Die Histaminintoleranz ist eine Stoffwechselstörung. Die Unverträglichkeit zeichnet sich dadurch aus, dass das aufgenommene Hormon Histamin vom Körper nicht verwertet oder abgebaut werden kann. Daher müssen Betroffene darauf achten, dem Körper möglichst kein Histamin zuzuführen. Andernfalls kann die Intoleranz unangenehme Folgen, wie etwa schlechte Haut, Nesselsucht, Kopfschmerzen oder auch Verdauungsstörungen, haben.
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Was ist Histamin?
Histamin ist ein körpereigener Botenstoff, der zu den Stoffen der biogenen Amine gezählt wird. Der menschliche Körper bildet selbst Histaminhormone, um unter anderem die Immunsystemfunktion zu unterstützen. Die charakteristischste Eigenschaft des Histamins ist die Funktion als Signalüberträger im Körper. Der produzierte Botenstoff wird in speziellen Zelltypen gespeichert und vom Körper bei Bedarf ausgeschüttet.
Wie entsteht eine Histaminintoleranz?
Wie genau die Histaminunverträglichkeit zustande kommt, ist noch nicht abschließend erforscht. Es existieren mehrere Theorien, weshalb unser Organismus in manchen Fällen ein gestörtes Verhältnis zwischen Auf- und Abbau von Histamin entwickelt. Zum einen wird vertreten, dass die Histaminunverträglichkeit genetisch bedingt und angeboren ist. Andere wiederum sehen in der Intoleranz eine durch Umweltfaktoren, wie Stress oder Medikamente, begünstigte erworbene Störung. Besondere Prädispositionen für eine Histaminintoleranz weisen Frauen im Alter ab 30 Jahren auf. Fast 80 % der Betroffenen sind weiblich.
Was passiert bei der Aufnahme von zu viel Histamin?
Im Falle dessen, dass Betroffene durch Lebensmittel weiteres Histamin zusätzlich zu dem körpereigen bereits vorhandenen aufnehmen, besteht eine Überkonzentration des Botenstoffs im Organismus. Der erhöhte Histaminspiegel löst wiederum weitere Störungen aus, die sich dann in unangenehmen Symptomen widerspiegeln. Die hohe Histaminkonzentration kann dann zum Beispiel zu einem Anschwellen der Nasenschleimhaut führen, was die Atmung erschwert. Außerdem kann es zum Juckreiz sowie Schwellungen und Rötungen der Haut kommen, die unangenehm sind und oft auch das Erscheinungsbild der Betroffenen beeinträchtigt. Auch eine erhöhte Temperatur, Schweißausbrüche oder Hitzewallungen sind häufige Symptome bei einer Histaminintoleranz. Ödeme, also Wassereinlagerungen, Schlafstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen oder Schwindel sind weitere Folgen des erhöhten Histaminspiegels.
Wie kann eine Histaminintoleranz diagnostiziert werden?
Aufgrund der unspezifischen Symptome bleibt eine Histaminintoleranz oft lange unentdeckt und kommt bei den Betroffenen oft nicht als erste vermutete Ursache für die Beschwerden in Betracht. Daher kann eine Histaminintoleranz beispielsweise mittels eines Blutbildes ausgeschlossen, nicht aber eindeutig identifiziert werden.
Die gängigere und erfolgsversprechende Diagnose liefert die sogenannte Eliminationsdiät. Hierbei beginnt man zunächst damit, sich sehr einseitig und möglichst von nur einem bis zweien Lebensmitteln für eine gewisse Dauer zu ernähren. Am besten eignen sich Kartoffeln und Reis. Nach und nach sollen dann histaminhaltige Lebensmittel in die Diät miteinbezogen werden, dazu soll darüber genau Buch geführt werden. So soll ein erkennbarer Zusammenhang zwischen der Reaktion des Körpers und dem aufgenommenen Lebensmittel aufgedeckt werden.
Was sollte man bei einer Histaminintoleranz nicht essen oder trinken?
Besonders tückisch ist Rotwein. Er enthält viel Histamin und ist somit äußerst ungeeignet. Auch geräuchertes Fleisch, geräucherte Wurst und geräucherter Fisch sind nicht empfehlenswert. Abzuraten ist darüber hinaus auch von Käse, insbesondere von Hartkäse. Umso höher der Reifegrad des Käses, desto mehr Histamin ist in ihm enthalten. Weiterhin verzichtet werden sollte weitestgehend auf Tomaten, Fisch, Erdbeeren, Essig, Avocados oder Sauerkraut. Außerdem ist es ratsam den kompletten Alkoholkonsum einzuschränken und nach Möglichkeit auf ihn zu verzichten, denn Alkohol senkt die Histamintoleranzgrenze im Körper, wodurch die kritische Konzentration schneller erreicht wird.
Lebensmittel, die viel Histamin enthalten aber schwer zu eliminieren sind und daher nur sehr sparsam konsumiert werden sollten, sind zum Beispiel Vollmilch, Eier, Schokolade oder aber auch Kaffee.