Hormonfreie Verhütung: alle Möglichkeiten im Überblick

    Zuletzt aktualisiert am Donnerstag, den

    Mehr und mehr Frau­en ent­schei­den sich heut­zu­ta­ge für eine hor­mon­freie Ver­hü­tung und das aus gutem Grund. Hor­mo­nel­le Ver­hü­tungs­mit­tel brin­gen häu­fig vie­le uner­wünsch­te Neben­wir­kun­gen mit sich wie bei­spiels­wei­se Zwi­schen­blu­tun­gen, Kopf­schmer­zen, Schei­den­pilz­in­fek­tio­nen, Stim­mungs­schwan­kun­gen oder eine Dämp­fung des sexu­el­len Lustempfindens.

    Auch ein erhöh­tes Throm­bo­se­ri­si­ko ist eine häu­fi­ge Fol­ge von hor­mo­nel­len Ver­hü­tungs­mit­teln wie zum Bei­spiel die Anti-Baby-Pil­le. Eine Ver­hü­tung, die ganz frei von Hor­mo­nen ist, kann hier eine sehr sinn­vol­le Alter­na­ti­ve sein.

    Das Wich­tigs­te in Kürze:
    • Eine hor­mon­freie Ver­hü­tung bewahrt vor uner­wünsch­ten Nebenwirkungen.
    • Der Pearl-Index zeigt an, wie sicher die hor­mon­freie Ver­hü­tung ist.
    • Ver­fah­ren wie die Tem­pe­ra­tur- oder Kalen­der­me­tho­de erfor­dern hohe Disziplin.
    • Die Kup­fer­ket­te bzw. Kup­fer­spi­ra­le gel­ten hin­ge­gen als sehr sicher.

    In einer festen Partnerschaft kann hormonfreie Verhütung eine gesunde Alternative zur Pille sein.

    Warum ist eine hormonfreie Verhütung sinnvoll?

    Der häu­figs­te Grund für die Wahl von hor­mon­frei­en Ver­hü­tungs­mit­teln: Neben­wir­kun­gen wie Gewichts­zu­nah­me, Stim­mungs­schwan­kun­gen und Libi­do­ver­lust blei­ben bei einer hor­mon­frei­en Ver­hü­tung aus.

    Durch hor­mon­freie Ver­hü­tungs­mit­tel kön­nen nega­ti­ve gesund­heit­li­che Kon­se­quen­zen infol­ge einer Hor­mon­be­las­tung ver­mie­den wer­den. Zudem kla­gen Frau­en, die ohne Hor­mo­ne ver­hü­ten, deut­lich sel­te­ner über Migrä­ne­an­fäl­le oder Kopf­schmer­zen.

    Eine Ver­hü­tung ohne Hor­mo­ne ermög­licht eine bes­se­re inne­re Balan­ce. Der natür­li­che Regel­zy­klus der Frau ist ein zuver­läs­si­ger Weg­wei­ser. Er regelt den indi­vi­du­el­len Bio-Rhyth­mus und ermög­licht auf die­se Wei­se ein Leben in Ein­klang mit sich selbst. Wer ohne Hor­mo­ne ver­hü­ten möch­te, kann sich und sei­nen Kör­per also bes­ser kennenlernen.

    Des Wei­te­ren kann eine Ver­hü­tung, die auf Hor­mo­ne ver­zich­tet, eine Gewichts­re­duk­ti­on unter­stüt­zen. Hor­mo­nel­le Ver­hü­tungs­prä­pa­ra­te bewir­ken oft eine nicht unbe­trächt­li­che Gewichts­zu­nah­me. In ver­schie­de­nen For­schungs­stu­di­en konn­ten Frau­en jedoch berich­ten, dass sich das Kör­per­ge­wicht nach dem Abset­zen der Anti-Baby-Pil­le wie­der auf natür­li­che Wei­se regu­liert hat.

    Eine hor­mon­freie Ver­hü­tung schenkt also vie­len Frau­en ein ganz neu­es Kör­per­ge­fühl. Frau­en kön­nen auf die­se Wei­se ler­nen, mit ihrem eige­nen Monats­zy­klus und der indi­vi­du­el­len Frucht­bar­keit umzugehen.

    Die­ser selbst­ver­ständ­li­che Umgang mit dem eige­nen Kör­per stärkt das Selbst­ver­trau­en. Ein solch posi­ti­ves Kör­per­ge­fühl kann die all­ge­mei­ne Lebens­qua­li­tät ganz wesent­lich steigern.

    Die Vor­tei­le hor­mon­frei­er Ver­hü­tung auf einen Blick:

    • Kei­ne Neben­wir­kun­gen wie Gewichts­zu­nah­me, Stim­mungs­schwan­kun­gen oder Libidoverlust
    • Hor­mon­freie Ver­hü­tung sorgt für bes­se­re inne­re Balance
    • Gewichts­re­duk­ti­on wird unterstützt

    Wie funktioniert das Verhüten ohne Hormone?

    Wer sich für eine hor­mon­freie Ver­hü­tungs­me­tho­de ent­schei­det, muss zunächst ein­mal das hor­mo­nel­le Mit­tel abset­zen, denn nur ein natür­li­cher Regel­zy­klus weist auch einen natür­li­chen hor­mo­nel­len Ver­lauf auf.

    Die Grund­la­ge der hor­mon­frei­en Ver­hü­tungs­me­tho­den sind immer die frucht­ba­ren Tage. Die­se las­sen sich ganz unkom­pli­ziert fest­stel­len und sind bei­spiels­wei­se anhand bestimm­ter Anzei­chen erkennbar.

    Wer also natür­lich ver­hü­ten möch­te, muss nur die Tage ken­nen, an denen ein Schwan­ger­schafts­ri­si­ko besteht. Nur dann ist eine ent­spre­chen­de Ver­hü­tung notwendig.

    Beson­ders die nach dem Eisprung ein­set­zen­den unfrucht­ba­ren Tage sind recht leicht bestimm­bar. Für eine Ver­hü­tung ohne Hor­mo­ne ist es wich­tig, sich vor allem in der Anfangs­zeit etwas Wis­sen anzu­eig­nen und den eige­nen Kör­per bes­ser kennenzulernen.

    Was bedeutet der Pearl-Index?

    Der Pearl-Index geht auf den ame­ri­ka­ni­schen Bio­lo­gen Ray­mond Pearl (1879–1940) zurück und zeigt die Wirk­sam­keit von bestimm­ten Ver­hü­tungs­me­tho­den an. Der Wert zeigt an, wie vie­le sexu­ell akti­ve Frau­en inner­halb eines Jah­res schwan­ger wur­den, obwohl sie die betref­fen­de Ver­hü­tungs­me­tho­de ver­wen­det haben.

    Je nied­ri­ger der Wert ist, umso siche­rer ist die Ver­hü­tungs­me­tho­de. Zum Ver­gleich mit den fol­gen­den hor­mon­frei­en Ver­hü­tungs­me­tho­den: Die Anti-Baby-Pil­le hat einen Pearl-Index von 0,1–0,9.

    Hormonfreie Verhütungsmethoden im Überblick

    Ver­fah­ren wie die Tem­pe­ra­tur- oder Kalen­der­me­tho­de erfor­dern hohe Dis­zi­plin und soll­ten nur im Rah­men einer natür­li­chen Fami­li­en­pla­nung ange­wen­det werden.

    Wir stel­len Ihnen alle hor­mon­freie Ver­hü­tungs­me­tho­den vor — mit Vor- und Nach­tei­len sowie unter Anga­be des Pearl-Index.

    Der Klassiker: das Kondom

    Die­ses Ver­hü­tungs­mit­tel war das am häu­figs­ten ein­ge­setz­te, bevor die Anti-Baby-Pil­le und die Hor­mon­spi­ra­le auf den Markt kamen. Auch heu­te wer­den Kon­do­me noch zur Schwan­ger­schafts­ver­hü­tung sowie zur Prä­ven­ti­on sexu­ell über­trag­ba­rer Krank­hei­ten eingesetzt.

    Der weib­li­che Zyklus und die Frucht­bar­keit wer­den durch das Kon­dom nicht beeinflusst.

    • Pearl-Index: 2 – 12

    Verlangt etwas Übung: das Diaphragma

    Hier­bei han­delt es sich um einen mit Sili­kon über­spann­ten Feder­ring. Er wird in die Vagi­na der Frau ein­ge­setzt. Damit die­ses Ver­hü­tungs­mit­tel ein­wand­frei funk­tio­nie­ren kann, muss es die idea­le Grö­ße haben und per­fekt sitzen.

    Vor dem Geschlechts­ver­kehr wird zudem ein Gel auf­ge­tra­gen, um die Beweg­lich­keit der Sper­mi­en zu hem­men und somit die Wirk­sam­keit des Dia­phrag­mas zu erhö­hen. Die­se hor­mon­freie Ver­hü­tungs­me­tho­de erfor­dert jedoch ein wenig Übung, damit sie pro­blem­los vor jedem Geschlechts­ver­kehr zum Ein­satz kom­men kann.

    Die idea­le Anpas­sung soll­te zudem im bes­ten Fall durch einen Gynä­ko­lo­gen erfolgen.

    • Pearl-Index:  1 – 20

    Benötigt gutes Timing: das Vaginalzäpfchen

    Die­ses Mit­tel wird zu den soge­nann­ten che­mi­schen Ver­hü­tungs­me­tho­den gezählt. Bestimm­te Gels, Cremes oder auch Zäpf­chen wer­den vor dem gemein­sa­men Geschlechts­akt in die Vagi­na eingeführt.

    Die Sub­stan­zen die­ser Prä­pa­ra­te töten Sper­mi­en ab. Beson­ders die Anwen­dung spielt eine gro­ße Rol­le. Die War­te­zeit zwi­schen dem Ein­füh­ren des Zäpf­chens oder der Creme sowie dem Geschlechts­akt ist wichtig.

    • Pearl-Index: 6–21

    Nach den Regeln der Natur: die Kalendermethode

    Hier erfolgt die Emp­fäng­nis­ver­hü­tung rein rech­ne­risch. Auf Basis der monat­li­chen Mens­trua­ti­on und der vor­han­de­nen Zyklus­län­ge wer­den die frucht­ba­ren sowie die unfrucht­ba­ren Tage berechnet.

    Der Zyklus gilt vom ers­ten Tag der Regel­blu­tung bis zum letz­ten Tag vor der nächs­ten Monats­blu­tung. Nach Mei­nung von Ärz­ten sowie der Welt­ge­sund­heits­or­ga­ni­sa­ti­on wird die Kalen­der­me­tho­de nicht zu den Mit­teln der natür­li­chen Fami­li­en­pla­nung gerech­net, da die­se Ver­hü­tungs­me­tho­de viel zu unsi­cher ist.

    Der weib­li­che Kör­per kann nicht als eine Maschi­ne ange­se­hen wer­den, die immer in glei­cher Wei­se funk­tio­niert. Äuße­re Ein­flüs­se wie bei­spiels­wei­se über­mä­ßi­ger Stress kön­nen dazu füh­ren, dass sich der Eisprung verschiebt.

    Auch eine Diät kann sich auf den monat­li­chen Regel­zy­klus aus­wir­ken. Sol­che Fak­to­ren las­sen die­se hor­mon­freie Ver­hü­tungs­me­tho­de aber ganz außer Betracht.

    • Pearl-Index: 9

    Selbstdisziplin erforderlich: die Temperaturmethode

    Hier wer­den die frucht­ba­ren sowie die unfrucht­ba­ren Tage anhand der Kör­per­tem­pe­ra­tur ermit­telt. Rund zwei Tage vor dem Eisprung steigt die Kör­per­tem­pe­ra­tur an und bleibt bis zum Beginn der monat­li­chen Regel­blu­tung erhöht.

    Wird also über einen län­ge­ren Zeit­raum die Tem­pe­ra­tur gemes­sen, las­sen sich dar­aus bestimm­te Erkennt­nis­se und Rück­schlüs­se zie­hen. Die­se Metho­de bie­tet eine ver­gleichs­wei­se hohe Sicher­heit, erfor­dert jedoch eine gute Por­ti­on Disziplin.

    Zudem brau­chen Frau­en für die­se Metho­de ein wenig Übung, denn es muss erst ein­mal erlernt wer­den, die Tem­pe­ra­tur­wer­te rich­tig zu inter­pre­tie­ren. Erkäl­tun­gen, Stress, Schlaf­man­gel oder die Ein­nah­me bestimm­ter Medi­ka­men­te kön­nen die Ergeb­nis­se unter Umstän­den verfälschen.

    • Pearl-Index: 0,8–3

    Beobachtung und Dokumentation: die Billings-Methode

    Auch die­se Ver­hü­tungs­me­tho­de kommt ganz ohne Hor­mo­ne aus und beruht auf der genau­en Betrach­tung des Zer­vix­sch­leims, der sich inner­halb des Regel­zy­klus ver­än­dert. Sobald sich der Schleim von einer eher dick­flüs­sig-klum­pi­gen Kon­sis­tenz in eine dünn­flüs­si­ge­re umge­wan­delt hat, begin­nen die frucht­ba­ren Tage.

    Wäh­rend der „hoch­frucht­ba­ren Pha­se des weib­li­chen Kör­pers“ ist der Schleim des Gebär­mut­ter­hal­ses „spinn­bar“, das heißt, er kann zwi­schen den Fin­gern zu Fäden gezo­gen wer­den. Nach dem Eisprung wird der Schleim wie­der zähflüssig.

    Die­se hor­mon­freie Metho­de geht auf das Ärz­te­ehe­paar John und Eve­lyn Bil­lings zurück. Sie gin­gen davon aus, dass der Gebär­mut­ter­hals, der Zer­vix, einen Schleim abson­dert, der sich im Lau­fe des Monats­zy­klus verändert.

    Hier sind vor allem die täg­li­che Beob­ach­tung und Doku­men­ta­ti­on von gro­ßer Bedeu­tung. Nur so kön­nen klei­ne Ver­än­de­run­gen auf­merk­sam wahr­ge­nom­men wer­den. Im Ide­al­fall erfolgt die Kon­trol­le des Zer­vix­sch­leims vor dem Was­ser­las­sen auf der Toi­let­te. Ins­be­son­de­re am Anfang kann die­se Metho­de etwas unge­wohnt sein und erfor­dert auch ein wenig Übung.

    • Pearl-Index: 15

    Kompliziert aber sicher: die symptothermale Methode

    Die­se hor­mon­freie Mög­lich­keit der Ver­hü­tung ist eine Kom­bi­na­ti­on aus der Zer­vix­sch­leim-Unter­su­chung sowie der Mes­sung der Kör­per­tem­pe­ra­tur. Um die frucht­ba­ren Tage genau zu ermit­teln, müs­sen bestimm­te kör­per­li­che Anzei­chen auf­merk­sam über län­ge­re Zeit hin­weg beob­ach­tet werden.

    Die­se Ver­hü­tungs­me­tho­de ohne Hor­mo­ne kommt auch im Rah­men der natür­li­chen Fami­li­en­pla­nung zum Ein­satz. Die Ergeb­nis­se wie zum Bei­spiel die Tem­pe­ra­tur oder der Hor­mon­spie­gel im Urin wer­den in einem Zyklus­blatt festgehalten.

    • Pearl-Index: 0,4 – 1,8

    Besonders sicher: die Kupferspirale

    Die­se hor­mon­freie Lang­zeit­ver­hü­tungs­me­tho­de gilt im All­ge­mei­nen als sehr sicher. Bei der Kup­fer­spi­ra­le han­delt es sich um ein Kunst­stoff­stäb­chen, um das ein fei­ner Kup­fer­draht gewi­ckelt ist.

    Die­se Spi­ra­le gibt es in ver­schie­de­nen For­men und auch Grö­ßen. Sie muss jedoch vom Gynä­ko­lo­gen in den Ute­rus (Gebär­mut­ter) ein­ge­setzt wer­den. Dort ver­bleibt die Kup­fer­spi­ra­le rund fünf bis zehn Jah­re lang und bie­tet einen wirk­sa­men Verhütungsschutz.

    Die Wir­kung ent­fal­tet sich dabei fol­gen­der­ma­ßen: Das Kup­fer ver­än­dert den Schleim am Mut­ter­mund. Falls es doch ein­mal zu einer Befruch­tung kom­men soll­te, so ver­hin­dert die Kup­fer­spi­ra­le mecha­nisch die Ein­nis­tung der befruch­te­ten Eizel­le in die Gebärmutter.

    Die Spi­ra­le ist in der Regel unge­fähr 32 Mil­li­me­ter breit und 3,5 Zen­ti­me­ter lang. Sobald die monat­li­che Regel­blu­tung abklingt, kann sie in die Gebär­mut­ter ein­ge­setzt wer­den. Alle sechs Mona­te soll­te im Ide­al­fall nach­kon­trol­liert wer­den, ob die Spi­ra­le auch kor­rekt sitzt.

    Der weib­li­che Zyklus wird durch die­se Ver­hü­tungs­me­tho­de nicht beein­flusst und auch die Furcht­bar­keit kehrt nach dem Ent­fer­nen der Spi­ra­le sofort auf ihr natür­li­ches Niveau zurück.

    • Pearl-Index: 0,3 – 0,8

    Ebenfalls wirksamer Schutz: die Kupferkette

    Die­se Ket­te ist eine klei­ne und moder­ne Wei­ter­ent­wick­lung der Kup­fer­spi­ra­le und ähnelt in ihrer Wir­kungs­wei­se auch die­ser. Das bedeu­tet, dass auch die Kup­fer­ket­te in die Gebär­mut­ter ein­ge­setzt wird und dort für gute fünf Jah­re bleibt.

    An einem Nylon­fa­den befin­den sich klei­ne Kup­fer­röh­ren, die spe­zi­el­le Ionen abge­ben. Auf die­se Wei­se wird die Beweg­lich­keit der Sper­mi­en deut­lich ein­ge­schränkt. Dadurch wird gleich­zei­tig ver­hin­dert, dass sich eine Eizel­le in der Gebär­mut­ter ein­nis­ten kann.

    Auch die Kup­fer­ket­te kommt ganz ohne Hor­mo­ne aus und ist ein wirk­sa­mer Schutz vor unge­woll­ten Schwan­ger­schaf­ten. Sie soll­te von einem spe­zi­ell dafür aus­ge­bil­de­ten Arzt ein­ge­setzt werden.

    • Pearl-Index: 0,1–0,5

    Verhütung ohne Hormone – sinnvolle Alternative zur Anti-Baby-Pille?

    Eine Ver­hü­tung, die kom­plett ohne Hor­mo­ne aus­kommt, erfor­dert eini­ges an Dis­zi­plin. Im Gegen­zug kann jedoch der eige­ne Kör­per geschont und vor uner­wünsch­ten Neben­wir­kun­gen geschützt werden.

    In einem ers­ten Schritt geht es dar­um, sich inten­siv mit den ein­zel­nen Metho­den und Mög­lich­kei­ten aus­ein­an­der­zu­set­zen. Auf die­se Wei­se lässt sich die Ver­hü­tungs­me­tho­de fin­den, die am meis­ten zum eige­nen Wohl­be­fin­den beiträgt.

    Wel­ches Mit­tel zur Anwen­dung kom­men soll, ist immer eine ganz per­sön­li­che Ent­schei­dung: Das soll­te jede Frau im Ein­klang mit ihrem eige­nen Kör­per für sich festlegen.

    Gene­rell sind sol­che Metho­den wie die Kalen­der- oder Tem­pe­ra­tur­me­tho­de nur im Rah­men einer natür­li­chen Fami­li­en­pla­nung zu emp­feh­len. Das bedeu­tet, dass die Frau sich in einer fes­ten Part­ner­schaft befin­den und eine even­tu­el­le Schwan­ger­schaft kein gro­ßes Pro­blem dar­stel­len sollte.

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    Für wen eignet sich eine hormonfreie Verhütung?

    Eine Ver­hü­tung ohne Hor­mo­ne ist bei­spiels­wei­se für Frau­en, die bewusst auf ihre Gesund­heit ach­ten möch­ten, genau das Rich­ti­ge. Sie kön­nen mit die­sen hor­mon­frei­en Mit­teln eine Schwan­ger­schaft auf ganz natür­li­che Art und Wei­se verhindern.

    Vie­le Frau­en haben bei­spiels­wei­se bereits nega­ti­ve Erfah­run­gen mit Hor­mon­prä­pa­ra­ten wie der Anti-Baby-Pil­le, dem Hor­mon­pflas­ter oder dem Hor­mon­im­plan­tat gemacht. Sie möch­ten sich umori­en­tie­ren und einen natür­li­chen Emp­fäng­nis­schutz probieren.

    Eine hor­mon­freie Ver­hü­tung ist aber auch für alle Frau­en inter­es­sant, die im Grun­de gar kei­ne Ver­hü­tung brau­chen, weil sie bei­spiels­wei­se in kei­ner fes­ten Part­ner­schaft leben. Sie haben hier­mit die Mög­lich­keit, ihren eige­nen Kör­per bes­ser ken­nen­zu­ler­nen und ein bes­se­res Bewusst­sein für den Eisprung zu schaffen.

    Auch nach der Geburt eines Babys kann die hor­mon­freie Ver­hü­tung ide­al sein: So blei­ben Kör­per und Mut­ter­milch frei von nega­ti­ven Auswirkungen.

    Jun­ge Frau­en kön­nen eben­falls von einer Ver­hü­tung ohne Hor­mo­ne pro­fi­tie­ren. Bereits im Teen­ager­al­ter soll­ten jun­ge Mäd­chen Erfah­run­gen mit die­sen natür­li­chen Metho­den sam­meln, denn das schafft ein bes­se­res Ver­ständ­nis für den eige­nen Kör­per und die inter­nen Abläufe.

    Beson­ders für jun­ge Frau­en ist die Anti-Baby-Pil­le häu­fig kein idea­les Ver­hü­tungs­mit­tel, denn sie sorgt für ein kör­per­li­ches und auch see­li­sches Durch­ein­an­der: Stim­mungs­schwan­kun­gen und ver­schie­de­ne uner­wünsch­te Begleit­erschei­nun­gen belas­ten Kör­per und Geist.

    Vor allem Eltern soll­ten auch beden­ken, dass ein Ein­griff in den Hor­mon­haus­halt einer jun­gen Frau alles ande­re als unbe­denk­lich ist. Es ist deut­lich sinn­vol­ler, Mäd­chen dazu zu erzie­hen, im Ein­klang mit ihrem eige­nen Monats­zy­klus zu leben und zu ler­nen, Kör­per­si­gna­le zu deuten.

    Zusam­men­ge­fasst — für wen ist die hor­mon­freie Ver­hü­tung geeignet:

    • Frau­en, die nega­ti­ve Erfah­run­gen mit Hor­mon­prä­pa­ra­ten gemacht haben
    • Frau­en, die kei­nen Ein­griff in den eige­nen Hor­mon­haus­halt wünschen
    • Frau­en, die nicht in einer fes­ten Part­ner­schaft leben
    • Frau­en, die nach der Geburt ver­hü­ten möchten
    • Frau­en, die ein bes­se­res Ver­ständ­nis für den eige­nen Kör­per ent­wi­ckeln möchten

    Vor- und Nachteile auf einen Blick

    Die hor­mon­freie Ver­hü­tung bie­tet vie­le Vor­tei­le und ver­hin­dert den oft­mals bedenk­li­chen Ein­griff in den eige­nen Hor­mon­haus­halt. Doch nicht jede Metho­de ist sicher und emp­feh­lens­wert. Wir haben alle Vor- und Nach­tei­le von hor­mon­frei­er Ver­hü­tung für Sie zusammengefasst.

    Vorteile von hormonfreier Verhütung

    • Sie ler­nen Ihren Kör­per bes­ser ken­nen: Eine hor­mon­freie Ver­hü­tung hilft, den eige­nen Kör­per bes­ser ken­nen­zu­ler­nen. Bei der natür­li­chen Emp­fäng­nis­ver­hü­tung geht es wesent­lich dar­um, die indi­vi­du­el­len Kör­per­si­gna­le auf­merk­sam wahr­zu­neh­men und kor­rekt zu deu­ten. Bestimm­te Apps und Mini-Com­pu­ter kön­nen dabei eine wert­vol­le Unter­stüt­zung sein: Sie erleich­tern bei­spiels­wei­se die Erfas­sung und Aus­wer­tung der ein­zel­nen Daten wie etwa die Körpertemperatur.
    • Kei­ne Neben­wir­kun­gen: Sol­che Ver­hü­tungs­me­tho­den sind voll­kom­men frei von Neben­wir­kun­gen. Die­se Ver­hü­tungs­mit­tel beein­träch­ti­gen nicht die Gesund­heit und ver­hel­fen sogar, zu einem regel­mä­ßi­gen Monats­zy­klus zurückzukehren.
    • Gewichts­ab­nah­me: Eine hor­mon­freie Ver­hü­tung kann ein gesun­des Kör­per­ge­wicht unter­stüt­zen. Der Kör­per wird nicht durch unnö­ti­ge Hor­mo­ne belas­tet und aus der eige­nen Balan­ce gebracht.
    • Kein Ein­fluss auf die Frucht­bar­keit: Die natür­li­che Ver­hü­tung ohne Hor­mo­ne beein­träch­tigt die Frucht­bar­keit nicht. Sobald ein Kin­der­wunsch besteht, kann die Ver­hü­tung sofort unter­bro­chen wer­den. Die Befruch­tung einer Eizel­le ist viel­leicht schon im nächs­ten Regel­zy­klus mög­lich. Eine Ver­hü­tung, die auf Hor­mo­ne ver­zich­tet, erhöht also grund­sätz­lich die Chan­cen auf eine Schwan­ger­schaft, sobald die­se gewünscht ist.
    • Gewinn für die Bezie­hung: Eine hor­mon­freie Ver­hü­tung ist auch für die Part­ner­schaft ein Gewinn. Stim­mungs­schwan­kun­gen und ande­re belas­ten­de Begleit­erschei­nun­gen wie Kopf­schmer­zen oder eine Dämp­fung der sexu­el­len Lust blei­ben aus. Somit kann die Zeit zu zweit in vol­len Zügen genos­sen werden.
    • Kos­ten­spa­rend: Natür­li­che Ver­hü­tungs­me­tho­den spa­ren dau­er­haft Kos­ten. Eine App oder ein gutes Kör­per­ther­mo­me­ter ist eine ein­ma­li­ge Anschaf­fung, die jedoch einen dau­er­haf­ten Schutz ermöglicht.

    Nachteile und Kontraindikationen

    • Nichts für Viel­rei­sen­de: Wer viel reist, soll­te auf hor­mon­freie Ver­hü­tungs­me­tho­den ver­zich­ten. Jet­lag und der stän­di­ge Zeit­zo­nen­wech­sel kön­nen den Orga­nis­mus etwas durch­ein­an­der­brin­gen. Somit kann es sein, dass eini­ge Ver­hü­tungs­me­tho­den kei­ne zuver­läs­si­gen Ergeb­nis­se mehr liefern.
    • Pro­ble­me bei Schicht­dienst: Auch Frau­en, die im Schicht­dienst arbei­ten, soll­ten sich nicht auf eine rein hor­mon­freie Ver­hü­tung ver­las­sen. Der stän­di­ge Zei­ten­wech­sel zwi­schen früh, spät und nachts bringt die inne­re Balan­ce gehö­rig durcheinander.
    • Nicht für jede Frau eine siche­re Metho­de: Eine hor­mon­freie Ver­hü­tung ist zudem für Frau­en mit einem unre­gel­mä­ßi­gen Monats­zy­klus nicht zu emp­feh­len. Bestimm­te kör­per­in­ter­ne Abläu­fe fin­den nun mal nicht immer zur glei­chen Zeit statt. Es kann immer mal zu Schwan­kun­gen des kör­per­ei­ge­nen Hor­mon­haus­halts kom­men. Ist der Monats­zy­klus ohne­hin unre­gel­mä­ßig, so bie­ten hor­mon­freie Ver­hü­tungs­me­tho­den kei­nen hun­dert­pro­zen­ti­gen Schutz.

    FAQ: häufige Fragen zur hormonfreien Verhütung

    Wel­che Vor­tei­le hat eine hor­mon­freie Verhütung?

    Bei der Anti-Baby-Pil­le tre­ten Neben­wir­kun­gen wie Gewichts­zu­nah­me, Stim­mungs­schwan­kun­gen oder Libi­do­ver­lust auf. Die­se blei­ben bei einer hor­mon­frei­en Ver­hü­tung völ­lig aus. Vie­le Frau­en beschrei­ben des Wei­te­ren ein bes­se­res Körpergefühl.

    Wel­che Nach­tei­le hat eine hor­mon­freie Verhütung?

    Ver­fah­ren wie die Tem­pe­ra­tur- oder Kalen­der­me­tho­de erfor­dern hohe Dis­zi­plin und soll­ten nur im Rah­men einer natür­li­chen Fami­li­en­pla­nung ange­wen­det wer­den. Auch die Sicher­heit ist bei die­sen Metho­den ver­min­dert. Kup­fer­ket­te und Kup­fer­spi­ra­le hin­ge­gen haben in etwa die­sel­be Sicher­heit wie die Anti-Baby-Pille.

    Für wen ist eine hor­mon­freie Ver­hü­tung nicht geeignet?

    Ver­fah­ren wie die Tem­pe­ra­tur- oder Kalen­der­me­tho­de soll­ten nicht von Frau­en ange­wen­det wer­den die viel Rei­sen oder im Schicht­sys­tem arbei­ten. Durch Zeit­ver­schie­bun­gen kann der Zyklus unre­gel­mä­ßig wer­den und Mes­sun­gen wer­den ver­fälscht. Bei der Kup­fer­ket­te und Kup­fer­spi­ra­le gibt es kei­ne Kontraindikationen.

    Fazit

    Für Frau­en, die mit der Ein­nah­me der Anti-Baby-Pil­le unzu­frie­den sind oder Neben­wir­kun­gen an sich bemer­ken, kön­nen hor­mon­freie Ver­hü­tungs­me­tho­den eine Alter­na­ti­ve dar­stel­len. Sie sind frei von Neben­wir­kun­gen und las­sen die Frau zu ihrem natür­li­chen Zyklus zurückfinden.

    Gewichts­zu­nah­me, Stim­mungs­schwan­kun­gen und Libi­do­ver­lust sind dann Ver­gan­gen­heit. Vie­le Frau­en berich­ten nach dem Abset­zen der Pil­le von mehr Ener­gie und einem bes­se­ren Körpergefühl.

    Auch die Frucht­bar­keit wird nicht beein­träch­tigt. Im Fal­le der Kup­fer­ket­te oder Kup­fer­spi­ra­le ist die Frucht­bar­keit sofort wie­der nach Her­aus­neh­men gege­ben. Vor­sicht jedoch bei Ver­fah­ren wie der Tem­pe­ra­tur- oder Kalen­der­me­tho­de! Die­se Metho­den erfor­dern hohe Dis­zi­plin. Man soll­te sie nur im Rah­men einer natür­li­chen Fami­li­en­pla­nung anwen­den, da sie nicht kom­plett sicher sind. Die Kup­fer­ket­te und die Kup­fer­spi­ra­le dage­gen sind sehr sicher.

    Jede Frau soll­te per­sön­lich ent­schei­den wel­che Metho­de für sie und ihren Kör­per am bes­ten ist. Mit in die Ent­schei­dung ein­be­zie­hen soll­te man dabei auch immer den Pearl-Index und wie sehr eine even­tu­el­le Schwan­ger­schaft ein Pro­blem dar­stel­len würde.

    Quellen

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