Schafgarbe – mögliche Anwendungsgebiete und Wirkungsweisen

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    Schaf­gar­be – Alles, was du über ihre Wir­kung wis­sen solltest. 

    Die Gemei­ne Schaf­gar­be begeg­net uns oft bei Spa­zier­gän­gen auf Wie­sen und Weg­rän­dern, auf denen sie uns mit ihren wei­ßen Blü­ten ent­ge­gen­strahlt. Was jedoch die wenigs­ten wis­sen: Die Schaf­gar­be ist bereits seit der Anti­ke eine belieb­te Heil­pflan­ze mit anti­bak­te­ri­el­ler und adstrin­gie­ren­der Wir­kung. Sie fin­det heut­zu­ta­ge vor allem bei der Wund­be­hand­lung, Ent­zün­dun­gen und Unter­leibs­schmer­zen Anwendung.

    Steckbrief

    Heilpflanzen-Steckbrief: Schafgarbe

    Wis­sen­schaft­li­cher Name: Achil­lea millefolium
    Auch bekannt als: Augen­braue der Venus (Super­ci­li­um Vene­ris), Bauch­weh­kraut, Blut­kraut, Blut­still­kraut, Frau­en­kraut, Frau­en­dank, Got­tes­hand, Gril­len­gras, Kat­zen­kraut, Mar­ga­re­ten­kraut, Kat­zen­schwanz, Läm­mer­zun­ge, Schaf­rip­pen, Schaf­zun­ge, Tau­send­blatt, Teekraut
    Ern­te­zeit: Hochsommer
    Beson­de­re Nähr- und Inhalts­stof­fe: Äthe­ri­sches Öl, Azu­len, Euka­lyp­tol, Gerb­stof­fe, Fla­vo­ne, Bit­ter­stof­fe, anti­bio­ti­sche Sub­stan­zen, Pyr­ro­li­di­nal­ka­lo­ide (Beto­ni­cin und Stachydrin)
    Dar­rei­chungs­form: Tee, Kap­seln, Trop­fen, Saft
    Heil­kraft: blut­rei­ni­gend, blut­stil­lend, krampf­lö­send, gefäßtonisierend
    Anwen­dung:
    Appe­tit­lo­sig­keit Unter­leibs­be­schwer­den Krampf­be­schwer­den Bauch­schmer­zen Haut­ent­zün­dun­gen Frau­en­lei­den Wun­den Ver­dau­ungs­pro­ble­me Leber-Gal­le-Lei­den Blu­tun­gen Fie­ber Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den Erkäl­tung Schweiß­bil­dung Schwin­del Ver­stop­fung

    Über Schafgarbe

    Die Gemei­ne Schaf­gar­be (Achil­lea mil­le­fo­li­um) ist in ganz Euro­pa, Nord­asi­en und Nord­ame­ri­ka hei­misch und fühlt sich an tro­cke­nen und son­ni­gen Stel­len, wie Wie­sen oder Wei­den am wohls­ten. Sie gehört zur Fami­lie der Korb­blüt­ler (Com­po­si­tae) und blüht von Juni bis Okto­ber. Es gibt mehr als 120 Arten der Gat­tung Schaf­gar­be. Sie ist eine mehr­jäh­ri­ge Pflan­ze, deren Blät­ter zum Teil sogar im Win­ter erhal­ten blei­ben. Dies liegt an den vie­len unter­ir­di­schen Rhi­zo­men, die für die Über­win­te­rung sor­gen. Der Wur­zel­stock treibt fie­de­ri­ge Blät­ter aus und die weiß bis hell­ro­sa Blü­ten bil­den sich auf dem Stän­gel, der mark­hal­tig und zäh ist.

    Bereits in der Anti­ke war das Kraut eine belieb­te Heil­pflan­ze für Kriegs­ver­let­zun­gen. Der Gat­tungs­na­me Achil­lea ver­weist auf den Grie­chen Achil­les, den sagen­haf­ten Hel­den des tro­ja­ni­schen Krie­ges. Er soll die Pflan­ze zur Wund­hei­lung ver­wen­det und als Heil­mit­tel ent­deckt haben. Ver­mut­lich kommt die Bezeich­nung „Schaf­gar­be“ daher, dass das Kraut vor allem von Scha­fen gern gefres­sen wird. Das alt­deut­sche Wort „Gar­be“ bedeu­tet „die Heilende“.

    Schaf­gar­be kann inner­lich und äußer­lich ange­wen­det wer­den, bei­spiels­wei­se als Tee oder Tink­tur. Beson­ders in Frau­en­tees ist die Schaf­gar­be oft zu fin­den. Auch beliebt ist er gepress­te Saft aus der Schaf­gar­be. Man soll­te aber vor Ver­zehr dar­auf ach­ten, dass er auch frisch ist und noch nicht gärt. Zur Ein­nah­me ver­dünnt man drei­mal täg­lich einen Tee­löf­fel des Schaf­gar­ben-Saf­tes mit einem Glas Was­ser. Äußer­lich kann Schaf­gar­be in Form von Bädern oder Kom­pres­sen Anwen­dung finden.

    Die Schaf­gar­be kann zudem in den Venen den Rück­fluss des Blu­tes zum Her­zen unter­stüt­zen, dadurch den Kreis­lauf ver­bes­sern und venö­se Beschwer­den wie Krampf­adern oder dicke geschwol­le­ne Füße lin­dern. Das äthe­ri­sche Öl der Schaf­gar­be gilt als Rari­tät und ist daher auch sehr teu­er. Man kann es bei Kopf­schmer­zen, für Sitz­bä­der oder Mas­sa­gen ver­wen­den. Wei­te­re wert­vol­le Inhalts­stof­fe sind Bitter‑, Gerb- und Mine­ral­stof­fe. Bei ent­zünd­li­chen und krampf­ar­ti­gen Unter­leibs­be­schwer­den wird Schaf­gar­be auf­grund ihrer anti­bak­te­ri­el­len und adstrin­gie­ren­den Wir­kung ver­wen­det. Dar­über hin­aus kann sie auch bei der Anre­gung des Gal­len­flus­ses bei Appe­tit­lo­sig­keit helfen.

    In der Volks­heil­kun­de galt die Schaf­gar­be als Ersatz für die Kamil­len­blü­te, da die Inhalts­stof­fe zum Teil iden­tisch sind. Zu ihren Anwen­dungs­ge­bie­ten gehör­ten Arthri­tis, Fie­ber und die Wund­hei­lung. In der Kos­me­tik fin­det sie in Sham­poos für sehr fet­ti­ge Haa­re, in Lotio­nen und Gesichts­cremes Ver­wen­dung, aber auch in der Küche nutzt man sie als Zuga­be bei­spiels­wei­se in Salaten.

    Ach­tung! Bei schwe­ren Erkran­kun­gen, wie bei­spiels­wei­se Angi­na Pec­to­ris oder Blu­tun­gen darf Schaf­gar­be nur unter­stüt­zend ein­ge­setzt wer­den. Men­schen mit emp­find­li­cher Haut oder All­er­gie­nei­gung kön­nen von Schaf­gar­be eine Wie­sen­der­ma­ti­tis bekom­men. In die­sem Fall soll­te man den Haut­kon­takt mit der Schaf­gar­be mei­den. Auch Schwan­ge­ren und Stil­len­den wird wäh­rend der Still­zeit von der Ein­nah­me abgeraten.

    Wissenswertes

    Wissenswertes
    Übri­gens wur­de die Pflan­ze in Eng­land und Schott­land zur Vor­aus­sa­ge und Beschwö­rung künf­ti­ger Lie­be ver­wen­det. So soll man einem alten Aber­glau­ben zufol­ge sei­nen zukünf­ti­gen Ehe­part­ner im Traum erken­nen kön­nen, wenn man die Schaf­gar­be nachts unter das Kopf­kis­sen legt.

    Quellen