Gesund essen durch Saisonalität und Regionalität

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    Im Fern­se­hen läuft wie­der die all­jähr­li­che Wer­bung für Sau­ce Hol­lan­dai­se und man denkt sich: „Ach, Spar­gel­zeit, wie schön!“. Wohl fast jeder freut sich auf das schlan­ke Gemü­se, wel­ches hier­zu­lan­de wie kein ande­res mit Regio­na­li­tät und Sai­so­na­li­tät ver­bun­den wird. Es ist etwas Beson­de­res: Die grü­nen und elfen­bein­far­be­nen Stan­gen genießt man übli­cher­wei­se nur von April bis Juni. Inner­halb die­ses kur­zen Zeit­fens­ters wird das ers­te Spar­gel­es­sen mit Freu­de zele­briert und das Letz­te wird viel­leicht auch etwas weh­mü­tig genos­sen, bevor man wie­der etli­che Mona­te auf die nächs­te Sai­son war­tet. Und beson­ders schön ist es, wenn der Spar­gel auch noch aus der Nähe kommt, etwa vom Nach­bar­dorf oder von dem Bau­ern, des­sen Name jedem in der eige­nen Hei­mat ein Begriff ist.


    Saisonalität und Regionalität sichern eine gesunde, umweltbewusste Ernährungsweise.

    Warum sollte Saisonalität bei der Ernährung eine wichtige Rolle spielen?

    Sich größ­ten­teils sai­so­nal zu ernäh­ren hat etwas mit Wert­schät­zung zu tun. Durch geziel­te­res Ein­kau­fen unter­stüt­zen Ver­brau­cher die regio­na­le Land­wirt­schaft und schüt­zen damit sogar letzt­end­lich das Klima.

    Das Wich­tigs­te in Kürze:
    • Sai­son­ka­len­der bie­ten eine Über­sicht dar­über, wann wel­che Lebens­mit­tel regio­nal ver­füg­bar sind.
    • Die hei­mi­sche Natur bie­tet uns genau die Nähr­stof­fe, die wir in den jewei­li­gen Jah­res­zei­ten brauchen.
    • Sai­so­na­li­tät sichert durch einen opti­ma­len Rei­fe­grad guten Geschmack und eine hohe Nährstoffdichte.
    • Regio­nal und sai­so­nal erzeug­te Pro­duk­te haben einen gerin­ge­ren CO2- Abdruck und nied­ri­ge­ren Energieverbrauch.

    Saisonalität als Gegenentwurf zur ständigen Verfügbarkeit?

    Viel­leicht gibt es, abge­se­hen vom Spar­gel, noch ein paar wei­te­re Pro­duk­te, die in unse­ren Köp­fen so eng mit einer bestimm­ten Jah­res­zeit ver­knüpft sind. So ern­ten wir etwa Erd­bee­ren und Rha­bar­ber im spä­ten Früh­jahr, Kar­tof­feln und Kir­schen haben im Som­mer Hoch­sai­son oder im Herbst die alt­mo­di­sche Steck­rü­be und der Kür­bis, der in vie­len For­men, Far­ben und For­ma­ten daher­kommt. Auch der Win­ter hält sai­so­na­les wie Grün­kohl bereit. Aber dann hört es auch schon so lang­sam auf, schließ­lich ist ja immer alles über­all und zu jeder Zeit ver­füg­bar. Egal wie weit der Weg der Import­wa­re ist, den das Obst oder das Gemü­se schon zurück­ge­legt hat.

    Ist die­se stän­di­ge Ver­füg­bar­keit aber nicht auch ein wenig scha­de? Kei­ne Vor­freu­de auf etwas, dass man län­ger nicht genie­ßen konn­te. Auch wenn mitt­ler­wei­le vie­le Super­markt-Filia­len Rega­le mit regio­na­len Pro­duk­ten besit­zen, bie­tet sich einem jedoch meist das­sel­be Bild, wenn man durch die Obst- und Gemü­se­ab­tei­lung streift. Doch kann man sich über­haupt rein sai­so­nal ernäh­ren, fehlt einem dabei nichts – auch aus gesund­heit­li­cher Sicht? Und wie sieht es eigent­lich mit dem öko­lo­gi­schen Aspekt der immer­wäh­ren­den Ver­füg­bar­keit aus?

    Auf all die­se Fra­gen gibt es wie so oft im Leben kei­ne ein­zig rich­ti­ge und mus­ter­gül­ti­ge Ant­wort, sehr vie­le unter­schied­li­che öko­lo­gi­sche und gesund­heit­li­che Aspek­te spie­len hier zusam­men. Und doch lohnt sich ein nähe­rer Blick, um ein grö­ße­res Bewusst­sein für die The­men Regio­na­li­tät, Sai­so­na­li­tät, Öko­lo­gie und Gesund­heit bei den Ver­brau­chern zu schaffen.

    Woher weiß ich, welche Produkte regional sind und wann diese Saison haben?

    Saisonkalender

    Sogar für Fisch und Mee­res­früch­te gibt es Sai­son­ka­len­der, die deren Fort­pflan­zungs­rhyth­mus berück­sich­ti­gen und zur Nach­hal­tig­keit beitragen.

    Nicht alle Erzeug­nis­se, die ihre Her­kunft in Deutsch­land haben, sind gleich­zei­tig Sai­son­ge­mü­se oder sai­so­na­le Obst­sor­ten. Das Obst oder Gemü­se kann auch im Gewächs­haus gezüch­tet wor­den sein. Und dies geschieht über­wie­gend mit einem höhe­ren Ener­gie­ver­brauch im Ver­gleich zum Anbau im Frei­land, was einen nega­ti­ven Ein­fluss auf Umwelt und Kli­ma hat. Doch selbst wenn das Obst­an­ge­bot sai­so­nal ist und nicht aus dem Gewächs­haus stammt, so kön­nen bei­spiels­wei­se die Erd­bee­ren zu Beginn der Sai­son aus dem Foli­en­tun­nel oder sogar von beheiz­ten Fel­dern stam­men. Die Erde ist mit Warm­was­ser­schläu­chen durch­zo­gen, die das war­me Was­ser trop­fen­wei­se an den Boden abge­ben. Dies führt dazu, dass Spar­gel- und Erd­beer­freun­de eini­ge Tage frü­her an ihr gelieb­tes Obst und Gemü­se aus hei­mi­schem Anbau kom­men, ver­ur­sacht aller­dings auch einen ver­mehr­ten CO2 Aus­stoß. Was bei der Ori­en­tie­rung hilft, sind soge­nann­te Sai­son­ka­len­der für Obst und Gemü­se1) oder sai­so­na­le Ein­kaufs­füh­rer, die einen dar­über infor­mie­ren, was wann in Deutsch­land oder – je nach Pro­dukt – zumin­dest in Euro­pa wächst und somit nicht schon um die hal­be Welt gereist ist, wenn es in unse­rem Ein­kaufs­korb lan­det. Natür­lich soll­te man ver­su­chen die Trans­port­we­ge so kurz wie mög­lich zu hal­ten, aber das allein reicht manch­mal nicht. Ein guter Teil vom Obst­an­ge­bot, das wir in unse­ren hei­mi­schen Super­märk­ten fin­den, stammt aus was­ser- und regen­ar­men Regio­nen Süd­eu­ro­pas. Dort wer­den auch für uns Lebens­mit­tel mit einem hohen Was­ser­be­darf in rie­si­gen Gewächs­häu­sern aub­ge­baut, wäh­rend die Umge­bung einer Mond­land­schaft ähnelt. Das Glei­che gilt natür­lich auch für den Gemü­se­an­bau. Ein pro­mi­nen­tes Bei­spiel sind Toma­ten, die oft aus Gewächs­häu­sern stam­men, da sie emp­find­lich sind und einen hohen Was­ser­be­darf haben. Sogar für Fisch und Mee­res­früch­te gibt es der­ar­ti­ge Kalen­der! Hier geht es neben der Distanz, wel­che die Ware zurück­legt, auch um Rück­sicht auf den natür­li­chen Fort­pflan­zungs­rhyth­mus der ver­schie­de­nen Tier­po­pu­la­tio­nen und trägt damit zu einem nach­hal­ti­gen Fisch­kon­sum bei.

    Saisonkalender Deutschland, Saisonalität

     

    Kennzeichnung und Siegel prüfen

    Dar­über hin­aus hilft einem die Kenn­zeich­nung von Obst und Gemü­se hin­sicht­lich des Her­kunfts­lan­des. Man fin­det die­se Infor­ma­ti­on sowohl im Super- als auch auf dem Wochen­markt. Die Kenn­zeich­nung der Her­kunft bei unver­ar­bei­te­ten Pro­duk­ten ist näm­lich gesetz­lich vor­ge­schrie­ben. Beim Anblick von saf­tig grü­nen Spar­gel­stan­gen lohnt sich ein zwei­ter Blick, und zwar auf das Eti­kett dane­ben. Denn viel­leicht kommt das Gemü­se doch gar nicht aus Deutsch­land, son­dern aus Peru.

    Beratung auf dem Wochenmarkt oder beim Händler des Vertrauens

    Gera­de auf den Wochen­märk­ten und hier ins­be­son­de­re bei den Bio-Stän­den, die ver­stärkt Wert auf Sai­so­na­li­tät legen, kann man sich zudem zur Ver­füg­bar­keit der ver­schie­de­nen Erzeug­nis­se bera­ten las­sen. Man lernt eben auch durch Gesprä­che wie fol­gen­dem: „Zwie­beln? Die Lager­wa­re ist lei­der schon ver­kauft und die neue Ern­te ist noch nicht reif, aber pro­bie­ren Sie doch unse­re Früh­lings­zwie­beln!“. Sai­so­na­li­tät för­dert also auch Krea­ti­vi­tät und Ein­falls­reich­tum beim Kochen und lädt zum Pro­bie­ren neu­er Rezep­te ein!

    Regionalität und Saisonalität steht bei Obst- und Gemüsekisten im Fokus

    Eine wei­te­re schö­ne Mög­lich­keit, sich mit Regio­na­lem zu ver­sor­gen, sind soge­nann­te Obst- oder Gemü­se­kis­ten, die man auch häu­fig in Bio-Qua­li­tät bekommt. Dabei bestellt man ein­ma­lig oder auch im Abo eine sol­che Box, die dann zu einem nach Hau­se gelie­fert wird. Inzwi­schen gibt es auch Ange­bo­te mit Pro­duk­ten, die nicht den Regu­la­ri­en der übli­chen Han­dels­klas­sen ent­spre­chen und somit etwas krumm sein kön­nen, aber den­noch voll genuss­taug­lich sind. Es lohnt sich auch den Anbie­ter zu fra­gen, ob der Inhalt der Kis­te aus Ware vom Frei­land besteht.

    Was sind die gesundheitlichen und ökologischen Vorteile von Saisonalität und Regionalität?

    Hohe Nährstoffdichte durch Saisonalität

    Obst und Gemü­se, wel­ches in sei­ner eige­nen Sai­son unter frei­em Him­mel hier­zu­lan­de wach­sen darf, hat meist mehr Geschmack, Aro­ma und eine ent­spre­chend hohe Nähr­stoff­dich­te im Ver­gleich zu Treib­haus­wa­re. Dadurch, dass es kei­ne all­zu lan­gen Trans­port­we­ge zurück­le­gen muss, wird beim opti­ma­len Rei­fe­grad geerntet.

    Saisonalität und Regionalität für eine geringere Klimabelastung

    Der Ein­satz von che­misch-syn­the­ti­schen Pflan­zen­schutz­mit­teln hat Aus­wir­kun­gen auf das Öko­sys­tem. Je wei­ter ent­fernt ein Pro­dukt von sei­ner natür­li­chen und eige­nen opti­ma­len Wachs­tums­zeit – also außer­halb der Sai­son – gezüch­tet wird, des­to mehr ist ein Ein­griff von Men­schen­hand nötig. Wenn Obst und Gemü­se im Treib­haus gezo­gen wird, ist zudem ein höhe­rer Ener­gie­ver­brauch zu ver­zeich­nen. Kommt die Ware dann auch noch von Über­see, steigt der CO2-Abdruck des Pro­duk­tes enorm.

    Neben der Scho­nung der Umwelt gibt es noch einen wei­te­ren Vor­teil: Sai­so­na­les Obst und Gemü­se – wenn es sozu­sa­gen im Über­fluss ange­bo­ten wird, ist es auch preis­wer­ter als zu einem ande­ren Zeit­punkt und schont somit Ihren Geldbeutel.

    Regional gleich gesund?

    Ist regio­na­les Obst und Gemü­se auch gesün­der, weil es gleich­zei­tig mit weni­ger Pes­ti­zi­den belas­tet ist? Nicht unbe­dingt. Nur weil einem der Bau­er aus der Nähe ein Begriff ist, heißt das nicht, dass er kei­ne Pes­ti­zi­de ein­setzt. Gene­rell gel­ten natür­lich die gesetz­li­chen Höchst­men­gen für Pes­ti­zid­ein­satz, sodass oft auch auf kon­ven­tio­nel­ler Ware kei­ne Rück­stän­de mehr zu fin­den sein soll­ten. Doch wer sein Obst und Gemü­se ohne Ein­satz von che­misch-syn­the­ti­schen Pflan­zen­schutz­mit­teln und Dün­ge­mit­teln wis­sen möch­te, soll­te auf Ware aus bio­lo­gi­schem Anbau set­zen. Wer auf öko­lo­gisch ange­bau­te land­wirt­schaft­li­che Pro­duk­te Wert legt, sorgt indi­rekt für mehr Arten­viel­falt, sowohl bei Pflan­zen als auch bei Tieren.

    Die Natur weiß, was wir wann brauchen

    Viel­leicht ist es die Sor­ge um Man­gel­er­näh­rung im Win­ter, die uns zu exo­ti­schen Früch­ten aus fer­nen Län­dern grei­fen lässt. Dies ist jedoch weder öko­lo­gisch gedacht noch für die Ver­sor­gung mit Nähr­stof­fen zwingend.

    Über das Jahr ver­teilt bie­tet uns die hei­mi­sche Natur das, was unser Kör­per gera­de benö­tigt. Es ist die bun­te Mischung, die unse­rem Kör­per gut­tut, die Kom­bi­na­ti­on aus Vit­ami­nen, Mine­ral­stof­fen und soge­nann­ten sekun­dä­ren Pflan­zen­stof­fen2). Die­se Sub­stan­zen sind zwar kei­ne essen­zi­el­len Nähr­stof­fe, doch wer­den ihnen gesund­heits­för­dern­de Wir­kun­gen zuge­schrie­ben. Apro­pos bunt – auch die natür­li­chen Farb­stof­fe in Obst und Gemü­se zäh­len zu den sekun­dä­ren Pflan­zen­stof­fen und kön­nen somit zu unse­rer Gesund­heit bei­tra­gen. Also grei­fen Sie ger­ne zu auch bei weni­ger gän­gi­gen Sor­ten wie lila Möh­ren, rotem Ret­tich und gel­ben Beten zu, um Ihren Spei­se­plan far­ben­froh zu erweitern!

    Die kalten Jahreszeiten

    Äpfel die­nen im Herbst und Win­ter als Vit­amin C‑Lieferant, auch ergänzt durch Zitrus­früch­te aus Süd­eu­ro­pa. Das belieb­te Kern­obst Apfel ist in viel­zäh­li­gen Sor­ten bei uns hei­misch und genau wie auch sei­ne Ver­wand­te die Bir­ne, ein Lie­fe­rant an Fla­vo­no­iden – ein Pflan­zen­farb­stoff, dem unter ande­rem anti­oxi­da­tive, ent­zün­dungs­hem­men­de und anti­bio­ti­sche Effek­te nach­ge­sagt wer­den. Hin­zu kom­men fett­rei­che Nüs­se wie etwa Wal­nüs­se und Hasel­nüs­se, die uns mit gesun­den unge­sät­tig­ten Fett­säu­ren ver­sor­gen und für die kal­te Jah­res­zeit ein guter Ener­gie­lie­fe­rant sind. Leuch­tend oran­ge­far­be­ne Kür­bis­se lie­fern uns mit ihren Caro­ti­no­iden eine Mischung an Farb­stof­fen, die sich posi­tiv auf das Immun­sys­tem aus­wir­ken und eben­falls ent­zün­dungs­hem­men­de Eigen­schaf­ten haben. Auch die womög­lich unter­schätz­ten Kohl­sor­ten der kal­ten und dunk­len Mona­te haben viel zu bie­ten, sie sind reich an Glu­co­si­no­la­ten, die wie­der­um anti­oxi­da­tive und immun­mo­du­lie­ren­de Wir­kun­gen haben.

    Wenn es wärmer wird

    Bit­te­re Gemü­se- und Salatsor­ten wie etwa Endi­vie, Chi­co­rée oder auch der Spar­gel kom­men dann zur Sai­son­wen­de von Win­ter zu Früh­ling gera­de recht mit ihrer ent­wäs­sern­den Wir­kung, sie wir­ken wie eine Früh­jahrs­kur. Und vom spä­ten Früh­ling bis zum Herbst gibt es schließ­lich kein Hal­ten mehr an Viel­falt, egal ob an Pro­duk­ten oder eben ihrer ent­spre­chen­den gesund­heits­för­dern­den Bestandteilen.

    Wie bringe ich Abwechslung in meinen Speiseplan, wenn ich mich saisonal ernähren möchte?

    Den Vor­zug den Pro­duk­ten zu geben, wel­che gera­de zur aktu­el­len Jah­res­zeit in unse­rer Nähe wach­sen, klingt erst ein­mal nach Ver­zicht. Folgt man jedoch dem Sai­son­ka­len­der, ergibt sich auto­ma­tisch ein abwechs­lungs­rei­ches Ange­bot an Zuta­ten für den Küchen­plan, wel­ches je nach Jah­res­zeit mal üppi­ger sowie auch manch­mal etwas weni­ger viel­fäl­tig erscheint. Doch genau dann ist wie­der die Zeit für Krea­ti­vi­tät und die Lust, etwas Neu­es auszuprobieren!

    Essen Sie bunt und entdecken Sie „alte“ Sorten

    Wie bereits beschrie­ben, lohnt es sich schon aus gesund­heit­li­cher Sicht, viel­fäl­tig und bunt zu essen. Das geht zu jeder Jah­res­zeit, doch muss man dafür viel­leicht manch­mal auf den Wochen­markt, um eine grö­ße­re Aus­wahl an Obst- und Gemü­se­sor­ten zu haben. Es gibt zum Bei­spiel vio­let­ten Blu­men­kohl, pur­pur­far­be­nen Rosen­kohl und pink-gerin­gel­te Beten, die soge­nann­te Chiog­ga-Bete. Man­che Händ­ler bie­ten auch „alte“ Sor­ten an Obst und Gemü­se an. Dies sind Sor­ten, die inzwi­schen fast in Ver­ges­sen­heit gera­ten sind und nicht auf Mas­se für die Super­märk­te pro­du­ziert wer­den, so wie es bei den gän­gi­gen Sor­ten der Fall ist. Es lohnt sich auf jeden Fall hei­mi­sche “Exo­ten” zu pro­bie­ren, die unse­ren Groß­el­tern oder den Men­schen in ande­ren Gegen­den Deutsch­lands oft noch bekannt waren und sind. Wie wäre es mit Topin­am­bur als Gra­tin oder Grün­kohl, der heut­zu­ta­ge nicht auf den ers­ten Frost im Novem­ber oder Dezem­ber war­ten muss, um sei­ne Bit­ter­keit zu ver­lie­ren? Das Gemü­se das bei uns klas­sisch def­tig mit Schwei­ne­fleisch geges­sen wird, lässt sich auch jung und frisch geern­tet als Salat kon­su­mie­ren und glänzt mit einer Viel­zahl gesun­der Inhaltsstoffe.

    Reise durch Länderküchen mit exotischen Gewürzen

    Viel Abwechs­lung beim Kochen bringt der Ein­satz von ver­schie­de­nen Gewür­zen und Kräu­tern, was zudem auch noch gesund­heits­för­der­lich sein kann. So kön­nen Sie sich auf eine kuli­na­ri­sche Rei­se durch alle erdenk­li­chen Län­der bege­ben und es kommt kei­ne Lan­ge­wei­le auf. War­um nicht ein­mal Weiß­kohl auf indi­sche Art mit Kreuz­küm­mel und Kur­ku­ma zube­rei­ten oder Rosen­kohl­sa­lat mit einem Tahi­ni-Dres­sing aufpeppen?

    Verschiedene Zubereitungsmethoden und Haltbarmachung von Lebensmitteln

    Auch bei der Zube­rei­tungs­art kön­nen Sie nach Belie­ben vari­ie­ren, von Roh­kost über übli­che Gar­me­tho­den wie Kochen oder Pfan­nen­bra­ten bis hin zu aus­ge­feil­te­ren Tech­ni­ken wie Dör­ren und Fer­men­ta­ti­on. Letz­te­re hat längst Ein­zug in die Ster­ne­kü­che gefun­den und ist sogleich auch eine der ältes­ten Metho­den der Halt­bar­ma­chung von Gemüse.

    Fer­men­ta­ti­on bedeu­tet eine Umwand­lung von bio­lo­gi­schem Mate­ri­al mit­tels Bak­te­ri­en, Pil­zen oder Enzy­men, wobei Gase, Säu­ren oder auch Alko­hol ent­ste­hen kön­nen. Neben Bier, Joghurt und Sau­er­teig ist auch das Sau­er­kraut ein pro­mi­nen­tes Bei­spiel für die­sen Pro­zess. Gemü­se auf die­se Wei­se halt­bar zu machen ist nicht nur haus­häl­te­risch sinn­voll, son­dern auch noch sehr gesund. Wie zum Bei­spiel beim Sau­er­kraut han­delt es sich um eine milch­sau­re Ver­gä­rung: Dabei ver­meh­ren sich Milch­säu­re­bak­te­ri­en auf dem ein­ge­leg­ten Gemü­se und machen es durch die Hem­mung ver­derb­nis­er­re­gen­der Kei­me halt­bar. Gleich­zei­tig wir­ken sie pro­bio­tisch, för­dern also eine gesun­de Darm­flo­ra. Doch soll­ten ver­schie­de­ne Hygie­ne­maß­nah­men bei der Zube­rei­tung von fer­men­tier­tem Gemü­se getrof­fen wer­den, um auch wirk­lich siche­re Lebens­mit­tel zu erhalten.

    Fazit

    Sich sowohl regio­nal als auch sai­so­nal zu ernäh­ren, stellt einen Gegen­ent­wurf zu unse­rer Über­fluss­ge­sell­schaft, in der alles jeder­zeit ver­füg­bar ist, dar. Dies hat kei­nes­wegs etwas mit Ver­zicht, son­dern mit Wert­schät­zung für unse­re Natur zu tun. Sai­son­ka­len­der bie­ten eine Über­sicht dar­über, wann wel­che Lebens­mit­tel regio­nal ver­füg­bar sind. Ein bewuss­ter Ein­kauf von Obst- und Gemü­se­sor­ten von regio­na­len Erzeu­gern unter­stützt zudem die hie­si­ge Land­wirt­schaft. Auch das Kli­ma wird durch kur­ze Trans­port­we­ge zwi­schen Ver­brau­cher und Erzeu­ger geschützt. Die­se kur­zen Wege garan­tie­ren des Wei­te­ren einen opti­ma­len Rei­fe­grad bei der Ern­te, was zu einer hohen Nähr­stoff­dich­te führt. Regio­na­le Lebens­mit­tel bie­ten daher neben dem guten Gewis­sen auch einen ent­schei­den­den gesund­heit­li­chen Vorteil.

    Quellen

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