der ersten Antibiotika-Einnahme besteht in der Regel keine Ansteckungsgefahr mehr. Ohne Antibiotika-Therapie sind Erkrankte bis zu 3 Wochen nach den ersten Beschwerden ansteckend.
Wie gefährlich ist Scharlach in der Schwangerschaft?
Scharlach in der Schwangerschaft gilt zumindest für das Ungeborene als ungefährlich. Weder gibt es dokumentierte Fehlgeburten noch andere Fehlbildungen oder Beeinträchtigungen des Ungeborenen durch Scharlach.
Können Säuglinge bereits an Scharlach erkranken?
Säuglinge besitzen “Nestschutz” gegen Scharlach und können sich bis zum sechsten Lebensmonat in der Regel nicht damit anstecken. Erkrankt ein Baby dennoch an Scharlach, reagiert es sehr empfindlich. Bakterien können sich bei dem Neugeborenen schnell in Mittelohren oder Lunge ausbreiten.
Verläuft Scharlach bei Erwachsenen genauso wie bei Kindern?
Es gibt Fälle, in denen Scharlach ohne Fieber oder Ausschlag verläuft. Vor allem bei älteren Erkrankten zeigen sich oft nicht alle typischen Scharlach-Symptome. Bei Erwachsenen wird Scharlach generell leichter übersehen.
Gibt es eine Impfung gegen Scharlach?
Bislang gibt es keinen Impfstoff gegen Scharlach, da verschiedene A‑Streptokokken-Gruppen für die Infektionskrankheit verantwortlich sind.
Kann Scharlach tödlich sein?
Vor der Einführung von Antibiotika galt die Infektionskrankheit als hochgefährlich. Für tödliche Scharlacherkrankungen (Scarlatina maligna) wurden seinerzeit hohe Sterblichkeitsraten gemeldet und eine nationale Notfall-Warnung ausgesprochen.
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- Scharlach schnell diagnostiziert und behandelt vermeidet Komplikationen
- Bei Verdacht auf Scharlach sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden
- Bettruhe und reichliche Flüssigkeitszufuhr unterstützen die Genesung
- Erkrankte sollten frühestens 24 Stunden nach Antibiotikaeinnahme in öffentliche Räume gehen
- Händewaschen und Distanz zu Erkrankten schützt