Prokrastination wird umgangssprachlich „Aufschieberitis“ genannt, da Tätigkeiten aufgeschoben werden, sodass dadurch schwerwiegende gesundheitliche und systematische Folgen entstehen können. Ein Großteil aller Menschen ist davon in den verschiedensten Bereichen betroffen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Warum wird im Homeoffice vermehrt prokrastiniert?
- 2 Gesundheitliche Folgen des permanenten Aufschiebens
- 3 Systematische Folgen von Prokrastination
- 4 Was kann ich gegen das ständige Aufschieben tun?
- 5 Wie kann ich meine Mitarbeiter unterstützen, um Prokrastination vorzubeugen?
- 6 Selbsttest: Neige ich zur Prokrastination?
Warum wird im Homeoffice vermehrt prokrastiniert?
Durch das Arbeiten im Homeoffice geht Struktur verloren. Häufig sind Beginn und Ende der Arbeit sowie feste Pausenzeiten nicht geregelt. Weniger Feedback mit Kollegen und Vorgesetzten können zu einem Aufschieben oder einer „das erledige ich später“-Mentalität führen.
Gesundheitliche Folgen des permanenten Aufschiebens
Prokrastination kann zu einer Vielzahl von gesundheitlichen Folgen führen. Zunächst einmal werden häufig gesundheitsfördernde Maßnahmen wie eine gesunde Ernährung und Bewegung aufgeschoben, Arzt- und Vorsorgetermine werden seltener wahrgenommen, wodurch sich die Gesundheit verschlechtern kann. Ebenfalls wirkt sich das Aufschieben von beruflichen Aufgaben negativ auf die Gesundheit aus, da hierdurch Stress entsteht, welcher sich wiederum negativ auf z.B. das Herz-Kreislauf-System auswirkt. Nicht zu unterschätzen ist das Leiden des Selbstwertgefühls.
Systematische Folgen von Prokrastination
Prokrastination führt generell zu einer schlechteren Leistung. Das Erledigen von Aufgaben und Tätigkeiten „auf den letzten Drücker“ belastet nicht nur den Prokrastinierer, sondern auch das Unternehmen. Verzögern sich dadurch weitere Tätigkeiten anderer Mitarbeiter, kann dies zu einer ungünstigen Kettenreaktion führen.
Was kann ich gegen das ständige Aufschieben tun?
Der erste Schritt, um gegen Prokrastination anzugehen, ist sich dessen bewusst zu sein. Gestehen Sie sich ein, dass Prokrastination ein Problem für Sie ist. Struktur kann helfen, Prokrastination zu vermeiden oder zu verringern. Ist diese in Ihrem Job nicht gegeben, versuchen Sie sie selbst aufzubauen. Planen Sie feste Arbeitszeiten und feste Zeiten für die Freizeit ein. Scheuen Sie sich nicht, um Unterstützung zu bitten!
Wie kann ich meine Mitarbeiter unterstützen, um Prokrastination vorzubeugen?
Positiv wirken sich Struktur, eindeutig definierte Deadlines und eine eingegrenzte Arbeitszeit auf die Verminderung von Prokrastination aus. Keine Kontrolle, jedoch das Nachfragen des Arbeitgebers, ob Unterstützung benötigt wird sowie Lob und Bestätigung führen nachweislich ebenfalls zu weniger Aufschub von Tätigkeiten. Dem Mitarbeiter sollte nicht das Gefühl gegeben werden, im Homeoffice auf sich allein gestellt zu sein. All dies sind Fähigkeiten, die eine gute Führungskraft beherrschen sollte. Somit kann Mitarbeitern, welche zur Prokrastination neigen, am besten geholfen werden, wenn der oder die Vorgesetzte regelmäßig an Leadership Skills arbeitet und sich diesbezüglich weiterbildet.
Selbsttest: Neige ich zur Prokrastination?
Hinterfrage deine Prokrastinationstendenz mit folgenden Fragen:
- Wenn ich eine neue Aufgabe bekomme, erledige ich diese sofort?
- Bin ich mit Aufgaben früher fertig, als ich müsste?
- Schiebe ich Dinge so lange auf, bis mir keine Wahl mehr bleibt?
- Leidet meine Arbeitsqualität unter dem Aufschub?
- Leidet mein Wohlbefinden unter dem Aufschub?
- Habe ich das Gefühl, dass ich meine Zeit verschwende?
- Den Satz: “Das mache ich morgen“ hört man ständig von mir?