Intimpflege – 10 Tipps für Reinigung und Schutz

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    Die sanf­te Rei­ni­gung des emp­find­li­chen Intim­be­reichs soll­te sowohl bei Frau­en als auch bei Män­nern ein selbst­ver­ständ­li­cher Bestand­teil des täg­li­chen Hygie­ne­ri­tu­als sein. Hier kommt es jedoch wesent­lich auf die rich­ti­ge Pfle­ge an, denn eine zu inten­si­ve oder fal­sche Intim­pfle­ge kann dem sen­si­blen Haut­be­reich mas­siv schaden.

    Die rich­ti­ge Pfle­ge des Geni­tal­be­reichs ist für vie­le Men­schen ein Tabu­the­ma. Sie trau­en sich nicht, kon­kre­te Fra­gen zu stel­len oder mit ande­ren Men­schen dar­über zu spre­chen. Hier sind fal­sche Scham­ge­füh­le jedoch fehl am Platz, denn eine man­geln­de Hygie­ne kann unan­ge­neh­me Kon­se­quen­zen nach sich ziehen.

    Wir zei­gen Ihnen hier, wor­auf es bei einer guten Intim­pfle­ge ankommt. Mit die­sen Tipps haben Unrein­hei­ten und Kei­me kei­ne Chance!


    Wie sollte man seinen Intimbereich richtig pflegen, damit Krankheiten keine Chance haben

    Welche Folgen hat eine mangelnde Intimpflege?

    Sowohl bei Frau­en als auch bei Män­nern bil­det sich im Intim­be­reich das soge­nann­te Smeg­ma. Es han­delt sich hier­bei um ein Kör­per­se­kret, das aus abge­stor­be­ner Haut, Talg sowie Urin besteht. Bei Jun­gen und Män­nern kön­nen sich auch Sper­marück­stän­de im Smeg­ma befin­den. Die­se gelb­lich-wei­ße Schicht setzt sich unter der Vor­haut des männ­li­chen Geschlechts­teils ab. Bei Mäd­chen und Frau­en kann sich Smeg­ma zwi­schen den Scham­lip­pen ansammeln.

    In der Regel ist das Smeg­ma nicht sicht­bar, es ist jedoch äußerst wich­tig, die­ses Sekret durch eine geeig­ne­te Intim­hy­gie­ne zu ent­fer­nen. Smeg­ma hat nicht nur einen sehr unan­ge­neh­men Geruch, son­dern bie­tet auch einen idea­len Nähr­bo­den für ver­schie­de­ne Kei­me und Erre­ger. Eine man­geln­de Intim­pfle­ge kann also diver­se Infek­tio­nen begüns­ti­gen.

    Beson­ders bei Frau­en ist die Gefahr einer Infek­ti­on hoch. Vagi­na­l­erkran­kun­gen oder sons­ti­ge Intim­pro­ble­me las­sen sich jedoch ganz ein­fach durch eine pas­sen­de Pfle­ge vorbeugen.

    Das saure Milieu der Scheide durch die richtige Pflege erhalten

    Eine gesun­de Vagi­na ist dicht mit Milch­säu­re­bak­te­ri­en, den soge­nann­ten Lakt­o­ba­zil­len besie­delt. Die­se sind für eine natür­li­che und gesun­de Schei­den­flo­ra von gro­ßer Bedeu­tung, denn sie weh­ren schäd­li­che Pil­ze und Bak­te­ri­en ab.

    Ein wei­te­rer bedeut­sa­mer Aspekt ist das sau­re Schei­den­mi­lieu, das von den Lakt­o­ba­zil­len auf­recht­erhal­ten wird. In der Regel weist das Milieu der Schei­de einen pH-Wert unter 4.5 auf. Damit ist es ein sau­re­rer Wert als der nor­ma­le pH-Wert der Haut, denn die­ser liegt bei 5,5.

    Eine zu inten­si­ve Anwen­dung von Dusch­gels oder Sei­fen im Intim­be­reich kann die­sen natür­li­chen pH-Wert beein­träch­ti­gen. Daher soll­te bei der täg­li­chen Rei­ni­gung auf sol­che Pro­duk­te ver­zich­tet wer­den. Auch zahl­rei­che Schaum­bä­der kön­nen den Schei­den-pH-Wert nega­tiv beein­flus­sen und diver­se Infek­tio­nen begünstigen.

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    Keime bevorzugen feuchte und warme Plätze

    Für die Rei­ni­gung der sen­si­blen Vagi­na eig­net sich kla­res Was­ser am bes­ten. Alter­na­tiv kann auch eine spe­zi­el­le Intim-Wasch­lo­tion zum Ein­satz kom­men, die exakt auf den Schei­den-pH-Wert abge­stimmt ist. Wer bei der Rei­ni­gung einen Wasch­lap­pen ver­wen­det, soll­te dar­auf ach­ten, dass die­ser immer sau­ber ist und regel­mä­ßig gewa­schen bezie­hungs­wei­se aus­ge­tauscht wird.

    Grund­sätz­lich gilt: Eine gesun­de Schei­de muss nicht mit aggres­siv wir­ken­den Pfle­ge­pro­duk­ten gerei­nigt wer­den, denn sie rei­nigt sich von selbst. Ist selbst nach einer adäqua­ten Rei­ni­gung zuneh­mend ein unan­ge­neh­mer Geruch oder Schei­den­aus­fluss wahr­nehm­bar, soll­te am bes­ten eine Gynä­ko­lo­gin oder ein Gynä­ko­lo­ge auf­ge­sucht wer­den. Die meis­ten Pil­ze und Erre­ger füh­len sich in einer war­men und feuch­ten Umge­bung am wohls­ten. Daher ist es wich­tig, den Intim­be­reich so tro­cken wie mög­lich zu hal­ten. Um die­ses tro­cke­ne Gefühl zu gewähr­leis­ten, bevor­zu­gen vie­le Frau­en die Ver­wen­dung von Slip­ein­la­gen. Mitt­ler­wei­le konn­ten Exper­ten fest­stel­len, dass Slip­ein­la­gen nicht die Ent­ste­hung vagi­na­ler Infek­tio­nen begünstigen.

    Die besten Tipps zur Intimpflege

    • Tipp Nr. 1: Um schmerz­haf­ten Bla­sen­ent­zün­dun­gen vor­zu­beu­gen, soll­te nach dem Sex immer die Bla­se ent­leert wer­den. Das ver­hin­dert, dass schäd­li­che Bak­te­ri­en aus der Vagi­na in die Harn­röh­re auf­stei­gen und dort Schei­den- oder Bla­sen­in­fek­tio­nen hervorrufen.
    • Tipp Nr. 2: Tra­gen Sie am bes­ten kei­ne zu eng sit­zen­de und luft­un­durch­läs­si­ge Klei­dung. Syn­the­ti­sche Slips rei­zen die emp­find­li­che Haut im Intim­be­reich und sor­gen für einen Feuch­tig­keits- und Wär­me­stau. Daher ist Baum­woll­un­ter­wä­sche am bes­ten geeig­net. Zudem soll­te Unter­wä­sche bei 60 Grad gewa­schen wer­den, um Krank­heits­er­re­ger wirk­sam abzutöten.
    • Tipp Nr. 3: Inten­si­ve Sport Work­outs füh­ren dazu, dass man am gan­zen Kör­per schwitzt, auch im Intim­be­reich. Hier kann sich schnell ein unan­ge­neh­mer Geruch aus­brei­ten. Um dem vor­zu­beu­gen, soll­te am bes­ten atmungs­ak­ti­ve Klei­dung getra­gen wer­den. Wech­seln Sie direkt nach dem Sport die Klei­dung und waschen Sie sich mit kla­rem Was­ser ab. Unter­wegs oder im Fit­ness­stu­dio kann auch zu sanf­ten Rei­ni­gungs­tü­chern gegrif­fen wer­den, die spe­zi­ell für den sen­si­blen Intim­be­reich ent­wi­ckelt wurden.
    • Tipp Nr. 4: Duft­stof­fe haben in der Intim­zo­ne nichts ver­lo­ren. Von der Anwen­dung von Deodo­rants oder sogar Par­fums soll­te unbe­dingt abge­se­hen wer­den, denn sie zer­stö­ren die Vaginalflora.
    • Tipp Nr. 5: In der Schwan­ger­schaft ist eine rich­ti­ge Intim­pfle­ge von gro­ßer Bedeu­tung, um Schei­den­in­fek­tio­nen zu ver­mei­den. Eine Schei­den­pilz­in­fek­ti­on oder eine bak­te­ri­el­le Vagi­no­se gel­ten als bedeu­ten­de Risi­ko­fak­to­ren für Fehl- oder Früh­ge­bur­ten. Auch vor­zei­ti­ge Wehen oder ein vor­zei­ti­ger Bla­sen­sprung kann eine Fol­ge sol­cher Infek­ti­ons­er­kran­kun­gen sein. In der Schwan­ger­schaft ist es daher beson­ders wich­tig, auf das Schei­den­mi­lieu zu ach­ten. Adäqua­te Hygie­ne­maß­nah­men kön­nen das Risi­ko für uner­wünsch­te Kom­pli­ka­tio­nen deut­lich mindern.
    • Tipp Nr. 6: Eben­so ist es wich­tig, auf die rich­ti­ge Toi­let­ten­hy­gie­ne zu ach­ten. Die rich­ti­ge Wisch­tech­nik ist von gro­ßer Bedeu­tung, um sicher­zu­stel­len, dass kei­ne krank­ma­chen­den Bak­te­ri­en aus dem Darm in die Schei­de gelan­gen. Aus die­sem Grund ist immer von vor­ne in Rich­tung des Afters zu wischen. Das hilft effek­tiv dabei, Bla­sen­ent­zün­dun­gen und Vagi­nal­in­fek­tio­nen zu ver­mei­den. Ver­wen­den Sie auch bei jeder Rei­ni­gung einen fri­schen Wasch­lap­pen und wech­seln Sie Tam­pons oder Bin­den in regel­mä­ßi­gen Zeitabständen.
    • Tipp Nr. 7: Ver­wen­den Sie in der Sau­na ein eige­nes Hand­tuch und duschen Sie im Anschluss an den Sau­na­be­such gründ­lich. Auch nach dem Schwim­men soll­ten Sie nas­se Bade­an­zü­ge und Biki­nis schnell gegen tro­cke­ne Klei­dung ein­tau­schen, um ein feucht-war­mes Schei­den­mi­lieu, in dem sich schäd­li­che Bak­te­ri­en ver­meh­ren kön­nen, zu vermeiden.
    • Tipp Nr. 8: Beim Geschlechts­ver­kehr soll­te die Vagi­na aus­rei­chend feucht sein. Eine zu tro­cke­ne Schei­de kann beim Sex eine inten­si­ve Rei­zung des Gewe­bes zur Fol­ge haben. Infol­ge­des­sen ist die Vagi­na deut­lich anfäl­li­ger für Kei­me und Infek­tio­nen. Um dies zu ver­mei­den, ist die Benut­zung von spe­zi­el­len Feucht­cremes oder Gleit­gel zu empfehlen.
    • Tipp Nr. 9: Wenn Sie häu­fig unter Vagi­nal­pilz­in­fek­tio­nen lei­den, kann eine Zucker-Detox Diät sehr wirk­sam wei­ter­hel­fen. Zucker ist die Nah­rungs­grund­la­ge des soge­nann­ten Can­di­da-Pil­zes (Hefe­pilz). Durch eine wei­test­ge­hend zucker­freie Ernäh­rungs­wei­se wird ver­hin­dert, dass sich Hefe­pil­ze über­mä­ßig vermehren.
    • Tipp Nr. 10: Auch der eige­ne Part­ner kann eine Quel­le für Infek­tio­nen sein. Aus die­sem Grund ist es wich­tig, dass bei­de Part­ner auf ihre Gesund­heit ach­ten und ihre Immun­ab­wehr­kräf­te stär­ken. Bei immer wie­der­keh­ren­den Beschwer­den soll­te unbe­dingt ein ent­spre­chen­der Fach­arzt kon­tak­tiert wer­den. Er kann die genau­en Ursa­chen für die Intim­pro­ble­me ermit­teln und adäquat behandeln.
    • Zusatz-Tipp: Um das gesun­de Milieu der Schei­de zu erhal­ten, soll­te man regel­mä­ßig pro­bio­ti­sche Lebens­mit­tel wie Joghurt, Sau­er­kraut, sau­re Gur­ken oder Kom­bu­cha essen. Sie unter­stüt­zen die Schei­de mit den wert­vol­len Milch­säu­re­bak­te­ri­en. Zusätz­lich kön­nen auch pro­bio­ti­sche Prä­pa­ra­te in Kap­sel­form zu sich genom­men werden.

    Fazit – die richtige Pflege ist das A und O für die Intimgesundheit

    Die wich­tigs­ten Intim-Pfle­ge­tipps noch­mals auf einen Blick:
    • Dusch­gels und Sei­fen im Intim­be­reich vermeiden.
    • Duschen Sie lie­ber, anstatt in die Bade­wan­ne zu steigen.
    • Wech­seln Sie täg­lich Ihre Unterwäsche.
    • Tra­gen Sie Baum­woll­un­ter­wä­sche und kei­ne syn­the­ti­schen Slips.
    • Rei­ni­gen Sie den äuße­ren Geni­tal­be­reich ledig­lich mit kla­rem Wasser.
    • Ver­zich­ten Sie auf Vaginalspülungen
    • Hal­ten Sie den Intim­be­reich so tro­cken wie nur möglich.
    • Ver­zich­ten Sie auf die Anwen­dung von Par­fums oder sons­ti­gen Duft­stof­fen im Intimbereich.
    • Pro­bio­ti­ka und pro­bio­ti­sche Lebens­mit­tel hel­fen, die Schei­den­flo­ra aufrechtzuerhalten.
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