Vanille – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Vanil­le – Alles, was du über ihre Wir­kung wis­sen solltest. 

    Die Vanil­le ist auch als „Köni­gin der Gewür­ze“ bekannt. Sie ist auf­grund ihres sah­nig-kara­mel­li­gen Geschmacks in der inter­na­tio­na­len Küche beliebt. Durch ihre sanf­te gesund­heits­för­dern­de Wir­kung hat sie jedoch auch in der Heil­kun­de eine Bedeutung.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Vanille

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Vanil­la planifolia
    Auch bekannt als: Ech­te Vanil­le, Gewürzvanille 
    Ern­te­zeit: Mai bis August
    Anbau und Gewin­nung: Die Vanil­le wird vor allem in Asi­en und Afri­ka ange­baut. Für den Anbau in Deutsch­land eig­net sie sich nicht.
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Äthe­ri­sche Öle, Vanil­lin, Vanil­lin­säu­re, Vanil­lyl­al­ko­hol, Pipe­ro­nal, Har­ze, Schleim, Gerb­stoff, Fett, Enzyme 
    Dar­rei­chungs­form: Bad, Gewürz, Öl, Tee, Tinktur
    Heil­kraft: aphro­di­sie­rend, bele­bend, ent­span­nend, gal­le­trei­bend, mens­trua­ti­ons­för­dernd, mus­kel­stär­kend, stoff­wech­sel­för­dernd, verdauungsfördernd
    Anwen­dung:
    Gal­len­schwä­che Mus­kel­schwä­che Potenz­schwä­che Reiz­bar­keit Ner­vo­si­tät Stim­mungs­shwan­kun­gen Rheu­ma Ver­dau­ungs­schwä­che Mens­trua­ti­ons­pro­ble­me Schlaf­lo­sig­keit

    Über Vanille

    Die Vanil­le wird aus den Scho­ten ver­schie­de­ner Orchi­deen der Gat­tung „Vanil­la“ gewon­nen. Ihr Name ent­stammt dem Spa­ni­schen und bedeu­tet über­setzt so viel wie „klei­ne Hül­se“. Von den rund 120 Arten der Gat­tung wer­den nur drei für kom­mer­zi­el­le Zwe­cke ange­baut. Beson­ders beliebt ist die Gewürz­va­nil­le, auch als Bour­bon­va­nil­le bekannt.

    Die Pflan­ze stammt ursprüng­lich aus Mexi­ko. Sie wird jedoch heut­zu­ta­ge vor allem auf Mada­gas­kar und Indo­ne­si­en ange­baut. Die Klet­ter­pflan­ze wächst bevor­zugt in Wäl­dern und rankt mit ihren Haft­wur­zeln an Bäu­men ent­lang. Dabei erreicht sie bis zu 15 Metern Höhe.

    Die gelb­li­chen Blü­ten ent­ste­hen zwi­schen Juni und August. Aus den Vanil­le-Blü­ten ent­wi­ckeln sich inner­halb weni­ger Wochen die lang­ge­zo­ge­nen Kap­sel­früch­te. Die­se wer­den bis zu 30 cm lang und kurz vor der voll­stän­di­gen Rei­fe geern­tet, um das cha­rak­te­ris­ti­sche Vanil­le­aro­ma zu erhal­ten. Anschlie­ßend folgt ein etwa vier­wö­chi­ges Trock­nungs- und Fer­men­tie­rungs­ver­fah­ren. Erst durch die­sen Vor­gang ver­fär­ben sich die Vanil­le­scho­ten dun­kel­braun bis schwarz.

    Der auf­wen­di­ge Fer­men­tie­rungs­pro­zess ist einer der Grün­de für den hohen Preis der Gewürz­va­nil­le. Auf­grund der hohen Kos­ten wird der Haupt­aro­ma­stoff Vanil­lin heu­te auch künst­lich her­ge­stellt. Die­se Ersatz­stof­fe dür­fen als natür­li­ches Aro­ma gekenn­zeich­net wer­den, obwohl sie nichts mit der her­kömm­li­chen Vanil­le gemein haben. Mög­li­che Heil­wir­kun­gen dür­fen nur von der „ech­ten Vanil­le“ erwar­tet werden.

    Die Vanil­le wird in ers­ter Linie inner­lich als viel­sei­tig ein­setz­ba­res Gewürz in Spei­sen und Geträn­ken wie zum Bei­spiel Tee­mi­schun­gen ver­wen­det. Dabei ent­fal­tet sie ihre ent­span­nen­de Wir­kung. Man kann jedoch auch eine Tink­tur dar­aus her­stel­len. Dazu über­gießt man die klein­ge­schnit­te­nen Vanil­le­scho­ten mit Wein­geist und lässt sie für 1–2 Wochen zie­hen. Von der fer­ti­gen Tink­tur kann man 1–3‑mal täg­lich bis zu 50 Trop­fen einnehmen.

    Für die äuße­re Anwen­dung kann der Vanil­le-Extrakt auch für Bäder und Mas­sa­ge­öle ver­wen­det wer­den. Auch die Aro­ma­the­ra­pie1) mit einer Duft­lam­pe wirkt wohltuend.

    Die Vanil­le wirkt in ers­ter Linie ent­span­nend und bele­bend. Dadurch eig­net sie sich gut gegen Reiz­bar­keit und Stim­mungs­schwan­kun­gen. Auch bei Schlaf­pro­ble­men2) und Mens­trua­ti­ons­stö­run­gen wird Vanil­le tra­di­tio­nell ange­wen­det. Wei­ter­hin kann sie die Ver­dau­ung und den Stoff­wech­sel för­dern und bei Gal­len­schwä­che hel­fen. Sogar eine leicht aphro­di­sie­ren­de3) Wir­kung wird der Vanil­le nach­ge­sagt, sodass sie auch Ein­satz als Potenz­mit­tel findet.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Auf­grund des hohen Prei­ses war die kost­ba­re Vanil­le frü­her nur den obe­ren Schich­ten zugäng­lich. In Öster­reich wur­de sie daher in der Küche oft durch Knob­lauch ersetzt, der auch als „Vanil­le des armen Man­nes“ bekannt war.

    Quellen