Liebstöckel – Alles, was Du über ihre Wirkung wissen solltest.
Als Gewürz verwendet schmeckt Liebstöckel gut zu Suppen, Kräuterbutter oder Fleischgerichten. Aufgrund seines intensiven, würzigen Aromas ist er hierzulande auch unter dem Begriff „Maggi-Kraut“ bekannt.
Inhaltsverzeichnis
Steckbrief
Heilpflanzen-Steckbrief: Liebstöckel
Über Liebstöckel
Herkunft und Anbau
Liebstöckel gehört wie Petersilie und Sellerie zur Familie der Doldenblütler. Es handelt sich um eine krautige winterharte Pflanze, die bis zu 2,5 Metern hoch wächst. Vermutlich stammt der Liebstöckel aus dem Mittleren oder Nahen Osten und breitete sich von dort im Mittelmeerraum aus. Wild ist die Pflanze bevorzugt an warmen Standorten anzutreffen. Sie ist aber relativ anspruchslos, weshalb sie auch gut im Kräutergarten angebaut werden kann. Das Maggikraut, dass seinen Namen von der bekannten Maggi Würze hat, obwohl das Rezept keinen Liebstöckel enthält, der Duft allerdings an das Kraut erinnert, wächst problemlos in unseren heimischen Gärten, bevorzugt an einem sonnigen oder halbschattigen Platz. Die Staude ist mehrjährig, winterhart und bevorzugt lockere Böden und verträgt keine Staunässe. Man sollte sie im Frühjahr deutlich zurückschneiden, sodass nur noch eine Hand breit stehenbleibt. Gut gepflegt, können Liebstöckelpflanzen bis zu 15 Jahre alt werden.
Liebstöckel lässt sich auch im Topf auf der Fensterbank ziehen. Im Sommer mag er es warm und sonnig, im Winter eher kühl. Der Topf sollte groß genug sein – mindestens 2 Liter Fassungsvermögen – da die Pflanzen relativ groß werden.
Sowohl die Liebstöckelblätter als auch die Stiele lassen sich trocknen. Die Ernte sollte vor der Blütezeit zwischen Juli und August geschehen. Wer mehr als eine Pflanze hat, sollte eine zur Gewinnung von Samen blühen lassen, da sich auch diese, anders als die Blüten zum Verzehr eignen. Auch die Wurzeln lassen sich getrocknet verwenden, sollten allerdings wegen ihrer starken Würzkraft sparsam verwendet werden.
Verwendung des Liebstöckels in der Küche
Die Heilpflanze blüht von Juni bis August. Idealerweise sollten die Blätter des Liebstöckels noch vor der Blüte geerntet werden. Außerdem empfiehlt es sich diese frisch zu verarbeiten, da sonst wichtige Aromen verloren gehen. In der Küche kann das Gewürz ruhig sparsam eingesetzt werden, da der Geschmack sehr intensiv ist. Das Würzkraut lässt sich in der Küche vielseitig verwenden. Die jungen Blätter würzen nicht nur Fisch und Fleisch, sondern auch Gerichte wie Salate und Eintöpfe, die Stängel geben einer frisch gekochten Brühe Aroma und die Samen würzen selbstgebackenes Brot. Die Wurzeln des Liebstöckels finden in Wurstwaren und Verdauungsschnäpsen verwendung. So lassen sich die meisten Pflanzenteile spielend in der Küche verarbeiten.
Liebstöckel in der Volksmedizin
Dem Liebstöckel wird eine aphrodisierende und schönheitsspendende Wirkung nachgesagt. Deshalb gaben ihn die Mütter bereits im Mittelalter in das Bad ihrer Töchter. Doch die Pflanze fördert nicht nur die Schönheit, sondern vor allem die Gesundheit. Die Abkochungen der Wurzel können äußerlich als Bad oder Umschlag angewendet werden. Dies soll gegen Hauterkrankungen helfen. Außerdem kann Liebstöckel in Form von Tropfen gegen Ohrenentzündungen bei Kindern verabreicht werden.
Der Pflanze werden harntreibende, krampflösende1), menstruations- und verdauungsfördernde Eigenschaften nachgesagt. Zudem soll sie den Stoffwechsel anregen und eine herzstärkende Wirkung besitzen. Die Samen, Wurzeln oder Blätter der Pflanze können für die innerliche Anwendung als Tee oder Tinktur zubereitet werden. In dieser Darreichungsform sollen sie gegen Appetitlosigkeit, Abmagerung und Verdauungsprobleme2) helfen. Aufgrund dieser verdauungsfördernden Wirkung sind die Wurzeln oft Bestandteil von Kräuterschnäpsen und Magenelixieren. Die getrockneten Wurzeln lassen sich auch als Tee überbrüht gegen Harnwegsinfekte verwenden. Menschen mit eingeschränkter Nierentätigkeit oder verminderter Herz- und Nierenfunktion sollten darauf verzichten. Im Zweifelsfall sollte man seinen Arzt befragen.
Zudem wird Liebstöckel traditionell bei Harnwegsinfekten3) und Nierenleiden angewendet. Es werden ihm jedoch ebenfalls wehenfördernden Eigenschaften zugeschrieben. Von einer Einnahme während der Schwangerschaft ist daher abzuraten.
Wissenswertes
Quellen
- Segebrecht & Schilcher (1988). Ligustilide: Guiding Component for Preparations of Levisticum officinale Roots.
- Tvrdá et al. (2021). LEVISTICUM OFFICINALE AND ITS EFFECTS ON BOVINE SPERMATOZOA ACTIVITY.
- Sertel (2013). Chemical Composition and Antiproliferative Activity of Essential Oil from the Leaves of a Medicinal Herb, Levisticum officinale, against UMSCC1 Head and Neck Squamous Carcinoma Cells.