Quarantäne: Ein Wort, welches man bisher eher aus Science-Fiction und Endzeit-Filmen kannte, ist nun in unser aller Sprachgebrauch verankert, sowie Gegenstand vieler Gespräche und Berichterstattungen.
Die häusliche Quarantäne ist aktuell für viele Menschen in Deutschland und der ganzen Welt Realität. Der Coronavirus zwingt Erkrankte, Verdachtsfälle und Personen, die zur Risikogruppe gehören, für mindestens zwei Wochen zu Hause zu bleiben.
Viele begeben sich zurzeit sogar in eine freiwillige Quarantäne, um sich und andere nicht zu gefährden. Hinsichtlich der derzeitigen Pandemie dient „der Hausarrest“ als Bevölkerungsschutz.
Während nachweislich an Covid-19 Erkrankte vom Gesundheitsamt dazu aufgefordert sind, ihre Wohnung nicht zu verlassen, dürfen sich alle anderen für einen Spaziergang oder lebensnotwendige Erledigungen von ihrem Wohnsitz entfernen.
Da aufgrund der derzeitigen Pandemie das öffentliche Leben auf ein Minimum reduziert ist, Kontaktsperren verhängt sind und viele Arbeitnehmer vom Homeoffice aus arbeiten, fühlen sich viele Menschen in einer Art Quarantäne, sei es alleine oder mit dem Partner beziehungsweise der Familie.
Dieser ungewohnte Zustand geht oft mit einem Gefühl von Einsamkeit und Verunsicherung einher. Auch tritt bei vielen Betroffenen nach einiger Zeit eine Art Lagerkoller ein. Es gibt jedoch Strategien und Tipps diesen zu vermeiden.
Abgesehen davon, dass Quarantänen eine wichtige Maßnahme sind, um die Ausbreitung von Corona zu verlangsamen, können sie für jeden Einzelnen sogar eine Chance darstellen, im eigenen Leben etwas zu verändern.
Erfahren Sie hier, mit welchen Tipps Sie gesund und entspannt durch die Corona-Zeit kommen und die häusliche Quarantäne unbeschadet überstehen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Quarantäne Tipp #1: Verfallen Sie nicht in Panik!
- 2 Quarantäne Tipp #2: Finden Sie zu sich selbst
- 3 Quarantäne Tipp #3: Intensivieren Sie zwischenmenschliche Kontakte
- 4 Quarantäne Tipp #4: Bringen Sie Ordnung in Ihr Leben
- 5 Quarantäne Tipp #5: Legen Sie sich gesunde Angewohnheiten zu
- 6 Quellen
Quarantäne Tipp #1: Verfallen Sie nicht in Panik!
Machen Sie sich Eines klar: Eine Situation wie diese gab es noch nie! Dass man demnach verunsichert und vielleicht sogar etwas ängstlich oder niedergeschlagen ist, ist vollkommen verständlich und normal.
Machen Sie sich deswegen keine Vorwürfe. Vielen anderen Menschen geht es so wie Ihnen. Es ist jedoch enorm wichtig, sich von diesen Gefühlen nicht übermannen zu lassen. Sehen Sie die Angst als einen Zustand, der kommt und geht. Probieren Sie die Angst von außen zu betrachten und zu bewerten.
Vor was haben Sie genau Angst?
Wie wahrscheinlich ist es, dass dieser Zustand eintritt?
Während temporäre Gefühle von Angst völlig in Ordnung sind, ist Panik weder angebracht noch zielführend. Sie wirkt lähmend und nimmt einem die Fähigkeit, rational zu denken und zu handeln. Dadurch machen Sie es sich nur unnötig schwer.
Fakt ist: Die Situation, wie sie momentan ist, wird vorübergehen. Wenn alle gemeinsam an einem Strang ziehen und sich rücksichtsvoll und verantwortungsbewusst verhalten, können wir hinterher stolz auf uns sein, diese schwere Zeit gemeistert zu haben!
Wenn Sie mit Ihren negativen Gefühlen nicht mehr umgehen können, scheuen Sie sich nicht, Hilfe in Ihrem Umfeld oder bei der Telefon-Seelsorge1) zu suchen.
Einschränkung des Nachrichtenkonsums
Eine der wichtigsten Maßnahmen um Panik zu vermeiden, ist den eigenen Nachrichtenkonsum einzuschränken. Fast stündlich prasseln neue Fallzahlen von Infizierten und Verstorbenen auf einen herein.
Bilder von überlasteten Krankenhäusern aus anderen Ländern brennen sich in unser Gedächtnis. Zwar ist es wichtig, informiert zu bleiben, doch die ständige Konfrontation mit negativen Schlagzeilen kann einen krank machen.
Hören Sie auf, stündlich Ihren Newsfeed zu aktualisieren. Versuchen Sie sich nur einmal täglich, zum Beispiel bei den abendlichen Nachrichten, über die aktuelle Lage zu informieren. Setzen Sie einen Tag vielleicht sogar völlig damit aus, um einen freien Kopf zu bekommen.
Die meisten Nachrichten haben keinen direkten Einfluss auf Ihr persönliches Leben. Sollte es schwerwiegende Neuerungen geben, werden Sie diese mit Sicherheit mitbekommen und sei es nur durch ein Telefonat mit einem Freund oder Verwandten.
Vorsicht ist vor allem bei „Nachrichten“ in Social-Media-Kanälen geboten. Distanzieren Sie sich von unqualifizierten Meinungen, Unwahrheiten und Panik-Mache und halten Sie sich an die offiziellen Kanäle der Rundfunkanstalten.
Die leeren Supermarktregale sind das beste Beispiel: In Social-Media werden am laufenden Band Bilder und Videos von leergeräumten Regalen geteilt. Dadurch geraten Menschen noch mehr in Panik und sehen sich zu Hamsterkäufen veranlasst.
Fakt ist jedoch: In Deutschland herrschen keinerlei Engpässe bei der Versorgung mit Lebensmitteln und Hygieneprodukten. Meist werden die Regale noch am Abend oder am nächsten Tag aufgefüllt. Hamstern ergibt also keinerlei Sinn und verursacht lediglich eine Zusatzbelastung für Markt-Mitarbeiter. Dieses Beispiel zeigt deutlich, wie Nachrichten unsere Psyche beeinflussen können. Machen Sie sich von solch einer Hysterie frei und betrachten Sie die Fakten.
Andere Gesprächsthemen im privaten Umfeld
Auch im privaten Umfeld sollten Sie Freunde und Familie darum bitten, das Thema Corona auf ein Minimum zu reduzieren. Lenken Sie Ihre Gedanken auf etwas Positives oder auf etwas, worauf Sie sich freuen, wenn das Schlimmste in dieser Krise überstanden ist.
Corona sollte nicht der Hauptbestandteil Ihres Lebens werden und Sie sollten sich immer noch gestatten, Freude zu empfinden. Von Bekannten, die maßlos Panik schüren, sollten Sie sich distanzieren.
Quarantäne Tipp #2: Finden Sie zu sich selbst
Gerade wenn Sie sich alleine in Quarantäne befinden, können Sie diese Situation für Ihre Persönlichkeitsentwicklung nutzen. Durch den Arbeitsalltag und private Verpflichtungen sind wir ständig abgelenkt und beschäftigt. Wenn der Lärm des Alltags jedoch verstummt, können wir unsere innere Stimme besser wahrnehmen.
Wann, wenn nicht in dieser Zeit, haben Sie die Möglichkeit, sich so intensiv mit sich selbst auseinanderzusetzen? Nehmen Sie sich häufiger einen Moment der inneren Einkehr.
Fragen Sie sich:
- Was an meinem Leben gefällt mir und was nicht?
- Welche Ziele möchte ich noch erreichen?
- Welche Menschen in meinem Umfeld tun mir gut und welche nicht?
Führen Sie in der Zeit vielleicht sogar ein Tagebuch und halten Sie Ihre Gedanken und Erkenntnisse fest. Zu einem späteren Zeitpunkt in Ihrem Leben kann es hilfreich sein, auf diese Zeit zurückzublicken.
Entspannungstechniken
Vor allem Entspannungstechniken, wie Meditation oder autogenes Training, können einem dabei helfen, innere Ruhe zu finden und die eigenen Gedanken zu sortieren.
Schaffen Sie sich eine angenehme Atmosphäre mit ruhiger Musik oder einem wohltuenden Duft. Probieren Sie, nur bei sich zu sein, auf den eigenen Körper zu hören und alle Gedanken abzuschalten. Auch können Sie sich auf eine gedankliche Reise an einen Ort, der Sie entspannt, begeben. So gewinnen Sie Abstand von allem. Wem das schwerfällt, der kann auch geführte Meditationen durch ein Videocoaching durchführen.
»Hier finden Sie Online-Entspannungsangebote«
Quarantäne Tipp #3: Intensivieren Sie zwischenmenschliche Kontakte
Im ersten Moment hört sich der Tipp „zwischenmenschliche Kontakte intensivieren“ in Zeiten von Quarantäne und Kontaktsperre merkwürdig an. Immer wieder wird vom sogenannten „social distancing“ gesprochen.
Dieser Begriff ist jedoch irreführend: Man soll aufgrund von Covid-19 lediglich räumlich Abstand zu anderen Menschen bewahren und sich nicht gänzlich in die soziale Isolation begeben.
Wir besitzen in unserer heutigen Zeit eine Vielzahl an Kommunikationsmitteln, die es uns ermöglichen, leicht mit Freunden und Familie Kontakt zu halten. Gerade in solch einer Ausnahmesituation wird einem bewusst, welche Personen einem wirklich am Herzen liegen.
Wie wäre es mal wieder mit einem langen Telefonat mit den Großeltern? Mit welchem Freund oder mit welchem Verwandten hatten Sie länger keinen Kontakt mehr und möchten diesen wieder aufnehmen? Der- oder Diejenige freut sich mit Sicherheit, von Ihnen zu hören.
Mit Freunden können Sie Videokonferenzen starten oder bei Streaming-Plattformen wie Netflix über einen Party-Modus gemeinsam Filme schauen. All das hilft dabei, sich ein Gefühl von Normalität zu bewahren und sich nicht einsam zu fühlen.
Wer die häusliche Quarantäne mit Partner oder Kindern verbringt, kann durch intensive Gespräche und Spiele Beziehungen vertiefen und den Alltag kreativ gestalten.
Quarantäne Tipp #4: Bringen Sie Ordnung in Ihr Leben
Vermehrt Zeit zu Hause zu verbringen, motiviert einen dazu, Ordnung im eigenen Umfeld und Leben zu schaffen. Äußere Ordnung schafft nämlich meist auch innere Ordnung. Wann hatten Sie zuletzt so viel Zeit wie momentan? Nun gibt es keine Ausreden mehr!
Räumen Sie Ihre Wohnung auf oder dekorieren Sie diese um. Entrümpeln Sie Kammern, Schränke, Schreibtisch oder die Garage. Neben dem Frühjahrsputz ist auch eine digitale Entrümpelung Ihres PCs oder ein Sortieren Ihrer Fotos jetzt eine gute Idee.
Sich selbst eine Aufgabe zu schaffen, hält einen geistig und körperlich aktiv. All diese Vorgänge sind jedoch auch von symbolischer Natur: Erneut treffen wir Entscheidungen, was uns im Leben wichtig ist, was wir ändern und von was wir uns trennen wollen. Nutzen Sie diese Chance und befreien Sie sich von unnötigen Dingen!
Neben Aufräumarbeiten können Sie die Zeit während der Kontaktsperre oder die Zeit in häuslicher Quarantäne auch nutzen, um sich neue Ziele zu setzen. Gibt es ein Hobby, welches Sie schon immer anfangen wollten oder eines, welchem Sie seit langer Zeit nicht mehr nachgegangen sind?
Vielleicht wollten Sie schon immer das Malen anfangen, wieder mehr Zeit in Ihr Musikinstrument investieren, die zuletzt gekauften Bücher endlich lesen oder sogar eine neue Sprache lernen? Hierzu können Sie leicht Online-Angebote oder Apps nutzen. Personen, welche nicht unter behördlicher Quarantäne stecken, können nun (Bau-) Projekte rund um das Haus und den Garten beginnen.
Auch können Sie anfangen, Podcasts zu spannenden Themen zu hören. Wie wäre es zum Beispiel mit einem Podcast von Health Rise? Jede Folge haben wir einen anderen Gesundheitsexperten im Gespräch.
»Hier geht es zum Health Rise-Podcast«
Quarantäne Tipp #5: Legen Sie sich gesunde Angewohnheiten zu
Die momentane Ausnahmesituation rund um den Coronavirus stellt zwar für uns alle eine Herausforderung dar, bietet jedoch auch Chancen. Das Thema Gesundheit ist nun bei einem Großteil der Bevölkerung in den Fokus gerückt.
Auch hier gilt es, sich erneut selbst zu hinterfragen: Was kann ich für meine Gesundheit tun und welche schädlichen Angewohnheiten möchte ich nun hinter mir lassen?
Mehr Bewegung
Auch wenn aktuell Fitnessstudios geschlossen und der Gruppen- oder Vereinssport pausiert ist, ist dies kein Grund sich nicht mehr körperlich zu betätigen. Personen, die das Haus noch verlassen dürfen, sollten dies auch tun.
Gehen Sie mindestens einmal am Tag an die frische Luft. Sauerstoff, Bewegung und Vitamin D durch die Sonneneinstrahlung stärken Ihr Immunsystem und schaffen seelischen Ausgleich.
Auch wenn Sie vom Gesundheitsamt dazu aufgefordert sind, während der Quarantäne die Wohnung nicht zu verlassen, können Sie etwas für Ihre eigene Fitness tun. Entstauben Sie den alten Hometrainer, springen Sie Seil oder nutzen sie Wasserflaschen als Hanteln. Man kann jedoch auch völlig ohne Zubehör Sport treiben und nur das eigene Körpergewicht nutzen. Anleitungen und Videos zu solch einem Training können Sie online finden.
»Online-Fitness für zu Hause finden Sie hier«
Bessere Ernährung
Neben ausreichend Bewegung und Sport sollten Sie Ihrer Gesundheit zuliebe auch auf eine ausgewogene Ernährung achten. Während man im sonst so stressigen Alltag meist keine Zeit zum gesunden Kochen findet, ist jetzt der Moment dafür gekommen und es gibt keine Ausreden mehr.
Entweder Sie stellen Ihre Ernährung komplett um, damit Sie ein paar Pfunde verlieren oder Sie probieren lediglich ein paar neue Rezepte aus, um sich, Ihre Kinder oder Ihren Partner zu verwöhnen. Wer Unterstützung benötigt und nicht weiß, welche Einkäufe er tätigen soll, kann hierfür Online-Beratungen oder Online-Kurse mit leckeren Rezepten und praktischen Tipps von zu Hause aus in Anspruch nehmen.
»Angebote zur Ernährungsberatung finden Sie hier«
Mit dem Rauchen aufhören
Zu Rauchen ist nie eine gute Idee: Es ist teuer, man stinkt und am allerwichtigsten: Man steigert seine Chance, einen Schlaganfall oder Herzinfarkt zu erleiden oder an Krebs zu erkranken. Die nachteiligen Effekte des Rauchens auf die eigene Gesundheit sind schier unendlich.
Neben Langeweile spielt auch der soziale Aspekt beim Rauchen eine große Rolle. Man verbringt auf der Arbeit die Mittagspause oder kleine Pausen zwischendurch draußen rauchend zusammen mit den Kollegen und unterhält sich. Diese Gelegenheit wird auch genutzt, um sich die Beine zu vertreten. Mit Freunden gönnt man sich eine Zigarette beispielsweise auf Partys oder Konzerten. Durch diese Mechanismen wird der Vorgang des Rauchens positiv verstärkt.
In Zeiten von Corona, welche mit Kontaktsperren, häuslichen Quarantänen, Homeoffice und abgesagten Veranstaltungen einhergehen, sind all diese Situationen nicht mehr gegeben. Nutzen Sie diesen Umstand, um aus alten Mustern auszubrechen.
Jetzt ist die beste Zeit, um mit dem Rauchen aufzuhören! Dazu raten auch Virologen. Raucher gehören durch Ihre geschwächten Lungen zur Risikogruppe während dieser Pandemie. Durch jeden Tag, an dem Sie nicht rauchen, kann sich Ihre Lunge wieder erholen und besser mit Infekten und Erkrankungen umgehen.
Wer bei der Raucherentwöhnung Unterstützung benötigt, kann bequem von zu Hause aus an einem Online-Kurs teilnehmen:
Quellen
- Telefon-Seelsorge
- Robert-Koch-Institut — Coronavirus-Infektion und häusliche Quarantäne
- Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe — Tipps für häusliche Quarantäne
- Deutsche Psychotherapeuten Vereinigung — Psycho-Hygiene-Tipps für Home-Office und Quarantäne