Zaubernuss – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Zau­ber­nuss – Alles, was du über ihre Wir­kung wis­sen solltest. 

    Die Zau­ber­nuss (latei­nisch Hama­me­lis) ist ein baum­ar­ti­ger Strauch, der vor allem Gerb­stof­fe (Tan­ni­ne), äthe­ri­sches Öl und Fla­vo­no­ide ent­hält. So ist die Zau­ber­nuss beson­ders für ihre ent­zün­dungs­hem­men­de Wir­kung bekannt. In der Kos­me­tik, in der sie meist als „Witch Hazel“ bezeich­net wird, kann sie als Sal­be oder Creme bei tro­cke­ner und unrei­ner Haut helfen.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Zaubernuss

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Hama­me­lis virginiana
    Auch bekannt als: Witch Hazel, Vir­gi­ni­sche Zau­ber­nuss, Ame­ri­ka­ni­sche Zau­ber­nuss, Hama­me­lis, Hexen­ha­sel, Hop­fen­hain­bu­che, Vir­gi­nia-Zau­ber­nuss, Wün­schel­ru­te, Zau­ber­ha­sel, Zauberhaselnuss
    Ern­te­zeit: Juni bis August
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Gerb­stof­fe, Gerb­säu­re, Hama­me­lin, Hama­me­li­tan­nin, Querce­tol, Chi­na­säu­re, Kaemp­fe­rol, Ella­gi­tan­nin, Gal­lus­säu­re, Fla­vo­no­ide, Phe­nol, Äthe­ri­sche Öle
    Dar­rei­chungs­form: Sal­be, Creme
    Heil­kraft: adstrin­gie­rend, beru­hi­gend, blut­stil­lend, entzündungshemmend
    Anwen­dung:
    Haut­ver­let­zun­gen Haut- und Schleim­haut­ent­zün­dun­gen Hämor­rhoi­den Krampf­ader­be­schwer­den Haut­pfle­ge Ent­zün­dun­gen im Geni­tal­be­reich Juck­reiz Insek­ten­sti­che Durch­fall Akne

    Herkunft und Geschichte

    Bereits die Urein­woh­ner Nord­ame­ri­kas schätz­ten die Heil­kraft der Zau­ber­nuss. Sie behan­del­ten bereits Haut­lei­den und Durch­fall mit der Rin­de und den Blät­tern des Hama­me­lis-Strauchs. Die adstrin­gie­ren­de, anti­bak­te­ri­el­le und ent­zün­dungs­hem­men­de Wir­kung kann bei­spiels­wei­se zu einem geglät­te­ten Haut­bild bei­tra­gen oder auch bei der Wund­hei­lung unterstützen.

    Der Hama­me­lis-Strauch gehört zur Fami­lie der Zau­ber­nuss­ge­wäch­se (Hama­mel­i­daceae) und ist in Ost­asi­en und Nord­ame­ri­ka behei­ma­tet. Doch auch in Euro­pa ist er in man­chen Gär­ten ange­pflanzt. Der Strauch wächst lang­sam und wird meist bis zu drei Meter hoch. Er braucht einen son­ni­gen oder halb­schat­ti­gen Stand­ort. Der Strauch ist ein Win­ter­blü­her und trägt sei­ne gel­ben Blü­ten bereits zwi­schen Dezem­ber und Febru­ar, wäh­rend sich ande­re Pflan­zen noch in der Win­ter­ru­he befin­den. Die Hama­me­lis-Blät­ter trei­ben im Früh­jahr aus. Sie sind buch­tig und am Ran­de gezähnt.

    Anwendung und Wirkung

    Die Zau­ber­nuss wird vor­wie­gend äußer­lich gegen Haut­pro­ble­me ange­wen­det, man kann aber auch einen Hama­me­lis-Tee trin­ken, der bei­spiels­wei­se gegen Durch­fall wirkt. Für die­sen über­gießt man ein bis zwei Tee­löf­fel Hama­me­lis-Blät­ter oder Rin­de mit kochen­dem Was­ser und lässt alles zehn Minu­ten zie­hen. Von die­sem Tee trinkt man ein bis drei Tas­sen täglich.

    Beson­ders bei Haut- und Schleim­haut­be­schwer­den in der Anal­re­gi­on wird Hama­me­lis ger­ne genutzt, denn die Inhalts­stof­fe wir­ken abschwel­lend, blut­stil­lend und mil­dern Juck­reiz. Dadurch lin­dert die Zau­ber­nuss vie­le Beschwer­den, die bei Hämor­ro­iden, Anal­fis­su­ren oder Anal­throm­bo­sen auf­tre­ten. Auch bei Neu­ro­der­mi­tis kann Zau­ber­nuss hel­fen, da sie eine hem­men­de Wir­kung auf die Durch­blu­tung hat. Zau­ber­nuss­prä­pa­ra­te wer­den auch bei leich­ten Schürf­wun­den, Blu­tun­gen, Ver­let­zun­gen und Prel­lun­gen eingesetzt.

    Zau­ber­nuss besitzt eine durch Stu­di­en gesi­cher­te Wirk­sam­keit bei leich­ten und klein­flä­chi­gen Haut­ver­let­zun­gen, Hämor­rhoi­den, Krampf­ader­be­schwer­den, sowie loka­len Haut- und Schleim­haut­ent­zün­dun­gen. Die Rin­de und Blät­ter wir­ken stark zusam­men­zie­hend und auch ent­zün­dungs­hem­mend, wes­halb die Zau­ber­nuss zur Wund­be­hand­lung ein­ge­setzt wird.

    Hama­me­lis hat einen hohen Gerb­stoff-Gehalt, wel­cher eine posi­ti­ve Wir­kung auf Haut­pro­ble­me und ‑ent­zün­dun­gen hat. Gerb­stof­fe haben eine adstrin­gie­ren­de und abdich­ten­de Wirk­wei­se. Dadurch ver­än­dern sie die Struk­tur mensch­li­cher Eiwei­ße, so dass sich die obe­ren Haut- und Schleim­haut­schich­ten zusam­men­zie­hen und eine dün­ne Schutz­schicht bil­den. Wei­te­re Inhalts­stof­fe der Zau­ber­nuss sind ver­schie­de­ne flüch­ti­ge Ver­bin­dun­gen wie Alka­ne, ali­pha­ti­sche Alko­ho­le und Aldehyde.

    Zau­ber­nuss wird in Mund­was­ser zur Behand­lung von Zahn­fleisch- und Rachen­ent­zün­dun­gen ver­wen­det, aber auch in Cremes und Sal­ben. Die Gerb­stof­fe der Zau­ber­nuss sind anti­oxi­da­tiv, wes­halb man ihnen einen Effekt gegen die Haut­al­te­rung nach­sagt. Man kann auch selbst ein Gesichts­was­ser aus der Zau­ber­nuss­pflan­ze her­stel­len, das gegen Haut­pro­ble­me hilf­reich sein soll.

    Ach­tung: Schwan­ge­ren und Stil­len­den wird gegen die Anwen­dung von Zau­ber­nuss gera­ten! Bei län­ge­rer Ein­nah­me über mehr als drei Tage kann Hama­me­lis den Kör­per schä­di­gen, auf­grund ver­min­der­ter Resorp­ti­on vie­ler Nah­rungs­stof­fe, Vit­ami­ne und Mine­ra­li­en. Bei län­ge­rer Anwen­dung soll­te daher immer ärzt­li­cher Rat ein­ge­holt wer­den. Außer­dem kön­nen die ent­hal­te­nen Gerb­stof­fe die Auf­nah­me von Medi­ka­men­ten beeinflussen.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Die Hama­me­lis kann man übri­gens auch im eige­nen Gar­ten anbau­en. Beson­ders im Win­ter ist sie sehr schön anzu­se­hen und bringt etwas Far­be in den grau­en Win­ter. Der Strauch kann bis zu ‑35°C aus­hal­ten und blüht das ers­te Mal, wenn er sechs Jah­re alt ist. 

    Quellen