Pilates ist eine bestimmte Trainingsart, die eine Grundspannung der Muskeln mit einer fließenden Atmung kombiniert. Der Begründer dieser Trainingsmethode ist Joseph Hubertus Pilates. Sein Motto lautete: „Die gesamte Kraft kommt aus der Mitte des Körpers.“
In den vergangenen Jahren ist dieses Work-out zu einer echten Trendsportart geworden und zählt vor allem für Frauen neben Yoga zu den beliebtesten Trainingsformen.
Beim Pilates-Training geht es vor allem um die Kräftigung und Stabilisierung der Körpermuskulatur sowie um die Verbesserung der Körperhaltung. Die Konzentration bei der Ausführung der einzelnen Übungen sowie die Atmung spielen dabei ebenfalls eine zentrale Rolle. Pilates kann weitaus mehr, als nur zu einem straffen Bauch zu führen.
- Pilates ist ein hoch effektives, aber zugleich sanftes Training.
- Im Vordergrund steht vor allem die Kräftigung der tief liegenden Muskulatur.
- Aus der Körpermitte heraus, dem sogenannten Powerhouse, stammt die gesamte Kraft.
- Das Training eignet sich ideal zur Linderung von Rücken‑, Schulter- und Nackenbeschwerden, jedoch auch für eine Gewichtsreduktion.
- Eine zentrale Rolle spielt bei der Ausführung aller Übungen die besondere Pilates-Atemtechnik. Diese bildet gleichzeitig den Hauptunterschied zum Yoga-Training.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Wie funktioniert Pilates?
- 2 Pilates-Powerhouse – was ist das?
- 3 Die Grundprinzipien – ein wirkungsvolles Ganzkörper-Work-out
- 4 Welche Körperregionen spricht das Pilates-Training an?
- 5 Yoga oder Pilates – wo ist der Unterschied?
- 6 Training zu Hause oder im Studio?
- 7 Welche Arten des Trainings gibt es?
- 8 Pilates für Schwangere – ein sinnvolles Work-out für Mama und Kind?
- 9 Werden für das Training bestimmte Geräte benötigt?
- 10 Quellen
Wie funktioniert Pilates?
Pilates ist ein sanftes, aber hoch effektives Training. Die Grundphilosophie dieser Trainingsmethode passt hervorragend in die heutige moderne Gesellschaft und kann von Menschen jeder Fitnessstufe und jedes Lebensalters betrieben werden. Wird das Work-out regelmäßig praktiziert, so kann das die eigene Lebensqualität deutlich steigern.
Im Vordergrund steht vor allem die Kräftigung der tief liegenden Körpermuskulatur, die sogenannte Rumpfmuskulatur. Die Basis dieser Trainingsmethode bildet also die Körpermitte: Aus dieser Grundposition heraus wird der gesamte restliche Körper trainiert. Mit langsamen, aber hoch effektiven Bewegungen werden die Muskeln an Po, Beinen und Bauch gestärkt.
Die Konzentration auf den eigenen Körper spielt hierbei eine zentrale Rolle: Jede Übung erfordert die ganze Aufmerksamkeit. Die Übungen werden kontrolliert ausgeführt und von einer fließenden Atmung begleitet. Im Fokus steht also nicht die Quantität der ausgeführten Übungen, sondern die Qualität der Übungsausführung.
Das Pilates-Training kann gezielt für die Kräftigung einzelner Muskeln eingesetzt werden. Somit eignet sich es ausgezeichnet, um die eigene Körpersilhouette zu modellieren und zu straffen.
Pilates-Powerhouse – was ist das?
Im Fokus der Trainingsmethode steht also die Körpermitte. Durch die Übungen werden besonders die Muskeln im Beckenboden angesprochen. Gleichzeitig wird die Beweglichkeit des gesamten Körpers und vor allem der Taille verbessert. Die Kraft, die für eine korrekte Ausführung der Übungen notwendig ist, muss aus der Körpermitte geholt werden. Durch die gezielte Aktivierung dieses Kraftzentrums, des sogenannten Powerhouse, können Hüfte und Taille schlanker werden. Pilates bringt die Gelenke und die gesamte Körpermuskulatur in Schwung, ohne sie jedoch zu belasten.
Die Muskeln um die Wirbelsäule herum, wird also als Powerhouse bezeichnet. Diese Stützmuskulatur des Körpers sorgt für eine stabile Körperhaltung.
Um das Kraftzentrum zu aktivieren, muss der Bauchnabel aktiv in Richtung Wirbelsäule gezogen werden. Das Becken muss gleichzeitig in eine neutrale Position gebracht werden. Während der Muskelanspannung wird ausgeatmet und schon ist das Powerhouse aktiv.
Das Work-out ist auch ein ausgezeichnetes Rückentraining, das die Bandscheiben und die Wirbelsäule entlastet. Diese Trainingsmethode spricht viele verschiedene Muskeln an, die wir heutzutage kaum mehr nutzen. Auf diese Weise kann der Muskulatur neue Kraft und Leistungsfähigkeit zurückgegeben werden. Zudem stärkten die Pilates-Übungen die Selbstwahrnehmung und schaffen ein besseres Bewusstsein für den eigenen Körper.
Wird regelmäßig trainiert, kann dadurch die eigene innere Balance gefunden werden. Im stressigen Alltag, den viele Menschen heutzutage haben, geht dieses innere Gleichgewicht nämlich leider zunehmend verloren.
Pilates kombiniert also verschiedene Krafteinheiten, Dehn- und spezielle Atemübungen miteinander und sorgt somit für einen strafferen Körper, mehr Beweglichkeit und Ausdauer. Alle Übungen dieser Trainingsmethoden werden „im Flow“ ausgeführt, das heißt, dass die Übergänge zwischen den einzelnen Trainingssequenzen fließend sind. Das schont die Gelenke sowie die Muskulatur.
Die Grundprinzipien – ein wirkungsvolles Ganzkörper-Work-out
- Pilates-Flow: Die fließende Ausführung der Übungen ist ein wesentlicher Grundsatz dieser Methode.
- Konzentration: Jede Übung wird bewusst durchgeführt. Die Aufmerksamkeit soll dabei ganz auf der Übungsausführung und dem eigenen Körper liegen.
- Atmung: Auch die bewusste Atmung während der Trainingsübungen ist eine wesentliche Säule der Trainingsmethode. Durch die richtige Atemtechnik werden die tiefen Muskelschichten aktiviert und somit Verspannungen wirksam gelöst.
- Zentrierung: Die Körpermitte muss während der Übungen fest und stabil bleiben. Bei der Ausführung steht also die Präzision im Vordergrund.
- Kontrolle: Alle Bewegungen werden bewusst, fließend und kontrolliert durchgeführt.
Welche Körperregionen spricht das Pilates-Training an?
Die Körpermitte ist sozusagen der Dreh- und Angelpunkt aller Trainingsübungen. Von hier aus wird der gesamte Körper trainiert, gestärkt und gekräftigt. Folgende Körperbereiche werden durch das Training intensiv beansprucht:
- Die tief liegende Muskulatur im Beckenboden.
- Der Schulter- und Nackenbereich: Wird regelmäßig geübt, können Verspannungen wirksam reduziert werden.
- Hüfte und Taille werden sanft modelliert und gestrafft. In Kombination mit einer passenden Ernährungsweise kann das Training überschüssige Kilos zum Purzeln bringen. Die gesamte Figur wird schlanker und straffer.
- Die Gelenke und die gesamte Körpermuskulatur werden gestärkt, jedoch nicht belastet.
Yoga oder Pilates – wo ist der Unterschied?
Yoga ist wesentlich mehr als nur ein physisches Training, sondern vielmehr auch ein mentales. Es geht bei der Yoga Praxis vordergründig darum, den Körper, die Seele und den Geist in Einklang zu bringen. Der Hauptunterschied zwischen Yoga und dem Pilates-Training liegt in der Atemtechnik: Beim Yoga wird durch die Nase ein- und ausgeatmet. Das ist beim Pilates anders: Hier wird zwar durch die Nase eingeatmet, jedoch durch den Mund wieder ausgeatmet.
Sowohl das Yoga- als auch das Pilates-Training sorgen jedoch für mehr Stabilität und Beweglichkeit. Yoga ist im Gegensatz zum Pilates-Training keine moderne Erscheinung, sondern stammt aus einer jahrtausendealten indischen Tradition. Yoga verbindet körperliche Übungen mit Meditationen und Sequenzen der Tiefenentspannung. Spirituelle Aspekte spielen bei vielen Yoga-Stilen eine zentrale Rolle.
Pilates spricht die Spiritualität hingegen überhaupt nicht an. Hier geht es vielmehr darum, den eigenen Körper besser wahrzunehmen und gezielt zu kräftigen. Es ist also im Gegensatz zu Yoga keine Lebensphilosophie, sondern lediglich eine Trainingsmethode.
Training zu Hause oder im Studio?
Heutzutage kann in vielen Studios Pilates unter professioneller Anleitung erlernt werden. Hier wird vor allem die spezifische Atemtechnik geübt, die das Herzstück des Trainings bildet. Zunehmend beliebter wird „Yogilates“: Bei diesem neuen Trainingskonzept treffen Yoga-Elemente auf Pilates-Übungen.
Ebenso wie Yoga kann auch Pilates in den eigenen vier Wänden erlernt werden: Bücher und Fitness-DVDs erleichtern den Einstieg. Immer beliebter werden derzeit Online-Fitnessstudios. Vor allem für berufstätige Menschen und Mütter mit kleinen Kindern ist das eine sehr beliebte Methode, um nicht auf das eigene Sporttraining verzichten zu müssen. Hier kann aus einer großen Vielzahl an Trainingsvideos ausgewählt werden, natürlich dem eigenen Trainingslevel entsprechend. Hier geben professionelle Coaches eine Step-by-Step-Anleitung für das Training.
Welche Arten des Trainings gibt es?
Besonders beliebt sind vor allem zwei Trainings-Formen:
- Power-Pilates: Diese Trainingsvariante ähnelt dem Yoga in vielfacher Hinsicht. Hier wird beispielsweise nicht nur auf den Muskelaufbau geachtet, sondern auch auf den Geist: Die Körperkräfte sollen gezielt von innen heraus mobilisiert werden. Power-Pilates sorgt für geschmeidigere Körperbewegungen und mehr Flexibilität. Zudem eignet sich diese Trainingsform optimal dazu, ein zu hohes Körpergewicht zu senken.
- Yogilates: Yoga meets Pilates, so lautet das Konzept. Der Fokus liegt vor allem auf der geschmeidigen Ausführung von Übungen, die sich speziell auf die Körpermitte konzentrieren. Yoga- und Pilates-Elemente werden mit einer gezielten Atmung kombiniert und sollen zu einer schlankeren Silhouette führen.
Das Pilates-Training verläuft harmonisch, sozusagen im „Flow“. Die gesamte Körpermuskulatur wird gestrafft und gekräftigt. Dadurch werden nicht nur beispielsweise Rückenschmerzen gelindert, sondern auch der Energiefluss angeregt: Durch die fließenden Bewegungen und die bewusste Atmung soll auch der Geist des Menschen gleichzeitig zur Ruhe kommen können.
Pilates für Schwangere – ein sinnvolles Work-out für Mama und Kind?
Pilates kräftigt die Muskulatur im Beckenboden‑, Bauch- und Rückenbereich. Die Gelenke werden beim Training jedoch nicht belastet. Somit ist es auch eine ausgezeichnete Trainingsmethode in der Schwangerschaft. Verschiedene Studien haben sich mit den positiven Wirkungen dieses Trainingskonzeptes beschäftigt und konnten aufzeigen, dass ein regelmäßiges Training ebenso wirksam ist, wie ein regelmäßiges Beckenbodentraining.
Viele Studios bieten Kurse speziell für werdende Mütter an. Hier bekommen auch Einsteiger eine gute Instruktion sowie wertvolle Tipps und Tricks. Ein professioneller Pilates-Trainer kann gleichzeitig Fehlhaltungen korrigieren und somit möglichen Verletzungen effektiv vorbeugen.
Werden für das Training bestimmte Geräte benötigt?
Das Training kann sowohl mit als auch ohne Geräte auf der eigenen Sportmatte durchgeführt werden. Sehr häufig wird beim Work-out ein Gymnastikball verwendet. Dadurch soll das Gleichgewicht verbessert werden. Es gibt auf dem Markt jedoch auch viele Pilates-Geräte, die bis heute durch zahlreiche Trends stetig weiterentwickelt wurden.
Solche Trainingsgeräte werden jedoch häufiger von Profis verwendet und dienen der gezielten Kräftigung der Rumpfmuskulatur.